Telecaster neu lackieren

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glasauge
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Hallo Leute,

möchte mir meine alte Tele wieder herrichten, d.h. möchte mir daraus so eine Art "John Bolin Supermodel" bauen. - An und für sich ja kein Problem, nur wie bekomme ich diese Lackierung hin?
Weiß jemand wie man da ran geht?
 
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... weiß keiner Rat?
 
Moin!

Nunja, dein Anliegen ist halt schon sehr speziell. Lack aufbringen kann jeder, nur nicht jeder weiß wie man einen solchen von dir ausgesuchten Worn-Look auch wirklich echt aussehen lässt. ESP zB hat es irgendwie einfach nicht drauf. Da sieht man direkt, dass die Gitarre einfach nur bis zum Holz mit Schleifpapier behandelt wurde und im Anschluss daran wieder Klarlack aufgetragen wurde. (Es kann aber sein, dass die es im Custom Shop auch hinbekommen. Die Klampfen von der Stange allerdings überzeugen mich kein Bisschen.)

Das Holz sieht frisch ja nicht so grau oder vergilbt oder gar schwarz aus. Viele Relicen hier mit Kaffeepulver, Kaffeesatz, Teesorten oder vergraben gar Schrauben damit sie schick durchrosten. Da gibt es kein Allheilmittel und besonders bei Lackarbeiten muss man höllisch aufpassen. Zwar kann man feine Haarrisse mit einem Kältespray erzeugen, allerdings hat man dann auch nichts gewonnen, wenn gleich eine Scheibe Lack vom Korpus gelöst wird.

Die Spielspuren auf dem Hals sind ebenso ein sonderfall. Alles muss geziehlt bearbeitet werden. Wenn die Spuren neben den Saiten beispielsweise verlaufen würde, würde es einem keiner abnehmen das die Spuren echt sind.

Wie gesagt, alles heikel und eigentlich eine Wissenschaft für sich. Am besten suchst du dir eine alte verschrammte Gitarre vom Flohmarkt oder so, die viel gespielt wurde und schaust dir das von der ab, wie sowas authentisch wirken kann oder sollte.

Mehr kann ich leider auch nicht an Rat austeilen. Tut mir leid!
 
Danke mal für die Antworten, den Guide kenn ich. Die Lackarbeitern macht ein Freund von mir (Lackierer aus Leidenschaft).
Mir geht es um diesen "Worn-Look". Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp...
 
Moin!

Ja, das war mir schon klar. Vielleicht versuchst du es mal im Netz, indem du einfach nach relic oder relic Tele googelst.
 
Danke mal für die Antworten, den Guide kenn ich. Die Lackarbeitern macht ein Freund von mir (Lackierer aus Leidenschaft).
Mir geht es um diesen "Worn-Look". Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp...

Sorry, aber ich bezweifele, das es Dein Lackierer aus Leidenschaft vernünftig hinbekommt. Habe schon mehr als ein Dutzend "Super-Profi" Lackierer beauftragt - alles halbe Sachen. Gitarren vernünftig zu lackieren ist eine kniffellige Arbeit. Und das was Du suchst - besonders.
 
Hab schon bei youtube einige relic-tutorials gesehen... Schau dich doch da mal um!

Ansonsten nehme ich das auch so wahr, dass zwar viele diesen worn-look wollen (und zwar SOFORT und nicht erst nach 20 Jahren täglichem Üben) aber von denen, die das auch wirklich probieren umzusetzen, gibt es relativ wenig Erfolgsberichte (kommt mir jedenfalls so vor). Scheint keine leichte Sache zu sein!

Als ich früher noch begeisterter Plastikmodellbauer war... DER Tipp, um sämtliche Verschleiß-, Schmutz- und Abgasspuren an den Fliegern und Panzern darzustellen, funktioniert so: Man nehme einen Pinsel, tunke ihn in die Revell-Farbe und streife ihn dann an einem Papiertuch ab, bis die Farbe nicht mehr nass ist. Dann "bürstet" man über die zu verschmutzende Oberfläche und nur die erhabenen Stellen werden verfärbt. Ist total easy und sieht echt toll aus! Funktioniert allerdings nur bei strukturierten Oberflächen!!! Allerdings könnte man das ja am nackten Holz auch mal probieren... Vlt muss man das Holz an manchen Stellen vorher noch ein bisschen mit Wasser quellen lassen, damit es schön rau wird :gruebel:

Also Ideen gibt es viele aber ich hab noch wenige gesehen, die sowas mit Erfolg umgesetzt haben.
 
