“Spannweite” der Finger verbessern

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KatharinaNoreia
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Hallo zusammen,

nach vielen Jahren Abstinenz habe ich vor ein paar Wochen meine alte E-Gitarre reaktiviert und spiele seither mit größerer Begeisterung als je zu vor. Aufgrund des Lockdowns in Österreich kann ich derzeit aber noch keine Stunden bei einem Lehrer nehmen. Daher hoffe ich, ihr könnt mir bei folgender Schwierigkeit weiterhelfen:

In meinem Lehrbuch (Stetina- Metal Rhythm I) kommt ein Rock’n’Roll-Riff vor, bei dem die E-Saite auf dem 5. und gleichzeitig die A-Saite abwechselnd auf dem 7., 9. und 10. Bund gespielt wird (a5, a6, a7). Meine Finger sind allerdings sehr kurz und ich schaffe es nicht den a7-Powerchord zu spielen. Mit vielen Verrenkungen (Gitarre senkrecht halten udgl) bekomme ich eine sehr unsaubere Version hin, mehr geht nicht.

Ich wüsste jetzt gerne, ob es Sinn macht weiter daran zu arbeiten bzw. ob die Spannweite der Finger durch Training (signifikant) größer wird. Oder sollte ich mir besser gleich ein anderes Griffmuster für dieses Riff überlegen?
 
Eigenschaft
 
Songs wie Message in a bottle oder Every breath you take üben, bis der Arzt kommt.

Ansonsten: Chromatische Übungen und geduldig die Weite zwischen den Fingern vergrößern.
 
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Die Dehn- oder Spreizbarkeit der Finger kann sich durch üben schon signifikant verbessern und wenn du lange nicht gespielt hast, ist die quasi "auf Null". Also dranbleiben und fleißig üben :great: Nur - grade am Anfang - nicht übertreiben mit Dehnungsübungen, das braucht einfach Zeit. Aber es scheitn ja, als ginge der Lockdown noch ein paar Wochen... ;-)
 
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Ich habe mal explizit ein paar kleine Dehnungsübungen für einen Gitarrenschüler gemacht, als der erste Lockdown noch alles Weitere verhinderte. Schau sie dir mal an, ich finde sie helfen mir ganz gut, ein bisschen Beweglichkeit und Weite zwischen meine Finger zu bekommen. Die notierten Übungen zeigen Möglichkeiten auf, ein Prinzip von Dehnungsübungen nachzuvollziehen, und können natürlich beliebig erweitert werden.

Aber @thorwins Hinweis ist natürlich richtig, gerade am Anfang nicht zu viel von sich abzuverlangen.
 

Anhänge

  • Dehnungs-Übung.pdf
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Vielen Dank für die motivierenden Antworten und Übungstipps! Dann werde ich die Flinte noch nicht ins Korn werfen :)
 
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Rock’n’Roll-Riff vor, bei dem die E-Saite auf dem 5. und gleichzeitig die A-Saite abwechselnd auf dem 7., 9. und 10. Bund gespielt wird (a5, a6, a7). Meine Finger sind allerdings sehr kurz und ich schaffe es nicht den a7-Powerchord zu spielen. Mit vielen Verrenkungen bekomme ich eine sehr unsaubere Version hin, mehr geht nicht.
Statt im 5. Bund auf der E und A Saite kannst Du das auch Auf A (0. Bund) und D Saite Spielen .
Um die Spannweite zu erweitern spielst du du da Thema einfach in dem Bund wo du das noch sauber hinbekommst (7. Oder 8.), Und gehst dann nach dem Warmspielen einen Bund hoch.
Lässt Du den Ringfinger im 7. Bund liegen, wenn Du mit dem kleinen im 9. Und 10. Bund geifst? Anheben ist
Einfacher.

Hth
 
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John Petrucci hat ein Lehrvideo namens Rock Guitar Discipline (findet man auch bei YT), dort zeigt er mehrere Aufwärmübungen, die dem hier gewünschten Effekt zuträglich sind.
 
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Eine Überdehnung 2 Bünde über die normale Plazierung des kleinen Fingers hinaus ist halt nix, was man mit ungeübten Fingern mal eben so erledigt.

