Sinn und Unsinn eines Subbass Synthies?

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Hallo ihr Lieben,

Ich hab ein Problem mit meinen Bandmates und ich hoffe ihr könnt mir dabei ein wenig helfen (wenn das hier nicht hingehört, tut mir das echt leid, kann gern gemoved werden).

Zur Ausgangssituation:
Ich spiele Bass (ach was) in einer Electro-Metalcore-Band (Tuning Drop Cis, wir wechseln im nächsten Jahr auf Drop H). Bandbesetzung ist Shouter/Clean-Sänger, Drummer, 2 mal Gitarre, Bass und ein Macbook mit Samples (Synth und Chöre).
Locations spielen wir momentan bis maximal ca. 200 Personen, also nichts Riesiges.
Unser Sänger ist nun als Roadie/Mercher mit bei einer "größeren" Band des Genres und nimmt da ordentlich Erfahrungen mit. Größtenteils echt gute Ideen hat er mitgebracht, aber letzte Woche kam er damit um die Ecke:
Er möchte gerne einen "Subbass-Synth" live mitlaufen lassen, der die selben Basslines spielt wie ich, damit es mehr wummert. Ganz konkret stellt er sich die Frequenzen von ca. 40-120 Hz vor. Mein Signal soll in diesen Frequenzen komplett rausgedreht werden.

Meine Angst ist jetzt, dass ich unnötig werde und über kurz oder lang ganz ersetzt werde.
Zu Recht? Hat einer von euch Erfahrungen mit so einem Synth? Haltet ihr das für Sinnvoll (in gewissem Maß kann ich da auch einen Sinn drin erkennen, jedoch nicht in so einem extremen Ausmaß)?

Danke schonmal für eure Hilfe!


PS: Verzeiht das grausige Layout des Posts, ich muss mich an den Foren-Kram erst gewöhnen :D
 
Eigenschaft
 
Ehrlich gesagt halte ich das für ziemlichen Mumpitz. Ok, überraschend in einem Bassisten Forum ;) Aber davon mal ganz abgesehen:

Du sagst ihr spielt in eher "mittleren" Locations. Entsprechend ist dort vermutlich die typische PA und Raumakustik. Und da soll nun neben Drop-Gitarren und so weiter noch ein zusätzlicher Bass-Synthi rumdröhnen? Du sagst ja selbst wummern. Wenn es das soll, klar warum nicht. Aber an sich ist Wummern und Dröhnen doch das ist doch eigentlich nicht wirklich wünschenswert.
Zumal ihr mit Drop-H und so weiter da eh schon im Bass-Bereich ganz gut vertreten sein.

Falls sowas dennoch sein muss: Nimm nen Synthi als Effektpedal. Damit ne Suboktave dazu mischen und entsprechend solltest du da tief genug "rumwummern" können...
 
Zum "wummern": Die Worte meines Sängers waren irgendwas in Richtung: "Man soll es nicht hören, man soll es spüren."

Synth als Pedal hab ich auch schon vorgeschlagen, wurde sofort mit "das ist niemals so gut wie vom Band" abgewimmelt. Man muss es halt genau so machen, wie die "großen" es machen.
 
Hi,

da stecken für mich einige grundsätzliche Entscheidungen/Fragen dahinter:

playback oder nicht?!

Kann die Band überhaupt so gut spielen, absolut zum Klick?

Geht es nur um den Sound oder auch darum, wie er zustandekommt?

Wozu dann überhaupt Musiker auf der Bühne? Nur für die Show/das Rumgehampel?

Ich rate Dir, keine Angst vor der Frage zu haben, ob Du ersetzbar bist. Jeder ist ersetzbar. Durch Maschinen/PC/Loops/etc.

Es geht darum, was die Band will und kann.

