Synthesizerklangfläche aus Soundtrack (Transformers, The Town) - Analyse

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BraunerSenf
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Hallo allerseits,

ich habe hier zwei Stücke aus dem Soundtrack der oben genannten Filme:


http://www.youtube.com/watch?v=RDqmsyn-TDU (Transformers 3 Soundtrack: "The fight will be your own" - Steve Jablonsky)

http://www.youtube.com/watch?v=wNwmpKIUuWs - (The Town Soundtrack: "Cathedrale of Bosten" - Harry-Gregson Williams, Dadid Buckley)


Nun fasziniert mich wahnsinnig bei beiden Stücken diese Hintergrundklangfläche, die gleich zu Beginn der Stücke zu hören ist und die so eine unendliche Weite des Universums ausstrahlt. Ich bin allerdings noch nicht so sehr in der Materie der Synthesizer eingearbeitet, deshalb wollte ich euch fragen, ob nicht jemand Lust hat zu erklären, wie solch eine Klangfläche (ohne sämtliche andere Streicher und Bläser) aufgebaut ist und wie man die "nachbauen" kann? Das würde mich echt wahnsinnig freuen, da ich sowas einerseits für ein Schulprojekt demnächst können muss/will und andererseits schließlich selber solche Stücke lernen zu produzieren möchte.

Viele Grüße,

Julian
 
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Hy,

da gibts viele Möglichkeiten wie solche Flächen bzw. das ganze Stück technisch umzusetzen ist. Grundsätzlich gibts 2 "Arten" kann man sagen:

- die Sounds sozusagen aus dem Nichts selber machen, sprich die Arbeiten einens Sounddesigners übernehmen und durch Klangsynthese der Schallwellen einen Sound erzeugen. Da gibts dann natürlich weiters unzählige Möglichkeiten den Sound in eine bestimmte Richtung zu schrauben, aber hierfür bedarf es schon theoretischem Grundwissen. http://www.youtube.com/watch?v=0z0cbMkOvY0 (hier mal ein Anfang zum Verständnis der Synthese von Bob Moog)

- das andere wäre bereits vorhandende Patches aus Programmen oder Synths zu verwenden.

Beiderseits ist das digital und analog möglich.

Ich zB. arbeite an einer Workstation, komplett digital und verwende virtuelle Synthesizer Programme.

Schau mal da: https://www.thomann.de/at/spectrasonics_omnisphere.htm

Omnisphere hat sehr viel solcher Pachtes die dem Charakter der Links sehr ähnlich sind.
Sowas bekommt man damit absolut hin. Auch ist Omnisphere ein vollständiger Synth dh. man kann sich Klänge auch selbst zusammenschrauben.

In den Links ist alles Synth bzw. Sample wenn ich mich nicht irre. Auch die Orchesterinstrumente scheinen aus einem Programm per Samples zu kommen.
Orchester-Libraries findest du zB. hier: https://www.thomann.de/at/streicher_klassische_instrumente.html
 
Also ein grundlegenes Verständnis von der Erstellweise eines Klangs (vom Anfang an mit Oscillatoren im Patch-Fenster) habe ich, bloß ist das noch nicht gerade sehr weit ausgebaut. Ich selber hab die Testversion von Absynth und bin davon schon ziemlich begeistert, bringe es mir gerade so weit wie möglich anhand des PDF-Handbuchs bei.

Zu dem was du geschrieben hast:
Du meintest, man verwendet oft bereits bestehende Patches und verändert dann lediglich die zusätzlichen "Verstellmöglichkeiten". Die Patches sind doch aber nur der Grundton, der fundamentale Charakter eines Tons, bei dem man Oscillator, Wellenform, Filter, und ähnliches bestimmen kann; wie kann man denn in diesem "Stadium" bereits sagen, dass er einem späteren bereits fertigen Klang sehr ähnelt? Oder bezeichnet man bereits fertige Klänge als Patch? Und woher weiß ich, in welchen Eigenschaften ich ihn verändern muss um den gewünschen Effekt (speziell bezogen auf die Links) zu erzielen?
 
