Find ich vom Ansatz her gar nicht so schlecht. Man merkt, dass du auf jeden Fall eine Vorstellung davon hast, was hinterher bei rauskommen soll.
Auch vom Rhythmus her glaube ich, dass du das Lied kennst und weißt wie das klingen soll. Du hast da nur einige Pausen zwischendrin, wo du überlegst, oder guckst wo die Finger hinmüssen, da kann man sicher noch dran arbeiten, aber das kommt auch einfach mit der zeit, wenn du das Stück noch besser kennst und sicherer bist.
Du machst allerdings auch noch ein paar sehr grundlegende Fehler:
1) Gitarre richtig stimmen. Musst du einfach machen. Das Stück ist ja nur auf drei Saiten gespielt, aber die passen nicht zueinander, deswegen klingt es schief.
Es gehört einfach dazu, wie das Aufwärmen vor dem Sport: Vor jedem Spielen einmal die Gitarre stimmen. Sonst gewöhnst du dich auf Dauer an die schiefen Klänge und das willst du nicht.
2) Genauer greifen. Guck mal auf deine Finger von der Greifhand. Der optimale Punkt wo die liegen sollten ist direkt hinter dem Bundstäbchen vom Korpus aus gesehen. Du greifst fast immer in de Mitte des Bundes. Da brauchst du mehr Kraft und vor allem klingt es dann bei etwas komplizierteren Geschichten schnell unsauber.
3) Haltung der Schlaghand. Das ist hier ein etwas komplizierteres Problem. Deine gesamte Spielhaltung ist etwas ungewöhnlich, mit der Gitarre sehr weit rechts und dem Hals recht weit vorne. Die Sache ist aber auch die, dass das eben eine Westerngitarre ist und keine klassische, so dass du da die "klassische Sitzhaltung" mit Fußbank/Fußstütze eher schlecht praktizieren kannst. Auf dem Sofa, oder worauf du sitzt sowieso nicht.
Jedenfalls führt deine etwas verkrampfte Haltung dazu, dass deine Schlaghand eher ungeschickt ankommt. Der Optimalfall ist hier: die Hand befindet sich etwas rechts vom Schalloch, bzw über dem rechten Drittel des Schallochs, und die Finger sind rund, als ob du einen Ball in der Hand hältst. Momentan sind deine Finger sehr gerade und reißen eher an den Saiten, als daran zu zupfen. Dazu kommt: der Daumen darf sich da nicht auf dem Griffbrett abstützen. Ganz generell ist die beste Lösung, wenn alle Finger, die grad nicht in der Spielbewegung sind über den Saiten schweben, so ganz locker, ohne Festhalten. Das ist am Anfang sicher total ungewohnt und dir kommt es vor, als ob die Gitarre gleich hinfällt, aber auf lange Sicht, ist das die eindeutig bessere Technik.
(Nebenbemerkung wäre hier noch: man zupft normalerweise nicht alles mit einem Finger, sonder benutzt abwechselnd Zeige- und Mittenfilger. Das ist der sogenannte Wechselschlag.)
Das wären so die grundlegenden Sachen, an denen du umbedingt arbeiten solltest, weil sich das sonst einschleicht und du später damit fundamentale Nachteile hast, sobald Stücke komplizierter werden.
Mein Tipp ist jetzt aber: Versuch nicht direkt alles auf einmal zu ändern, sondern nimm dir einen Punkt von denen die ich aufgezählt habe und versuch den zu verbessern. Wenn du jetzt anfängts auf alles gleichzeitig zu achten, klappt da gar nichts mehr. Aber du kannst z.B. sagen: "jetzt spiel ich das Stück 10x durch und achte dabei darauf, dass meine Finger immer vor dem Bundstäbchen sitzen. Und dann spiel ich es noch 10x und achte nur darauf, dass meine Zupfhand/Schlaghand rund und locker ist" Also nacheinander und nicht alles auf einmal.
Ansonsten noch ein ganz genereller Tipp: viele solcher Hilfestellungen sind über das Internet schwierig zu geben, bzw so zu erklären, dass das Gegenüber versteht, worauf es hinauslaufen soll.
Aber vielleicht hast du ja die Möglichkeit mal eine Freundin/Freund einzuladen, die Gitarre spielt und dir dann direkt vor Ort noch helfen kann dich mal richtig hinzusetzen oder einfach mal ein paar Takte anhört und direkt Feedback gibt, so dass du das direkt umsetzen kannst, oder auch einfach mal für dich den Takt zählt, damit du merkst, wo du noch Pausen machst, die eigentlich nicht sein sollten.