Tipps für Aufstellung PA Subs in kleinem Festzelt

maert
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Servus,

demnächst haben wir einen Gig in einem relativ kleinen Festzelt. Die Größe kann man dank der international genormten Längeneinheit "Bierbank" ganz gut auf dem
Bild abschätzen.

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Wir haben eine RCF Evox 8 Säulen PA zur Verfügung. Wo sollte man in so einer Bierzelle die Subs am besten aufstellen? Ich kenne die Bassüberhöhung in der Mitte bei
Links-Rechts-Aufstellung. Daher würde ich sie normalerweise beide auf eine Seite stellen. Das hat in der Vergangenheit gut funktioniert.

Ich frage mich hier jedoch ob es in diesem Rahmen und auf die kurze Distanz überhaupt einen Unterschied macht? Der Sound wird vermutlich überall nicht so geil sein
mit den ganze glatten Flächen, die alles wild durch die Gegend reflektieren. Sollte dem so sein, könnten wir auf präzise und für den Sound dienlichen Aufstellung der Subs
einfach pfeifen und schlichtweg nach optischen und platztechnischen Gesichtspunkten vorgehen.

Wäre hinten in den Ecken der Bühne daher vielleicht sogar vertretbar? Oder beide auf eine Seite, aber eben da hinten.
Nur, dass sie "aus de Füß" wären. Es ist nicht viel Platz vor der Bühne wie ihr seht.
Wäre auch optisch elegant. Die MittelHochtöner können auf Stativ weiter vorne hin, die kann man sicherlich irgendwo platzsparend am Rand aufstellen.
Oder vielleicht sogar an der Zeltkonstruktion "fliegen". Die wiegen ja nix. Das wäre zugegeben etwas Overkill, aber wenn Zeit, Lust und Befestigungsmaterial da ist...


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Was meinen die Gelehrten?

Danke und Gruss
 
Hinten würde ich die nicht hinstellen. Ggf. vorne auf der Bühne als eine Art Podest denkbar?
 
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Ja, normalerweise würd ich das auch nicht machen wegen wummern auf der Bühne. Die Frage ist halt, ob das in dem Käfig nicht mehr oder weniger egal ist.
Habe mir in einer der letzten Beratungsrunden hier sagen lassen, die Strahlen sowieso auch nach hinten (Rundstrahler-Verhalten), da machen die 2MeterFuffzich weiter
vorne auch nix aus für den Bühnensound.
Richtig wäre ebenfalls nicht AUF der Bühne, dass der Boden nicht mit angeregt wird, aber das wird sportlich.
 
. Daher würde ich sie normalerweise beide auf eine Seite stellen. Das hat in der Vergangenheit gut funktioniert.
Jup, genau so.

Wäre hinten in den Ecken der Bühne daher vielleicht sogar vertretbar? Oder beide auf eine Seite, aber eben da hinten.
So holst du dir Probleme mit Feedback & Laufzeitunterschieden von Sub & Top. Also lieber nicht.

Der Sound wird vermutlich überall nicht so geil sein
mit den ganze glatten Flächen, die alles wild durch die Gegend reflektieren. Sollte dem so sein
...geben wir unser bestes, um mit der vorhandenen Situation zurechtzukommen ;)
Nicht die Flinte ins Korn werfen! Auch, wenn ein Optimum nicht möglich ist, dennoch das Beste rausholen!

Tops anwinkeln, z. B. mit Boxenschrägstellern, damit sie nicht zu sehr auf die Wände zielen, passend einwinkeln und die Subs vorne in die Mitte oder an eine Bühnenseite - das wird schon!

aber wenn Zeit, Lust und Befestigungsmaterial da ist...
Passende Schulungen des Personals, Prüfungen des Baubuchs und Flugmaterials und Rigging-Anleitung der Lautsprecher nicht vergessen - ich gehe nicht davon aus, dass die EVOX 8 mit Fokus auf Flugbetrieb gebaut wurde.
 
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Jaja, Baubuch....Gaffa!
(nur Spass, ich mach schon kein Scheiss)

Danke für die Tips!
 
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da machen die 2MeterFuffzich weiter
vorne auch nix aus für den Bühnensound
Doch. Meiner Meinung nach schon. Es ist kein (idealer) Rundstrahler. Richtwirkung ist da. Dazu kommen die Laufzeitunterschiede zu den Tops.

Ich würd die Subs vorne entweder in eine Ecke oder in die Mitte stellen
 
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Ich gehe davon aus, du hast 2 komplette Evox 8, also 2 Subs mit 2 Tops. Dann lautet meine Empfehlung, die einfach links/rechts vorne auf die Bühne zu stellen.
Laut Datenblatt liegt die Trennfrequenz Top/Sub bei 220 Hz. Das ist vergleichsweise hoch und den Miniatur-Chassis im Top geschuldet. Idealerweise beträgt die Distanz zwischen 2 Chassis, die denselben Frequenzbereich wiedergeben sollen, nicht mehr als die halbe Wellenlänge der betrachteten Frequenz. Bei 220 Hz wären das weniger als 80 cm. Das kann das System von sich auch schon nicht einhalten. Wenn du die Subs von den Tops entfernst, wird der vermutlich eh schon problematische Übergangsbereich noch kompromissbehafterer. Der Sub ist eher Tieftöner, der viel vom Grundton mit machen muss. Die Teile räumlich getrennt zu platzieren, wird zu einem räumlich ungleichmäßigen Klang führen. Das System ist darauf ausgelegt, genau so und nicht anders verwendet zu werden.
Des Weiteren erzeugst du so keine Stolperfallen, wie es mit zusätzlichen 3-Bein-Stativen der Fall wäre. Ja, man könnte für die kleinen Tops auch an Tellerstative denken, aber auch die sind ein Gegenstand mehr, der im Weg rumsteht.
Natürlich ist das ein Kompromiss, so wie jeder andere Aufbau auch. Aber ich sehe keinen Mehrwert in anderen, komplizierteren Optionen.
 
