Tempo erhöhen mit wenig Qualitätsverlust

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Marc545
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Hallo miteinander,

ich hätte eine Frage zum Thema Tempoänderung.

Ich habe ein Album aufgenommen. Leider sind fast alle Songs einen Tick zu langsam (1-2 BPM). Nun habe ich festgestellt, dass selbst nach einer so geringen Änderung des Tempos an manchen Stellen ein hörbarer Qualitätsverlust eintritt. Der Sound klingt härter und im Hintergrund ist ein digitales Leiern oder klirren wahrnehmbar. Ich muss dazu sagen, ich arbeite mit einer ziemlich veralteten Version von Reaper (2013?). Vielleicht ist es nach einem Update besser, das habe ich noch nicht versucht. Denn in einem anderen Forum habe ich gelesen, auf den Algorithmus kommt es an und Magix Music Studio 17 soll da gut sein (Stand 2014). Ich wusste gar nicht, dass es auch dafür verschiedene Algorithmen gibt. Nun wollte ich hier mal fragen, was ihr mir aktuell empfehlen würdet, außer neu aufzunehmen, was ausgeschlossen ist.

Wann ist überhaupt der beste Zeitpunkt im Mix, um eine allgemeine Tempoänderung vorzunehmen? Ich habe es immer nur mit der fertigen Stereospur versucht bzw. noch vor dem Brickwall-Limiter, da sich der Qualitätsverlust nur summieren würde wenn man es schon im Mixing-Prozess auf alle Spuren anwendet. Ist das richtig oder macht das gar keinen Unterschied?


Über ein paar Meinungen würde ich mich freuen und ich bedanke mich schon mal fürs lesen.

Gruß
Marcus
 
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Ich mache zwar fast alles mit Reason, aber zur Tempoveränderung bevorzuge ich Ableton Live.
Damit konnte ich schon einige Stücke im Tempo anpassem ohne Glitches zu produzieren.
 
Hi :hat:
Ich habe es immer nur mit der fertigen Stereospur versucht bzw. noch vor dem Brickwall-Limiter, da sich der Qualitätsverlust nur summieren würde wenn man es schon im Mixing-Prozess auf alle Spuren anwendet. Ist das richtig oder macht das gar keinen Unterschied?
Doch, das macht ein grosser Unterschied, aber es ist umgekehrt. Der Algorithmus kann viel besser mit Einzelspuren umgehen. Darum gibts auch verschiedene Timestretch Algoritmen. Einem Perkussiven Instrument, kann man als Beispiel nur die Pausen zwischen den Anschlägen verkürzen/verlängern, ohne Timestretching in eigentlichen Sinne. Oder anderes Beispiel: Bei einer Gitarre bleibt die Transiente unangetastet, nur der Ausklang wird timegestretcht usw. So muss man halt bei jeder Spur den passenden Algorithmus verwenden, um best mögliche Resultate zu erzielen.
Wann ist überhaupt der beste Zeitpunkt im Mix, um eine allgemeine Tempoänderung vorzunehmen?
Zu spät. Bevor man mit Aufnehmen beginnt.
Wenn du das nachträglich machst, ist es als ob du ein neues Auto kaufst, und wenn du das erste mal bei dir Einparken willst merkst du, dass deine Garage zu klein ist, und fährst nun das Auto so lange gegen eine Wand, bis es rein passt.^^
PS: Bei Midispuren bist du frei. Einfach Projekttempo ändern, und alle Midispuren passen sich demnach an, ohne Timestreching.
 
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@armint
Ich danke dir für den Tipp. Ableton Live sollte ich dann mal im Hinterkopf behalten.


@Zelo01
Vielen Dank für deine Erklärungen. Das ist genau was ich gebraucht habe, um zu wissen wo ich stehe. Gut, dass du erwähnt hast, dass der Algorithmus viel besser mit Einzelspuren umgehen kann und je nach Instrument ein andere in Frage kommen kann.
Ich hatte ja schon vermutet, dass nachträgliches timestreching eigentlich totaler Murks ist, aber ich wollte mal sehen, was andere dazu sagen. Das mit den Midispuren war mir zwar klar, aber so weit habe ich gar nicht mehr gedacht. Da etwa die Hälfte meiner Spuren Midispuren waren, wäre es in der Tat sinnvoll noch mal im Projekt zurückzugehen.

Ich sehe schon, das wird noch mal ein Haufen Arbeit und am Ende bleibt es trotzdem Murks. Aber durch eure Hilfe immerhin ein gutes Stück weniger Murks.

Also nochmals vielen Dank
Gruß
Marcus
 
ch hatte ja schon vermutet, dass nachträgliches timestreching eigentlich totaler Murks ist, aber ich wollte mal sehen, was andere dazu sagen. Das mit den Midispuren war mir zwar klar, aber so weit habe ich gar nicht mehr gedacht. Da etwa die Hälfte meiner Spuren Midispuren waren, wäre es in der Tat sinnvoll noch mal im Projekt zurückzugehen.

Ich sehe schon, das wird noch mal ein Haufen Arbeit und am Ende bleibt es trotzdem Murks. Aber durch eure Hilfe immerhin ein gutes Stück weniger Murks.

Also letztlich entscheidet das Ohr ob man es wahrnimmt. Irgendwo mal ne Akustik Gitarre 1-2 BPM über eine Songlaufzeit von 3 Minuten schneller zu machen funktioniert ohne hörbare Artefakte. Schneller machen ist auch weniger problematisch als langsamer. Also "zusammendrücken" ist einfacher als "auseinanderziehen". Wenn in dem Bereich Artefakte zu hören sind liegt es entweder wie schon geschrieben am falschen Algorithmus oder aber da ist evtl. ein Bug in der Software (hab ich auch schon mal gesehen).
Natürlich sollte das alles bei der Aufnahme schon stehen, aber manchmal passieren Fehler und dann ist das eben so wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind. :)
 
@Navar
Super Ergänzung, ich danke dir dafür.
Das mit dem falschen Tempo passiert mir leider immer wieder mal. Wenn der Song noch frisch und aufregend ist beim aufnehmen, scheint das Tempo zu stimmen. Und ich nehme es sehr genau und lasse mir für die Findung des richtigen Tempos Zeit. Aber wenn der Song oder das ganze Album fertig ist und einige Wochen vergangen sind, denke ich manchmal beim anhören "Mmh, könnte nen Tick schneller sein". Die Wahrnehmung des Tempos ändert sich bei mir sogar im Laufe des Tages. Abends wenn der Körper in den Erholungsmodus übergeht scheint es eher zu passen.
 
1-2 bpm dürften mit aktuellen Algorhythmen nicht zu hören sein. Und wie schon weiter oben geschrieben wurde, schneller machen ist sowieso unproblematischer als verlangsamen.

Typischerweise benutzt jedes Programm den elastique2 Algorhythmus von zplane, das ist sozusagen der Indeustriestandart in jeder DAW.
 
Dann ist die Musikalität dank Standkunst ja gesichert.
 
@Hardsound Olli
OK, Danke
 

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