Tastatur: Holzkern vs. Kunststoff

Vogt
Vogt
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.03.15
Registriert
02.09.09
Beiträge
114
Kekse
70
Ich frage mich aber warum es unbedingt eine Holzkernklaviatur sein soll. Die anderen sind mittlerweile besser und vor allem Servicefreundlicher . Holzkern sind nur noch bei Supita, Supra, Monte ,Gola ,Morino und bei den Italienern drin. Ansonsten überall Kunststoff - ist überigens weniger anfällig für Kratzer und Risse.

mfg vogt
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Vogt,

also ich würde meine Holzkern nicht um alles in der welt für eine Kunstoff tastatur tauschen. Ich denke das eine Holzkern tastatur für einen Musiker wesentlich angenehmer zu spielen ist. Ich selber bin gelernter Kunstoffler finde aber das Kunstoff an einem akkordeon nicht allzuviel verloren hat.

Vielleicht ist es nur einbildung ich finde eben das sich eine holzkern tastatur angenehmer spielen lässt.

mfg
sebbl
 
Da muss ich dir ausnahmsweise mal Recht geben...;)
 
Vielleicht ist das Ganze auch eine Frage des Images!

Kunsstoff verbindet man bei uns ja landläufig mit Plastik = billig => schlechter.

Klar es gibt bei praktisch allen Akkordeons der unteren Kategorie nur einfache Kunststofftastaturen. Die sind wirklich auf günstige einfache Herstellung getrimmt und haben allerlei Nachteile im Betrieb. Aber es gibt auch sehr hochwertige Kunststoffe, die sowohl vom Betriebsverhalten als auch vom anfassen her richtig gut sind. Es gibt ja bei den besseren Tastaturen bis auf ein paar wenige Ausnahmen sowieso nur noch Kunststofftasten, aber halt mit Holz verfüllt, weil es so einfacher ist - das wars dann aber auch schon.
Um die Akzeptanz von Kunsstoff zu erhöhen, müsste man vielleicht ganz andere Wege gehen und auch vom Image her absolut hochwertigen Kunsststoff nehmen - wie z.B. Kohlefaser oder Kevlar. Vielleicht wäre das dann eher akzeptiert, denn im Auto- Fahrrad- oder Motorradbereich lässt sich alleine durch die Verwendung von Carbonfasern ein wesentlich höherer Preis durchsetzen, der alleine vom Werkstoff her nicht unbedingt gerechtfertigt ist.

Jedenfalls sind Kunststofftasten nicht witterungsempfindlich ud verzeihen sich auch nicht bei feuchter Luft, wie Holz.

gruß,
maxito
 
Ich denke auch, dass hier die Vorstellung vom warmen, edlen Holz eine grosse Rolle spielt.
Bei Tastaturen geht es aber um die Mechanik und um Präzision. Und hier ist Holz eher ein Nachteil. Im Premiumsektor bei Keyboards findet man auch keine Holzkerntasten sondern Hightec- Kunststoff (z.B. die äußerst präzisen und langlebigen Klaviaturen von FATAR).
Im 100.000€ Konzertflügel von Kawai bestehen die Mechanikteile nicht mehr aus Holz sondern aus ABS, weil dadurch eine äußerst hohe Präzision erreicht werden kann.Im Klang macht das nichts aus. Bei klangformenden Elementen ist Holz unersetzlich.
Dass sich Holzkerntastaturen besser anfühlen, glaube ich nicht. Denn fühlen kann man nur das Plastik darüber und die mechanischen Eigenschaften des Tastenlagers. Und die kann man besser mit Kunststoff erreichen. Aber -wie schon gesagt- Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff.

viel spass
tastenfux
 
Hi,

so du willst carbon fasern in den Kunstoff einfügen du weißt aber schon wie deine tastatur danach aussieht? :D

Also hier liestn gelernter mit gell net irwas schreiben über höhere preise und den sogenannten "hochwertigeren Kunstoff" halte ich für ein Gerücht das vorurteil billiger kunstoff hochwertiger kunstoff ist eigtl. ein bisschen papalapap...

...das liegt an viele andere sachen wie die plahnung der Formen und dem Spritzguss verfahren bzw. wie die maschinen eingestellt sind. Gerade leihen die angelernt werden stellen die Maschinen dermasen schlecht ein das sich innenspannungen in den Teilen bilden, was man natürlich so leicht nicht feststellen kann.

Kohlefaser etc. wäre bei tasten ja eigtl. totaler mist ich denke nicht das jemand von euch mit einem Hammer seine lieder in die klaviatur schlägt :D Ihr erreicht damit doch nur eine größere härte der tastatur ich hab noch keinen akkordeonisten gesehen dem unter den Spielen eine taste abgebrochen ist.

Die Kunstoffteile im Automobile bereich sind keineswegs überteuert der einzige der da verdient ist die Auto firma selbst aber die kleinen betriebe die für die Autoindustrie produzuieren sind arme schweine und bekommen sehr wenig...