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Raumakustik is a bitch, aber in einem Zelt ist es noch etwas schlimmer...
Zelt bedeutet im Bassbereich soviel wie Open Air, die Subwoofer strahlen Sound ab, der einfach so durch die Zeltplane durchgeht, es wird nichts zurück reflektiert, diese Energie ist weg. daher braucht man in Zelten überraschend viel Leistung im Bass.
Je weiter man in der Frequenz nach oben geht, desto mehr ist es wie Beschallung in einem Raum - in der Mitte so halb und halb, die Höhen werden von einer Zeltplane aber ungefähr so gut zurück ins Zelt reflektiert wie von einer Gebäudewand.

Daher aufpassen und vor dem eigentlichen Soundcheck erstmal die Anlage als Ganzes einstellen, bis die Pausenmusik einigermassen harmonisch erklingt. Die Tops so nach innen winkeln, dass nicht zuviel Schallenergie an Wand und Decke geht. Und die Subs? Ja, da geben wohl die EVOX den Aufbau vor, also einfach L/R-Aufstellung. Einen Tod muss man nunmal sterben.
 
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Habe mir in einer der letzten Beratungsrunden hier sagen lassen, die Strahlen sowieso auch nach hinten (Rundstrahler-Verhalten), da machen die 2MeterFuffzich weiter
vorne auch nix aus für den Bühnensound.
Das ist so nicht haltbar, denn es kommt auf das Tetris der Bässe an.
L/R, Monoblock, Zahnlücke, Cardio, EFA, Curved..... Such dir was aus. Jede Bausweise richtet mehr oder minder stark und anders.
Dann noch die Begrenzungsflächen (Vollraum, Halbraum, etc).
Einfach mal einlesen. V. Holtmeyer hat da ein gutes Assey zum Thema Bassarrays geschrieben.
Ansonsten auch mal mit Simulationssoftware rumspielen: https://software.meyersound.com/mapp-3d

Grundsätzlich wird EINE! Schallquelle, je tiefer sie spielt, immer mehr zum Kugelstrahler, sofern die Schallenergie frei in alle Raumrichtungen abgegeben werden kann.
Jede Begrenzungsfläche richtet schon wenig aufgrund von konstr. und destr. Interferenzen und Reflektionen.

L/R ist das einfachst aber auch das dümmste was man machen kann.
Monoblock schon besser aber noch lange nicht perfekt. Man braucht halt am Ende des Tages ein Monosignal. Bei solchen Kisten wie hier verwendet werden ein wenig naja... öhm. Auch für alle anderen Varianten: ups.
Es braucht ab hier eben einzelne Signalwege, damit man die Laufzeiten anpassen kann.

Zahnlücke wie von @the flix beschrieben geht und bei den Größenverhältnissen kann man dann eh gleich alles auf einen Haufen schmeißen. Damit ist man dann automatisch beim quasi Monocluster nur eben ohne Mono.
In beiden Fällen hat man allerdings keine sinnvolle rückwärtige Dämpfung sondern ist eben beim Kugelstrahler, d.h. viel bumm bumm auf der Bühne. Das Reflektiert dann wieder in den Raum = Matsch.

Die Idee die Bässe nach hinten oder gar in eine Ecke zu pferchen.... never. Bitte nicht. Grund hat @the flix auch schon genannt: Laufzeitunterschiede zu den Tops vor allem wegen der wohl hohen Trennfrquenz.

Wieviele KOMPLETTE (Bass und Top) habt ihr davon?


Ich gehe mal von 2 kompletten Sets bestehenden aus einem Bass und einem Top aus.
Kann die Endstufe im HT Teil auch 2 dieser Tops treiben? Falls ja...
2 Monosummen generieren.
Man braucht noch einen Speakon Y-Adapter. Kann man selbst verdrahten. Sollte kein Problem sein.
Mit einem der beiden Monosummen ein Set anfahren. Am Ausgang Top (wohl irgendwo am Basswürfel versteckt.) den Y-Adapter verwenden, so dass man nun 2 Tops anschliessen kann.
Damit bleibt ein Bass über, der nun kein Top hat. Schade.... nee.
Diesen Bass stellt man exakt hinter oder vor den anderen Bass und baut sich damit ein kleines EFA. Abstand Bass 1 zu Bass 2 messen und in Laufzeitumrechnen und zwar von Schallwand vorderseite zu Schallwand vorderseite.
Das 2. Monosignal entsprechend verzögern, wenn dieser 2. Bass vor dem 1. steht oder eben das 1. Monosignal auf den 2. Bass verzögern, wenn dieser dahinter ist. Grundsätzlich als jeden Bass der Linie auf den ersten Bass ganz vorne in der Laufzeit anpassen, fertig.
Ergebnis: maximale Addition nach vorne bei weitgehend korrekter Phasenlage und sehr hohe Auslöschung nach hinten, also deutlich weniger Bassgewummer. Das funktioniert schon bei 2 Bässen recht gut.
Cardio könnte man auch machen, wäre aber deutlich komplizierter und funktioniert erst richtig bei 3 Bässen. Zudem ist die Addition nicht phasenrichtig und die Richtwirkung ist schwächer. Kommt immer auf den Job an.



Übringens den Post von @mix4munich unterschreibe ich zu 100%.

Tip:
Baut den kram einfach mal zum spielen im Hof auf und versucht mal unterschiedliche Aufbauweisen und spielt mit den Laufzeiten.
 
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