Shure Beta58 vs. Audio Technica 5400

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Hallo zusammen,

ich habe seit über einem Jahr mit eigtl. viel Erfolg mein heißgeliebtes AT 5400 live benutzt; da ich in einer Metal-Combo spiele und dort großenteils Shoute (aber auch cleane, bass-baritonale Strophen singe) war mir der klare Klang eines Kondensators sehr viel Wert.

Nun kommt man ein wenig weiter in seinem Musikerleben und ich habe am Wochenende bei einem Konzert ein "interessantes" Problem entdeckt. Wenn man dann irgendwann nicht mehr als erste Band auf die Bühne muss und keine Zeit hat, die Monitore mit seinem Gesangsmikrofon einzupfeifen, gibt es, trotz a) eines super guten Soundmannes, der seine Anlage seit über X Jahre kennt, sowie b) einem In Ear Monitoring, so dass ich also nur beim Gitarristen und der Schlagzeugerin auf den Monitoren war, schon deutliche Rückkopplungsprobleme.

Nach dem Konzert wurde mir dann empfohlen zu überlegen, ob ich nicht das Beta58 mal austesten wolle. Der Vorteil sei hier ganz klar, dass auf den Bühnen, wo wir die nächsten Jahre spielen (also so live vor max. 500 Leuten) immer noch meistens gute alte Shure-Mikros im Hausgebrauch sind und die Mischer deswegen deutlich besser mit einem Beta58 zurecht kommen würden, als einem High End Kondensator.

Zudem müssen wir aus finanziellen Gründen in einem 22m² Stahlbeton-Bunkerraum proben. Mit 5 Mann in der Band und einer heavy-hitter Schlagzeugerin habe ich dort auch das Problem, dass mein AT schon extrem beschnitten werden muss, damit es nicht fiept (wir hatten zeitweise einen größeren Raum, da ging es, aber jetzt geht es weniger gut). Auch hier würde evt. ein dynamischeres Mikrophon mir beim proben helfen.

Verkaufen will ich mein AT auch nicht, da es für Vocal-Recordings immer noch nutzbar sein kann und, je nach Location, man es immer noch mal benutzen kann.

Ich wollte dies mal hier posten und fragen, ob ihr die Gründe, die für ein beta58 sprechen, genauso seht und vielleicht jemand erfahrungen hat, ob das Beta58 in irgendeiner Form vergleichbar für meine Stimmlage ist / wie der Einsatz im Metal/Death/Thrash/Goove Bereich ist. Die SuFu hab ich genutzt, empfand mein Problem aber doch als spezieller!

Vielen Dank im voraus!
 
Eigenschaft
 
Probier doch mal das Audix OM7 oder versuche ein gebrauchtes Crown CM 310 zu bekommen. Das gibt auch noch in USA. Das ist ein extrem feedbackarmes Kondensatormikro.
 
Naja, das Beta 58 ist kein schlechtes Mikro - in der Klasse geht es eher um den persönlichen Geschmack. Persönlich (als Tontechniker) schätze ich auch das Sennheiser e945 sehr vom Sound und den Feedbackeigenschaften, aber damit kennen sich wieder weniger Tonleute aus als mit dem Beta 58. Falls Du einen Ansprechpartner in "Deinem" Musikladen hast, probier die Teile doch mal aus, erst im Laden, dann im Proberaum, und wenn es geht, vielleicht sogar beim Soundcheck eines Gigs. Dann solltest Du wissen, welches Dir davon am ehesten liegt.

Viele Grüße
Jo
 
Nun, das Beta58 ist kein schlechtes Mikro, aber lange nicht das Non-Plus-Ultra in Sachen Rückkopplungsfähigkeit.
Ich hab damit teilweise sogar mehr Probleme als mit nem Sennheiser E935, das kommt aber auch immer auf den Einsatz an.
Gestern durfte ich wieder feststellen dass das Beta58 für Bläser und Mundharmonika nahezu unschlagbar ist. Für Gesang zieh ich andere vor.
 
ich glaube das problem ist weniger die eigentliche koppelfestigkeit, als die bauart bedingte empfindlichkeit und damit verbunden der nutz/schmutz abstand.

du scheinst ja doch meist auf eher kleinen bühnen unterwegs zu sein (clubgigs usw) auf denen es ja bekanntlich verflucht laut ist. das sind einfach situationen in denen kondenser-mics probleme machen können, da sie viel mehr schmutz einfangen, als eben ein sm58. das wirkt sich dann insofern negativ auf die rückkopplungs problematik aus, da man ja mit jedem dB mehr vocals auch mehr schmutz auf die monitore gibt und du, bzw deine bandkollegen dich trotzdem nicht wirklich besser hören. lauter ja, aber eben nicht sauber weil soviel blech und gitarren mit hochgezogen werden. thats when the shit hits the fan...

auf einer großen bühne gibt's solche probleme nicht, weil man ja platzmäßig felxibel ist und zusätzlich mit der richtcharakteristik des mikros arbeiten kann. auf ner kleinen 6x6 meter bühne fällt das praktisch flach, weil der lärm sowieso von allen seiten kommt.

viele meinen immer, dass kondensatoren einfach schneller koppeln, wo in wirklichkeit doch eher oben genanntes problem die ursache ist.
 
