Sind alte Bässe bässer?!

  • Ersteller 1234saiter
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Esgibt ja die Theorie dass ältere Bässe deshalb besser klingen weil die, die damals schon sch... waren inzwischen Heizzwecken zugeführt wurden. Das stimmt nur bedingt. Es haben trotzdem auch solche Schrottbässe überlebt. Ich kenn einige pre CBS Teile die schon mal deutlich schlechter klangen als neue Billignachbauten. Der Typ im Video hat vollkommen recht. Man muss sich das Teil anhören und dann entscheiden ob das Teil auch passt. Ich habe sicher 15 Jahre lang nach einem Preci gesucht und gefühlte 1000 ausprobiert. Da war lange keiner dabei, der mir zusagte. Was soll ich sagen, irgendwann hatte ich dann doch einen richtigen in der Hand. Ein einfacher american standard wars und jetzt ist er in meinem Proberaum. Dabei wollte ivh einen Übungsamp kaufen....
Mein Fazit: gute Bässe klingen bässer, egal wie alt sie sind;-)
 
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Bei Stradivari Geigen gibt es Preisunterschiede in Millionenhöhe die sich auch nach der Qualität des Instruments richten.
Auch in dem Preis und Altersbereich unterscheidet man zwischen gut und weniger gut.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass auf einer 300 Jahre alte Geige für 3 Millionen € der erste Steg oder das erste Griffbrett vorhanden ist. Und gleichzeitig verliert ein 50 Jahre alter Fender Bass ein paar hundert Euro an Wert weil man eine erneuerte Lötstelle findet.
Ist doch irgendwie verrückt oder? ;)

Ich kann mir zwar keine Stradivari leisten aber mein Höfner, der in diesem Jahr 50 wird macht mich sehr glücklich. :)

Screenshot_2017-01-08-23-48-24.png
 
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Spielen sich die alten Höfner auch so klotzig wie mein damaliger Musima Semiakustik?
 
Spielen sich die alten Höfner auch so klotzig wie mein damaliger Musima Semiakustik?
Ich habe jetzt keinen Vergleich zu Musima Bässen.
Für mich ist die größte Schwierigkeit der schmale Hals. Die sehr flache Saitenlage kommt mir aber entgegen. Mit den original Pyramid Saiten benötigt man keinen Kraftaufwand der Finger um die Saiten zu drücken und 2 Kilo Lebendgewicht lassen sich in allen Lagen gut händeln.
 
Saitenlage war okay, Hals war recht fett aber ungewohnt eckig. End 60s HB1655 Modell. Klanglich aber verdammt nah an Kontrabass - ohne Direktvergleich zumindest.
 
Mein Fazit: gute Bässe klingen bässer, egal wie alt sie sind;-)
Also wenn es um Fenderbässe geht: von denen, die ich gespielt habe, war die Ausbeute an gut klingenden bei den alten größer als bei den neuen. Ist wohl wirklich eine Art Darwinismus: die guten Exemplare haben einfach bessere Chancen, bis heute zu überleben. Jedoch klingen in meinen Ohren die (angeblich) Guten von heute bei weitem nicht so gut wie die Guten von damals. Da macht sich dann der Vorsprung an Einspielzeit bemerkbar.

Ansonsten gebe ich dir recht: ein gutes Instrument ist ein gutes Instrument. Ich bin ja auch nur Fender-Purist, wenn es um Precisions und Jazzbässe geht. Andere Konzepte werden von anderen Herstellern besser bedient. Habe mich doch erst kürzlich wieder als Dingwall-Fan geoutet. Denn wenn man einen guten 5-Sater will, wird man bei Fender eher nicht fündig (abgesehen vielleicht vom Roscoe Beck V, den schwer zu finden ist heutzutage).

Ich mach's mal wie Moulin und füge meinem Post ein hübsches Bild an. Nein, besser zwei hübsche Bilder! ;)

Ein guter Bass:



Auch ein guter Bass:

 
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Ist wohl wirklich eine Art Darwinismus: die guten Exemplare haben einfach bessere Chancen, bis heute zu überleben.
Wohl wahr.
Da macht sich dann der Vorsprung an Einspielzeit bemerkbar.
Da gibts ja noch das Mär mit dem Einschwingen per Lautsprecher. Alos dass man die Gitarre mit einem Lautsprecher in eine Kiste packt und dann eine Zeitlang verschiedene Tonhöhen auf die Gitarre einwirken lässt. Inwieweit das das "akustische Altern" wirklich beschleunigt kann ich nicht sagen.

Schön.
Auch ein guter Bass:
Auch schön.

