Der Klang wird logischerweise gedämpft, wenn es geschlossen ist. Das Instrument hat zudem auch noch ein "normales" Casotto, d.h. einen Casotto-Schacht.
Interessante Konstruktion. Ich finde auch immer wieder interessant, wie verschiedenartig die Ausführungen gebaut wurden , die eine Jalousie auf und zuschalten und wie die Wirkung dann ist.
Heißt eigentlich das Instrument Sordina oder heißt nur dieser schaltbare Verdeckkasten Sordina ?
Ähnliche Konstruktion mit einer Jalousie gibt es ja auch von Hohner.
Bei der Hohner Golina /Goletta und bei der Gola wurden zusätzlich zum Cassottoschacht auch ein Jalousiekasten eingebaut. Die Ausführung ist allerdings im Detail unterschiedlich. Bei der Golina wurde das auch in etwa so gelöst, dass der Jalousierahmen aus Holz ist und die Verschlusslamellen aus dünnem Kunststoff. Bei der Gola ist der Jalousiekasten aus dünnem Blech und die Veschlusslamellen ebenfalls aus Kunststoff.
Dadurch ergibt das nach meiner Erfahrung eine unterschiedliche Wirkung.
Bei offener Jalousie ist der Klang ziemlich ähnlich. Bei geschlossener Jalousie ist bei der Golina der Klang dann allerdings gegenüber der Gola doch deutlich gedämpfter und leiser. Während die Gola hier nahezu keinen Lautstärkeverlust hat. Meine Vermutung ist, dass das Blechgehäuse der Jalousie der Gola durch Eigenschwingung trotz geschlossener Jalousie noch genügend Schall weiter überträgt, die Holzeinhausung bei der Golina aber dann wie eine Abschirmung wirkt.
Bei der obigen Bugari schätze ich deshalb dass auch da eine deutliche Lautstärkedämpfung stattfinden dürfte wenn die Jalousie geschlossen ist.
Wenn die Jalousie offen ist, ergibt das trotzdem eine zusätzliche Wirkung, die den Cassottoklang noch etwas stärker betont. Das konnte ich vergleichsweise mal hören als bei einer Gola die Jalousie mal probehalber ausgebaut wurde. Von daher würde ich auch bei der Bugari Sordina den gleichen Effekt annehmen.
Das tolle bei dieser Variante eines Verdeck-Casottos ist die Möglichkeit, es einfach öffnen oder schließen zu können, je nach Bedarf. Bei anderen Konstruktionen, wie der Weltmeister Casotta, kann man es nicht wegschalten, sondern hat immer den gedämpften Klang.
Hier in dem Punkt möchte ich dennoch leicht widersprechen!
Der Unterschied zum Cassotto ist, dass hier ein rundum geschlossener Kasten gebaut wurde, während beim Cassotto immer ein Tonschacht vorhanden ist. Die Konstruktionen bei einer Scandalli Polifonico oder ähnlichen mit den berühmten Saxofonklappen ist auch vom Klang her grob "ähnlich" wie ein Cassotto von der Wirkung aber nicht gleich. Im direkten Vergleich klingt der Cassottoschacht grundtöniger aber weniger gedämpft, während das geschlossenen Verdeckgehäuse der Scandalli (vor allem mit geschlossenen Klappen) doch einen deutlich gedämpfteren (dumpferen) Klang macht.
Dem unbedarften Zuhörerer fallen diese Detailunterscheide vermutlich nicht auf, aber wenn man etwas genauer auf den Klang hinhört , ist der Unterschied schon vorhanden und nicht direkt 1:1 austauschbar gegeneinander. Der Unterschied dürfte m.E. darin liegen, dass man mit dem Cassotto einen (mindestens) einseitig offenen Tonschacht baut , während die Jalousiekonstruktionen einen allseitig geschlossenen Schacht ermöglichen.
So konnte ich vor ein paar Tagen in Klingenthal die klangliche Wirkung einer schaltbaren Cassottokonstruktion hören. Und da war der klangliche Unterschied tatsächlich so, dass bei ausgeschaltetem Cassotto das Instrument wie ein normales Instrument ohne Cassotto klang und mit eingschaltetem Cassotto wie ein "normales" Cassottoinstrument klang.
Aber so alles in allem vermute ich , nachdem ich stark gedeckten Cassottoklang gerne mag, dass mir die obige Bugari klanglich wohl sehr gefallen würde!
Von wann ist das Instrument? Ist das eine neuere Konstruktion oder schon ein paar Jahre älter?