Studiologic Numa Nano: laut und schnell spielen geht nicht

Strato Incendus
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Ich habe lange Zeit gedacht, unser Studiologic Numa Nano-Masterkeyboard würde einfach nur irgendwo an Latenzen leiden und deshalb bei schnellen Passagen aus der Puste kommen. Beim "normalen", langsamen Spiel hatte ich jedoch nie ein Problem, da war überhaupt keine Latenz zu verzeichnen.

Irgendwann beim MIDI-Aufnehmen ist mir dann klar geworden, dass durchaus alle Noten in time registriert werden, allerdings sind insbesondere bei raschen Tonwiederholungen diese wiederholten Töne oft einfach zu leise. Auf Aufnahmen muss ich sie dann immer manuell auf die gewünschte Velocity anheben, was natürlich nervig ist und auch die ursprüngliche "Performance" verfälscht.

Das Numa Nano hat eine gewichtete Tastatur - und ich habe langsam den Eindruck, die Tasten schwingen nicht schnell genug an ihre Ursprungsposition zurück? Das würde die geringere Velocity bei Tonwiederholungen erklären: Der Weg, den die Taste noch nehmen kann, ist kürzer, der Hebeleffekt ist geringer, und damit auch die registrierte Lautstärke.

Bei unserem Clavinova im Wohnzimmer habe ich solche Probleme nie. Nun war das Ding natürlich auch deutlich teurer ;) . Allerdings haben mitgelieferte Sounds ja oft auch nicht so viele Dynamikstufen wie Softwareinstrumente, die ja u.U. alle 127 MIDI-Lautstärken mit separaten Samples versehen könnten.

Habe ich mir also auf dem Clavinova eine falsche Spieltechnik angewöhnt, sodass ich diese Dynamik nicht gezielt genug erzeugen kann? :D Oder ist die andere Gewichtung des im Vergleich zu einen Yamaha Clavinova deutlich billigeren Numa Nano schuld?

Also, wann immer ich mal die Gelegenheit habe, auf einem akustischen Klavier herum zu klimpern (was ja eigentlich die Referenz sein sollte), habe ich diese Probleme auch nicht :) .
 
Eigenschaft
 
Man kann beim Numa Nano Velocity-Responsekurven einstellen bzw. selbst erstellen. Schau mal in die Anleitung.
 
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Ach ja, stimmt, da war ja was :D ! Habe da seit Ewigkeiten nicht mehr reingeguckt, nachdem ich es einmal eingerichtet hatte; es steht bei uns konstant auf der "Four Layers"-Einstellung, wovon ein Layer eine Oktave nach oben transponiert. Set and forget, quasi.

Von Superior Drummer war ich es mittlerweile gewöhnt, die Dynamikeinstellungen im Software-Instrument zu machen statt am MIDI-Eingabegerät, d.h. die Velocity-Kurve der einzelnen Toms und Becken zu bearbeiten, statt an der Sensitivity von unserem Roland E-Drum herumzudrehen. Deshalb habe ich diese Möglichkeit für das Keyboard gar nicht mehr in Betracht gezogen, da ich bei den Klaviersounds, die ich verwende (Garritan und Native Instruments), solche Optionen nicht sehe.

Also muss es wohl in dem Fall über den Controller selbst geschehen.

So wie ich diese Kurven verstehe, beziehen die sich halt aufs ganze Klavier, nicht auf die einzelnen Tasten, wie es also analog zum E-Drum wäre, wo man das für jedes einzelne Pad einstellen kann. Aber das wäre bei 88 Tasten ja auch deutlich mehr Aufwand, nicht nur für die Entwickler, sondern auch für den Nutzer! :D

Vielen Dank auf jeden Fall für den Hinweis! :great: Ich werde dann mal versuchen, eine mittlere Einstellung zu erzeugen, die möglichst als "Allrounder" taugt - und falls mal besonders weiches Spiel erfordert ist, schalte ich die dann einfach wieder ab.
 
Das ist quasi normal.
Du kannst es zwar etwas entschärfen in dem du die Velo-Curve veränderst dadurch wirst dann u.U. Schwierigkeiten bekommen mit p und pp stellen - leise Passagen.

Da trifft aber weder den Numa noch Fatar Schuld. Es liegt schlicht an der Tatsache wie Velocity errechnet wird bzw. der technische Aufbau der Tonauslösung.
Du musst nun mal die zwei "Kontakte" schließen, je schneller desto lauter und bei schnellen Läufen macht da die Technik mit den Gumminoppen einfach nicht immer mit.
Zusätzlich mit zunehmendem Alter kommt an die Gummis Staub und Feuchtigkeit, die Achsen der Tasten leiern etwas aus und und und ...
Das Ganze macht dann alles noch unberechenbarer.

Wenn man an Klaviermechanik gewöhnt ist, hat mit MS-Keyboards seine liebe Not.
Mein altes LMK4+ machte bei Läufen 16tel bei Tempo 160 schlapp :( .....
..... und dann kam der Lachnit :D - ist aber ne gaaanz andere Preisklasse.
 
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Naja, das ist in einer Art auch beruhigend :( .

