Steirische Harmonika - Bassmechanik optimieren

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piwo0072
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Hallo zusammen,

Ich habe vor ein paar Monaten angefangen Steirische zu lernen.
Um gleich mit dem üben starten zu können hab ich mich auf dem gebraucht Markt umgesehen.

Fündig geworden bin ich u.a mit folgenden Instrumenten:
- Öllerer Mod. Luxus
- Müller Mod. Seefeld

Bei der Öllerer war ein erhöhter Luftverbrauch zu vernehmen. Hier hab ich die Balgdichtung erneuert. Jetzt ist sie wieder hervorragend!
Die Mechanik (Diskant und Bass) laufen derart geschmeidig, die Ansprache und Volumen sind vorbildlich das es eine wahre Freude ist mit ihr zu spielen.

Bei der Müller hab ich das Gefühl das die komplette Bassmechanik etwas träge reagiert. Für mein Empfinden gehen die Tasten “nicht auf den Punkt”.
Also funktionieren tun alle und sie ist auch problemlos Spielbar, wenn ich allerdings die Bassmechaniken vergleiche geht die der Öllerer “wie geschmiert”, die Müller aber nur “gut”.

Kann mir jemand sagen ob sich die schwarzen Gelenke/Verbinder (siehe Bilder) in irgend einer Art und Weise einstellen lassen? Kann man die zerstörungsfrei öffnen?
Ich gehe davon aus das der Anpressdruck zu hoch ist und somit die beiden Metallösen der gestänge zu starke Reibung haben.

Hat von euch jemand eine Müller oder Kärntnerland und kann mir hier weiterhelfen?
 
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Nachtrag:
Die Schmierung der Verbindungen (Schwarze Gelenke/Verbinder) scheint mir etwas verharzt zu sein. Ggf ist es ausreichend zu reinigen und hier eine passende Schmierung aufzubringen.

Hat jemand einen Tipp für ein Öl/Schmiermittel welches nicht verharzt, gute Kriecheigenschaften hat und Dauerschmierend ist?
 
Gitarrensaiten sind keine Akkordeons! Vor dem Einsatz von Ballistol würde ich an deiner Stelle abwarten, bis sich noch andere Stimmen gemeldet haben!
 
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Hallo piwo0072,

grundsätzlich wird eine Müller nicht gleich "gehen" wie eine Öllerer oder sonst irgend eine...
Dazu gibt zu viele Faktoren die hier "mitspielen" (Alter, Federdruck, Umlenk- und Hebelkräfte, Reibung, ...)
Nicht um sonst gibt es zudem Modell-bedingte preisliche Unterschiede (Modell: Standard, Spezial, Solist, Luxus, …).

Habe es bei meiner Harmonika (keine Müller, keine Öllerer) mit minimalsten Mengen an Vaseline gemacht und nur dort wo niemals (!) was passieren kann.
Denn sollte die Orgel mal in der Sonne zu stehen kommen oder es mal wärmer sein, kann das fatal werden.
Weniger ist also mehr ! Und keine Gewähr für meinen Hinweis !

Das 3. Bild zeigt deutlich, dass bei der Bass-Mechanik hier Metall auf Metall reiben muss.
Es handelt sich daher mMn also entweder um ein etwas älteres Harmonika-Modell, oder um eine der Modellreihe Tradition oder so ähnlich,
denn die dunklen Füße deuten darauf hin. Also dürfte sich deine Harmonika eher im älteren oder/und im eher unteren Preissegment befinden.

Meine Orgel ist aus 2008 hat bereits Kunststoff-Knie, welche die Reibung reduzieren und enorm haltbar sein dürften.
Wobei mMn die Haltbarkeit hier der entscheidende Faktor sein müsste. Dennoch haben sie von mir etwas Vaseline erhalten.

Ob die (Leicht)gängigkeit deiner Metall-Metall-Knie-Bassmechanik dadurch wirklich so erschwert wird, wage ich dennoch zu bezweifeln.
Vielleicht drücken ja auch die roten Stahldrahthalterungen zu fest zu. Eventuell mal alle Schrauben (aber immer nur eine)
hier leicht öffnen und wieder vorsichtig anziehen. Es könnten sich ja mit der Zeit auch Spannungen aufgebaut haben.
Auch der Stahldraht oxidiert im Laufe der Jahre, wird an der Oberfläche rauher und erzeugt unter Umständen mehr Reibung.

