TC Finalizer als Summenkompressor

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Hallo Forum,

ich komme gerade von einem kleinen Volksfest zurück. Im Siderack lauter alte Bekannte von dbx und Drawmer (ja, und auch das Gate von Behringer), aber die interessante Erkenntnis: Der Mischer der Band hat den TC Finalizer im Master benutzt. Ich dachte eigentlich immer, die Latenz dieser (eigentlich) Studiogeräte wäre zu hoch für Live-Einsätze. Ich liebe es, wenn ich so daneben liege :)

Hat schon jemand von Euch praktische Erfahrung mit dem TC Finalizer (ggf. Express) im Master im Liveeinsatz? Ich brauche von so einem Gerät Multiband-Kompressor / Limiter, evtl. SNR, (graph.) EQ mit optimalerweise 31 Bändern und evtl. eine Art Exciter / Enhancer und nach Möglichkeit einen (abschaltbaren) Feedback-Destroyer: Wie ist der Finalizer für diesen Einsatzzweck geeignet?. Oder wie schlägt sich der DBX DriveRack in dieser Situation? Kennt jemand andere Alternativen?

Viele Grüße und danke für Eure Antworten!
Jo
 
Eigenschaft
 
moin jo
solche gerätschaften sieht man doch immer mal wieder im main insert, das ist nichtmal so ungewöhnlich. das ein oder andere studiogerät kann man problem live einsetzten, der triple c aus dem gleichen hause wär ja auch so ein kandidat. und auch channelstrips sieht man ja recht häufig. sowas ist erstmal kein streß wenn mans mag :)

mit dem finalizer im main insert habe ich einmal experimentiert (es war zeit en mass und ein kollege hatte das ding dabei). ein richtiger oh la la effekt hat sich nicht eingestellt, was aber sicher nicht an dem gerät selbst lag, sondern daran das ich normalerweise nie mit summenkompression arbeite (wenn ich übergreifend komprimieren möchte löse ich das i.d.r. per gruppen, sprich einzelkomp in den kanälen in denen ich es brauch, und dann eben sinvolles gruppenrouting und da noch einen rein), und das mir das gerät nicht besonders geläufig ist.
vom ersten eindruck her war das teil ganz schick, übersichtlich, es war genau das was man von tc erwartet zwecks bedienung und menüführung, also nix wirkliches zu meckern. bis ins detail kenn ich das ding aber nicht, wie schon erwähnt.

die driverack systeme kenne ich auch, das 480 fand ich als contorller für kleinere setups ganz ok, der rest hat mich nicht überzeugt. vor allem in den punkten bedienung, zuverlässigkeit, robustheit.......

was mich ein bissel wundert ist der vergleich zwischen den beiden gerätschaften. in meinen augen ist das eine ein controller, und das andere ein dynamik/filtertool.... oder würdest du beim driverack den contorller part ausklammern wollen, und nur das nutzen was als gimmik dabei ist?

was hast denn genau vor? wenn das ganze als controller für deine systeme dienen soll läufts ja eh auf das driverack raus, denn das kann ja der finalizer nicht.

wenns nur ein reines insert tool werden soll, dann kann man im prinzip schon beides nehmen. aber da würde ich mir genau überlegen was es werden woll, bzw für was du das brauchst.

ist es für deine jobs auf deinem system, dann nimm das was dir von den features, bedienung, klang und preis mehr zusagt (mieten, vergleichen).
willst du damit als gasttech losziehen, würd ich mir das ganze generell überlegen. spricht ja überhaupt nix gegen, eigene inserts mitzuschleppen.
allerdings wären es mir für die arbeit auf fremdem material unter zeitdruck zuviele wünsche für ein gerät, das frisst zuviel zeit...
da würde ich mir dann einen vernünftigen multiband limiter/compressor zulegen, und einen vernünftigen parametrischen eq. das ganze durchgeschliffen, in den insert und spaß haben. feedbackdestroyer braucht man eh nicht, exciter enhancer find ich jetzt auch mehr spielzeug für live main insert....... du schriebst ja was von graphischen eqs, wenn das keine evrwechslung war, dann könnte man sich natürlich den para sparen, und den graphischen, denn die sind ja eh immer vor ort. und sich einfach nen netten multibänder zulegen und gut ist. geht dann auch schneller...

ist wirklich die frage was man damit genau vor hat.
mich schreckt ein bissel der wunsch nach so vielen geräten für den main isert auf einmal. da würde ich wirklich überlegen ob man die den tatäschlich alle braucht (feedback destroyer, für was denn...... graphischer eq is doch eh vorhanden, wenn dann doch ein para die bekommt man ja leider zu selten gestellt..... enhancer, brauch man es echt....) und unter zeitdruck mit einem kombigerät klarkommt. ich bin der meinung da ist weniger mehr....

