Studiomonitore für Hörspielproduktion gesucht

  • Ersteller Rusty07
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Die Illusion den fünften Kontrabass ganz hinten rechts auf der Bühne orten zu können wird sicher nicht durch einen Subwoofer verbessert.
In der Tat. Je tiefer die Frequenz, desto schlechter lässt sich deren Quelle im Raum lokalisieren, rein Gehör-physiologsich. Daher reicht bei Lautsprecher-Setups wie z.B. 5.1 auch ein Subwoofer aus, der die tiefen Frequenzen bedient.
Die Lokalisation von z.B. Kontrabässen geschieht über das Obertonspektrum dieser Instrumente, weshalb ich bei einem Kontrabass-Stützmikrofon wie ich es üblicherweise einrichte, in der DAW recht massiv die Tiefen beschneide. Zu viel tiefe Frequenzen bei einer Orchesteraufnahme (aber nicht nur da) bringen nur ein undifferenziertes Wummern, Wabern und Mulm.
 
Okay ... dann habe ich den Begriff "Tiefenstaffelung" offenbar missinterpretiert. Mir geht es u.a. darum, den typischen Bass-Matsch zu vermeiden und stattdessen klar definierte Bassstrukturen zu erkennen. Gerade wenn ich Effekte verarbeite, soll nicht nur alles "rumsen", sondern ... sagen wir mal ... unterschiedlich klingen.
 
@Rusty07

Das mit dem "sauberen" Bass-Hören wirst Du mit den Monitoren nicht allein hinbekommen. Wie schon erwähnt, arbeitet da die Physik des kleinen Raumes gegen Dich.
Damit Du das richtig hinbekommst, kannst Du ein Plugin verwenden. Als Beispiel: Tonal Balance Control 2 von Izotope. Dort siehst Du die Frequenzverläufe und auch den Crest-Factor (Verhältnis RMS zu PEAK). Ohne so etwas kommst Du mMn sowieso nicht dorthin, wo Du es Dir wünscht. Auch gibt es Compressoren mit einer "inneren" Sidechain-Funktion. Damit kann man festlegen, ab welcher Frequenz z.B. der Compressor zu arbeiten beginnt. Das meint, Du kannst z.B. alles unter 90Hz, weil es zu viel Energie hat, "ausblenden" und der Compressor erkennt dann erst die Frequenzen darüber als relevant an.

Ich hoffe das hilft Dir.

Viele Grüße
Ray
 
@Rusty07

Das mit dem "sauberen" Bass-Hören wirst Du mit den Monitoren nicht allein hinbekommen. Wie schon erwähnt, arbeitet da die Physik des kleinen Raumes gegen Dich.
Damit Du das richtig hinbekommst, kannst Du ein Plugin verwenden. Als Beispiel: Tonal Balance Control 2 von Izotope. Dort siehst Du die Frequenzverläufe und auch den Crest-Factor (Verhältnis RMS zu PEAK). Ohne so etwas kommst Du mMn sowieso nicht dorthin, wo Du es Dir wünscht. Auch gibt es Compressoren mit einer "inneren" Sidechain-Funktion. Damit kann man festlegen, ab welcher Frequenz z.B. der Compressor zu arbeiten beginnt. Das meint, Du kannst z.B. alles unter 90Hz, weil es zu viel Energie hat, "ausblenden" und der Compressor erkennt dann erst die Frequenzen darüber als relevant an.
Danke für den Tipp! Diese Art des - ich nenne es mal "Studio-Mixens" - ist eben neu für mich. Auf einer Live-Bühne ist das alles etwas anders. ;) Izotope werd ich mir wohl mal anschauen. Vielleicht komme ich damit klar.

Das mit dem "sauberen" Bass-Hören wirst Du mit den Monitoren nicht allein hinbekommen.
Ja, das befürchte ich ja auch fast. Allerdings hab ich von einigen Usern gelesen, die einen Downfire-Sub verwenden, um auch in kleinen Räumen - halbwegs passablen - Bassbereich abzubilden. Daher meine obige Frage, ob es Sub hier nicht ein wenig helfen könnte. Inzwischen habe ich ein wenig weiter recherchiert und bin auf die Kombi Adam T5V + Adam T10s gestoßen. Ein "Einsteigersystem" als 2.1 - Sub als Downfire. Ich überlege ernsthaft, ob ich mir das mal anschaue. Ist finanziell überschaubar und bietet (vielleicht) ein paar Möglichkeiten, um zumindest die oberen Tiefbässe zu verarbeiten. Das Ganze ist natürlich ein Kompromiss, keine Frage. Aber wir haben hier vor Ort schon überlegt wie wir weitermachen - falls es weitergeht. Dann stand ganz schnell der Wechsel in "ernsthafte" Räumlichkeiten im Raum. Das o.g. 2.1-System wäre dann obsolet. Allerdings kann ich es natürlich noch im Wohnzimmer verwenden. ;)

