Steinberg Cubase 3/The Grand2: Hohe Latenzzahl beeinträchtigt Aufnahme

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firenze
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Hallo!

Ich nehme seit einiger Zeit Klavier und Gesang parallel auf.
Dazu nutze ich Cubase 3 als Recordingsoftware und The Grand2 als VST-Plugin.
Leider verfügt mein Computer über eine eher mittelmäßige Soundkarte und hoher Latenzzahl.
Die wird als solches auch nicht mehr verwendet, sondern stattdessen die integrierte Soundkarte
meiner Teufel-Boxen sowie die des Alesis USB-Kleinmixers. Als Treiber für die Kontrolle der Soundkarten
dient Asio4all, der die hohen Latenzzahlen umgeht.
Wenn ich TheGrand2 ohne Recording spiele, funktioniert es einbandfrei. Wenn ich hingegen von Voals und Piano parallel eine Aufnahme mache, dann erklingt der Gesang "normal", das Klavier allerdings leicht arhytmisch.
Gibt es eine Lösung für das Problem, ohne direkt eine neue Soundkarte zu kaufen?
 
Eigenschaft
 
Als Treiber für die Kontrolle der Soundkarten
dient Asio4all, der die hohen Latenzzahlen umgeht.
Als so als kleine Korinthenkackerei: "Umgehen" ist etwas das falsche Wort. Der Großteil der Latenz entsteht dadurch, dass die Audiodaten zwischengespiehcert werden müssen. Je größer der Zwischenspeicher, umso höher die Latenz (man muss ja warten bis der voll ist). Die Latenz ist daher dann so groß, wie man diesen Puffer einstellt - bei zu kleinem Puffer kommt der Rechner aber nicht hinterher, also muss man den Puffer so groß einstellen, dass alles noch fehlerfrei läuft. Mit dem Windows-Standard-Treibermodell bekommt mn das aber nicht hin. Wenn man da den Puffer so klein macht, dass man die Latenz nicht mehr hört, so läuft das auf keinem Rechner fhlrerfrei. Mit ASIO-Treibern dagegen schon. Aber auch da kann man ja den Puffer einstellen, standardmäßig steht der bei ASIO4ALL auf 512 Samples.

Wenn ich TheGrand2 ohne Recording spiele, funktioniert es einbandfrei.
Ok, dann hasst du an sich schonmal kein Latenzproblem.

Wenn ich hingegen von Voals und Piano parallel eine Aufnahme mache, dann erklingt der Gesang "normal", das Klavier allerdings leicht arhytmisch.
Geht es um das Monitoring, während du spielst? Oder um die Situation nach der aufnahme, also dass die Spuren nicht synchron sind? Wenn erstes der Fall ist und das "leicht arythmisch" eher Stottern und Fehler meint, dann kann es sein, dass der Rechner beim gleichzeitigen Aufnahmen vom Gesang vielleicht doch mehr zu tun hat, und man dann den ASIO-Puffer erhöhen müsste. Wenn es aber um die asynchronität der bereits aufgenommene Spuren geht, dann hängt das durchaus mit der Latenz zusammen bzw. mit dem dann nicht wie gewünscht arbeitenden Ausgleich. Es ist nämlich so, dass Cubase einen autamtischen Latenzausgleich hat. Der sorgt zum einen dafür, dass zwei nacheinande aufgenommene Spuren synchron zueinander sind - auch dann, wenn die Latenz sehr hoch ist. Der ASIO-Treiber meldete einen bestimmten Wert für Eingangs- und Ausgangslatenzm, und um die Summe dieser beiden Werte wird dann die zweite Spur automatisch zurückgeschoben. Auch wenn die eingestellte Puffergörße den größten Anteil an der Latenz hat, kann je nach hardare noch irgendwo was dazu kommen. Daher bietet ASIO4ALL im Expertenmodus noch die Möglichkeit einen Latenzausgleich einzustellen - damit ändert sich nicht die tasächliche Latenz, aber Cubase bekommt dann einen entsprechen größeren Latenzwert mitgeteilt um dann korrekt auszugleichen. Außerdem sorgt der Latenzausgleich von Cubase eben auch dafür, dass generell gleichzeitg abgespielte Spuren synchron sind, auch wenn viellleicht auf einzelnen Spuren ein PlugIn liegt, welches selbst für eine Latenz sorgt.

