Spiel ohne Plektrum; insbesondere Rock und ausgearbeitete Riffs

  • Ersteller badagrad
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Die Spiel-Technik passe ich dem gewünschten Ergebnis an. D.h. wenn ich mit dem Plektrum das erreiche, was ich erreichen möchte, mache ich mir nicht die Mühe, das gleiche Ergebnis auch durch Anschlag mit den Fingern hinzubekommen. Wozu auch?
Fakt ist aber auch, dass ich durch Anschlag mit den Fingern, Sounds hinbekomme, die so mit Plek schwer zu erzeugen sind.
Daher habe ich durchaus auch ein Zeit lang das Plek zur Seite gelegt und (versucht) nur mit Fingern zu spielen.
Leider ist es dann aber auch so, das typische Plektrum "Anwendungen" (schnelle Solilicks, Rhythmuspattern,...) schon sehr viel Arbeit/Üben erfordern, um das auf das gleiche Niveau zu bringen, wie mit Plek.
Das mag für einen Richi Kotzen, der mit Musikmachen sein Geld verdient, eine lohnenswerte Investition sein, um seinem Spiel noch mehr Ausdrucksvermögen zu verleihen, aber ich bin dann lieber wieder zurück in meine Komfortzone und nutze Plek, wo Plek funktioniert, Hybrit Picking und auch Fingerstyl (ich habe auch lange Ragtime gepielt...), wo es mir sinnvoll erscheint.
 
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Wie würdet ihr beispielsweise die Strophenriffs von Crazy Train und Enter Sandman nur mit Fingern spielen?
Möglichst gar nicht... Gerade Crazy Train wird natürlich aus gutem Grund mit dem Pick gespielt, das klingt mit den Fingern nie so.
Trotzdem bin ich schon in die Verlegenheit gekommen, weil ich mal das Pick dabei verloren habe. Bis zum Sprint an den Mikroständer überbrücke ich das dann einfach so, dass ich den Zeigefinger mit dem Daumen abstütze und den Fingernagel des Zeigefingers praktisch wie ein Plektrum benutze. Leider spielt sich das schnell ab, ist also eher keine Dauerlösung...

Schon vom Bass her (auf dem ich angefangen habe) habe ich für mich letztlich immer wieder festgestellt, dass beide Techniken ihre Berechtigung haben und nicht austauschbar sind. Klar kann man auch tolle Rocksachen mit den Fingern spielen, und das Solieren übe ich ab und zu auch mal zum Spaß ohne Pick. Aber gerade die ganz knackigen Metal-Riffs (oder auf der cleanen Seite zB Funk) klingen mit den Fingern einfach anders. Das muss ja nicht "falsch" sein, aber mir gefällts selbst bei Könnern wie Jared James Nichols nur bedingt.

Gruß, bagotrix
 
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Ich spiele inzwischen alle Gitarren jeder Bauart und mit jeder Verstärkung mit meinen Fingern.
Der Vorteil ist, dass es ja technisch vollkommen unmöglich ist, dass jemand, der ein Plektrum festhält, das nachspielen kann/könnte. Ich finde die Möglichkeiten der Klangformung mit puren Fingernägeln vielschichtiger.
Der Nachteil ist, dass ich hunderte oder tausende Soli nicht nachspielen könnte, weil mich das nie gereizt hatte, das auch nur im Ansatz zu üben.
Nimm einen Gitarristen mit Plektrum, er spielt es mir auch nicht nach. Es muss aber Gründe geben, weshalb viele Gitarristen ausschließlich mit Plektrum spielen/solieren.
Die Welten sind völlig gleichberechtigt (wenn man Double Stops perfekt beherrscht).
 
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Frage in die Runde: spielt Ihr eher mit den Nägeln oder mit der Kuppe?
Ich feile meine Nägel immer kurz, weil ich eher mit der Kuppe spiele. Längere Fingernägel stören mich eher. Hab auch mal diese Fingerpicks probiert, da komme ich gar nicht mehr klar.
 
