Seltenes & Seltsames

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Gestern wollte ich mir mal anschauen, was ein türkischer Saz derzeit kostet, und fand dabei ein äußerst merkwürdiges Instrument namens Cümbüs Cünbüs Baglama. Neben der traditionellen Bauweise - falsch, das Banjo stammt eigentlich aus Afrika und hatte einen bundlosen Hals - okay, also der Form die wir aus Folk, als Viersaiter, speziell aus dem Blue Grass, als Fünfsaiter, kennen, gibt es ja noch Gitarrenbanjos und 8-saitige Madolinenbanjos. Beim Cümbüs Cünbüs Baglama scheint es sich aber um einen Saz in Gestalt eines Banjos zu halten. Was jetzt noch felhlt: Das Bouzuki Banjo!

Dann ist mir gleich die wnderschöne Archtop Jazzgitarre von Eastman eingefallen, die sich bei genauerem Hinsehen als ein Mandocello entpuppt!
 
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Das sieht ja recht interessant aus. Kannst du auch was zum Klang sagen?

Mit einem "Bouzuki Banjo", kann ich nicht dienen, aber immerhin mit einer "Mandolinen Ukulele" (Bild)
Eigentlich heißt es aber Charango und scheint vorallem in Südamerika beheimatet zu sein. Ich habe es vorallem als Begleitinstrument für die dortige Panflötenvariante im Netz gefunden, gespielt mit einem Plektron, das aussieht wie eine Mischung aus Krawattennadel und breiter werdendem Löffelstiel. ;)
http://youtube.com/watch?v=ffo_baDnIbA
 
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Seltenes & Seltsames - das ist ja ein Thema ganz nach meinem Geschmack. :great:
Dann ist mir gleich die wnderschöne Archtop Jazzgitarre von Eastman eingefallen, die sich bei genauerem Hinsehen als ein Mandocello entpuppt!
Schönes Teil - ja, die doppelchörigen Instrumente aus der Mandolinenfamilie werden auch gerne mit Gitarrenkorpus gebaut, sobald sie etwas größer werden.
Die Irish Bouzouky gibt es übrigens auch mit Gitarrenkorpus.
Andy Irvine spielt auch so ein Instrument:
a&d%20japan.jpg
Ist nicht so gut zu erkennen, es ist aber eine, 100%ig. ;)
Klingt gut und habe ich schon live gesehen. :)

GEH
 
Eine Kreuzung von Gitarre und Bouzouki benutzt auch die schwedische Sängerin Sofia Karlsson. Gebaut wurde das Teil von Michael Sandén, der es als Mandola bezeichnet. Sofia selbst nennt es anscheinend Bizarr...

@darknezz:
Charangos als Mandolinenukulele zu bezeichnen, ist etwas irreführend, weil sie weder wie Mandolinen noch wie Ukulelen gestimmt werden. Es sind in der Tat Instrumente aus der Andenregion. Der Korpus bestand früher oft aus dem Panzer eines Gürteltiers, heute aber meist aus Holz. Soviel ich weiss, werden sie meist den Fingern bzw. Fingernägeln gespielt.
 
Eine Kreuzung von Gitarre und Bouzouki benutzt auch die schwedische Sängerin Sofia Karlsson. Gebaut wurde das Teil von Michael Sandén, der es als Mandola bezeichnet. Sofia selbst nennt es anscheinend Bizarr...
Interessant! ;)
Ich kann leider noch nicht bzw. nicht mehr sagen, wer die Bouzouki in Gitarrenform von Andy Irvine gebaut hat, hab ich vergessen. :rolleyes:
Momentan ist Andy bei Stevens in München Endorser, die bauen aber eine Bouzouki mit üblichem Bauch:
http://www.guitars.de/Index_SCG.html
Es kann sein, dass es ein Instrument von Sobell war, auf der Website haben die aber auch kein solches Modell:
http://www.sobellinstruments.com/
Sehenswert sind die Instrumente aber allemal :)
 
Das sieht ja recht interessant aus. Kannst du auch was zum Klang sagen?
Oila, ich habe etwas gefunden! Das Video bestätigt mich in der Ansicht, dass in Deutschland viel mehr türkisch unterrichtet werden sollte! Ich kann es leider auch nicht!
http://www.youtube.com/watch?v=opgliBSpqCc

Zu beachten ist, dass es das Instrument als langhals und kurzhals Ausführung gibt.