Dass nun zwei gleichzeitig aufgenommene Spuren nicht synchron sind, liegt wohl einfach daran, dass es sich um eine Mischung von MIDI und Audio handelt, und dadurch an unterschiedlichen Stellen die Latenz entsteht und vielleicht an den falschen Stellen ausgeglichen wird. Bei MIDI hat man eigentlich keine Eingangslatenz, bei Audio dagegen schon. Sprich, das MIDI-Signal wird perfekt aufgenommen, das Audiosignal etwas zu spät. Bei der Wiedergabe hat man dann sowohl bei Audio wie auch bei MIDI (weil es dann ja kein MIDI mehr ist, sondern das VSTi ein Audiosignal erzeugt) eine gewisse Latenz.

Soviel erst mal an thereotichen Blabla, was jetzt vielleicht auch nicht wirklich weiterhilft - ich nutz auch gar kein Cubase... :redface: Es gibt bei Cubase im Spur Inspektor über den In/Our Einstellungen so einen Regler mit einer Uhr, wo man glaube ich eine Verschiebung einstellen kann. Hast du damit mal experimentiert? Ich glaueb damit kann man sowas einstellen, aber ein Cubasenutzer kann dir dann vielleicht eher sagen, ob das sogar offiziell dazu da ist... Wenn du mal ganz nah ranzoomst, kannst du dann sehen, ob Audiosignal und MIDI-Event jeweils genau im Takt sind? Könntest dazu ja auch mal testweise Metronom auf den Kopfhörern haben, und im Takt gleichzeitig ins Mikrofon singen (also "Tack - tack -tack" singen) und ebenso aufs MIDI-Keyboard drücken, dann siehst du das.
 
Vielen Dank, Sebastian, für deine schnelle und professionelle Hilfe.

Sowohl ohne Aufnahme, als auch während des Monitorings läuft alles perfekt.
Lediglich nach der Aufnahme harmonieren Gesang und Klavier nicht. Das Piano folgt mit einer kurzen Verzögerung und ruft dadurch die Arhythmik hervor. Die Latenz scheint also - deiner Erklärung nach - eher durch die Umwandlung von Midi in ein Audiosignal zu erfolgen.
Vielleicht sollte ich mich mal über den Expertenmodus des ASIO-Treibers informieren.

Habe ich das denn richtig verstanden, dass das gleichzeitige Aufnehmen einer Midi-Datei (hier: The Grand) und einer Audio-Datei (Vocals) ursprünglich nicht so gedacht waren?
Leider wäre das schon ein bisschen nervig zunächst den Flügel und anschließend den Gesang aufzunehmen, da das "Feeling" leider dadurch verloren geht.
 
Die Latenz scheint also - deiner Erklärung nach - eher durch die Umwandlung von Midi in ein Audiosignal zu erfolgen.
Wie gesagt, Latenzen enstehen an mehreren Stellen. Auch bei der Audiospur. Unterm Strich ist es dabei ja auch egal wie hoch die Latenz ist. Sie sollte nur eben bei der MIDI und der Audiospur gleich sein, und wenn nicht dann soll eben Cubase dafür sorgen, dass die Spuren dennoch synchron sind. Aber das klappt wohl nicht so ganz.

Vielleicht sollte ich mich mal über den Expertenmodus des ASIO-Treibers informieren.
Ist gar nicht so kompliziert (man hat da halt diese beiden Regler für den Latenzausgleich), aber ich weiß gar nicht obn das bei dir so hilft. Weil wenn die Aufnahme wirklich noch synchron ist (das müsste man wie gesagt eigentlich in der Spur "sehen" können), dann ensteht die Latenz ja bei der Wiedergabe. Durch die Latenzausgleichseinstellungen könntest du nun also einen höheren Ausgangswert einstellen, dann denkt eben Cubase, die Ausgangslatenz wäre höher, als sie tatsächlich ist - das müsste aber ja für deine Situation egal sein, weil ja eben beide Spurens schon aufgenommen sind, und der Wert gilt dann ja für beide Spuren.

Habe ich das denn richtig verstanden, dass das gleichzeitige Aufnehmen einer Midi-Datei (hier: The Grand) und einer Audio-Datei (Vocals) ursprünglich nicht so gedacht waren?
Leider wäre das schon ein bisschen nervig zunächst den Flügel und anschließend den Gesang aufzunehmen, da das "Feeling" leider dadurch verloren geht.
Nein nein, das ist schon vorgesehen, dass man auch mal gleichzeitig MIDI und Audio aufnimmt. Es ist halt so gesehen nur eine größere "Herausforderung" für den Latenzausgleich. Und das hat auch noch nichtmal nur etwas mit gleichzeitiger aufnahme zu tun, sondern generell wenn man MIDI und Audio mischt.

Schau mal in Hilfe/Handbuch nach, wozu der von mir genannte Regler im Spurinspektor gedacht ist.
 

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