TG-Motor der L100 läuft nicht mehr

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heinz102
Guest
Hallo Leute, bin neu im Forum und Besitzer einer L100, die ich auch noch nicht so lange mein Eigen nenne. Aus diesem Grunde beginne ich nur langsam, mich in die "Befindlichkeiten" der alten Dame einzufühlen.
Nun aber scheint sie doch was Erstes zu plagen: vor zwei Wochen begann der Orgelton zu meandern, gleichzeitlig legte sich ein leichtes "Vibrato" auf einige Töne. Meine Schlussfolgerung war, dass irgendwas mit dem Motor sein könnte, den der TG lässt sich ohne Widerstand gleichmäßig manuell andrehen.

Seit einigen Tagen läuft der Motor nach dem Einschalten allein gar nicht mehr an (brummt nur leise). Zweimal konnte ich ihn sozusagen noch "anschieben", dann lief er auch, wurde aber schnell ziemlich heiß (und drehte meiner Meinung nach - was ich aber wegen Zeitmangels noch nicht nachgeprüft habe) zu langsam. Hab das mit der "Anschieberei" dann gelassen und dem Teil lieber Ruhe gegönt. Recherchen im Netz legen nun die Vermutung nahe, dass der Lauf-Kondensator neben dem Motor (der die erforderliche Phasenverschiebung erzeugt) hinüber sein könnte. An fehlendem Öl (hab das Hammond-Öl verwendet) kann's nicht liegen - ich hab überall reichlich Öl zugegeben, also sowohl am Generator als auch am Motor (hätte ja sein können, dass sich da was thermisch-mechanisches zusammenbraute, also bei Erhitzung schleift oder klemmt und dadurch noch mehr Hitze erzeugt). Aber sas war's auch nicht.
Was ist eure Vermutung? Ich konnte kaum was zu den Motor-Elkos finden - kommt das nicht öfter vor?

Gruß, Micha.
 
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Hallo Micha,

wenn der TWG leicht läuft und sich die Feder nicht groß aufzieht, kann das tatsächlich mit dem Motor zusammenhängen. Ich weiss ja nicht wie gut du ausgestattet bist und wie deine Vorkenntnisse sind, aber du könntest einfach mal einen Ersatz-Kondensator einlöten. Ein Foko oder Anlauf-Elko mit 1-2µF und bestenfalls 400-500V Wechselspannungsfestigkeit sollte passen - schau mal auf den alten drauf, es sollte etwas in der Richtung der dortigen Angaben sein. Theoretisch wäre zum Testen auch ein ausgedienter Mikrowellenkondensator geeignet, der liegt auch in dem Bereich.
Beim lesen dieser Spannungsbereiche sollte dir aber auch bewusst sein, womit da da herum hantierst. Also immer Obacht geben, Netzstecker ziehen vor allen Arbeiten und Kondensatoren Zeit zum Entladen geben.

Noch ein Wort zur Ölung: da die L100 keinen Scanner wie die großen Konsolen oder die M100 hat, ist die Dosierung nicht ganz so kritisch. Aber dennoch gilt bei einer Hammond "weniger ist mehr" uns viel hilft hier nicht viel. Wenn mal was schwer gehen sollte, richtet es nicht eine Menge Öl, sondern da muss man dann schon tiefer in die Innerein schaun.
Das sollte jetzt keine Kritik sein, ich wollte das nur am Rande erwähnt haben, damit du bescheid weisst und ein Auge drauf geben kannst :)

Viele Grüße,
Martin
 
Hallo Martin,
danke für deine Tipps. Ich werd ganz sicher alles schön isolieren, bevor ich einschalte und teste. Hab parallel den Michael Ansorge angetickert. Der hat ähnliches geraten also Kondi mit 1-3 mFd (Frequenz egal - das nur, weil auf meinem originalen 60 Hz vermerkt waren) reinlöten und testen. Das Ölen lass ich jetzt erst mal sein - da ist genug drin.
Mal sehen, wenn ich dazu komme, die Orgel zu reparieren. Ich werd aber berichten!

Grüße, Micha.
 
Also: habe heute eine Löt-Session eingelegt und siehe da - Motor und Generator schnurren wieder. Der Original-Kondensator war bereits ordentlich aufgebläht. Es lag also tatsächlich - und wie schon vermutet - am Kondi. Die Orgel scheint nun insgesamt brillanter zu Klingen. Auch kein Brummen der Lautsprecher mehr, kein schräges Vibrato auf manchen Tönen (wo keines sein sollte). Der Test mit dem Stimmgerät zeigt: Orgel ist wieder auf Tonhöhe. Nicht nur, dass der Motor nicht lief durch den defekten Kondi; er scheint auch massiv in die Tonwiedergabe rein-gestört zu haben.

Alles fein - nun kann ich auch wieder schlafen :)
Viele Grüße, Micha.
 
hallo Michael,

freut mich wenn es wieder tut - es kann sehr gut sein, dass die Orgel nun wieder brillanter klingt:
wenn der Motor schwergängig ist, schafft er es möglicherweise nicht mehr, den Generator auf die richtige Drehzahl zu bringen.
Damit ist die Orgel zu tief gestimmt und die Filter auf dem Generator passen nicht mehr zu den erzeugten Tönen, d.h. sie filtern u.U. zu viel vom Nutzsignal weg.

Gruß,
Harald
 

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