Jetzt habe ich eine Frage an die Leute, die sich so reichtig gut in Instrumentkunde auskennen: Kann es sein, dass man in der Türkei gar nicht durch das amerikanische Banjo zum Bau der Cümbüs Cünbüs Baglama angeregt wurde, sondern, dass sie auf anderen Wegen, vielleicht übers Mittelmeer, aus Afrika in die Türkei kam?
Oder ist das Banjo womöglich im osmanischen Reich erfunden worden?
Ich freue mich über so viele Beitrage heute Nachmittag!
 
Jetzt habe ich eine Frage an die Leute, die sich so reichtig gut in Instrumentkunde auskennen: Kann es sein, dass man in der Türkei gar nicht durch das amerikanische Banjo zum Bau der Cümbüs Cünbüs Baglama angeregt wurde, sondern, dass sie auf anderen Wegen, vielleicht übers Mittelmeer, aus Afrika in die Türkei kam?
Oder ist das Banjo womöglich im osmanischen Reich erfunden worden?
Nicht, dass ich mich so super auskenne, aber ich würde zumindest wetten, dass die Türken ihr banjoartiges Instrument nicht auf dem Umweg über Amerika bekommen haben. ;)
Bei der Gitarre sagen die meisten Theorien auch, dass es Mauren waren, die das Instrument nach Spanien gebracht haben.
Auch bei anderen Saiteninstrumenten liegt Ursprung meist in Nordafrika.
Saiteninstrumente gibt es auch schon seit über 5000 Jahren und die Türkei liegt geografisch nahe an den früheren Hochkulturen.
Das wäre schon ziemlich ungewöhnlich, dass diese Konstruktion erst über die Amis in die Türkei gekommen ist.
 
Danke für das Video, Uschaurischuum; war recht interessant :)
Vorallem, dass er scheinbar von einer Gitarre begleitet werden kann, ohne, dass das Instrument seinen "orientalischen" Klang verliert.
Ich dachte, dass dieser mit einem anderen Tonsystem zusammenhängen würde...Aber evtl. ist die Gitarre ja auch umgestimmt.


Verstanden habe ich leider auch nichts; ich kann dir zwar ein Bisschen was über die Struktur der Grammatik sagen, das war's dann aber auch schon ;)

Charangos als Mandolinenukulele zu bezeichnen, ist etwas irreführend, weil sie weder wie Mandolinen noch wie Ukulelen gestimmt werden. Es sind in der Tat Instrumente aus der Andenregion. Der Korpus bestand früher oft aus dem Panzer eines Gürteltiers, heute aber meist aus Holz. Soviel ich weiss, werden sie meist den Fingern bzw. Fingernägeln gespielt.
Tut mir Leid ... ;)
Ich bezog mich auf das Äußere, denn die From und die Grüße scheinen in etwa die einer Ukulele, die Zahl und Anordnung der Saiten in etwa die einer Mandoline zu sein.;)
 
Was Form und Größe betrifft, stimmt das auch (s. Wikipedia). Bei der Stimmung ist es aber so, dass das mittlere Saitenpaar oktaviert ist. Ausserdem sind die Saiten so gestimmt, dass das jeweils nächste Paar nicht wie z.B. bei der Mandoline immer "höher" bzw. "tiefer" - je nach Blickrichtung - ist, sondern mal so und mal so (bei Wikipedia nennen sie das "überkreuzt").
 

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