Tipps für Online-Tutorials / fortgeschrittene Kenntnisse

Fischi
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Liebe Gemeinde,

Ich bezeichne mich selber als fortgeschrittenen Gitarristen, spiele schließlich schon seit 21 Jahren.
Meine Orientierung auf dem Griffbrett lässt aber sehr zu wünschen übrig und auch mein Solo-Spiel / Koordination links&rechts ist (meiner Meinung nach) sehr ausbaufähig. Skalen wie "Mixolydisch" oder so kenne ich zwar vom Begriff her, inhaltlich geschweigedenn anwendungbezogen habe ich hier aber null Peilung...

Mit Gitarrenunterricht bei einem Lehrer habe ich es schon versucht. Das ist aber leider zeitlich nur schwierig mit meinem Job zu vereinbaren. Außerdem ist jetzt auch der erste Nachwuchs (nein, keine Gitarre. Tatsächlich ein Baby :D ) unterwegs, so dass ich sicher nicht das Lernpensum aufwenden kann, welches ich in einem starren Schüler - Lehrer - Unterrichtskonzept müsste.

Könnt ihr mir gute Online-Tutorials empfehlen? Muss nicht zwingend YouTube sein. Für guten Content / guten Inhalt bin ich auch gerne bereit Geld auszugeben.

VG
Christoph
 
Eigenschaft
 
Ciao @Fischi - deine Lage kenne ich nur zu gut.
Darum habe ich mich vor 2 Jahren auch dazu entschlossen, diverse Lücken konsequent zu füllen.
Bei mir waren es vor allem Töne auf dem Griffbrett und besseres Verständnis, über welche Akkorde ich wann wie solieren kann, Arpeggios in Solospiel einbauen und generell mein Thoriewissen zu verbessern und auf die Gitarre anzuwenden.

Für das Üben der Notenwerte über das gesamte Griffbrett gibt es ein super Tool, welches online und gratis browserbasiert läuft: Fretboardtrainer
Den brauche ich auch gerne mal in Pausen oder Dead-Times im Büro zwischen Sitzungen oder so.

Bzgl. online-Lessons haben mir folgende Herren (leider gibt es wenige Damen in diesem Feld) sehr geholfen:

  • Paul Davids (Holländer, ursprünglich Gitarrenlehrer)
    • Sehr gute Lessons, speziell für Leute, die nicht ganz bei 0 anfangen müssen, dennoch aber bereit sind, einen Schritt zurück zu gehen, um zwei vorwärts zu kommen. Ausserdem sind seine Videos einfach super.
    • In Kombination mit einem Patreon-Abo (5$ im Monat) bekommst du noch sämtliche Tabs und zusätzliche Worksheets, brauchst du aber nicht unbedingt. Für mich hat sich das aber durchaus gelohnt
  • Rhett Shull (Profigitarrist USA)
    • v.a. die älteren Vids waren für mich Anreiz, mich auf Neues einzulassen. Gute Videoqualität, interessante Inhalte - auch auf intermediate-Player ausgerichtet
    • In letzter Zeit macht er mehr Gear- und Guitar Vids, die sind auch gut - helfen aber weniger, um sich zu verbessern
  • Ross Campell (Schottischer, studierter Musiker, Profigitarrist)
    • bester Dialekt
    • pädagogisch wertvoll aufgebaut (aus meiner Sicht)
    • Interssante Inhalte
    • hat ebenfalls einen Kurs, den er anbietet, den ich aber nicht abonniert habe. Macht aber einen sehr guten Eindruck.
  • Steve Stine und alle seine Lesson-Derrivate
    • gute Inputs, tendenziell eher für Anfänger gedacht, aber für einen Step Back echt gut
    • kann nerven, weil er eine etwas mühsame Stimme hat
    • Hat noch einen anderen Kanal: GuitarZoom
Dann gibt es noch einen Kanal, den ich zuweilen gerne anschaue, wenn's um Theorie geht. Die Videos sind eher etwas trocken - aber echt lehrreich.
Hier findest du alles, was dich jemals interessiert hat:

Der Kanal heisst fretjam.
In der Kanal-Info steht: "the most boring guitar lessons on YouTube" - was in Bezug auf den Inhalt überhaubt nicht stimmt, wohl aber auf die Darbietung im Videoformat :).