...mfg
 
@ tastenfux: würde dir dringend empfehlen mal ne holzkerntastatur, meinetwegen von Weltmeister, gegen ne kunststofftastatur von Weltmeister zu spielen- es lohnt sich!!!
gruß t-tris
 
Ich denke, dass man das nicht vergleichen kann. Kunststoff - besser gesagt Plastiktasten gibt es ja bisher meist im Billigsegment. Dann sind die Tastaturen dementsprechend. Eine Hammond hat auch Kunststofftasten, meine Wersi auch und die spielen sich super. Bei manchem Keyboard sind die Plastiktasten grauenhaft.Ich versuche zur Zeit eine alte Klingenthaler zu restaurieren. Alles klappt, nur die verzogenen Holztasten sind nicht mehr zu retten.Ich stimme zu, dass sich eine teure Holzkernklaviatur natürlich perfekt spielen läßt. Das liegt aber an vielen Details, Tastenlager,Tastenführung, Dämpfung der Tastatur , Federn etc. Am Holz selbst liegt das meines Erachtens nicht.@ bayernsebbl : Der Tastaturanschlag / Härte liegt sicher nicht am Material der Tasten sondern an der Gesamtkonzeption der Tastatur.Von Kohlefasern habe ich nichts gesagt. Die sind auch unnötig, da das Gewicht keine große Rolle spielt. ( es gibt ja im keyboardbereich ja sogar "gewichtete" Tasten).Im Klavierbau nimmt man ABS (Legosteine) und das ist fast unkaputtbar
 
Bei meiner kleinen Supita muß die Holzkerntastatur gerichtet werden, weil sie sauber ausgespielt worden war... *heul* Verschleißerscheinungen gibt es überall. Der Kunststoffbelag hat auch Haarrisse, die ich aber unter "Patina" verbuche. Das Mädel hat ja schließlich auch schon einiges mitgemacht (und muß jetzt mich ertragen :D )
 
Hallo Ippenstein, bei Deiner alten Lady Hammond gibt es wahrscheinlich keine Probleme
 
Weder die Hammond noch das Fatar 900 murren. Auch funktioniert das Yamaha P 200 noch sehr gut und der Laptop ist auch aus Plastik... :D
 
Hallo,

ich denke, hier spielen nicht immer rationale Argumente eine Rolle, da Holz ein traditionelles hochwertiges Image anhaftet, und Kunststoff oft mit "billig" assoziiert wird - ob berechtigt oder unberechtigt, lasse ich mal dahingestellt.
Das Spielgefühl auf der Tastatur wird von viel mehr Faktoren bestimmt wird, als alleine vom Tastenmaterial. Ein Blind-Test wäre sicherlich interessant - wobei mir keine Instrumente bekannt sind, die sich einzig durch den Tastatur-Werkstoff unterscheiden und ansonsten identisch sind...
 
Es ist das selbe Spiel wie bei "Holz- oder Kunststoffstimmstock". Ich konnte den Hörvergleich machen und: Man hört keinen Unterschied. Genauso ist es bei den Tastaturen. Natürlich darf man keine billige Plastiktastatur mit einer hochwertigen Holzk... vergleichen.

Das unterschiedliche Spielgefühl kommt auch durch den Hub, der Ergonomie des Instrumentes etc. zustande. Stellt das Akkordeon mal auf den Tisch und drückt die Tasten... das Gefühl ist gleich ganz anders.

Ich werde morgen mal zwei gleichgroße Instrumente zu einem Grillen mitnehmen und die Leute sollen dann anhand dieses Testes erraten, wo die H- und wo die P-Tastatur ist.
 
Hi,

wenn man z.B. Hohner Cassotto mit Morino vergleicht merkt man schon deutlich, daß
die Holzkerntastatur besser ist. Vielleicht liegts auch am höheren
Gewicht der Holzkerntastatur.

Grüsse
musixman
 
Wie willst Du das höhere Gewicht der Tastatur fühlen?
 
höhere preise und den sogenannten "hochwertigeren Kunstoff" halte ich für ein Gerücht das vorurteil billiger kunstoff hochwertiger kunstoff ist eigtl. ein bisschen papalapap...

.. ich will da niemendem seine Sachkenntnis bezüglich Kunsststoff absprechen - Klar, der Kunststoff an sich ist nicht "teuer" in dem Sinn, obwohl es sehr wohl deutliche Unterschiede bei den Materialpreisen gibt, ob ich das Zeug original von BASF beziehe, oder von einem Sekundärlieferanten, oder ob ich reines ABS oder PP oder einen Blend verwende.
Der Preis kommt von der gesamten Produktionskette und da spielt dann der Spritzguss sehr wohl eine starke Rolle - auch beim Preisanteil, denn es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich Tasten mit einer hohen Taktzahl spritze und die Dinger dDinger dann entsprechend heiß aus der Form stoße, oder ob ich nach dem Einspritzen zuerst noch richtig Nachruck halte und die Teile deutlich kühler aus dem Werkzeug hole - das macht viel am Preis aus und vor allem an der Qualität.
Und es hängt natürlich auch hier vom Personal ab, die die Formen bauen, warten und einrichten, wie das Ergenbiss aussieht.