Wenn du das nicht erstmal vermeiden willst durch Spiel auf der A und D Saite (wie von @Marc Blues empfohlen), hab' ich noch zwei Tipps:
- den Power Chord mit Zeige- und Mittelfinger (anstatt Ringfinger) spielen
- auf saubere Technik bei der Greifhand achten (zB. kein Klammergriff, dh. Hals nicht zwischen Daumen und Zeigefinger "parken"), so lässt sich die Reichweite der Finger deutlich steigern

Wenn dir das alles trotzdem noch schwer fällt, erstmal drauf verzichten und es in nem Monat oder zwei nochmal probieren
Nicht ins Bockshorn jagen lassen, weil das wahrscheinlich mit anhaltendem Training wieder einfacher wird. Und selbst wenn es schwierig bleibt, die Kunst besteht IMHO auch darin, das zu machen, was seinen persönlichen Stärken entgegenkommt und anderes beiseite zu lassen bzw. anders zu spielen.
 
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Vielen Dank, ihr seid echt großartig! Die Tipps zur Haltungsverbesserung hatte ich bereits umgesetzt, insofern muss ich jetzt wohl wirklich einfach langsam üben. Es ist auf jeden Fall motivierend zu lesen, dass es auch mit kurzen Fingern noch Steigerungspotential gibt, bevor ich hier Workarounds (A- und D-Saite) ausprobieren muss.

Ich werde einmal ein paar der empfohlenen Übungen in mein Aufwärmprogramm aufnehmen und mich dann in zwei, drei Wochen wieder an dem Riff versuchen.

Lässt Du den Ringfinger im 7. Bund liegen, wenn Du mit dem kleinen im 9. Und 10. Bund geifst? Anheben ist
Einfacher.

Bislang habe ich den Finger liegen gelassen, da ich davon ausging, dass das so richtig ist (möglichst wenig Bewegung). Aber das ist natürlich auch einen Versuch wert.
 
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Na du ..

..mehr geht nicht..

yup, denke ich auch jedesmal wenn ich diese Powerchords spiele.. kalkuliere lieber mit Jahren anstatt mit Monaten .. Zufallstreffer heben zwar das Gemüt, sind aber alles andere als eine Qualifikation..diese Überspreizung kann noch den unangenehmen Nebeneffekt haben, dass die Feinkoordination verstellt ist, was dann zusätzliche Frustration generiert. Wenn du 3min die Akkorde A5,A6,A7 übst im Stil:

x-x-x
x-x-x
x-x-x
x-x-x
7-9-10
5-5-5

dann versuch auch mal

x-x-x
x-x-x
x-x-x
x-x-5
7-9-x
5-5-5

und wenn es zu unsauber ist, probier die Akkorde in den Bundbereichen, in denen die Bundstäbchen näher zueinander sind.

x-
x-
9-11-12
7-7-7
x-
x-

x-
17-19-20
14-14-14
x-
x-
x-

12-14-15
10-10-10
x-
x-
x-
x-

oder dort, wo der Weg noch weiter ist

x-x-x
5-7-8
2-2-2
x-x-x
x-x-x
x-x-x

Dann müsste dir auffallen, dass nicht nur die Sehnen-/Muskeldehnungsfähigkeit zwischen Daumen und den anderen Fingern Einfluss auf den Griff hat, sondern auch der Winkel im Handgelenk.

Gitarre senkrecht halten
yo, dass folgt daraus; allerdings, wenn du in der Greifhand auch noch das Gewicht der Gitarre hast, wird der Griff noch schwerer

in zwei, drei Wochen wieder

Nope, täglich.. und alle Finger spreizen. Wenn der A5 anstatt mit Zeige-/Ringfinger mit Zeige-/Mittelfinger gespielt wird, dann haben Ring-/kleiner Finger bessere Beweglichkeit.

Erweitere Absints pdf-Sheet Dehnungsuebung noch um (Finger 1 u. 2) und (Finger 3 u. 4).. nimm es als Aufwärmprogramm..musst ja nicht über alle Saiten dehnen, einfach täglich A5,A6,A7


Rock on..
 
Songs wie Message in a bottle oder Every breath you take üben, bis der Arzt kommt.
Tolle Songauswahl, aber stur üben "bis der Arzt kommt" dann eher doch nicht. Denn wenn die Haltung nicht stimmt (Haltung fängt bereits beim Oberkörper an), dann übst du dich einfach nur kaputt. Gerade bei diesen Spreizungen.
 
Ich stimme Dir zu, dass das Gesamtsystem Spieler (mwd) + Gitarre zu beachten ist: Passt die Gitarre zum Spieler? Position der Gitarre, Hebel der Finger, Hand- und Daumenhaltung. Also die gesamte Ergonomie.
'Bis der Arzt kommt' ist vor allen Dingen nicht wörtlich zu verstehen gewesen. Es gibt ja diese Interviews mit Gitarristen, die sich in der Startphase die Finger blutig spielten. Ich habe auch zu Beginn stundenlang die Saiten gequält, aber nie geblutet.
Das relevante Adjektiv im obigen Post war 'geduldig'.
 