Gruß
Ulrich
 
Mach deinem Sänger den Vorschlag, er könne seine Gesangsspuren im Vorfeld einsingen, die Aufnahme könne man dann während des Konzerts abspielen. Auf diese Weise muss das Publikum nie einen falsch gesungenen Ton hören, und er kann sich mehr auf sein Stageacting konzentrieren. In vielen professionellen Fersehshows wird das so gemacht. :great:

Alex
 
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Du sagst ihr spielt in eher "mittleren" Locations. Entsprechend ist dort vermutlich die typische PA und Raumakustik. Und da soll nun neben Drop-Gitarren und so weiter noch ein zusätzlicher Bass-Synthi rumdröhnen? Du sagst ja selbst wummern. Wenn es das soll, klar warum nicht. Aber an sich ist Wummern und Dröhnen doch das ist doch eigentlich nicht wirklich wünschenswert.
Zumal ihr mit Drop-H und so weiter da eh schon im Bass-Bereich ganz gut vertreten sein.
Vielleicht kann ich als Tontechniker da ein bisschen Licht in die Sache bringen:

So eine Aktion endet nicht in MEHR Bass, sondern in kontrollierbarerem Bass!

Im Prinzip werden die tiefen Frequenzen des E-Basses entfernt, und durch sehr rein und sauber klingende Synth-Töne ersetzt (meist relativ schlichte Sinus-Töne, evtl mit einer etwas knackigeren Hüllkurve).

Warum das ganze? In diesem Genre wird die Bassgitarre häufig etwas angezerrt, und nicht jeder Bassist kann so sauber spielen, dass dann noch jeder Ton absolut gleichmäßig und sauber erklingt. Oft bleibt nur ein wenig undefiniertes Grummeln und verzerrtes "Tscheppern" übrig.
Das Tscheppern ist für den in diesem Genre gewünschten Sound wichtig, das undefinierte Grummeln aber nicht.

Im Studio behilft man sich tatsächlich sehr oft damit, den Bass unter 200 Hz völlig abzuschneiden und durch Sinustöne zu ersetzen, die sehr viel sauberer klingen, besonders je tiefer die Instrumente gestimmt werden.
Das Ergebnis ist WENIGER Wummern und Dröhnen - wenn es richtig gemacht wird.

Also Herr Bassist: Du wirst dadurch nicht ersetzt, es werden nur deine Frequenzen unterhalb von 100-200 Hz durch sauberere Grundtöne ersetzt.


Als Fazit:
Die Idee ist sehr durchdacht, und kommt aus dem Studiobereich. Live umsetzbar halte ich das aber nur, wenn ihr einen eigenen FOH-Techniker mitbringt, der das für jede Location passend einstellt.
Ohne eigenen FOH - Techniker muss ich stark von solchen Spielereien abraten. Haustechniker in <200 pax-Locations sind auf so etwas nicht vorbereitet, und laufen Gefahr, das Klangbild damit zu versauen. Schließlich muss man dann auch noch gut darauf Acht geben, dass sich die Kickdrum immer noch durchsetzt. Sidechain-Kompression ist da quasi Pflicht.






Mach deinem Sänger den Vorschlag, er könne seine Gesangsspuren im Vorfeld einsingen, die Aufnahme könne man dann während des Konzerts abspielen. Auf diese Weise muss das Publikum nie einen falsch gesungenen Ton hören, und er kann sich mehr auf sein Stageacting konzentrieren. In vielen professionellen Fersehshows wird das so gemacht. :great:
Du würdest dich wundern, wie viele Bands aus dem Genre genau das machen, live.
Will hier keine Namen nennen, aber das hab ich schon oft erlebt, bei "kleineren" wie auch bei richtig "großen" Bands.
 
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Ich kenne die band ja auch ein wenig und das witzige ist, dass genau die "scheppernden" anschläge der gitarrenfraktion auch gar nicht in den kram passen. Insofern sehe ich das dann auch fast als "ersetzen", wenn er weder laut genug spielen darf, um fundament zu erzeugen (dieses aber offensichtlich vermisst wird?!) aber andererseits auch nicht prägnant-mittig spielen soll....
 
Vielleicht kann ich als Tontechniker da ein bisschen Licht in die Sache bringen:

So eine Aktion endet nicht in MEHR Bass, sondern in kontrollierbarerem Bass!....

Im Studio behilft man sich tatsächlich sehr oft damit.... wenn es richtig gemacht wird.
Das es technisch möglich ist damit sehr fette Resultate zu erzielen ist absolut logisch - aber wie du selbst schon sagst: Das ganze ist nicht ganz einfach.

