Ist eine ganz einfache Sache: Wenn die Schallwandler auf beiden Seiten eine gewisse Qualität haben, dann ist alles dazwischen erstmal Humpe, solange alles neutral ist.
Also, welche Mikros werden da genutzt?
Was soll alles über die Anlage gehen?
Erwartet von dem Material zunächst nicht zu viel.
Nehmen wir mal einen reinen Gesangskanal und nur diesen.
Nehmen wir weiter an da hängt ein SM58 (original) dran.
Den Kanal so einpegeln, dass bei kräftigem Gesang!!!!!!! das immer noch unter 0 dB bleibt, am besten in der Gegend von -10 dB, damit man Headroom hat. Je nach Pult neigen die Vorverstärker zum Zerren, wenn es drüber geht. Allerdings gibt es auch Pulte die müssen "heiß" gefahren werden, damit das klingt. So ein Soundcraft K3 (analogsaurier) ist da so eine Kiste.
Hören wie das klingt. Wenn es hier schon nach blech klingt, dann hängt es an einem der Schallwandler. Selbst ein SM58 sollte neutral klingen. Es werden wohl Höhen fehlen und es klingt ein wenig mittig, doch das ist eben das SM58. Blechern darf es nicht klingen.
Wenn das OK ist, dann am KANAL-EQ drehen. Als erstes massiv Bässe raus. In der Regel (falls vorhanden) ein Hochpassfilter bei 125-160 Hz setzen. Ansonsten eben Bässe raus. Das nimmt den Mulm und Mumpf raus. Das sollte dann schon deutlich besser klingen. Pegel evtl. nachregeln.
Nun die MItten und Höhen anpassen. Das SM58 darf schon ein wenig Höhen bekommen. In den Mitten sollte man bei 450 - 800 Hz ein wenig raus nehmen, sonst mumpft das. Damit sollte das schon halbwegs ordentlich tun.
Wieviel Bänder hat das Pult im Kanal. Bei 3 Band fix ist das eher subtoptimal, aber man kann damit irgendwie arbeiten.
3 Band mit semi Mitten (also Scheitelfrequenz des Mittenbandes justierbar) schon besser.
Bei Digitalpulten sollten es schon 4 Band vollparametrisch sein. Heute technischer Standard. Damit kann man dann ganz gezielt Frequenzbereich welche STÖREND sind bearbeiten und damit ABDÄMPFEN, also FILTERN!!!!! Je mehr Bänder man zur Verfügung hat, desto präziser kann man das Bearbeiten. Allerdings kann man sich auch gehörig verzetteln.
Reindrehen ist wenig gut und sollte unterlassen werden.
Wenn man mind. semiparametrisches Filter im Kanal hat immer erst reindrehen und dann das Frequenzband durchfahren. So hört man deutlich schneller und besser wo es hakt. Dann einfach absenken und gut ist.
Der Master EQ ist zum Einstellen der PA an sich auf den Raum da, um z.B. Raumoden zu ziehen oder Überhöhungen im Frequenzgang der PA selbst zu glätten. Der Master EQ ist in keinem Falle dazu da Unstimmigkeiten der PA selbst zu beheben, z.B. fehlende Bässe.
Diese ganze Einstellerei wiederholt man pro Quelle und in keinem Fall Effekte drauf geben. Die kommen erst gaaaaaaanz zum Schluß.
Wenn alles (ohne Effekte und ZipZap) stimmig ist pro Kanal, dann kann man eine Mix versuchen.
Achso... Googelt mal nach "auf lücke mischen". Dabei nimmt man gezielt Frequenzen aus bestimmten Kanälen raus, damit diese bei anderen Kanälen "frei" sind. So z.B. beim Keyboard. Da sollte man gerade in der Mitte Platz machen, damit die Stimme rein kommt.
Auch was den Präsenzbereich angeht (2,8 - 4,2 kHz) darf man bei der Stimme mal anheben bzw. grundsätzlich bearbeiten, wenn der Hersteller selbst nicht schon dafür gesorgt hat.
Kucksch du hier
https://www.beyerdynamic.de/blog/wissenswertes-ueber-den-frequenzgang/