Die Sache mit dem Carbon war auch nicht wegen der Festigkeit gedacht, das schafft soo gut wie jeder Kunsstoff locker. Hier ging es nur um ein Beispiel, wie sich das Immage von Kunsstoff von billig zu edel ändert, wenn man ein Material nimmt, das den Ruf des exlusiven hat. Und in dem zusammenhang dachte ich auch nicht an Spritzgussfasern, sondern an eine ordentliche Decklage als Gewebematte, damit man auch richtig sieht, dass es "edel" ist.

Vom Gewicht her ist eine optimierte Carbontaste vermutlich zu leicht, denn unsere Bewegungsmotorik benötigt einen gewissen Widerstand bzw. Masse, um für die Feinmotorik die richtigen Rückmeldeimpulse zu erhalten damit die Finger präziese genug funktionieren. Nur ob ich die Masse mit Holz oder Kunssstoff erzeuge ist erst mal egal, denn der Deckbelag der Taste ist praktisch überall aus Kunsstoff. Somit ist das Griffgefühl schon mal überall gleich.

Der Witz bei den Holzkernen liegt darin, dass für Nebenfunktionen wie Tastenlager, FÜhrung, Federführung etc. einfach ins massive Klötzchen entsprechend ein Loch oder ein Schlitz eingebracht wird und fertig - Bei einer reinen Kunsstofftaste muss man da im Vorfeld mehr überlegen, damit hinterher alles richtig sitzt. Mit Holzkern kann man die Taste am Objekt anpassen, bis es stimmt und dann die maße für die Serienproduktion übernehmen. Damit tun sich eben heute noch viele Betriebe viel leichter, da ihre Modellbauer meist eben doch noch eher Schreiner denn Formenbauer sind.

Insgesamt sieht man aber auch an den Reaktionen der Beiträge, dass das Thema sehr emotional empfunden wird, sonst würden die Wellen wohl nicht so hoch schlagen. Da sollte man sich aber auch immer wieder an der Nase fassen und überlegen, ob uns die Firmen hier nicht etwas als das gelbe vom Ei verkaufen möchten, das sehr gut funktioniert, aber eher historisch gewachsen ist und aus Beqemlichkeit oder wirtschaftlichen Gründen so weiter betrieben wird. Ich persönlich sehe das ungefähr so wie die Geschichten vonden guten A-Mano Stimmplatten, bei denen immer wieder auf die Handnietung verwiesen wird (am besten noch mit bei Vollmond handgeschmiedeten Zungen). Das kommt mir immer ein bisschen vor, als ob man als Qualitätsmerkmal bei edlen Autos auf handgefeilte Motorblöcke verweisen würde.

Ich ganz persönlich mag meine Holzkerntastaturen, weil se ein gutes Massegefühl erzeugen und präzise funktionieren, würde die Tasten aber auch genauso mögen, wenn sie mit den gleichen Eigenschaften ganz aus Kunsstoff wären.

Gruß,
maxito
 
Ich schätze bei meinem MELODIJA-Akkordeon auch die Holzkerntastatur, denn da ist im Gegensatz zu billigeren und reinen Kunststofftastaturen ein fühlbarer Druckpunkt da, wo man sehr präzise spielen kann. Als Organist und Pianist weis ich einen Druckpunkt von Holzkerntastaturen zu schätzen, da dann das Spielgefühl auch "orgelähnlicher" wird.

Johannes
 
Hallo Johannes,

ich spiele auch Orgel und Klavier. Dort sind komplexe Mechaniken im Einsatz, die einen Widerstand erzeugen, der überwunden werden muß.
Beim Akkordeon wird der Druckpunkt durch die Federstärke erreicht. Sobald ich den Widerstand der Feder überwunden habe, drücke ich die Taste nach unten. Da verbirgt sich keine komplexe Mechanik, deren Widerstand es zu überwinden gilt.

Grüße

Ippenstein
 
also ich wollte die holzkerntasten meiner morino nicht missen!
meiner meinung nach gibt es einen fühlbaren unterschied, sodass die holzkerntastatur ein weicheres spielgefühl übermittelt.
natürlich soll das keine verallgemeinerung sein, aber ich empfinde es so!
 
Hallo nochmal,

meiner meinung nach gibt es einen fühlbaren unterschied

wie bereits oben geschrieben, wäre ein wirklicher Vergleich nur möglich, wenn es die gleiche Morino in der selben Ausstattung nur mit Kunststofftastatur gäbe - und das ist leider nicht der Fall.
Bitte nicht falsch verstehen, als Morino-Spieler (und generell Fan von älteren Instrumenten) stehe ich Kunststoff zwar auch kritisch gegenüber, möchte aber trotzdem behaupten, daß der Unterschied zum einen nicht so groß ist, wie er hier dargestellt wird, und zu anderen auch von vielen anderen Faktoren bestimmt wird - so daß man die Kunststoff-Tasten nicht automatisch verteufeln sollte; da spielt auch eine ganze Menge "Voodoo" eine Rolle ;)...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben