Taugen teure Gitarrenkabel etwas? Oder lieber DIY löten?

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Ich war letztens im Musikladen am Ort und hatte etwas im Wert von 35€ umgetauscht, was ich vor etlichen Monaten gekauft hatte.
Da ich das Geld (verständlicherweise - habe deswegen auch keinen Groll) nicht zurückbekam, suchte ich mir etwas anderes aus und dachte mir, nimmst du
mal ein gutes längeres Klinkenkabel. Vielleicht kriege ich damit das Brummen und hohe Zischen meines Clavinet D6 in den Griff, wenn es an meinem Twin Reverb hängt und ich eine bestimmte Filtereinstellung einschalte.

Kurz und gut, ich nahm das Kabel - ein Klotz LaGrange 6m - von der Wand. Es sollte 37,50 € kosten, der Händler gab es mir freundlicherweise 1:1 im Tausch, so daß ich 35€ dafür bezahlte. Zuhause angekommen dachte ich mir:,,Hmm, doch eigentlich viel Geld, 70 Deutsche Mark für zwei Klinkenstecker und 6m Kabel.´´

Was ist da nun so Besonderes dran, daß die Kabel so teuer sein müssen? Schließlich bin ich ein Meister im Löten. Wenn ich die Teile einzeln irgendwo beziehen könnte, käme ich doch sicher günstiger dabei weg. Abhängig davon, wie jetzt die Diskussion nun hier ausgeht, werde ich das Kabel vielleicht doch noch mal umtauschen und mir dafür Kabel am Meter und einzelne Klinkenstecker kaufen.

Also, gibt es die "Gutes Klinkenkabel"-Lösung schreiend günstig im DIY-Verfahren?
 
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Zuletzt bearbeitet:
Ja, gibt es. Das exakt gleiche Kabel und die exakt gleichen Stecker gibt es ja einzeln zu kaufen, und dann in der Regel erheblich günstiger. Ich hab mir auch mehrere Kabel gebaut, die es a) in der Länge gar nicht gibt 2m reichen in der Wohnung locker) und b) in der nächsten Länge (3m) das 2.5-3fache gekostet hätten, wenn ich sie fertig mit exakt den Teilen gekauft hätte.
Solange die Verlötung sorgfältig ist, gibt es echt keinen Grund, es nicht selbst zu machen.
 
Danke Arakon. Kannst Du eine Quelle für die Einzelteile (Kabel, Stecker) benennen ?
 
Danke, frannek.

Wenn ich allerdings dann immer wieder sowas lese (Thomann Beschreibung des Produkts):

"sehr druckvolles, klares Klangbild bei Bass, Gitarre, Keyboard..."

Da ist er wieder, dieser Voodoo.
 
Irgendwas muss man sich ja als Produktmerkmal ausdenken ;)
Aber bei 1,50 Euro pro Meter kann man sicher drüber schmunzeln...
 
Hi, hier ein paar grundsätzliche Sachen:

- Kabel so kurz wie möglich halten (sollte fuer einen Keyborder ja nicht so dass Problem sein?)

- Hochwertige Kabel verwenden. Ich benutze als Gitarrist seit Jahren die "Bügeleisen" (=textilummantelten) Kabel mit sehr hohem Durchmesser, Hersteller ist mir leider entfallen, findet man aber im web. Durch die Ummantelung legen die sich immer schoen flach auf den Boden, egal wieviel man rumlatscht und werden auch nach Jahren nicht mikrophonisch.

- Und ja, Neutrik Stecker sind die erste Wahl.
 
Wenn ich allerdings dann immer wieder sowas lese (Thomann Beschreibung des Produkts):

"sehr druckvolles, klares Klangbild bei Bass, Gitarre, Keyboard..."

Da ist er wieder, dieser Voodoo.

Wenn dein Interesse in der Hinsicht jetzt geweckt ist, probier es doch einfach mal aus! :great: Ich bin auch der Meinung, dass die selbstgelöteten Kabel den fertig gekauften in nichts nachstehen dürften, aber ganz sicher sein kannst du eigentlich nur, wenn du tatsächlich mit deinem selbstgelöteten Kabel ins Musikgeschäft gehst und es mit dem gleichen Amp und der gleichen Gitarre mal gegen das fertige antreten lässt. Ist im Prinzip völlig überflüssig, wenn es sogar die gleichen Bauteile sind, aber wenn man Zeit und Lust hat wärs den Test mal wert :D den "Voodoo" hast du aber eigentlich schon gekauft, wenn du die Bauteile nimmst.

Wenn du deine Kabel demnächst selbst lötest, kann ich dir übrigens nur empfehlen, sowas hier zu benutzen:
Dieses Bauteil trennt den Kontakt automatisch, wenn deine Gitarre nicht angeschlossen ist und vermeidet so diese ekligen Störgeräusche ohne dass man den Verstärker bei Gitarrenwechseln ausschalten muss. Ich benutze diese Lösung schon seit ein paar Jahren und bin super zufrieden! :great:

Edit:
- Kabel so kurz wie möglich halten (sollte fuer einen Keyborder ja nicht so dass Problem sein?)
Das ist jetzt eine sehr pauschale Aussage, die nicht immer stimmt. Ein Beispiel, wo es eben nicht richtig ist sind nämlich
Boxen an einer Stereoanlage. Der Verstärker der Anlage ist ja darauf ausgelegt, dass es möglichst bei allen Kabellängen gut klingen soll, deswegen erzielt man, auch wenn die Boxen nicht so weit von der Anlage wegstehen, meist das beste Ergebnis mit Kabeln von ca. 5m Länge. Diese Info hab ich vom HiFi-Händler meines Vertrauens, der seit Ewigkeiten Optimierung in Sachen Soundqualität betreibt. Da bin ich mir da also wirklich sicher. Worüber ich nicht so genau Bescheid weiß, ist inwiefern Keyboards das Signal diesbezüglich anpassen.. Hier gilt aber wie so oft "Probieren geht über Studieren". Wenn du keinen Unterschied hörst, ist es egal. Ich persönlich denke, dass Instrumentenkabel bis 10m überhaupt kein Problem darstellen sollten^^

Gruß,
bananaiscream
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich löte nur noch selber, weil:
Das Kabel, das ich suche, in der richtigen Länge, mit den gewünschten Steckern, in den passensten Farben, im passenden Winkel zu suchen dauert länger, als kurz den Lötkolben zu schwingen. Und nebenbei ist es eben auch noch günstiger.

Übrigens habe ich neulich mal ein konfektioniertes Kabel auseinander genommen: Die Lötstellen sahen miserabel aus und die "hochwertigen Neutrikstecker" waren auch nicht die Standard (?) Modelle, wie ich sie kenne, sondern machten auch innen einen minderwertigeren Eindruck.

Momentan habe ich ein Sommer Spirit XXL + Neutrik Silent Plug + Neutrik XBAG (oder so ähnlich). Ich werde mich aber bald nach einem anderen Kabel umsehen, das Spirit XXL ist mir mittlerweile zu steif. Aber was solls: Die Stecker kann man behalten und das Stück Kabel dazwischen für ein paar Euro alle paar Jahre mal auszutauschen tut auch nicht weh.

Die Stecker vom Klotz LaGrange sind nun wirklich nichts besonderes, nur das Kabel dazwischen kann ich nicht finden. Aber andere Mütter haben bekanntlich auch schöne Töchter. ;)
 
Für mich das einzig wahre Kabel (weil man sich nicht andauernd selbst drin vertüdelt): http://www.bulletcable.com/bullet-cable-shop/vintage-retro-30-coil-cable/

Und das Spiralkabel findet man leider nicht als Meterware, kann es also nicht selbst löten. Ich persönlich finde ja die Neutrik-Klinkenstecker noch besser als die beim Bullet Cable verbauten - wenn man will, kann man das ja auf eigene Faust nachrüsten (ich habe es allerdings noch nicht getan).

Meine Lieblingsklinkenstecker gibt es leider gar nicht einzeln zu kauften (so weit ich weiß): Die von den Elixir-Instrumentenkabeln - da hat man wenigstens schön was zum anpacken. :)
 
interessant weil Ton beeinflussend ist die Kapazität des Kabels. Je länger das Kabel, umso höher die Kapazität, die sich zu Tonabnehmer und Elektrik addiert und beeinflussend wirkt.

Mein Tipp sind Kabel von MTI mit nur 70 pF pro Meter (daneben stabil aber nicht starr und nicht "tüddelig").

Gruß,
Dietmar

gesendet von meinem Rubbeltelefon
 
Dann könnte man noch die Induktivität bei Spiralkabeln hinzuziehen. Ich könnte mir vorstellen, ebenso zu vernachlässigen, wie die Kapazität, oder zumindest durch die Klangregelung an Verstärker und Guitarre kompensierbar.
 