wenns natürlich nur um dein system geht sieht die welt auch wieder anderst aus, da kannst ja auch mal ne stunde früher aufschlagen wenn du experimentieren willst..

mir wärs wie gesagt zuviel, das einzige was für mich in frage kommt ist ein paramterischer eq zum mitnehmen, denn die vermisse ich an den meisten plätzen an denen ich aufschlage doch sehr. und eben ein multiband, wobei der bei mir eigentlich nur im monitoringbereich verwendet wird. aber das ist ja eindeutig geschmackssache, und über den lässt sich bekanntlich nicht streiten :)
 
Hi tobse, und danke für die Antwort! Habe den ganzen Tag drüber nachgegrübelt ...

Ich hole mal etwas weiter aus, um zu erklären, was ich vorhabe: Ich habe seit kurzem Zugriff auf ein Pult mit zwei Monitorwegen mehr als mein eigenes Pult anbietet. Da ich öfters damit arbeiten werde, möchte ich mein Siderack gerne darauf abstimmen - auch, weil der Besitzer keine EQs hat. Also wandert der Master-EQ (dbx 2231) in den Monitorweg zu seinem "Zwillingsbruder", und der Job des Summen-EQs wird frei.

Das einfachste wäre nun sicherlich, einfach einen weiteren guten EQ zu kaufen, entweder noch einen dbx 2231 oder den "großen" IEQ oder auch einen BSS Opal oder Klark Teknik (der Square One läge noch im Budget, bei den großen zweifle ich einfach, ob das Gebotene den hohen Preis rechtfertigt).

Nun ein paar Takte zu meiner Arbeitsweise: Wenn ich live einen Mix mache, dann klingt das Ergebnis erst mal sachlich und nüchtern - alles hörbar, jedes Signal im Spektrum einsortiert, aber nicht wirklich aufregend. Dann schalte ich meinen "Prozessor" ein - ein Drawmer DL241 mit sehr dezenter Summenkompression und einen uralten Behringer Multiband-Exciter mit leichtem Bassboost und dezentem Enhancer auf die Höhen. Dann geht die Sonne auf, und alles schiebt und drückt auf einmal. Ich gestehe also, ich stehe auf Summenkompression (wobei, neulich habe ich einen Singer/Songwriter ganz ohne Dynamics gemischt, denn so klang es einfach gut, aber das ist eher die Ausnahme)

Eigentlich alles wunderbar, aber: Ich schleppe da 5 HE für Processing im Master mit mir rum, und das muss doch irgendwie kleiner zu schaffen sein. Würde ich jetzt noch einen EQ mit 3 HE kaufen, ist ausserdem ein neues Case fürs SideRack fällig (und ich liebe das vorhandene Case-im-Case). Also lieber den Exciter in den wohlverdienten Ruhestand schicken, den Drawmer für was anderes hernehmen und eine eierlegende Wollmilchsau erstehen.

Um also Deine Frage zu beantworten: Ich brauche kein Speakermanagement, beim DriveRack würde ich nur die Gimmicks einsetzen. Ich brauche eigentlich nur einen EQ (grafisch oder parametrisch ist eigentlich egal) und einen dezent arbeitenden Multiband Compressor/Limiter. Einen zusätzlich Feedbackkiller in der Summe brauche ich eigentlich auch nicht, da ich vorher schon die problematischen Frequenzen ziehe. Ist schon länger her, dass ich das letzte Mal Feedback von der PA hatte.

Dann die nächste Überlegung: Derzeit arbeiten nur ich und eine kleine Handvoll Leute, die ich alle eingewiesen habe, mit meiner Anlage. Ob das Zeug irgendwann mal in den Abholverleih soll, habe ich noch nicht entschieden. Eher nein, aber you never know. So eine eierlegende Wollmilchsau kann zwar alles, ist aber nicht so intuitiv in der Bedienung.

Derzeitiger Stand der Überlegung: Einen weiteren dbx 2231 und einen TC electronic Finalizer Express. Der macht nix ausser Multibandkompression, ist super easy in der Bedienung (ein Preset auswählen oder einfach was Dezentes nehmen und jeden Frequenzbereich mit einer Art Levelregler hervorheben oder eben nicht hervorheben) - damit kommt man auf Anhieb zurecht, nach zehn Sekunden Erklärung. Da müsste ich nur zusehen, dass ich irgendwo noch eine HE im Rack freischaufle, dann passt das da auch rein.

Gibt es da andere Alternativen? Oder ganz andere Konzepte? Der Finanzrahmen liegt bei rund 1500 EUR für EQ und Multibandkompressor (okay, weitere 100 oder 200 töten mich jetzt auch nicht gleich).