Ich hab mir allerdings, wohl mangels entsprechendem Talent, eine preisliche Grenze von ca. 2000 € für eine Bassanschaffung gesetzt. Da sind dann diese ganzen Vintage- und Nobelbässe ausserhalb meiner Preisgrenze. Naja, is halt so. Kann ja sein dass einer einen tollen '60er Jazzbass für lau abgibt weil es ja 'eh ein altes Teil' ist. Mal schaun ob mir das Glück hold ist;-)
 
Da gibts ja noch das Mär mit dem Einschwingen per Lautsprecher. Alos dass man die Gitarre mit einem Lautsprecher in eine Kiste packt und dann eine Zeitlang verschiedene Tonhöhen auf die Gitarre einwirken lässt. Inwieweit das das "akustische Altern" wirklich beschleunigt kann ich nicht sagen.

Macht das nicht Sandberg bei ihren Masterpieces so? Holz rösten und 24h (oder so) einschwingen? Würde mich mal ein A/B interessieren, aber wird nicht machbar sein.
 
@Miles Smiles hat da, denke ich Erfahrungen mit einem DIY-Einschwing Projekt. Vielleicht kann der was dazu sagen.
 
@.s: Ja Sandberg macht genau das bei den Masterpiece-Modellen. Das Holz wird vorher einer Thermobehandlung unterzogen und der fertige Bass wird dann mehrere Tage eingeschwungen.

Ich selber besitze ja zur Zeit 2 Sandberg Bässe, einen VS4 HCA und einen VM4 Masterpiece und ja man merkt einen Unterschied ;).
Zum einen ist der Masterpiece um einiges leichter durch die Thermobehandlung und klingt auch anders( ich meine nicht durch die verschiedenen Pickups).
Aber so richtig beschreiben kann ich das nicht, habe nur das Gefühl, dass der Masterpiece schneller anspricht und irgendwie im gesamten Tonumfang runder klingt.
Und das Spielgefühl der linken Hand ist durch den geageten Hals einfach sensationell, das kannte ich bisher nur von alten gespielten Bässen.
 
Alte Bässe klingen anders, weil in der Musik früher ein anderer Sound gefragt war als heute.

Und wer schon einmal die Stimme einen alten Basses gehört hat und dieses mag. Der wird sich mit neuen Bässen
schwer tun.

Mir geht es so.
 
Die Frage ist: Waren die Bässe nicht auch schon vor 50 Jahren sehr unterschiedlich in Klang und Qualität? Ich denke schon.

Ich glaube auch, dass der Sound früher nicht anders war sondern dass die Alterung aller Bauteile den Sound verändert hat. Also das, was wir als besseren Sound empfinden.
 
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ich würde fast wetten wenn man den selben bass zwei mal hätte, beide, was weiß ich, 1964 vom Band gepurzelt, einer jahrehnte oft und viel gespielt, der andere eingelagert und quasi ungspielt, die Bässe wären nicht nur haptisch komplett anders (Abnutzung) sondern würden auch deutlich unterschiedlich klingen.
 
Ich hatte mal eine 62er Strat in der Hand. Gefühl, Vibe und Haptik waren unbeschreiblich gut, der Sound war alles andere als das. Eher der Ohrentod. Das kann bei Bässen sicher auch so sein.

Lustig, dass gerade heute zwei sehr passende Videos auf YT aufgetaucht sind:



 
ich würde fast wetten wenn man den selben bass zwei mal hätte, beide, was weiß ich, 1964 vom Band gepurzelt, einer jahrehnte oft und viel gespielt, der andere eingelagert und quasi ungspielt, die Bässe wären nicht nur haptisch komplett anders (Abnutzung) sondern würden auch deutlich unterschiedlich klingen.

Ich hatte mal einen völlig abgewetzten und runter gespielten Squier Bass zum Testen in der Hand. Der war vetmutlich 30 Jahre lang jeden Tag im Einsatz. Der hat wegen abgewetzter Bundstäbchen an einigen Stellen geschnarrt.
Aber der war war so gnadenlos gut, was er von Holz und Komponenten her ja nicht sein dürfte wenn man ihn nun mit noch älteren Fender Bässen vergleichen würde.
Ich glaube daher schon, dass der Bass als er neu war noch nicht so gut war aber vermutlich schon damals die perfekte Basis hatte um überhaupt so oft genutzt und immer besser zu werden.

Ist natürlich auch nur eine Theorie von mir.
 
