T-Style unter 2 kg Eigenbau

Hallo Kond,
mir geht es so wie dir, ich spiele aus gesundheitichen Gründen auch nur im Sitzen und meine Idee war genau identisch, nämlich einen
Tele-Korpus leichter zu machen weil eigentlich Teles meine Lieblingsgitarren sind. Also hab ich mit der Stichsäge in den Tele-Korpus
(war nur eine billige Johnson-Telekopie, eine echte hätte mir Leid getan) Löcher gesägt, was zwar ganz gut aussah aber gewichtsmäßig
gar nicht so viel wie erhofft brachte. Als mir diese Tele dann mal umfiel ist es passiert und der Korpus zerbrochen. Ich hab mir dann mit den Johnson-
Teleteilen und alten Fichtenregalbrettern die ich wegwerfen wollte diese Gitarre zusammengebaut. Hat mich auch nichts gekostet, wenn man
die alten Teile der Johnson. Lack, Schleifpapier und Kleinteile nicht rechnet, ist sehr leicht und klingt gut.

viele Grüße
 
Ohne Belly Cut und Arm Rest?

Ich empfinde eine Strat als deutlich kuscheliger und 'nen Jazzmaster als die am bequemsten im sitzen zu spielende Gitarre.

Hallo Ben!
"Belly" habe ich nicht. :D Deshalb habe ich den Belly Cut bisher nicht vermisst.
"Arm Rest" ebenfalls nicht. Vllt. liegt es an meiner Handposition. :gruebel: Nämlich daran, dass ich mit dem Handballen an der Brücke die Bass-Saiten dämpfe.

Die Strat liegt mir aus anderen Gründen nicht so; ich kann mir aber vorstellen, dass sie auch gut im Sitzen zu spielen ist. Clapton macht das ja auch immer wieder. :tongue:
Der entscheidende Faktor dabei ist der Abstand zwischen den "Zargen", da wo die Gitarre auf dem Oberschenkel aufliegt. Bei der Les Paul z.B. ist der deutlich geringer und entsprechend weniger komfortabel ist sie im Sitzen zu spielen. Die SG ist im Prinzip in dieser Hinsicht auch praktisch, ist mir aber aus ästhetischen Gründen ansonsten nicht so sympathisch.
Eine Jazzmaster hatte ich noch nie in der Hand. Aber wenn du es sagst, wird es wohl so sein. :rolleyes:
Gruss
Kond
 
Hallo Kond,
mir geht es so wie dir, ich spiele aus gesundheitichen Gründen auch nur im Sitzen und meine Idee war genau identisch, nämlich einen Tele-Korpus leichter zu machen weil eigentlich Teles meine Lieblingsgitarren sind. Also hab ich mit der Stichsäge in den Tele-Korpus (war nur eine billige Johnson-Telekopie, eine echte hätte mir Leid getan) Löcher gesägt, was zwar ganz gut aussah aber gewichtsmäßig gar nicht so viel wie erhofft brachte. Als mir diese Tele dann mal umfiel ist es passiert und der Korpus zerbrochen. Ich hab mir dann mit den Johnson-Teleteilen und alten Fichtenregalbrettern die ich wegwerfen wollte diese Gitarre zusammengebaut. Hat mich auch nichts gekostet, wenn man die alten Teile der Johnson. Lack, Schleifpapier und Kleinteile nicht rechnet, ist sehr leicht und klingt gut.

viele Grüße

Hallo käptnc !
Das ist gut. Hätte mich auch gewundert, wenn sich sonst niemand Gedanken in dieser Richtung gemacht hätte. Dass du zusätzlich auch Tele-Fan bist, ist wiederum nicht so selbstverständlich. :hi5:
Auch die anderen Überlegungen von dir kommen meinen nahe. Ich habe ebenfalls noch ein billiges Modell, dass ich opfern werde für den Fall, dass alles schief geht. Ich werde allerdings eine andere Methode der Holzentfernung anwenden um die Stabilität des Korpus nicht mehr als nötig zu schwächen. Meine Befürchtung dabei ist aber auch, dass alles gewichtsmäßig am Ende gar nicht so viel bringen wird.