Das geht schon hinzukriegen,aber um die verschiedenen Farbschattierungen rauszuholen brauchts halt auch einige Zwischenschichten- möglichst zumindest and den Stellen, an denen du den "Wornthrough Effekt " simulieren willst. Ist ziemlich viel Arbeit...
Übrigens: Anschleifen mit 2000 Papier, mit Zigarettenasche einreiben , zuviel getönte Bereiche minutiös abtragen ( Skalpel) und wieder mit Klarlack einnebeln; mehrfach wiederholen - geht auch... ;-)

Hier Beispiele:

IMG_0696.jpg Tele : Weiss lackiert, grau zwischenlackiert, Decklack creme (Taxiweiß) IMG_0694.jpg Strat :Weiß lackiert, Decklack creme mit Asche, Versiegelt mit Klarlack

IMG_0681.jpg Strat ( Burst mit Nitro, geschliffen bis zum Holz, mit Asche getönt , klar überlackiert, wieder partiell geschliffen bis zum Holz und klar matt versiegelt.

Übrigens: die Tewle sollte auch mal in Richtung Billy G. gehen; war mir dann zuviel Stress ... Jeff Beck lässt grüssen!;)
 
Naja ..ich würde es vllt mit drastischeren Maßnahmen versuchen. Ich würde vllt mal ein paar Test Blöcke vorlackieren...und diese dann mit Säuren , und UV Licht behandeln.
 
Naja ..ich würde es vllt mit drastischeren Maßnahmen versuchen. Ich würde vllt mal ein paar Test Blöcke vorlackieren...und diese dann mit Säuren , und UV Licht behandeln.

UV-Licht funktioniert bei Nitro Lacken wirklich ganz gut... mit Säuren würde ich da nicht so Bescheid wissen, zumal mir rein vom Gefühl her Lack und Säure zu unvereinbare Gegensätze sind. Säure auf Chrom oder Nickel (bei der Hardware) geht allerdings gut!!

---------- Post hinzugefügt um 20:00:24 ---------- Letzter Beitrag war um 18:51:46 ----------

Naja ..ich würde es vllt mit drastischeren Maßnahmen versuchen. Ich würde vllt mal ein paar Test Blöcke vorlackieren...und diese dann mit Säuren , und UV Licht behandeln.

UV-Licht funktioniert bei Nitro Lacken wirklich ganz gut... mit Säuren würde ich da nicht so Bescheid wissen, zumal mir rein vom Gefühl her Lack und Säure zu unvereinbare Gegensätze sind. Säure auf Chrom oder Nickel (bei der Hardware) geht allerdings gut!!
 
Es kommt natürlich auf den Lack an , aber wenn man Lack auf Nitrozellulosebasis hat , könnte ich mich vorstellen das man mit einer verd . Schwefelsäure oder Salzsäure typischen schweissbedingten Verschleiss am Lack simulieren kann.... das sollte man aber wirklich vorher testen. Das man aber Mechaniken etc durch Säure zum korrodieren bringt ist natürlich klar ... und kann auch den Vintagelook prägen.
 
Vielleicht einfach mal bei www.cyanguitars.com anfragen, der hat einige Gitarren mit nem überzeugend aussehenden Aging.
 
Was du suchst ist schlicht und erfreifend keine "Lackierung" sondern am einfachsten Dispersionsfarbe (f.die Wand)>Schliff>Harfvermittler>Klarlack. Das Holz sollte vorher nicht zu glatt geschliffen sein.
 
Was du suchst ist schlicht und erfreifend keine "Lackierung" sondern am einfachsten Dispersionsfarbe (f.die Wand)>Schliff>Harfvermittler>Klarlack. Das Holz sollte vorher nicht zu glatt geschliffen sein.

Soll wohl ein Witz sein, oder?
 
@glasauge: Nein, das war kein Witz. Das Ergebnis sieht dem gewünschten Effekt schon sehr, sehr ähnlich und ist durchaus haltbar. Mit den Acrylfarben habe ich noch keine Erfahrung auf Holz gemacht.
 

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