[Spieltechnik] Bendings/Specials WS III

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Bendings und Vibrato - 5 weitere Basics, Feinheiten und Tricks

Achtung: Dieser WS ist fortgeschritten. Das Beherrschen von normalem Bending (WS II) und Fingervibrato (WS I) ist Vorausetzung.

Hörfile:

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# Hörbeispiel 1. Unisono-Bending (leicht)

Hier werden zwei benachbarte Saiten gleichzeitig gegriffen und angeschlagen. Die untere der beiden Saiten wird dabei um 2 Halbtöne gebendet, so dass am Ende zwei identische Töne klingen.

Beispiel G und H/B-Saite: G-Saite 7. Bund, H/B 5. Bund

Oft hört man mehrere dieser Bendings in Folge, wobei die Töne auf dem Griffbrett tonleiterartig nach oben oder unter verschoben werden. Lässt man den gebendeten Ton ohne Vibrato stehen, klingt es mit zunehmender Verzerrung zunehmend grottig, besonders über Transistor-Amps. Hier muss also unbedingt ein Vibrato rein, falls die Noten nicht sehr kurz gespielt/gedämpft werden..

# Hörbeispiel 2. Bendings mit Vibrato (mittelschwer)

In meinen beiden anderen Workshops war es in den Hörbeispielen schon zu hören. Erst kommt das Bending, dann wird der im Bending gehaltene Ton mit einem Vibrato verziert. Eine schöne Technik, um dem Ton Leben einzuhauchen und als Zusatzgewinn wird das unschöne Ton-Abklingverhalten (Ton bröselt weg) vieler Transistoramps auch gleich kaschiert. Das Eigenleben des Amps wird sozusagen überspielt.

# Hörbeispiel 3. Großes Vibrato (mittelschwer)

Hier ist der Weg, den die Saite beim Vibrato zurücklegt, wesentlich größer als beim kleinen Vibrato. Genau genommen ist es so, dass das große Vibrato aus einer sehr schnellen Folge von Ganztonbendings besteht. Es klingt das besonders intensiv, wild und crazy.

# Hörbeispiel 4. Double-Bend-Release mit Saitenwechsel (schwer)

Eine Spezialität, wie sie Jimi Hendrix oft angewendet hat. Wer es kennt: Auch im Solo der Studiofassung von “Hotel California” der Eagles ist diese Technik 1x zu hören.

Hier werden zwei Saiten (E und B/H oder B/H und G) am selben Bund gleichzeitig um 1 Ganzton gebendet (Ringfinger). Beim ersten Anschlag wird die höhere Saite angeschlagen. Beim Release die tiefere. Vor dem Release Anschlag muss man genau drauf achten, dass man mit dem Bendingfinger über die Saite mit einer kleinen Gewichtsverlagerung richtig zu packen bekommt, damit der Ton klingen kann.

Achtung: Zwischen der B/H und G-Saite landet man am Ende auf der Blue Note (Tritonus b5). Ist der Ton nicht erwünscht (z.B weil er noch etwas klingen soll - und dafür ist er als leiterfremder Durchgangston nicht so gut geeignet), kommt zusätzlich der Mittelfinger ins Spiel, der das Release auf der G-Saite 1 Bund tiefer ausführt.

# Hörbeispiel 5. Dive-Up-Bending (schwer)

Den Begriff hab ich mir ausgedacht, da ich keinen “offiziellen” kenne. Beim normalen Bending befinden sich Ausgangs- und Zielton meist in der gespielten Skala. Der Ausgangston des Dive-Ups nimmt auf das Tonmaterial jedoch überhaupt keine Rücksicht. Angepeilt wird ein Zielton (der ein Melodieton sein muss), zum Beispiel ein G. Dazu wird das F# 1/2 Ton aufs G gebendet und mit einem kleinen Vibrato eiert man dann sozusagen um das G herum und bewegt sich kontrolliert out of tune.

Man kann damit kleinen Melodien und Licks einen eigentümlichen und interessanten Charakter geben, da die Töne immer etwas in ihrer Tonhöhe zu schweben scheinen.

Das ist beim Spielen ganz schön tricky, weil man innerhalb seiner gewohnten Fingersätze dann öfters mal 1/2 Bund tiefer greifen muss, als man es für den Zielton tun müsste. Für das Hörbeispiel (eine ziemlich bekannten Melodie ;-)) musste ich auch erstmal kurz den Fingerablauf üben.

Viel Spaß beim Üben!
 
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