Die Patches sind doch aber nur der Grundton, der fundamentale Charakter eines Tons;

nö, du hast in Onmisphere bereits fertige Sounds mit denen man sofort arbeiten kann ohne nur das geringste zu verändern. Man kann, man muss aber nicht. Je nachdem. Bezogen auf die Links kann man wahrscheinlich sagen, dass Gregson zB. die Sound bestimmt nicht selbst erstellt hat. Meistens konzentriert man sich bei solchen Arbeiten auf die Komposition, für das Sounddesign werden dann andere Leute beschäftigt, oder man bedient sich eben an Patches bzw. verändert sie. Bei 99 Prozent aller Produktionen wird kaum vom Sinuston ab alles selbst sounddesignt :D

Hier werden die Patches in Omnispehere mal angespielt:

http://www.youtube.com/watch?v=KTb5vvwKIJY

Sounddesigntechnisch, wie man nun gezielt auf einen Sound hinarbeitet kann ich dir nicht wirklich weiterhelfen, da mir dafür auch das Wissen fehlt. Ich schraub herum und höre, klappt für mich auch gut.
 
Heftig, das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Beim Soundtrack geht es zum großen Teil um die richtige Klangfindung, und dann nimmt man einfach bestehende Synth-Klänge?! Ich meine, es gibt letztenendes UNENDLICH Klänge, man kann doch niemals alle in Presets fassen und sich dann den "passenden" heraussuchen (?)
Diese Presets hab ich zwar auch schon bei Absynth entdeckt, aber das ist jetzt wirklich nicht die Methode, zu der ich greifen will; ich will mir anhand meiner skizzenhaften Vorstellung des Klangs den Ton von Grund auf schon selber aufbauen - oder zumindest bestehende so bearbeiten, dass sie sich weitgehend von Original unterscheiden und meinen Vorstellungen entsprechen.

Kennst du denn gute Links oder Bücher, die einem so etwas beibringen?

Edit:
Achso, somit erübrigt sich wohl die Frage ...
 
naja, ich finde die Komposition bzw. Notensetzung steht schon an erster Stelle. In der Ausführung gibst halt sooo viele unterschiedliche Herangehensweisen. Manche nehmen ein originales Orchester auf, manche produzieren am Computer. Manche mischen beides. Ist halt auch film- zeit und budgetabhängig. Im übrigen finde ich es auch nicht verwerflich vorgefertige Pachtes zu verwenden...ist im Prinzip das gleiche, als wenn ein Saxophonist aufnimmt, der muss doch seinen Sound auch nicht vorher erstellen. :)

Das was du machen willst ist wie du das beschreibts in Omnisphere und eigentlich jedem Synth absolut möglich. Nur benötigt man eben das Know-How.

Angemerkt sei auch noch dass man bei Orchesterklängen im Prinzip nur Samples verwenden kann. (sprich aufgenommene Audiodateien). Denn authentische Orchesterklänge lassen sich nicht mit Synths erzeugen. Auch beim Schlagzeug oder anderen Instrumenten der Fall.

Bücher Richtung Sounddesign kann ich die leider keines empfehlen.
 
Das was du machen willst ist wie du das beschreibts in Omnisphere und eigentlich jedem Synth absolut möglich. Nur benötigt man eben das Know-How.

... Und wie hast du dir dieses Wissen angeeignet? Hast du da schon ein komplettes Studium hinter dir? Ich meine, du probierst sicherlich auch nicht nur blind herum, bis du mal einen deinen Vorstellungen entsprechenden Klang aus einem Preset geformt hast, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
ich selbst hab im Sounddesign kein großes Wissen. Wenn ich an Tönen herumschraube, dann aus dem Bauch heraus, man bekommt mehr und mehr Erfahrung. Wichtig ist auch, dass man mit dem PlugIn, Instrument bzw. Synth vertraut ist. Durch das Ausprobieren kann man wirklich ohne theoretisches Wissen viel erreichen. Man muss nicht unbedingt wissen WARUM das so klingt wie es klingt, wenn man weiß was man macht bzw. erreichen will.

Auch wird ja durch das Arrangement ein individueller Sound erreicht. Legt man zB. 2 bestimmte Patches übereinander bekommt man auch schon nen eigenständigen Sound. Da gibts eben viel Möglichkeiten seinen Sound zu finden ohne dass man technisch gesehen 100 Prozent alles erstellt. Die Notation spielt aber eine riesige Rolle :)
 

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