Dein Ergebnis finde ich, wie schon gesagt, schon optisch sehr gelungen. Wenn auch noch das Gewicht passt, ist es ja eigentlich perfekt. Wenn ich dich richtig verstanden habe, liegt das wohl hauptsächlich am rel. leichten Fichtenholz. Dass der Klang auch ok ist, ist schon überraschend. Denn ohne wieder eine sog. Ton-Holz-Diskussion starten zu wollen, findet man ja eigentlich sonst nirgendwo Korpusse aus diesem Holz. :gruebel:

Vllt. sollte ich auch noch mal für alle etwas genauer erklären warum ich so hinter einer Gewichtseinsparung her bin. Also:
Ich bewege mich fast ausschließlich mit Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln und fahre auch oft so zu meinen Auftritten als One-Man-Band. Jedenfalls wenn es um Veranstaltungen geht, bei denen nur eine moderate Lautstärke erwünscht ist. Dafür habe ich mir ein Fahrrad zu meinem "Musik-Muli" umgebaut, wie auf den Bildern zu sehen ist. Dabei transportiere ich immer noch ein nicht unerhebliches Gewicht (s.u.), so dass ich inzwischen um jedes Gramm Gewichtsersparnis kämpfe.:opa:

Muli 1.JPG

So wie das Rad im Bild gepackt ist komme ich auf ein Gesamtgewicht von 60 kg incl. Rad und Gitarre.
Das muss am Bahnhof auch schon mal die Treppe rauf getragen werden, wenn der Aufzug fehlt oder streikt.:spicy:
Das Bild zeigt aber noch nicht alles. Häufig transportiere ich genauso, neben dem üblichen Equipment, das man live so braucht und wie es im Bild zu sehen ist zusätzlich noch 1 Reserve-Amp + 1 Reserve-Gitarre (E-Gitarre). Damit bin ich bei einem Gesamtgewicht von über 70 kg incl. Rad und Gitarre angekommen. Eine Gangschaltung hat das Rad nicht.
Ich denke, so werden meine Bemühungen bei der Gitarre etwas Gewicht einzusparen doch etwas verständlicher. Die Möglichkeiten an anderen Stellen sind weitgehend ausgeschöpft. Es ist also keine Spinnerei, weil ich mich vllt. langweile, sondern eine ernsthafte Notwendigkeit. Sonst muss ich demnächst mit Krafttraining anfangen, wenn ich so weiter machen will.:confused:
Gruss
Kond
 
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Vllt. sollte ich auch noch mal für alle etwas genauer erklären warum ich so hinter einer Gewichtseinsparung her bin. Also:
Ich bewege mich fast ausschließlich mit Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln und fahre auch oft so zu meinen Auftritten als One-Man-Band. Jedenfalls wenn es um Veranstaltungen geht, bei denen nur eine moderate Lautstärke erwünscht ist. Dafür habe ich mir ein Fahrrad zu meinem "Musik-Muli" umgebaut, wie auf den Bildern zu sehen ist. Dabei transportiere ich immer noch ein nicht unerhebliches Gewicht (s.u.), so dass ich inzwischen um jedes Gramm Gewichtsersparnis kämpfe

Lobenswert, dass du sehr ökologisch unterwegs bist! Und sehr interessant wie du dein Fahrrad packst! Finde ich cool! :great:
 
