Stechbeitel schärfen

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Liebe Kollegen und auch Heimwerker,

Mir fällt oft in Werkstätten auf, daß Stechbeitel - um sie zu schärfen - mal schnell über die Schleifmaschine gezogen werden.

Geht schon, führt auch erst einmal zum Erfolg....nur zum einem währt die Freude nicht lange, da es alsbald wieder stumpf ist, zum anderen werden diese Werkzeuge über das Maß hinaus verschlissen - ist bei Stechbeiteln aus "Rudis Resterampe " kein Thema, die kann man ohnehin nach kurzer Benutzung wegwerfen.

Jedoch qualitativ vernünftiges Werkzeug, sollte seinen Dienst schon eine Weile tun, nur wird es das beste Werkzeug auf Dauer nicht einsehen, wenn man in ihnen Kuhlen heiß reinschleift.

Abgesehen da von, ist es absolut wichtig den Winkel der Schneide bei zu behalten - was beim schleifen an der Maschine nicht mehr unbedingt gegeben ist.

Ich rate da zu , stumpf gewordene Stechbeitel mittels Schleifsteinen ab Körnung 1000 aufwärts mit der Hand zu schärfen.

Wichtig ist, daß die Schleifsteine zu vor abgerichtet wurden, um einen geraden Schliff hin zu bekommen.

Die Schneide des Stechbeitels sollte zunächst im 25° Winkel und anschließend im 35° Winkel geschliffen werden.

(Sinnvoll, wenn man sich da zu passende Keile im entsprechenden Winkelmaßen schneidet um diese als Schleifhilfe zu verwenden)

Wichtig ist es immer mal wieder die Grate der Schneide zu entfernen, dies tätigt man am besten , in dem Man die Schneide und die Unterseite (welche natürlich auch geschliffen werden sollte) schräg über die Kanten eines feinen Schleifstein zieht.

Im Idealfall schleift man Stechbeitel bis zur 10.000er Körnung, daß sie aussehen wie blankpoliert.

Ein solch geschärfter Stechbeitel, schneidet problemlos auch Hirnholz (leider aber auch genau so leicht Finger, also Obacht nach dem schärfen)
 
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Vielleicht als Ergänzung:

- So lange keine Ausrisse zu sehen sind reicht ein einfaches Abziehen. Mit steigender Körnung von 1000 zu 3000 zu 6000 wiederholen bis die gewünschte Schärfe erreicht ist.

- Wassergekühlte Schleifsysteme sollten benutzt werden da selbst gute Werkzeuge wärmeempfindlich sind und schnell ausglühen. Dann sind sie nur noch teures Altmetall.

- Im Zweifel vom Fachmann schleifen lassen.
 
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Naja, der Winkel der Schneide ist erstmal relativ. Die Schneidenlänge sollte als Faustregel die doppelte Materialstärke haben. Immer abhängig von den geplanten Arbeiten. Um so länger sie ist umso schärfer wird das Eisen. Jedoch verkürzt sich bei längerer Schneide auch die Standzeit. Der Hohlschliff, welcher beim Schleifen an der Schleifscheibe entsteht, hat zwei Funktionen und ist unbedingt notwendig. Zum Einen lenkt er den Spahn ab, zum Anderen macht er das Abziehen auf dem Schleifstein erst möglich.
So habe ich das von meinem Tischlermeister im ersten Lehrjahr gelernt.
 
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Vorab ich komme aus dem Metallbereich und habe damals einen extra Lehrgang gemacht zum Werkzeugschleifen/Messerschleifen. Daher habe ich zumindest etwas Grundwissen, weiß natürlich auch nicht alles.

Naja, der Winkel der Schneide ist erstmal relativ.
Der Winkel ist sehr wichtig, je nach Material das du bearbeiten möchtest muss/sollte der Winkel gewählt werden. Der Winkel der Schneide entscheidet nämlich wie das Werkzeug in das Material eindringt. Weiches Material braucht einen anderen Winkel als hartes.Ein kleiner Winkel dringt nicht so stark ein als ein großer und bei einem falsch gewählten Winkel bleibt man dann schnell irgendwo stecken. Wobei es auch eine Rolle spielt ob man nun ein paar Zentimeter wegnehmen möchte oder ein paar Zehntel Millimeter.

Zum Einen lenkt er den Spahn ab, zum Anderen macht er das Abziehen auf dem Schleifstein erst möglich.
Ich würde sagen diese Punkte sind ein positiver Nebeneffekt. Im Grunde hat die Rundung den Vorteil das du je nach Winkel wie du das Werkzeug nutzt kleine oder größere Bereiche bearbeiten kannst. Außerdem wird das Werkzeug im Material durch den Teil der weiter im Holz ist recht gut geführt. Man könnte es auch komplett gerade schleifen, aber der Aufwand und die wegfallenden Vorteile machen das unnötig.
 