Da die Velocity-Berechnung sich ja auf MIDI generell bezieht, also nicht nur auf die Frage ob Masterkeyboard oder nicht, hat man vermutlich dasselbe Problem, wenn man ein Clavinova oder Stage Piano als MIDI-Eingabegerät nutzt, oder? Die Gewichtung bei unserem Clavinova mag besser sein, aber sobald ich die dahinter liegenden Sounds austausche, ändert sich ja auch die dynamische Ansprache.

Das war das, was ich meinte mit "die mitgelieferten Sounds haben weniger Dynamikstufen" (weniger als 127 ist ja auch nicht schwer :D). Ist ja beim E-Drum auch so, da haben die Stock Sounds auch weniger Abstufungen als die Samples von Superior Drummer, und Toms oder Rim Clicks sind oft zu leise, wenn man nicht an der Velocity-Kurve dreht.

Ich würde sogar behaupten, selbst die "mitgelieferten" Sounds eines handelsüblichen echten Klaviers haben weniger Dynamikstufen als MIDI :p .
 
Schon klar, dass beim Samplen eines echten Klaviers idealerweise jeder MIDI-Velocity-Stufe ein separates Sample zugeordnet wird, damit also auch das Originalinstrument mindestens entsprechend viele Lautstärkestufen haben muss. Aber deswegen macht das Samplen ja auch nicht einfach irgendwer.

Der typische Durchschnittspianist kann sicherlich sehr dynamisch spielen - aber ob man den an die Tasten setzen und ihm sagen kann "jetzt spiel 127 mal denselben Ton und werd jedes Mal ein Stückchen lauter", ohne dass der bereits vor Tastendruck 127 das Maximum erreicht? ;)

MIDI bietet im Vergleich zum Stage Piano mehr Dynamik, als man normalerweise im Contemporary-Bereich nutzen würde, das war der Punkt.
 
Schon klar, dass beim Samplen eines echten Klaviers idealerweise jeder MIDI-Velocity-Stufe ein separates Sample zugeordnet wird

Das macht wohl in der Praxis keiner, denn das wären 16256 Samples, bei nur einem Sample pro MIDI Note und Velocitystufe. Bei sagen wir mal 10 Sekunden pro Sample (eher kurz), 16 Bit, 48 kHz wären das ca. 30Gb an Samples. Und dazu kommen nochmal so viele Samples mit Pedal und Pedal- und Hammergeräusche. Das würde viel zu viel RAM verbrauchen, selbst mit Samplestreaming, und auch sehr hohe Anforderungen an die Harddisk/SSD stellen. Und heutzutage wollen die Leute ja auch eher 24 Bit und 96 kHz.
 
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@strato
Sorry aber du lehnst Dich bereits brutal weit aus dem Fenster. Das geht nicht gut.

Nichts für Ungut
 
Das macht wohl in der Praxis keiner, denn das wären 16256 Samples, bei nur einem Sample pro MIDI Note und Velocitystufe. Bei sagen wir mal 10 Sekunden pro Sample (eher kurz), 16 Bit, 48 kHz wären das ca. 30Gb an Samples. Und dazu kommen nochmal so viele Samples mit Pedal und Pedal- und Hammergeräusche. Das würde viel zu viel RAM verbrauchen, selbst mit Samplestreaming, und auch sehr hohe Anforderungen an die Harddisk/SSD stellen. Und heutzutage wollen die Leute ja auch eher 24 Bit und 96 kHz.

Cool, interessant zu wissen! ;) Ich hätte jetzt gedacht, dass es da draußen High End-Piano Libraries gibt, die genau das systematisch gemacht haben. Also keine Rundum-Pakete wie Komplete, die insgesamt so viel Platz wegnehmen, sondern eben all das nur für ein einzelnes Instrument.

Aber naja, was "zu viel RAM" ist, da wird die Schmerzgrenze ja auch kontinuierlich heraufgesetzt. Wenn ich heute auf etwas mit 16 oder 32 GB RAM aufrüste, ist wahrscheinlich in 1-2 Jahren schon 64 GB Standard. Irgendwie verdoppelt sich das immer, anstatt abzuflachen - normalerweise sollte es doch irgendwo "diminishing returns" geben, d.h. von 4 GB auf 8 GB RAM hochzurüsten sollte leichter sein als von 8 auf 16 oder von 16 auf 32. Und viele neuen Programme, die erscheinen, sehen sich dann auch gleich genötigt, diese neuen Grenzen wieder komplett auszureizen, anstatt zu berücksichtigen, dass in der DAW auch noch andere Prozesse parallel laufen müssen. (Bei PC-Spielen ist das allerdings noch extremer, da sind wir zum Glück noch nicht angelangt.)

Von daher wird's vermutlich in ein paar Jahren irgendeinen Freak geben, der genau das dann macht :) . Also wenn dann z. B. 128 GB RAM das Maß der Dinge sind :D . Würde mich dann wirklich mal interessieren, wie 127 verschiedene Dynamikstufen auf einem Klavier klingen. Bzw. wie man sie tatsächlich effektiv nutzen kann.
 
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