[Sonstiges] Gotoh GE103B-T & GE101A - Tune-o-matic bridge & Stoptail piece

guitar-slinger
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Hallo zu meinem ersten Review zu der Gotoh GE103B-T Bridge und dem passenden STP GE101A.

Leider kann ich keine Soundaufnahmen machen, aber werde euch die Teile hoffentlich so gut es geht in diesem Bericht nahebringen.


EINLEITUNG:
Auf der Suche nach einer neuen Bridge für meine Epiphone LP Standard durchforstete ich auch US Foren und stieß auf durchgängig positive Feedbacks zur oben genannten Bridge. Auf der Les Paul war die hauseigene Lock-Tone Bridge verbaut und nach mittlerweile über 20 Jahren lief alles sehr schwergängig und war optisch auch nicht mehr so schön anzusehen. Ich kannte bisher nur die Faber Bridges (Locking-Version), aber diese waren im Gegensatz zur Gotoh Bridge um einiges teurer und wegen den positiven Posts/Berichten in anderen Foren wollte nun mal die Gotohs ausprobieren.

UNPACKING:

Die einzelnen Komponente kommen gut verpackt in einer Plastikumverpackung. Hier sieht man noch die mitgelieferten Einschlaghülsen/Bushings, welche allerdings NICHT passten. Dazu aber später mehr. Ich habe vorab leider keine Fotos gemacht, aber ich denke, man bekommt einen guten Eindruck, wie die Teile verpackt werden.

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ERSTER EINDRUCK:
Ich wurde nicht enttäuscht, als ich mir die Posts und Bushings mal neuer angeschaut habe. Hier lässt sich alles schön locker rein- und rausdrehen - ohne übermäßig viel Spiel. Die Brücke ist aus Zink, das Stoptailpiece aus Aluminium und als ich letzteres in der Hand hielt, kämm mir dieses schon extrem leicht vor. Auch leichter, als das von Faber. Jedenfalls sind alle Einzelteile makellos verchromt worden. Es gibt sie aber auch noch in Nickel, Schwarz, GunMetalGrey, und Gold. Die Sättel der Tune-o-matic Bridge sind vorgekerbt, was eventuelle Anpassungen (zum Beispiel für andere Saitendicken) erleichtern soll. Die Bridge selbst ist keine schmale ABR-1, sondern die Nashville-Ausführung, welche mehr Einstellbereich bietet.

EINBAU:
Nun geht es ans Eingemachte. Der Einbau war sehr einfach und letzen Endes tauscht man eigentlich nur aus, was man austauschen will.
Aber: Ich habe schon vorab gewusst und herausgefunden, dass in vielen Gitarren - unter anderem Epiphone Les Pauls - die Einschlaghülsen NICHT passen. Der Durchmesser ist etwas geringer, sodass sie lose und ohne festen Halt im Korpus sitzen. Glücklicherweise habe ich schnell herausgefunden, dass Faber passende Einschlaghülsen anbietet. Wichtig ist hier, dass die Bushings das M8 Gewinde mitbringen, als auch den passenden Aussendurchmesser - in diesem Fall 12mm.
Für alle Interessenten noch der Link zu den passenden Bushings: https://www.faberguitar.com/TPI-B-M...lpiece-Inserts-pair-Steel-nickel-plated-gloss Diese gibt es zwar nicht in Chrom, aber das fällt absolut nicht auf. Ebenso gibt es eine Gold-Variante und beides nochmals in "aged"-Ausführungen.

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Also, nachdem ich alles rausgeschraubt habe, habe ich zwei kleine Korkauflagen genommen und auf diese zwei schmale Metallstreifen gelegt, zwischen denen ich in die Bushings die Posts, also die Bolzen eindrehte. Somit konnte ich recht einfach und schnell die Bushings ziehen. Eine weitere Möglichkeit wäre, mittels längerer Bolzenschraube diese soweit reinzudrehen, dass die den Boden des Lochs im Korpus berührt und man so die Bushings herausdrückt. Zuerst hatte ich ja schon ein bisschen Bedenken, ob die Bushings für die Brücke und den Saitenhalter gut und feste Sitzen würden, aber auch die Gotoh Bushings sitzen sehr fest im Korpus, so dass sich nichts herauspressen kann oder herausgezogen werden kann (Stichwort: Saitenzug). Als nächstes habe ich die Gotoh Bolzen eingedreht und die Bridge aufgesetzt. Hier bedarf es natürlich noch ein Feintuning hinsichtlich der Einstellhöhe und der Oktavreinheit. Auch diese feinen Schräubchen lassen sich problemlos und geräuschfrei drehen. Es rappelt nichts, auch nicht die Sättel - es sitzt alles schon stramm und bewegungsfrei. Bevor ich es vergesse: Ich habe die Sattelkerben nicht weiter gefeilt bzw. feilen lassen. Hier springt auch keine Saite vom Reiter.

ANGESPIELT:
Ich habe als nächstes - nachdem neue Saiten aufgezogen waren und ich alles wieder so wie vorher eingestellt habe - mal die Gitarre trocken gespielt und mir viel zu allererst auf, wie sehr die Gitarre resoniert. Ich spreche hier nicht von Schnarren oder dergleichen...! Der Ton ist nun lauter und hat wesentlich mehr Kontur. Auch klingen die einzelnen Töne ein ganzes Stück länger nach. Eingestöpselt bestätigt sich das, was man akustisch schon bemerkt hat. Bei Akkorden kann man hier nun auf einmal von einer schönen Saitentrennung sprechen. Das klang vorher schon verwaschener. Nicht schlecht, aber mit der Brücke hat man einen klaren Sprung nach vorne gemacht! Der allgemeine Klang ist schon etwas heller, das sollte man mit einkalkulieren. Daher habe mal getestet, wie das Ganze klingt, wenn man die Epiphone Posts/Bolzen in die Faber Bushings eindreht und weiterhin die Hauptteile von Gotoh - also TOM Bridge und StopTailPiece - verwendet. Hier hört man schon einen deutlich dunkleren Ton heraus. Hier muss man einfach für sich selbst entscheiden, was einem besser gefällt. Ich würde mit den Einschlaghülsen anfangen und dann die Teile nach Belieben ergänzen und austauschen. Mir persönlich gefällt der etwas hellere Klangcharakter besser, aber das ist nun mal Geschmacksache und hängt sicherlich auch von den verwendeten Pickups und des Grundtons der jeweiligen Gitarre ab.

FAZIT:
Ich kann da nur für mich sprechen, aber ein Austausch der Brücke beziehungsweise der jeweiligen Einzelteile macht klanglich definitiv etwas aus. Inwieweit man was austauscht muss man definitiv für sich selbst entscheiden. Ob es ein Stoptailpiece aus Aluminium oder Zink sein soll, ist keine Qualitätsfrage, sondern eine Frage des klanglichen Geschmacks. Hier kann man schon ziemlich "feintunen", aber man muss eben wissen, wohin man klanglich will. Nach (bei mir stundenlanger) Recherche im Netz kann man das bestimmt ganz gut eingrenzen.
Ob sie besser ist, als die Bridge von Faber? Das würde ich nicht unbedingt sagen. Auch hier kann man bestimmt einen klanglichen Unterschied ausmachen, aber ob dieser so extrem ausfallen wird, ist fraglich. Und von "besser" oder "schlechter" kann man da einfach nicht sprechen.

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Solltet ihr Fragen oder Anregungen haben, immer her damit. Vielleicht hilft euch dieses Review bei der Auswahl der Bridge?

Viele Grüße,
René
 
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