"Seltsames" in Bachs H-Moll-Messe ... ??

turko
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Hallo Kollegen,

ich spiele gerade die Partitur von Bachs H-Moll-Messe mittels Cubase ein, um ein "Playback" für meinen Chor zu haben, und bin dabei über diese Stelle gestolpert.

Man beachte den letzten Takt, ganz unten rechts, und da insbesondere die Continuostimme (unterstes System) mit der ersten Flöte (oberstes System), auf 1+.

Wohlgemerkt ... das alles kann Bachs Größe sicher nichts anhaben .. im Gegenteil eher ... aber mir scheint es so, als ob er sich da in seinem eigenen Moll-Tonleiternzoo verirrt hat ...

Jedenfalls ist der resultierende Sound auch nicht mit "starker horizontaler Denkweise" zu "rechtfertigen" ... finde ich.

Spannend daran finde ich, daß sowas Aufschlüsse darüber zuläßt, WIE Bach wohl an die Arbeit herangegangen ist ... ich glaube fast, beim Scheiben der anderen Stimmen hat er schlicht und einfach vergessen oder übersehen, welchen Mollmodus er sich für diese Stelle ursprünglich zurechtgelegt hatte, und ist in einen anderen gerutscht ...

Oder ist es schlicht und einfach ein Druckfehler ... ?

LG, Thomas
 
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  • BachH-MollMesse.pdf
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Leider ist der scan verrutscht, sodaß man kaum weiss wo oben und unten ist. Vielleicht ist das der Grund, das bisher noch keine Antworten kamen ;)

Und da Du das sowieso in Cubase eingetippt hast, könntest Du ja statt dessen eine Music XML hochladen, die jeder öffnen kann :)
 
Du könntest auch eine genaue angabe machen, damit man in der partitur nachsehen kann und nicht mühsam suchen muss.
Auf "1+" könnten durchgangsstöne sein.
 
Danke für die Antworten soweit, allerdings muß ich zugeben, daß ich damit nicht viel anfangen kann ...

Ja, der Scan ist tatsächlich ein wenig schief, aber der letzte Takt der Seite sowie die Vorzeichen sind wohl noch eindeutig lesbar

Und ... WIE genau soll es denn sein? Genügt "letzter Takt, auf 1+, Flöte und Continuostimme" nicht .. ? Außer, Du meinst, daß man in SEINER EIGENEN Partitur nachsieht ... an DIE Möglichkeit habe ich allerdings nicht gedacht: 1. Kyrie, Takt 97 ...

Und: Ja, es SIND Durchgangstöne, aber dennoch ...

Ja, das mit der XML-Datei hätte ich machen können, allerdings sehe ich darin keinen Vorteil gegenüber einem PDF ...

LG, Thomas
 
Hi turko,

der Clash d - d# in besagtem Takt ist melodischen Ursprungs. Während die 1. Flöte in einer steigenden Tonreihe E Melodisch Aufwärts spielt, nimmt das Continuum in einer fallenden Tonreihe E Melodisch Abwärts.
 
Grundharmonie des taktteils ist e-moll-sextakkord, da passt die flötenstimme gut hin, s.o.. Durchgangstöne und wechselnoten sind legitime, die melodische linie auszierende und glättende, harmoniefremde töne.
Der bass möchte zum "C" als basis des a-moll-sextakkords, mit "dis" hätte es eine übermäßige sekunde gegeben, die flöte hätte mit "d2" modal geklungen.
Gewiss kein druckfehler.
 
Während die 1. Flöte in einer steigenden Tonreihe E Melodisch Aufwärts spielt, nimmt das Continuum in einer fallenden Tonreihe E Melodisch Abwärts.

Ja, das ist mir klar.

Dennoch hätte ich irgendwie erwartet, daß Bach für so eine Situation eine "elegantere" Lösung findet, finde es aber gleichzeitig hochinteressant und lehrreich, daß er sie scheinbar gar nicht gesucht hat ...

Ich kann nix dafür ... beim ersten Abhören des eingespielten Parts hat´s mich an dieser Stelle ganz furchtbar gerissen, und dieses "Unwohlsein" konnte ich nicht mehr verscheuchen ...


DANKE für die Antwort !

LG, Thomas
 
Im Falle eines Druckfehlers hätte ich Dir die XML korrigieren können, aber es hat sich ja erledigt ;)
 

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