Meine Erfahrungen mit typischen Band-Veranstaltungen in dem Bereich sind was technische Experimente angeht eher unschön. Wenig Umbau Zeiten, meist nur Line-Check und so weiter. Da war es teilweise schon mit einem klassischen Band-Setup schwierig einen guten Sound zu bekommen....
Alles machen wollen "wie die Großen" in allen Ehren - aber bedenkt das die ganz andere Rahmenbedingungen haben.

....In diesem Genre wird die Bassgitarre häufig etwas angezerrt, und nicht jeder Bassist kann so sauber spielen, dass dann noch jeder Ton absolut gleichmäßig und sauber erklingt.
Stimmt. Aber deshalb hat "live" ja auch seinen Charme. Da muss es nicht perfekt sein. Für perfekt gibts die Studio-Aufnahme.
 
Im Studio behilft man sich tatsächlich sehr oft damit, den Bass unter 200 Hz völlig abzuschneiden und durch Sinustöne zu ersetzen, die sehr viel sauberer klingen, besonders je tiefer die Instrumente gestimmt werden.
Das Ergebnis ist WENIGER Wummern und Dröhnen - wenn es richtig gemacht wird.

die frage ist außerdem: ein programmierter synth läuft über die PA. Diese besteht aber oft auch "nur" aus zwei 12" Tops. wie viel Subbass kann und will man denen zutrauen?!

mMn macht dann ein Bodentreter doch um einiges mehr Sinn!
 
Da schläft man einmal aus und schon geht die Welt unter :D
Vielen Dank erstmal für die vielen tollen Antworten!


Hi,
Es geht darum, was die Band will und kann.
Die "Band" will einen möglichsten unauffälligen Bass Sound. Saubere Bässe, am besten keine Anschläge. Das lustige daran ist, dass ich mich selbst als "sauberer" als die Gitarristen einschätze. Aber die haben eh ein eher verzerrtes Bild von sich.


Mach deinem Sänger den Vorschlag, er könne seine Gesangsspuren im Vorfeld einsingen, die Aufnahme könne man dann während des Konzerts abspielen. Auf diese Weise muss das Publikum nie einen falsch gesungenen Ton hören, und er kann sich mehr auf sein Stageacting konzentrieren. In vielen professionellen Fersehshows wird das so gemacht. :great:

Alex

Auch schon vorgeschlagen. Und warum überhaupt noch nen Schlagzeuger, so tight, wie das der Mac kann, wird der eh nie sein :D
Spaß beiseite, die Jungs meinten, als ich das überspitzt vorgeschlagen habe, dass das doch was völlig anderes sei. Bassisten scheinen einfach keinen großen Stellenwert in diesem Genre zu haben.


Warum das ganze? In diesem Genre wird die Bassgitarre häufig etwas angezerrt, und nicht jeder Bassist kann so sauber spielen, dass dann noch jeder Ton absolut gleichmäßig und sauber erklingt. Oft bleibt nur ein wenig undefiniertes Grummeln und verzerrtes "Tscheppern" übrig.
Das Tscheppern ist für den in diesem Genre gewünschten Sound wichtig, das undefinierte Grummeln aber nicht.

Im Studio behilft man sich tatsächlich sehr oft damit, den Bass unter 200 Hz völlig abzuschneiden und durch Sinustöne zu ersetzen, die sehr viel sauberer klingen, besonders je tiefer die Instrumente gestimmt werden.
Das Ergebnis ist WENIGER Wummern und Dröhnen - wenn es richtig gemacht wird.

Also Herr Bassist: Du wirst dadurch nicht ersetzt, es werden nur deine Frequenzen unterhalb von 100-200 Hz durch sauberere Grundtöne ersetzt.

Dass das aus dem Studio kommt, ist mir klar, haben wir (damals vorallem aus Zeitgründen) auch so gemacht. Das lustige ist ja, dass gerade das scheppern nicht gewünscht ist. Ich würde also auf der Bühne stehen, damit die Jungs einen Bassisten haben und damit das "Playback" nicht auffliegt (zumindest ist das mein Eindruck).