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Die Frage ist: Waren die Bässe nicht auch schon vor 50 Jahren sehr unterschiedlich in Klang und Qualität? Ich denke schon.
Da damals ja vieles noch manuell gemacht wurde, denke ich dass die 'Serienstreuung' noch höher als heute war. Damit wirds wohl acuh damals neben den Prinzen einiges an Fröschen gegeben haben.
Es wird auch so sein, dass sich Materialien geändert haben, z.B. aufgrund der aktuellen Umweltauflagen usw.
Allerdings denke ich dass viel vom Mythos 'alter Bass klingt bässer' im Kopf passiert und wenig mit dem Gerät selber zu tun hat.
Ich glaube daher schon, dass der Bass als er neu war noch nicht so gut war aber vermutlich schon damals die perfekte Basis hatte um überhaupt so oft genutzt und immer besser zu werden.
Da würde ich nicht die Hand ins Feuer legen dafür. Die ersten Squier wurden ja von Ibanez gebaut und die hatten schon Ahnung davon wie man gute Instrumente baut. Nur waren die Japaner damals das was heute die Chinesen sind. The times they are a changing;-)

Ich habe einen '99er Jazzbass der sicher um einiges besser klingt der, den ich mal in den '70ern hatte. Der alte war echt ein Klump. Klang bei weitem nicht so gut wie mein erster, und der war ein Cimar (Billigversion von Ibanez). Letzteren habe ich neute noch, Bespielbarkeit ist toll, Klang ist nicht so gut wie z.B. ein MiM-Teil.
Im Übrigen hatte ich bei meiner Suche nach einem Preci neben American Standards und Custom Shop Versionen auch den einen oder anderen Squier (damals so um 2005), und die klangen zum Teil deutlich besser als die US-Versionen. Nur wollte ich einen Preci der nach Preci aussieht und nicht noch zusätzliche Tonabnehmer oder so neu-modisches Schnick-Schnack hat.
 
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Hattet ihr mal einen Squier JV in der Hand? Die sollen ja ziemlich toll sein, kosten mehr als die Fender Japaner aus der Zeit. Auch wenn ich mich dafür hasse und es unbegründet ist: Ich fühle mich mit Squiers nicht wohl auf Bühnen. Ich muss niemanden was beweisen, aber ich denke oft, dass mir etwas zur "echten" Fender fehlt. Da würden auch die alten Teile nichts dran ändern. Klanglich sind sie über jeden Zweifel erhaben.
 
Die ersten Squier waren ja damals die Fender-Antwort auf den Boom von Ibanez. Ibanez hatt edamals voll die amerikanischen Gitarren kopiert und billiger angeboten. Dem wollte Fender entgegen wirken und hat das dann auch noch bei Ibanez gefertigt. Im Gegenzug hat Fender für Ibaenz die 'Made in USA' Modelle gefertigt. von denen habe ich noch einen Fretless der sensationell klang und klingt. Im Prinzip waren die Squier die MiM der '80er. Und auch ähnlich aufgebaut wie die 'Originale' nur halt meist mit weniger Bünde und auch beim Holz wurde mehr durch die Kontrolle akzeptiert als bei den US-Modellen.
Das ist zumindest mein Wissensstand von damals. Heute schaut das für mich so aus, als ob Fender mit den Squier eher Modelle anbietet die bewusst vom traditionellen Aufbau der INstrumente abweicht. Mehr Abnehmer, andere Elektronik usw.
 
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Muss mich da auch mal einklinken. :) Also ich spiele alte Bässe unheimlich gern, weil die Haptik oft unschlagbar ist. Alte Hälse fühlen sich einfach super an und ich meine auch, dass der Lack im Bereich der Handauflage durchaus spielerischen Veränderungen unterworfen ist. Letztendlich finde ich auch eine "Real Roadworn" Optik absolut genial und evtl. Kratzer tun überhaupt nicht weh. ;)
Ein Hauptgrund ist aber mitunter, dass ich mir ähnlich gute neue Instrumente nicht leisten will (kann).
Ich denke, dass die gereifte Holzbasis schon auch einen guten Teil zum Klang beiträgt. Wenn man schaut wie sich die Musikalienhändler teilweise mit Luftbefeuchtern abmühen den Schwund von Griffbrettern zu vermeiden, dann merkt man schon dass das Neuholz nicht wirklich ausreichend "entspannt" ist. Mangelnde Trockenheit will ich da noch nichtmal unterstellen.
Meine alten Ibanesen habe ich zum Teil 2 Tage im kühl-feuchten Auto liegen und dann stehen sie wieder 2 Wochen vor dem Warmluftauslass meiner Heizung im Wohnzimmer und nicht einmal so konnte ich negative Auswirkungen feststellen.

Dieser spezielle hier ist mom. mein Hauptbass und war 1975 als er gebaut wurde so überhaupt nicht von Fender zu bekommen, da die damals gar keinen PJ im Angebot hatten. Noch dazu ist die PU-Position sehr speziell und kommt meinem Soundverständnis sehr entgegen. Einziger Wehrmutstropfen ist eine leichte Mikrofonie der Tonabnehmer. Da ist langfristig ein Ersatz durch ein Set handgewickelte von Bassculture geplant.

P1030177.JPG


Grüße

Roman
 
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