Soviel erstmal von mir.

Viele Grüße
Jo
 
Zweieinhalb Jahre später ...

Ich hatte dieses Posting schon ganz vergessen, als ich zufällig wieder darauf stiess. Jedenfalls ziert seit letztem Sommer ein TC electronic Finalizer Express (also Multibandkompressor/-Limiter ohne den ganzen anderen Schnickschnack des großen Bruders) mein Rack. Dazu noch ein weiterer dbx 2231, davon habe ich jetzt seit längerer Zeit drei Stück. Gut, das sind immer noch 4 HE fürs Frontprocessing, aber es ist schon ziemlich cool, was mit dem Finalizer Express so geht. Aber vor allem, wie intuitiv das Teil zu bedienen ist. Vorher (ohne Finalizer Express) klingt es gut und durchsichtig, und mit dem Finalizer Express wird dann alles deutlicher, detaillierter. Liegt an der Arbeitsweise bzw. dem Zusammenwirken von Kompression und automatischem Make-Up Gain. Man kann einzelne Bereiche des Spektrums nochmal deutlicher herausarbeiten, den Sound nochmal "schieben" oder "glitzern" lassen, ganz wie es beliebt. Jedenfalls geb ich ihn nicht mehr her, zumal auch Signalspitzen wirkungsvoll von der Anlage abgefangen werden, so dass man seine Speaker schonen oder kleinere Anlagen akustisch ein wenig "aufblasen" kann.

Viele Grüße
Jo
 
Lässt sich der Finalizer mit dem Vitalizer vonm SPL vergleichen? Oder sind das unterschiedliche Baustellen?

Der SPL-Vitalizer im Main-Insert holt schon erstauliches aus dem Mix raus wie ich finde...
Daher die Frage und vielleicht kann dann ja mal einer einen vergleich machen...
 
Hi, emes,

nö, lässt sich nicht recht vergleichen:
Der TC Finalizer express ist ein reiner (sehr guter) Multibandkompressor+Limiter, also ein reines Dynamics. Man hat Einfluß auf alle Parameter und sieht genau was man tut.
Arbeitet man detailliert in den Parametern, braucht man ausreichend Verständnis, was die einzelnen Parameter bewirken, sonst vergurkt man sich das Signal und weiß gar nicht warum. Alles andere als ein Einsteigergerät...

Der Vitalizer ist ein reines Effektgerät, eine Kombi aus Enhancer, EQ, Kompressor mit zusätzlichem Phasenshift und minimalem Delay haste-nich-gesehen... Man hört zwar, was das Gerät macht und weiß, was bei welchem Regler passiert, aber man hat auf viele Parameter und deren Kombination und Zusammenhang keinen Einfluß - braucht man aber auch nicht.
Man regelt soviel Effekt über die wenigen Einstellpotis zu, wie man möchte, fertig...

Ciao, Deschek
 
Huhu meine Lieben,

jetzt grätsche ich mal in einen steinalten Thread rein, aber für mich ist das Thema aktuell: Ich bräuchte evtl einen Multiband-Kompressor/Mastering-Limiter als Outboard-Lösung. Der Finalizer Express ist der Top-Kandidat, aber der alte Triple C interessiert mich auch, weil er auch als "normaler" Kompressor gut eingesetzt werden kann. Nun die Frage: Ist der Triple C auch als Limiter tauglich, also so, dass er keine spitzen Attacks durchlässt?

Anwendungsbereich bei mir ist mobiler Live-Broadcast (Ton für Videostreams)... von Sprechern, die mit Mikros nicht umgehen können. Bisher löse ich es unter Linux mit einem jack-verdrahteten Calf Multiband Plugin, aber der Sound von dem Ding ist schlimm, die ganze Calf-Serie komprimiert "hart" klingend, kann's nicht so genau erklären. Und gerade bei ungeübten Mikrotätern kommt es auch mal zu heftiger Kompression... die ganze Zeit ist die Gain Reduction eher bei -0db, der Output schön so zwischen -12 und 0db, und auf einmal fangen die das Brüllen an und fressen das Mikrofon, Gain Reduction auf -18db... bämm. So schnell biste nicht mit dem Finger am Regler. Und danach wieder alles normal. Ächz. Und gerade bei solchen Extremen wird's echt schwer, noch gut zu klingen.

Vielleicht probiere ich noch das entsprechende Plugin von Harrison.

Outboard wäre mir aber lieber. Der Finalizer ist qualitativ weit überlegen (ich hab ihn schon öfter gehört)... aber der Triple C könnte auch eher klassisch komprimieren und ich mag Geräte, die viele verschiedene Einsatzzwecke haben, weil mein Budget nicht so viele Geräte hergibt.

Grüßle
Schwob
 

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