Wir kennen die tatsächliche Handanatomie jetzt nicht. Daran lässt aber auch nicht viel ändern (Finger weg von diesen mechanischen Finger Spreizern!). Was man aber ggf. ändern kann, ist die Mensur der Gitarre!
Das nur noch als flankierende Ergänzung.
 
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Every breath you take üben
Wollte fast dasselbe schreiben ^^

Ein Tipp: Zuerst in G-Dur anfangen (original ist glaube ich in A) Dann hast du am Anfang den Wechsel G(add9) - Em(add9) (statt dasselbe mit A und F#m), was beides angenehme 2-Finger Open Chords sind - sozusagen als "Ausruhepunkt". Die Spielerei mit Csus2-C5 bzw. dasselbe zwei Bünde höher ist so ein schöner "Streckchord", allerdings mal nur dreifingrig (C-G-D, sprich X-3-5-7-X-X). Das ist schon mal am Anfang nicht ganz leicht.

Wenn das geht, das Stück in A spielen. Dann macht man dasselbe, allerdings Vierfingrig, dann hat man anfangs mal den A(add9) (also 5-7-9-6-X-X) und, extra-unergonomisch den F#m(add9) (sprich 2-4-6-2-X-X). Sind die Bundabstände zu groß mit Capo spielen.

Grüße
 
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Hi Katharina, bei Bonedo gibt's einen kleinen Workshop zum Thema: "Fünf Fingerübungen, die jeder Gitarrist kennen sollte" (klick mich) ... man sollte den Titel vielleicht nicht ganz so wörtlich nehmen; ich finde die Übungen jedenfalls brauchbar, beispielsweise zum Warmspielen (gut dosieren und nicht übertreiben). Tabs und Noten sind als PDF verfügbar.



Dir und allen anderen Board-Usern schöne Feiertage!

Grüße - hotlick
 
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Eigentlich wurde schon alles gesagt, dennoch möchte ich noch kurz einen kleinen Tipp abgeben wie man an die Sache langsam aber mit Spaß ran gehen kann.

Megadreth hat im Song Dread and the fugitive mind ein ziemlich melodisches Riff das vom 5.ten bis 9.ten Bund geht. Damit hatte ich meine Finger gedehnt, sozusagen.
Und statt einfach ne Übung zu machen lernst Du somit auch gleich noch ein Riff. Steht natürlich nichts im Weg den ganzen Song zu üben, zumindest einige Stellen sind nicht allzu schwer, bringen einem aber eindeutig ein Stück weiter.

Der Fingerübungsteil ist im Refrain zu finden, geht bei 0:35 das erste Mal los.



Wenn Du das sicher spielen kannst und jeder TOn (auch der auf dem 9.ten Bund) passt bist Du schon fast bei der gewünschten Reichweite.

Wenn das zu schnell ist kann man es natürlich auch etwas langsamer üben ^^ Der Trick ist einfach darauf zu achten das die Töne mit den gespreizten Fingern sauber sitzen. Irgendwann nach ein paar Wochen sollte das Riff sauber sitzen und die Muskeln elastisch genug sein um alles Mögliche zu spielen.
 
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...

Ich wüsste jetzt gerne, ob es Sinn macht weiter daran zu arbeiten bzw. ob die Spannweite der Finger durch Training (signifikant) größer wird....

Ich finde diese Tipps in dem Video ganz gut für kleine Hände / kurze Finger:



Hilfreich finde ich auch so was:



Ich habe ähnlich wie du auch vor paar Wochen erst wieder nach 25 Jahren meine Gitarre angepackt und festgestellt, dass es mir ganz enorm hilft meine Greifhand zu kräftigen. Vieles was mich verkrampfen lässt oder was nicht geht fällt mir persönlich enorm viel leichter nachdem ich gezielt Kräftigungsübungen für die linke Flosse mache.

Ich habe auch sehr kleine Hände und bei einigen Sachen bei denen ich dachte es läge an der Länge der Finger merke ich, dass es letztlich doch nur "Training" ist. Mag sein, dass manche Sachen Leuten mit größeren Händen leichter fallen, Training hilft aber ungemein die persönlichen Grenzen zu erreichen. Ist ja überall so. Wie gesagt, gerade "Bodybuilding" für die Greifhand finde ich für mich bemerkenswert.

Wenn du Stretching für die Greifhand machen möchtest (Stretching gehört für mich bei allem was Muskeln beansprucht dazu), dann unbedingt beides, passives und auch aktives Stretching (wie beim Gitarre spielen halt) betreiben.
 

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