Teaköl für's Griffbrett?

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Heike
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Kann man eigentlich Teaköl anstelle anderer Alternativen (Zitronenöl, Leinöl, was auch immer) zur Pflege unlackierter Palisandergriffbretter verwenden?

Und wie verträgt sich das mit einem mit Leinöl behandelten bundlosen Griffbrett?

(Leinöl mag ich übrigens nicht. Das ist nicht sehr lange haltbar und stinkt dann irgendwie so nach... Tischlerwerkstatt :confused:)
 
Eigenschaft
 
Du kannst im Grunde jedes Öl benutzen, auch unabhängig davon, ob du vorher ein anderes benutzt hast. Nur bei hellen Griffbrettern sollte man vorsichtig sein, die können dann je nachdem ungewollt nachdunkeln.
Ich persönlich finde Leinöl super. Ist übrigens auch in "Teaköl" drin.

Im Übrigen riechen praktisch alle naturbelassenen Öle nach einer gewissen Zeit etwas muffig, das sind ganz normale Oxidationsprozesse - deshalb wurde ja für die empfindsameren Nasenbesitzer ja so etwas wie "Zitronenöl" o.ä. erfunden ;)
 
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Ich kann nur wieder sagen: Ballistol
 
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Ballistol ist auch super. Allerdings scheiden sich da dann noch mehr Nasen.
 
Ich benutze seit 54 Jahren Ballistol für alle meine Gitarren - alles keine "Baumarktware" - Fender-E und Martin Akustik.
Das Öl fängt nicht an zu harzen, es denaturiert nicht und es sind keine Umweltgifte enthalten. Ansonsten tut es was es soll.
 
Ballistol ist cool, hat aber fast Hausverbot (mit Ausnahme meiner Werkstatt).
Nicht ganz so miefig ist "Schaftol", habe noch ein Fläschchen von Klever.
Damit bekommt man aber heller Hölzer schnell dunkler - Vorsicht.

Aber mein Mittel der Wahl für Griffbretter ist sein Anno Dickmilch (= netstalker minus 16) Leinöl.
Immer noch die erste Flasche, noch mit DM-Etikett. (DM ist hier keine Drogeriemarkt-Kette). Ein großer Tropfen auf ein Stück Küchenpapier reicht für das komplette Griffbrett.
Hat sich noch kein Instrument beschwert.
 
...davon tränen mir (obwohl ich es auch benutze gelegentlich) schon die Augen ... und es löst die Bunddrähte und Saiten offensichlich an, wenn ich das nicht ordentlich abreibe, habe ich hinterher schwarze Finger ...
 
...davon tränen mir (obwohl ich es auch benutze gelegentlich) schon die Augen ... und es löst die Bunddrähte und Saiten offensichlich an, wenn ich das nicht ordentlich abreibe, habe ich hinterher schwarze Finger ...

Es löst kein Metall an, es löst auf dem Metall angelagerten, fettlöslichen Schmodder an und den hast du dann - offensichtlich - an den Fingern... ;)
 
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Es löst kein Metall an
https://www.ballistol-shop.de/irrtuemer-ueber-ballistol.html
... wenn ich das richtig verstehe, ist das nicht ganz korrekt, zumindest das, was ich da zum Thema 2Messing" finde liest sich für mich anders:
"Dabei kann Ballistol seine Reinigungskraft so entfalten, dass die Oberfläche angelöst wird." ... Edelstahlbünde dürften da nix von merken, aber es gibt ja durchaus andere ...
Bildschirmfoto 2020-12-03 um 16.04.00.png
 
...liest sich für mich anders...

Für mich liest sich das auch anders, aber anders als von Dir zitiert und interpretiert. ;)

Hier mal im Zusammenhang mit dem einleitenden Satz davor von der von Dir verlinkten Seite zitiert, um ihn in diesem Kontext zu verstehen:
Was man nicht tun sollte ist, Messing für lange Zeit in großen Mengen von Ballistol zu „baden“. Dabei kann Ballistol seine Reinigungskraft so entfalten, dass die Oberfläche angelöst wird.
Wer das macht bekommt allerdings auch andere Problem mit seinem Griffbrett. :rolleyes:
Gründliches abwischen ist da ohnehin Pflicht.
 