So wie ich die (wirklich äußerst innovativen) Leute der Firma Müller kennen gelernt habe, vermute ich mal,
dass bei deren Modellen mittlerweile wahrscheinlich auch schon andere bzw. modifiziertere Knie verbaut werden.
Habe mal weiße Müller-Knie gesehen oder glaube zumindest solche gesehen zu haben.

Frag doch einfach mal bei Müller nach, was es in deinem Fall an sinnvollen Möglichkeiten gäbe. Die haben die Orgel ja schließlich gebaut.

Gruß stoager
 
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Hallo zusammen,
Danke schonmal für die Antworten.

Ich hab mir die Mechanik nochmals angesehen. Hier reibt nicht Metall auf Metall, es sind Kunststoffscheiben zwischen den Ösen eingesetzt (siehe Skizze).
Die Müller ist „erst“ ca. 10/15 Jahre alt.
Die Öllerer hingegen schon gut 30.

Mein erster Versuch war mit einem flüssigen „trockengleitmittel“ (aus dem Modellbaubereich). Das ging erstmal hervorragend, nur war die Wirkung nicht sonderlich lange.

Nun bin ich über weitere Tipps dankbar.
Ballistol könnte durchaus sehr geeignet sein, ggf. auch ein Silikonöl.

Bei Müller Anfragen halte ich für schwierig, das würde auf „Service“ hinauslaufen. Da ist mir das Versandrisiko zum benefit zu gering. Das sollte denke ich mit einfachen Mitteln in den Griff zu bekommen sein.
 

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Wie sind die schwarzen Teile denn verbunden?
Ich meine auf Bild drei schwach einen Kreuzschlitzschraubenkopf zu erkennen dann könnte man den vielleicht etwas lösen.
Ballistol sparsam würde zur Schmierung gehen aber verfliegt dann sicher auch mit der Zeit.
Aber gerade an so engen Stellen hält es sich dann vermutlich länger.
Ich würde das dem Siliconöl vorziehen weil es sich seit über 100 Jahren auch in der Feinmechanik bewährt hat.
 
Das sieht leider nur aus wie ein Kreuzschlitz.
Das was man da sieht ist der geschmolzene unförmige Kunststoff.
Die beiden Seiten sind wie in der Zeichnung fest verbunden und dazu ist auf einer Seite der Kunststoff eingeschmolzen (war vorher wahrscheinlich ein Stift der in das Gegenstück geschmolzen wird).

Ich hab mal testweise an Kugellagern verschiedene Schmiermittel getestet.
- Ballistol Öl
- Silikon Spray
- Öl/Keramik spray
und mich am Ende für Ballistol entschieden.
In der Apotheke eine 5ml Spritze mit Kanüle gekauft, darin Ballistol aufgezogen und minimalst auf die Mechanik gegeben, sämtliche Überschüsse entfernt.
Ballistol soll auch entgegen anders lautender Berichte nicht Verharzen.

Seit ein paar Tagen bin ich am Testen und für gut befunden. Mechanik geht leichtgängiger.

Bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Sollte es über die Zeit negative Auswirkungen geben, melde ich mich hier wieder um Erfahrungen an die Nachwelt weiter zu geben.
 
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Ich wollte euch gerne ein Update zur Bass-Mechanik geben.

Leider fing es einige Wochen später wieder an und der X-Bass wurde schwergängig.

Daraufhin hab ich mich wieder an die Fehlersuche begeben und versucht das Problem zu verstehen.

Ich habe den X-Bass Knopf abgezogen und sofort lief die Mechanik wie geschmiert, am Bassknopf war aus der Produktion am Umfang noch etwas kleberreste (denke sekundenkleber). Also hab ich den Knopf am Umfang minimal kleiner geschliffen bis die Erhöhung weg war, dann das Gestänge noch ausgerichtet das der Knopf komplett senkrecht im Sitz ist.
Knopf wieder auf das Gestänge aufgesetzt, final ausgerichtet und ixiert.

Nun funktioniert die Mechanik seit nunmehr einem Monat tadellos.
Es scheint als war das - des Rätsels Lösung -

Fazit: Ballistol hat nicht geschadet war aber nicht die Lösung des Problems. Trotzdem würde ich es künftig zum schmieren kleiner teile wieder verwenden.
 
Es ist schon eine Fummelei mit der Mechanik und man muß der Sache auf den Grund gehen um möglichst strategisch vorgehen wie es zum Kraftrad in der Ausgabe der deutsch amerikanischen Petroleumgesellschaft unter der Rubrik Pannenhilfe / Fehlersuche sehr richtig formuliert wurde, daß es meistens wieder einmal nur an einer Kleinigkeit gelegen hat.
 

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