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mir gehts genauso, ich spiele auch Alles mit den Fingerkuppen, Nägel stören mich
 
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Ich brauche Nägel. Wenn sie mal kurz sind, passe ich mich an. Mit diesen Metallpicks kommt aus einer 12-saitigen schon mächtig was raus. Wäre ich aktuell aber total aus der Übung. Würde gerne mal 12 Saiten elektrisch mit Picks richtig laut üben können. Vielleicht habe ich da viel versäumt. Man kann nicht alles haben. Weniger ist mehr.
 
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Es gibt Techniken die funktionieren halt "genau so" mit den Fingern nicht. Entweder man ersetzt das etwas frei und kreativ mit einer Finger-Technik oder es gaht halt nicht. Zumindest nicht genau "so".
Holy Wars von Megadeth gespielt mit Fingerstyle / Flamenco-Technik:
Sehe ich auch so, man kann es zwar auf Flamenco-Technik machen, ist aber eben eine andere Technik, die dann auch ein anderes Ergebnis hat.

Matteo Mancuso spielt keine "harten" Riffs, das sind Sololinien, die man auch mit Fingern spielen kann, wie die klassische Gitarre.

Auch wenn Richi Kotzen heute mit den Fingern spielt, sind das auch keine harten Riffs, das geht in Richtung Blues (Blues Rock), Techniken, die man bei Blue Grass, Country, verwendet, all so was geht ohne Pick.
 
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Nur Kuppe, teilweise mit bisschen Nagel-Anteil je nach Anschlag.
Aber die Nägel kurz, die Kanten gut gepflegt/poliert, dann nutzen sie sich nicht so schnell ab.
 
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Frage in die Runde: spielt Ihr eher mit den Nägeln oder mit der Kuppe?
Im Fallen Hybrit Picking ist es mir ziemlich egal. Als ich wirklich intensiv Fingerstyle/Ragtime gespielt habe, kam ich mit Kunststoff Thumbpick und dünnen Dunlop Metall-Fingerpicks am besten klar.
 
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Fingerkuppe, Powerchords und Verzerrung klingt (bei) mir persönlich zu undefiniert…

Man kann andererseits im Fingerstyle aber tolle Akzente setzen, wenn man zB die Saiten anreißt und dann wieder herunter „poppen“ lässt… cleaner bis max mäßig gainiger Sound vorausgesetzt…
(= „Slapping“ für Gitarristen)

Mark Knopfler wurde in der deutschen „Guitar“- Zeitschrift im Interview mal darauf angesprochen, dass er auch mit Verzerrung immer nach Mark Knopfler klinge…
Er antwortete darauf in einem (bescheiden- augenzwinkerndem) Anflug von „British Understatement“:
„Das muss wohl daran liegen, dass es nicht so gut klingt wie mit Plektrum.“
 
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@cosmodog
Bei mir sind vor allem die Nägel von Zeigefinger und Mittelfinger immer ziemlich kaputt gespielt. Von daher spiele ich viel mit Kuppe. ;-)
 
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Fingerkuppe, Powerchords und Verzerrung klingt (bei) mir persönlich zu undefiniert…
Kommt IMO immer darauf an…
Das Smoke on the Water Riff muss IMO zumindest mit Plek und Finger gleichzeitig gespielt werden, damit es Ausdruck bekommt. ..und eben, Money for nothing mit dem Plek ist auch nix…
 
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Ich habe gerade mal bewusst darauf geachtet: in den Klängen ist ein deutlicher Fingernagel-Anteil drinnen. Und genau dieser Anteil, der sich quasi rhythmisch mit verändert, macht vermutlich die Wiedererkennung möglich.
Klar, ein Plektrum wird auch permanent neu gewinkelt, hat auch neue Saitenpositionen, die sich permanent verschieben, wird durch Finger gedämpft, ergänzt.
Trotzdem, vermute ich, sind Finger per se "einmaliger" als Plastikteilchen, auch wenn ich "dutzende" Exemplare in der Schublade liegen habe. Der Finger ist halt gleichzeitig Kuppe und Nagel, und es sind fünf, kaum mehr bewusst zu steuen.
 
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... und nicht zu vergessen, das direkte Gefühl für die Saite.
 
Und man verliert sie nicht
 
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Zumindest nicht ohne Drama...
 
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