PAUSCHAL kann man, besonders heutzutage (wo sich doch einiges im Bereich Bühnenmikros getan hat), NICHT mehr sagen, daß Kondenser für laute bzw. akustisch schwierige Bühnen weniger geeignet sind als die Dynamik-Teile.
Es ist nur so, daß z. B. in deinem speziellen Fall - und hier ist ja konkret vom Vergleich AT5400/Beta58 die Rede - das Audio Technica schon mehr "einfängt" als das Beta. Und wenn natürlich die jeweilige (Club)Anlage eh schon auf ein 58er eingepfiffen bzw. ausgerichtet ist, kann man nicht so einfach ein High-End-Mikro, das ja das 5400er im Gegensatz zum Beta auch ist, problemlos einsetzen, zumindest nicht ohne noch mal nachzujustieren. Das sind halt zwei völlig unterschiedliche Mikros. Aber es gibt durchaus auch Kondensator-Mikros, denen laute Umgebungsgeräusche nicht soviel ausmachen und die sehr "tight" sind, wie z. B. das Shure KSM9. Es ist eben nicht ganz so empfindlich wie das AT5400. Bei den Dynamik-Mikros würde ich mal das Audix OM6 ausprobieren. Es ist noch feedback-resistenter als das Beta bei gleichzeitig auch sehr guter tonaler Qualität. Nachteil : Es ist längst nicht so robust wie das Beta. Ein Super-Dynamik-Teil ist auch das M80 von Telefunken USA. Geht mehr Richtung Audix als Beta58, klingt sehr "smooth", macht allerdings zugleich einen robusten Eindruck.
Aber wie gesagt, das Mikro muß zur individuellen Stimme passen. Also, gründlich ausprobieren !
 
Wird heute im Musicstore gemacht, Gott sei Dank ist der ja nicht so weit weg. Vielen Dank für die guten Antworten, ich werde mich heute abend mal mit einem Erlebnisbericht zurück melden!
 
Habe mal gestern etwas rumgetestet. Also das Beta58 ist, für den Preis, sicherlich die erste Wahl. Klanglich konnte mich nur das Beyerdynamic TG-X-80 (?) überzeugen. Das war etwas besser, allerdings hätte ich da beim Kauf im Prinzip das selbe Problem wie bei meinem Kondensator, wenn die Monitore nicht Standard-mäßig auf etwas anderes als ein SM 58 / Beta58 eingepfiffen sind, quitscht es genauso wie mein Audio-Technica. Insofern werde ich mir wohl ein gebrauchtes Beta58 zulegen (was überraschenderweise bei meiner Stimme wesentlich besser klang als die Sennheiser E-9xx mikros und das AKG-7, letzteres war eine totale Enttäuschung).

Jetzt muss erstmal noch ein Channel Strip kommen, dann geht das Projekt Mikro los :)
 
Das war etwas besser, allerdings hätte ich da beim Kauf im Prinzip das selbe Problem wie bei meinem Kondensator, wenn die Monitore nicht Standard-mäßig auf etwas anderes als ein SM 58 / Beta58 eingepfiffen sind,(...)

Wow, ich muss gestehen damit hätte ich nicht gerechnet. Von den paar Mikros die ich besitze und mit denen ich öfters misch, war das TG-X81 immer das feedbackunempfindlichste. Hingestellt, Gain gegeben, fertig.
Und Clubs die aufs Beta58 einpfeifen sind mir so auch noch nicht untergekommen, ich hatte zumindest immer keine Probleme mit andren Mikros, auch bei hohen Pegeln.


Aber das Beta58 ist sicherlich auch kein schlechtes Mikro, es wird zumindest keine Fehlinvestition ;)
 
Nimm mal das Beta und behalt mal auch das AT.
Ich hab z.B. in meiner Mikrosammlung (Ja - ein Gitarrist mit Mikrosammlung:)) auch das Beta58, das E945 und noch paar andere.
Das Beta nehm ich bei der Rockband, das is da besser, weil es sich hier (gegen E-Git und Drums) besser durchsetzt und weniger Feedback gibt, aber man muss auch näher ran.
Das E945 nehm ich bei unplugged Sachen, da ist der erweiterte Frequenzgang schöner (Bass, Höhen), und man hat mehr Freiheit mit Mund-Mic-Abstand. Das könnte tendenziell auch für das AT und andere Condenser gelten.
Michael
 
Ja, ich seh das genauso wie du. Das AT behalte ich mir, man weiß ja nie wozu es taugt und als Großmembran-Kondensator kann es natürlich auch in Recording-Situationen zu Gute kommen. Zumal das AT 5400 RELATIV geringe Handlinggeräusche hat, was für härtere Shouts etc ja auch nicht uninteressant ist.

Das Beta ist im übrigen angekommen, keine Ebay-Fälschung (hab also mit 100 Euro da nen guten Kauf getätigt) und wird demnächst ausgetestet. Durch universitäre Arbeit komm ich leider im Moment nicht dazu :)
 

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