Songtext "Jeden Abend"

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Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag im Forum. Eine Weile habe ich schon stumm mitgelesen, habe mich heute aber endlich mal angemeldet um ein wenig mitmischen zu können.

Seit ungefähr zwei Jahren schreibe ich Songtexte und versuche auch, dazu Melodien zu schreiben und zusammenzufinden. Auch wenn mir der zweite Part eher schwerfällt, habe ich einen Heidenspaß daran. Ich möchte euch gerne einen der Texte vorstellen und Meinungen und Kommentare dazu hören. :)


Jeden Abend

Einen Traum kann keiner greifen,
ein Bild nicht in die Arme nehmen,
mit einem Brief kann keiner reden,
eine Erinnerung wird keine Antwort geben.

Das Leben dreht sich weiter um mich her,
doch ich stehe völlig unbewegt,
es kommt die Zeit, die immer wiederkehrt,
in der mein Kopf verweht.

Ref.:Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht,
Jeden Abend, wenn die Wirklichkeit verstummt,
Jede Nacht, wenn der Mond am Himmel steht,
Jede Nacht, wenn meine Träume auferstehen.

Sehnsucht nach Schatten und Schein,
lodert auf und lässt nicht los,
Ohnmacht, die wiegt wie ein Stein,
und manchmal ein spitzer Stoß.

Gelegenheit, sich zu erinnern,
an all das Schöne, das geschah,
Zeit um sich zu kümmern,
um all die Trauer, die einmal war.

Ref.:Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht,
Jeden Abend, wenn die Wirklichkeit verstummt,
Jede Nacht, wenn der Mond am Himmel steht,
Jede Nacht, wenn meine Träume auferstehen.

Traumfiguren, schmerzvoll und doch so süß,
erzählen mir von einer anderen Zeit,
Fragen stellen sich, die ich sonst sinnlos hieß,
ist doch all dies längst Vergangenheit.

Ein Moment voll Glückseligkeit,
voller Hoffnung, voll Melancholie,
Für kurze Zeit in einer andren Welt,
in der für mich so vieles anders lief.

Ref.:Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht,
Jeden Abend, wenn die Wirklichkeit verstummt,
Jede Nacht, wenn der Mond am Himmel steht,
Jede Nacht, wenn meine Träume auferstehen.

Ref.:Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht,
Jeden Abend, wenn die Wirklichkeit verstummt,
Jede Nacht, wenn der Mond am Himmel steht,
Jede Nacht, wenn meine Träume auferstehen.


Die Idee zu dem Text stammt daraus, dass ich manchmal an Abenden sehr melancholisch werde und von alten Ereignissen träume und ihnen nachsinne. Über sie nachdenke, Dingen nachtrauere, die anders gelaufen sind, als ich wollte oder mir vorstelle, was anderes hätte passieren können. Das Ganze nicht unbedingt immer mit traurigem Gemüt.

Als Musik habe ich auf jeden Fall etwas folkiges im Kopf, mit Geige und/oder Flöte und/oder Dudelsack + den üblichen Vertretern aus der Bass, E-Gitarre, Drums - Richtung, aber trotzdem noch eine eher ruhige Melodie.


Danke für eure Zeit!
 
Eigenschaft
 
Hallo Schwarzkittel,

den Text an sich finde ich für deine angedachte musikalische Untermalung etwas zu hoch gegriffen, hier könnte ich mir eher Synthesizer vorstellen a la Unheilig. Viele Bilder finde ich zu praetentioes für Folk. Da fände ich etwas simplere Sprache angebrachter.

Mfg
 
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Reaktionen: 1 Benutzer
Interessante Idee, an die ich noch gar nicht gedacht hatte.
Aber denkst du wirklich, dass es mit Folk ganz unmöglich wäre? Zumindest kenne ich viele Lieder mit sehr komplizierten und tiefsinnigen Texten, die in folkige ruhige Melodien eingebettet sind und trotzdem nichts von ihrer Wirkung verlieren.
 
Vom Text her gesehen würde ich mich nicht wundern, wenn es als Ballade umgesetzt würde.