So wie das Rad im Bild gepackt ist komme ich auf ein Gesamtgewicht von 60 kg incl. Rad und Gitarre.
Das muss am Bahnhof auch schon mal die Treppe rauf getragen werden, wenn der Aufzug fehlt oder streikt.:spicy:
Das Bild zeigt aber noch nicht alles. Häufig transportiere ich genauso, neben dem üblichen Equipment, das man live so braucht und wie es im Bild zu sehen ist zusätzlich noch 1 Reserve-Amp + 1 Reserve-Gitarre (E-Gitarre). Damit bin ich bei einem Gesamtgewicht von über 70 kg incl. Rad und Gitarre angekommen. Eine Gangschaltung hat das Rad nicht.
Ich denke, so werden meine Bemühungen bei der Gitarre etwas Gewicht einzusparen doch etwas verständlicher. Die Möglichkeiten an anderen Stellen sind weitgehend ausgeschöpft. Es ist also keine Spinnerei, weil ich mich vllt. langweile, sondern eine ernsthafte Notwendigkeit. Sonst muss ich demnächst mit Krafttraining anfangen, wenn ich so weiter machen will.:confused:
Gruss
Kond

Respekt :eek:
 
Vielleicht wäre es eine Idee Balsaholz zu nehmen und die mit einer Schicht Carbon zu beglasen... das würde sehr leicht und wahrscheinlich sehr stabil....
Vielleicht kann @Be.eM bei Interesse etwas zur Konstruktion von Gitarren mit Balsaholzkern berichten. Durch diesen Beitrag bin ich darauf aufmerksam geworden:
selbst die alten Steinberger-Hälse waren zwar weitgehend solide, aber um einen Kern aus Balsaholz herum gegossen.
Ich glaube, das einige Steinberger Instrumente auch Korpusse aus Balsa haben. Be.eM weiß wahrscheinlich mehr als Google zu dem Thema.
 
Vielleicht kann @Be.eM bei Interesse etwas zur Konstruktion von Gitarren mit Balsaholzkern berichten. Durch diesen Beitrag bin ich darauf aufmerksam geworden:

Ich glaube, das einige Steinberger Instrumente auch Korpusse aus Balsa haben. Be.eM weiß wahrscheinlich mehr als Google zu dem Thema.

Korpusse aus Balsa sind es definitiv nicht. Es gibt da ziemlich wenig Info, weil niemand seine US$ 4,000-Instrumente zersägen möchte, bei den Vollcarbon-Instrumenten ist's heute teilweise noch mehr Geld. Was ich habe, sind diese seltenen Schnittbilder eines originalen alten Steinberger-Halses…

neck_cut_balsa_1.jpg
neck_cut_balsa_2.jpg


… auf denen man sieht, dass der Balsa-Anteil minimal ist. Da geht es nur um ein "Irgendwas", das in der Mitte als Führung dient. Ist also auch nicht gerade eine signifikante Verringerung des Gewichts. Man sieht auch gut die Grenze zwischen dem eigentlichen Carbonhals und dem darauf befindlichen "Phenolic"-Fretboard. Also das, was heute bei Gibson (und anderswo) als "Richlite" läuft.

Das weitere Instrument außen herum ist im Wesentlichen hohl. Das sieht dann so aus:

bm_gl4t_IMG_1015.jpg


Da wäre nur noch in dem mittleren dicken Teil des Bodens Platz für ein weiteres Stück Balsa. Ich weiß es tatsächlich nicht, ob da noch etwas drin steckt oder nicht.

Bei den "neuen" Steinbergers ab ca. 2008 wurde ein umgekehrter Weg benutzt, da keine Instrumente mehr aus Carbon hergestellt wurden. Da hat man dann Maple-Hälse, die im Inneren einen "Graphite U-Channel" enthalten, also eine Versteifung des Halses von innen, die wiederum direkt den Truss Rod umgibt. Eine ähnliche Technik benutzt Ned Steinberger auch heute noch bei den NS Design Radius-Bässen.

Grüße,
Bernd
 
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Das habe ich mir anders vorgestellt....
Vielen Dank für die ausführlichen Ausführung! :)
 
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Hallo Bernd!
Ja, danke auch für die Bilder. :claphands:
Sowas bekommt man ja normalerweise nicht zu Gesicht. Und mich interessiert​
grundsätzlich immer was hinter Fassade zu finden ist. ;)
Sowohl als Hilfe zur Beurteilung als auch als Anregung für evtl. eigene Ideen.

Kond
 
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