Dann könnte man noch die Induktivität bei Spiralkabeln hinzuziehen. Ich könnte mir vorstellen, ebenso zu vernachlässigen, wie die Kapazität,
zur Induktion treffe ich keine Aussage; bezüglich der Kapazität irrst Du, solange es um passive Tonabnehmer geht.

Einfacher Test: halte - z. B. mit Krokoklemmen - einen Kondensator mit 70 pF parallel zum Tonabnehmer an Dein Volumenpoti und höre den Unterschied. Dieser Kondensator entspricht in etwa einem Meter MTI-Instrumentenkabel. Bei 6 m Kabellänge wären es 420 pF bzw. bei einem anderen Kabel vielleicht 100 pF x 6 m = 600 pF. Diese Unterschiede sind weder Voodoo noch marginal, man kann sie sehr gut hören.

oder zumindest durch die Klangregelung an Verstärker und Guitarre kompensierbar.
schwierig ... wie sagt der Rheinländer? Wat weg is is weg ... und so ists auch mit den Höhen Deiner Gitarre. Was einmal reduziert wurde, ist später nur recht schlecht wieder hinzuzufügen.

Gruß,
Dietmar
 
zur Induktion treffe ich keine Aussage; bezüglich der Kapazität irrst Du, solange es um passive Tonabnehmer geht.

Einfacher Test: halte - z. B. mit Krokoklemmen - einen Kondensator mit 70 pF parallel zum Tonabnehmer an Dein Volumenpoti und höre den Unterschied. Dieser Kondensator entspricht in etwa einem Meter MTI-Instrumentenkabel. Bei 6 m Kabellänge wären es 420 pF bzw. bei einem anderen Kabel vielleicht 100 pF x 6 m = 600 pF. Diese Unterschiede sind weder Voodoo noch marginal, man kann sie sehr gut hören.


schwierig ... wie sagt der Rheinländer? Wat weg is is weg ... und so ists auch mit den Höhen Deiner Gitarre. Was einmal reduziert wurde, ist später nur recht schlecht wieder hinzuzufügen.

Gruß,
Dietmar

Es ist ja nicht weg. Es wird nur abgeschwächt. Was abgeschwächt ist kann man auch wieder anheben. Frequenzkompensation nennt man so etwas und ist gang und gäbe in der NF-Technik (und anderen ~) Schalte einen 600pf Kondensator vom heißen Ende des Vol.Pots zum Abgriff und Du hast den Effekt der Abschwächung kompensiert.
 
Ich mach meine immer selber Mogami 2524 und GLS Plugs oder Neutrik.
 
Ganz so einfach geht das mit der Frequenzkompensation nicht, eine passive E-Gitarre weist ja auch eine gewisse Reaktanz auf - natürlich verschwindet da nichts komplett, aber ganz so simpel kann man das nicht ausgleichen, siehe Schwingkreis.
 
Ganz so einfach geht das mit der Frequenzkompensation nicht, eine passive E-Gitarre weist ja auch eine gewisse Reaktanz auf - natürlich verschwindet da nichts komplett, aber ganz so simpel kann man das nicht ausgleichen, siehe Schwingkreis.
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Da gebe ich Dir recht. Völlig kompensieren kann man es nicht, da sich durch die Induktivität der Pickups das Gesamtverhalten ändert. Aber über was unterhalten wir uns da eigentlich? Das liegt doch in einem Frequenzbereich, den die meisten tauben Rockerohren eh nicht mehr hören ;)

Gut, kapazitätsarm ist ein Punkt, gebe ich zu. Da sollte man dann wirklich den teuren Kabeln auf den Zahn fühlen, ob die wirklich kapazitätärmer sind.
 
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Gut, kapazitätsarm ist ein Punkt, gebe ich zu. Da sollte man dann wirklich den teuren Kabeln auf den Zahn fühlen, ob die wirklich kapazitätärmer sind.
sind sie per se nicht [alle] und ist auch nicht immer gewünscht. Manche Gitarre mit etwas spitzem Ton wird durch ein Kabel mit etwas größerer Kapazität auch erst hörbar. ;)

Gruß,
Dietmar
 
sind sie per se nicht [alle] und ist auch nicht immer gewünscht. Manche Gitarre mit etwas spitzem Ton wird durch ein Kabel mit etwas größerer Kapazität auch erst hörbar. ;)

Gruß,
Dietmar

Jetzt sage ich lieber nichts mehr. Demnach würde man sich das Kabel passend zum Guitarrensound maßschneidern? Erst hörbar? Dürfen's ein paar pF mehr sein? Nee, ne?
Jetzt hört's aber auf. :gruebel:
 

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