Möchte man es aber etwas von dem Tiefen, Ernsten und Andächtigen lösen, die mit der Balladen verbunden werden, dann kann Folk schon passen. Folk ist halt ein sehr sehr weiter Bereich - wenn man da beispielsweise an Joan Baez denkt, dann paßt das schon. Wobei - und das wäre auch beim Text meine zentrale Anmerkung - bei Folk oder Blues etc. deutlicher eine bestimmte Person mit einer bestimmten Geschichte etc. im Vordergrund steht bzw. benannt oder besungen wird - es geht um konkretere Situation, denen dann Stimmungen zu grunde liegen bzw. aus denen dann ersichtlich geht, warum eine geschilderte Person traurig, melancholisch etc. ist.

Mir persönlich ist der Text da zu allgemein, ich würde gern mehr über die Person erfahren oder was ihr wiederfahren ist, welche Erinnerungen es sind ... die Bestimmung, wie konkret - wie allgemein soll der Text ist sein, ist eine Entscheidung des Autors und er verbindet im Allgemeinen etwas damit, dass er/sie es genau so macht. Nicht selten ist es allerdings so, dass der Autor denkt, es sei konkret und anschaulich, ganz einfach weil es für ihn so ist - weil er Konkretes und Anschauliches damit verbindet. Das Publikum hat dieses Wissen aber nicht. Oft wird mit eher allgemein gehaltenen Texten verbunden, dass jeder quasi sein eigenes Schicksal oder doch eine Begebenheit oder Stimmung damit verbinden kann und so für ihn wieder konkret gefüllt wird. Ob es aber das ist, was der Autor beabsichtigt hat, ist eine zweite Frage. Zudem stehe ich diesem Argument ambilvalent gegenüber: dass ein Text eine konkrete Person mit konkreten Begebenheiten und Gefühlen schildert, verhindert nicht, dass ein anderer Mensch sich darein versetzen kann, sondern befördert es meiner Meinung nach eher - zudem wird bei einem anspruchsvollen Text diese konkrete Begebenheit etc. eben so geschildert, dass er einen Bezug zu Gefühlen wie Trauer, Schmerz, Freude, Melancholie etc. aufweist.

Just my 2 Cents und herzliche Grüße

x-Riff
 
Also ich finde den Text superstark! Ist für eine 0-8-15-Instrumentierung mMn auch etwas zu tiefgründig. Die Idee mit synthies finde ich gut, ich musste spontan an folgenden Sound denken:
 
@x-Riff Danke für diesen Anstoß. Die Sache mit dem Blickwinkel des Autors und dem des Zuhörers ist etwas, das mir bisher ziemlich entgangen ist. Ich glaube, die Sache mit dem Allgemeinhalten habe ich in einigen meiner Texte recht stark drin. Danke für diesen Tipp! Mal sehen, wie ich das in zukünftigen Texten ändern/einbauen kann.

@Mariboom Freut mich, dass er dir gefällt!
Ich dachte wohl erstrangig an ein ruhig-folkiges Instrumentalarrangement mit Flöte und Seiteninstrumenten, weil ich einfach selber drauf stehe...
Vielleicht sollte ich mich mal mehr mit Synthesizern und ihren Möglichkeiten beschäftigen.
 
@x-Riff Danke für diesen Anstoß. Die Sache mit dem Blickwinkel des Autors und dem des Zuhörers ist etwas, das mir bisher ziemlich entgangen ist. Ich glaube, die Sache mit dem Allgemeinhalten habe ich in einigen meiner Texte recht stark drin. Danke für diesen Tipp! Mal sehen, wie ich das in zukünftigen Texten ändern/einbauen kann.

Hi Schwarzkittel,
ja - es gibt beim Textschreiben immer ein paar Sachen, die man sehr gut auf dem Schirm hat und einige, die einem nicht so nahe sind.

Wenn Du mal etwas gründlicher stöbern möchtest - es gibt hier einen workshop lyrics, den einige Autoren des Musiker Boards erstellt haben und der so eine Art strukturierte Hinweissammlung ist - den gibt es auch als PDF (link in meiner Signatur) - da kann man mal zu Themen rund ums Songtexteschreiben drin rumschmökern und sich Anregungen holen.

Das ist dann eher für die künftig entstehenden Texte relevant - seltener setzt man sich hin und überarbeitet Texte, die schon umgesetzt sind. Aber das songtexteschreiberleben ist ja lang und irgendwie lernt man ja immer dazu ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Gast 2401
  • Gelöscht von Vali
  • Grund: Kurzkommentar (siehe Boardregel 6) http://www.musiker-board.de/threads/board-regeln.1/

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