Meine nächste Frage ist, da es ja durchaus Sinn machen kann (bei geeigneter PA), ob das absolut notwendig ist oder nur eine Spielerei. Und wenn es notwendig ist, wäre die Frage, ob ich mir das richtige Genre ausgesucht habe, um Bass zu spielen, oder ob ich eventuell umsatteln sollte.
 
Mein Tipp, such dir 'ne Band, die dich zu schätzen weiß. ;)
Ansonsten könntest du ja mal vorschlagen, dir eine DOD Meatbox zuzulegen. Das Ding schafft massiven Sub-Bass und hat einen Stereo-Output, sodass du die Hälfte des
Signals an die PA schicken kannst. Dein Sänger bekommt ultratiefen Bass und du keine "Konkurrenz", wenn man das so nennen will.
 
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Die Diskussion ist ohnehin müßig:
Ohne eigenen FOH-Techniker wird das nicht funktionieren.
Wenn deine Jungs bereit sind den zu bezahlen, freu dich über den Spielraum auf der Bühne und verwende deine freigewordenen Kapaziitäten für Songwriting und Organisation!
Das "auf der Bühne stehen" ist ja nur ein Bruchteil dessen, was in einer Band an Arbeit anfällt :)
 
... mh, subbässe sind ja schon was schönes, aber vom Band?? Gibt es da nicht ein monitoring-Problem? "Sauber" bedeutet ja auch, dass zu einem Schallereignis synchron gespielt wird, damit's denn abgeht. Ich würde ganz persönlich keinem Bass vom Band trauen, schon gar keinem Subbass, solche Frequenzen sind einfach schwierig wahrnehmbar und nebenbei ja auch nicht mit jedem Fussel-Equipment überhaupt übertragbar .. . Alternativ zu den oben schon angedachten Möglichkeiten fiele mir da noch ein Synth gestuert vom Bass selbst ein (Tonabnehmer+Expander, wie bei Midi-Gitarren, sowas gibt es ja auch für Bass)
 
... mh, subbässe sind ja schon was schönes, aber vom Band?? Gibt es da nicht ein monitoring-Problem? "Sauber" bedeutet ja auch, dass zu einem Schallereignis synchron gespielt wird, damit's denn abgeht.
Die oben angesprochenen Profis setzen mit ziemlicher Sicherheit Rechner ein, auf denen DAWs die programmierten oder vorher eingespielten Samples synchron zu einem Clicktrack abfeuern, also braucht mindestens mal der Drummer, besser die ganze Band, das Monitoring in Form von IEM auf dem Ohr. Du hast schon recht, ist kein unerheblicher Aufwand, das gescheit live umzusetzen. Die Zeit würde ich als Amateurband lieber in eine ordentliche Abstimmung von Bass- und Gitarrensound sowie Arrangement investieren.
 
Aber die haben eh ein eher verzerrtes Bild von sich.
:claphands:

Mal ehrlich: in so ner Band hätte ich keine Lust zu spielen.

Ansonsten weiss ich auch nicht: die E-Saite hat 41 Hz .... also mit dem von deinem Sänger angefragten Frequenzbereich stösst man ja nu keine neuen Türen auf, das hat unser Instrument doch mit Bordmitteln dabei.

Gruß von

Tom
 
Die "Band" will einen möglichsten unauffälligen Bass Sound. Saubere Bässe, am besten keine Anschläge. Das lustige daran ist, dass ich mich selbst als "sauberer" als die Gitarristen einschätze. Aber die haben eh ein eher verzerrtes Bild von sich.
Well. Willst du das denn auch? Ich meine, du bist Teil der Band.

Mal ne andere Frage: Spielt ihr live schon auf Click? Beziehungsweise, spielt euer Drummer auf Click?
 
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Well. Willst du das denn auch? Ich meine, du bist Teil der Band.

Mal ne andere Frage: Spielt ihr live schon auf Click? Beziehungsweise, spielt euer Drummer auf Click?

Es bahnt sich eine mehrheitsentscheidung an, Drummer und ich gegen die anderen 3...

Auf Klick spielen wir, drummer hat nen Macbook hinten stehen, Vorraussetzungen wären also da.
 
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