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Also, ich bin jetzt kein Metaller und kein Werkzeugmacher - aber ich denke mal auch, die Winkel sind nicht einfach nur zufällig so angelegt.

Freilich, spielt zunächst ein mal die Beschaffenheit des Materials eine Rolle - Mit einem "Blei Stechbeitel" werde ich nicht so recht arbeiten können (um es mal übertrieben zu formulieren)

Mit anderen Worten, ein guter Chrom-Vanadium Stahl eignet sich für Arbeiten wesentlich besser, als ein Eisenbeitel aus "Rudis Resterampe" - bei letzterem mag der Winkel wohl völlig wurscht sein - irgend etwas rausgehackt kriegt man damit immer irgendwie 😆

Gerade im Klavierbau ist skalpellscharfes Werkzeug notwendig, um sauber arbeiten zu können, um dieses hinzubekommen, ist m.E. nach der richtige Winkel absolut wichtig.

Wenn ich beim spanen eines Resonanzbodens einen stumpfen Stechbeitel zum abstechen nutze, reiße ich den halben Span damit wieder raus.

Es gibt Kollegen, welche vorsichtshalber mal mit dem Handhobel abstechen um den herausriss der Spane zu verhindern - nutzt nur nix, wenn auch der stumpf und nicht gescheit geschärft ist - zudem dauert es mit dem Handhobel wesentlich länger.

Ein gut geschärftes Stecheisen hingegen, schneidet die Spane sauber und bündig ab.
 
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Wenn ich beim spanen eines Resonanzbodens einen stumpfen Stechbeitel zum abstechen nutze, reiße ich den halben Span damit wieder raus.
naja wir benutzen dafür ein stecheisen mit extra spitzem winkel da es schärfer wird als eins das einen größeren winkel hat.. das dürfen wir wie oben gesagt zwar öfter abziehen aber es ist dafür super geeignet...

Die Schneidenlänge sollte als Faustregel die doppelte Materialstärke haben
So kenne ich das auch.. dadurch ergibt sich ja auch ein winkel der in die richtung geht.
und ich kann auch so sehr wie möglich aufn winkel achten .. wenn ich nicht schleifen kann wird alles stumpf.
 
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naja wir benutzen dafür ein stecheisen mit extra spitzem winkel da es schärfer wird als eins das einen größeren winkel hat.. das dürfen wir wie oben gesagt zwar öfter abziehen aber es ist dafür super geeignet...
Klingt interessant, was nehmt ihr da für ein Winkel daher 45°?

Abziehen müssen wir ohnehin nach jedem Abstechen die Eisen, der Fischleim setzt der Schneide so ziemlich arg zu.
 
Schön das Anowon etwas dazu geschrieben hat.
Die Sache mit der Faustregel begleitet mich jetzt seit knapp 25 Jahren im Beruf. Ich habe den Winkel nie gemessen oder jemanden gesehen der das tat. Das Schärfen hat am Ende mit Erfahrung und Gefühl zu tun. Der Fasenwinkel wird ca 25 Grad betragen. Für sehr scharfe Eisen verkleinere ich diesen. Ebenso für Grateisen.
 
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Klingt interessant, was nehmt ihr da für ein Winkel daher 45°?
naja.. kleiner oder? je kleiner desto schärfer aber auch desto kürzere Standzeit... hab den nie gemessen weil es mich ehrlich gesagt nicht interessiert ob das jetzt 20° 18° oder 25° sind.. das ding muss scharf sein und wenn's das nicht mehr ist wird nachgeschliffen/abgezogen.. ich schätze mal wir haben die schneide auf die 3fache dicke verlängert..
 
naaja, ein spitzer Winkel ist unter 90°, in sofern hätt er ja auch 45° betragen können ;)

Bei Filetiermessern beträgt der Schneidewinkel wohl so 18° , möglich daß es auch bei Stecheisen ginge - nur wie lange hält dann die Schneide, bis sie komplett neu hergerichtet werden muß?
 
Auch ein wenig späte Antwort. Seit ich die Stemmeisen und Hobelmesser mit einer Naßschleifmaschine schleife, halten die Schneiden erheblich länger.
Zum Winkel: ja, den ändere ich gering bei längeren Arbeiten an z.B. Hartholz. Dennoch beträgt mein Standardwinkel ca. 25 Grad.
Michael
 
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