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Vielen Dank für die Einschätzungen! :)

In der Behandlung lackierter Ahorngriffbretter hätte ich nun ohnehin keinen rechten Sinn gesehen. Insofern bestünde da auch keine Verdunkelungsgefahr :D

Aber wo wir schon bei Hausmitteln waren. Vor über 40 Jahren hat mir mal jemand Möbelpolitur empfehlen wollen. Was ist denn davon nun zu halten?

(Ich war damals nicht überzeugt und habe jahrelang das legendäre Tres Amigos Lemon Oil & Carnuba Wax benutzt :redface:)
 
Jede Form von Wachs (in vielen Möbelpolituren ist auch Wachs) "verschließt" das Holz und lässt sich vor allen Dingen dann nur schwer oder gar nicht wieder entfernen. Ich rate definitiv zu Ölen.
 
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Es löst kein Metall an, es löst auf dem Metall angelagerten, fettlöslichen Schmodder an und den hast du dann - offensichtlich - an den Fingern... ;)

Hier gilt mal wieder ein ganz klares Jain. Man muss da etwas genauer differenzieren. Den Begriff 'Metall' zu verallgemeinern und dann eine präzise Aussage bzgl. einem Löslichkeitsverhalten zu treffen ist schwierig. Ballistol ist ein leichtes Oxidationsmittel. Wenn Metalle oxidieren, geben sie ein Elektron ab und gehen dabei in Lösung. Streng genommen löst Ballistol also sehr wohl Metalle auf - wenn auch nicht alle (gerade Edelstahlbünde sind davon reichlich wenig betroffen). Das befragte Messing z.B. ist ja streng genommen kein Metall, sondern eine Metalllegierung aus Kupfer und Zink. Das darin enthaltene Zink löst sich natürlich besonders gerne und bildet über Folgereaktionen Zinkoxid, was dann für die schwarzen Finger sorgt. Selbst das Kupfer is so schwach edel, dass sich hier in geringen Mengen schwarze Cu(I) Verbindungen bilden. Da reichen schon leichte Säuren wie Zitronen-/Essigs-/Buttersäure aus, weshalb Messingbünde besonders pflegeintensiv sind.

Man kann zusammenfassend sagen, dass Ballistol für die Bundreinigung geeignet ist. Die darin enthaltenen Öle lösen die auf den Bünden anhaftenden organischen Reste (Fette, Schmutz, etc.) und zusätzlich teinigt die oxidierende Wirkung die Bünde ind er Tiefe. Man sollte es aber zwingend danach restlos entfernen und die Bundoberfläche anschließend mit einem konservierenden Öl behandeln, wenn auch z.B. Edelstahlbünde dahingehend weniger empfindlich sind. Zur Reinigung empfehle ich daher das allseitsbekannte LemonOil. Sollte das Griffbrett lackiert sein, entfällt das Ölprozedere natürlich gänzlich :D
Als Hausmittel Olivenöl zu verwenden kann man bei manchen Hölzern machen. Manche Hölzer (besonders harte) werden aber speckig. Von Leinöl (und Möbelpolitur) würde ich persönlich dringend abraten, da darin sogar starke Oxidationsmittel enthalten sind. Diese werden benutzt um gezielt ein Nachdunkeln bei Hölzern zu erreichen, wenn der Wohnzimmertisch zB durch die Sonne über die Jahre ausgeblichen ist. Schwachedle Metalle werden davon aber besonders angegriffen. Man kennt ja die Storys vom selbstentzündeten Leinöllappen ;)
 
Damals hat im Schützenverein jeder nach jedem Training den Lauf und sämtliche Metalteile seiner Luftgewehre Baujahr kurz nach dem Krieg mit einem Pinsel voll Balistol eingestrichen. Zumindest dort wo ich war. Natürlich ging die Hälfte aufs Holz. Danach mit dem Lappen drüber.
Herrlicher Duft, könnte ich drin baden. Den Waffen hats geschmeckt das Holz sieht prima aus.
Ich will hier keinen neuen Ölkrieg anzetteln, davon gibts viele Threads. Nehmt was euch nützt.
 
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