Stand aktuell: Wir testen mit "ernsthaftem Einsteiger-Equipment". Wenn wir weitermachen (und demnach bessere Räumlichkeiten haben werden), peilen wir etwas in der Richtung von Neumann KH 120 II + KH 750 DSP + MA-1 an (nur als Beispiel). Nach allem was ich gelesen und gehört habe, ist das schon ziemlich professionell einsetzbar, ohne ZUU teuer zu sein. Falls wir uns an dieser Stelle also professionalisieren sollten, wäre dies eine mögliche Richtung. Es ist ja wirklich so wie es @Bassturmator sagte, einerseits ist die ganze Signalkette bedeutsam (hängt ja mehr, als nur die Boxen dran) und außerdem muss ich mich erst gründlich einarbeiten. Was soll ich mit Highend-Equipment wenn ich nicht adäquat damit umgehen kann. Und immerhin sind auch die T5V als Einsteigermonitore wohl nicht nur "Spielzeug", sondern durchaus ernsthaft einsetzbar.

Vielen Dank für all eure Tipps in diesem Thread - viel Wichtiges und Lehrreiches!
Ich wünsche euch einen ruhigen Jahreswechsel! :hat:
 
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Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnte. Mein Equipment besteht aus Monitoren (zum Gegenhören) und einem SPL Phonitor 2.

Der Phonitor bildet alles ab, was man für einen professionellen Mix benötigt, auch ein Crossfeed (regelbar), sodass man unter KH
wie mit Monitoren hören kann (Gesamthöreindruck, Bühne, Frequenzen). Meine Entscheidung, weil auch nicht wirklich preiswert,
wurde davon getragen, dass ich mir am Ende die ganze Raumbearbeitung sparen konnte, die den Raum noch kleiner und, für meinen
Geschmack, auch häßlicher gemacht hätte. Die Investition in eine "Nebelwolke" wollte ich vermeiden, denn man macht aus einem Esel
eben kein Rennpferd - hier auf den Raum bezogen - und gibt dann Geld für Sachen aus, die den Raum dann ggf. nur besser, jedoch
nicht gut machen.

Schlußendlich eine saubere Lösung für mich. Die KRK V4 (schon uralt) reichen dann zum Gegenhören oder z.B. für das Editing, dass
für mich am meisten Zeit beansprucht, völlig aus. Sie werden übrigens am Phonitor betrieben, der am Apollo hängt und den Mac Studio
füttert.

Euch Allen einen guten Rutsch!

Ray
 
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnte. Mein Equipment besteht aus Monitoren (zum Gegenhören) und einem SPL Phonitor 2.

Der Phonitor bildet alles ab, was man für einen professionellen Mix benötigt, auch ein Crossfeed (regelbar), sodass man unter KH
wie mit Monitoren hören kann (Gesamthöreindruck, Bühne, Frequenzen). Meine Entscheidung, weil auch nicht wirklich preiswert,
wurde davon getragen, dass ich mir am Ende die ganze Raumbearbeitung sparen konnte, die den Raum noch kleiner und, für meinen
Geschmack, auch häßlicher gemacht hätte. Die Investition in eine "Nebelwolke" wollte ich vermeiden, denn man macht aus einem Esel
eben kein Rennpferd - hier auf den Raum bezogen - und gibt dann Geld für Sachen aus, die den Raum dann ggf. nur besser, jedoch
nicht gut machen.
Das ist natürlich ein Argument. Man kann stundenlang den Raum akustisch behandeln, was Zeit, Nerven, Aufwand und natürlich Geld kostet. Oder man knallt sich einfach einen SPL rein. Mich hatte ehrlich gesagt der Preis etwas abgeschreckt. ;) Sind ja auch nochmal rund 1,7k. Davon abgesehen stelle ich mir vor, dass ich wohl einen sehr (!) guten KH brauchen werde, um dem SPL auch gerecht zu werden. Käme also auch nochmals etwas dazu. Mein aktueller DT990 wäre da sicher nicht das Maß der Dinge.

P.S. Treatment kann man durchaus auch in "schön" bauen. ;)
 
Ich nutze zum Mixen den DT 990 Pro 250 Ohm. Den Phonitor 2 habe ich schon vor ca. 5 Jahren gekauft, da war er noch nicht so teuer.
SPL ist eine wirklich gute deutsche Firma. Hätte ich wirklich Geld übrig, würde ich mir den SPL Iron (VariMu Compressor) für's Mastering
kaufen...
 

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