Viel Spass beim durchsehen
 
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Hast Du Dich mal durch truefire.com gewühlt?
 
Ciao @Fischi
Dann vll besser gleich Rick Beato, der weiß zumindest überwiegend von was er spricht und hat ein bischen mehr Struktur drin.

Imho ist Youtube schwierig, weil es fast immer nur "Häppchen" sind. Die sind zwar oft leicht verdaulich, aber für die Gesamtübersicht oft nicht so gut. Bei Truefire gibt es durchaus Sachen, die Zusammenhängend aufgebaut sind und mit System gestaltet sind.

Imho am besten geeignet ist nach wie vor ein Buch. Griffbrettorientierung ist fast noch schwieriger zu vermitteln als Harmonielehre. Ich habe schonmal überlegt zu dem Thema selbst ein Buch zu schreiben. Wenn du die Dur und Moll Pentatoniken sowie Standardakkorde über das Griffbrett verteilt bereits kannst, dann würde ich für den Beispielfall "mixolydisch" diese STrukturen "auffüllen" , also um die beiden zusätzlichen Töne von 7 gegenüber 5-tönigen Skalen erweitern. Sprich: von dem Punkt aus weiterarbeiten, an dem man bereits ist. Die nächsten Punkte wären dann: Begreifen, dass Akkorde und Skalen ein und das selbe sind, einmal gleichzeitig erklingend und einmal sich hintereinander weg ereignend. Und zweitens, Bewegungstendenzen zwischen verschiedenen Ereignissen feststellen ( Stimmführung) und verstehen wie man Überlegungen zur Stimmführungsökonomie aufs gewinnbringend aufs Griffbrett überträgt.

Leider ist das naturgemäß etwas trocken und verspricht den allergrößten Spielspaß.

Was ist mit folgender Option: Einen Lehrer nehmen, aber nur flexibel hingehen. So habe ich das selbst auch schon gemacht. Du gehst hin, zahlst, nimmst genug Input für 4-6 Wochen mit und sitzt dann zuhause so lange bis du das drauf hast und neuen Input benötigst. Und wenn Job/Familie es nicht so zulassen, dann dauerts halt noch 2 Wochen länger.

grüße B.B.
 
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Was ist mit folgender Option: Einen Lehrer nehmen, aber nur flexibel hingehen. So habe ich das selbst auch schon gemacht. Du gehst hin, zahlst, nimmst genug Input für 4-6 Wochen mit und sitzt dann zuhause so lange bis du das drauf hast und neuen Input benötigst. Und wenn Job/Familie es nicht so zulassen, dann dauerts halt noch 2 Wochen länger.

Im Prinzip mache ich es jetzt seit etwa einem Halben Jahr so. Ich besuche alle 14 Tage einen Profigitarristen Abends nach der Arbeit. Eine "Regelmäßigkeit" ist für mich schon wichtig/sinnvoll, da erfahrungsgemäß da ein "situativer" Ansatz dazu führen wird das das Ansinnen im Sande verlaufen wird.
Der Input reicht bei mir bei weitem aus, um mich die 14 Tage zu beschäftigen, eigentlich würde tatsächlich auch monatlich reichen, da ich wie der normale "Durchschnittsgitarrenschüler" es dann doch nicht schaffe, das adäquat aufzuarbeiten.

Ansonsten ist aber das Internet voll von guten Lektionen und es ist IMO eher das Problem, da am Ball zu bleiben bzw. fehlte mir irgendwann das Feedback zur Umsetzung.
 
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Im Prinzip mache ich es jetzt seit etwa einem Halben Jahr so. Ich besuche alle 14 Tage einen Profigitarristen Abends nach der Arbeit. Eine "Regelmäßigkeit" ist für mich schon wichtig/sinnvoll, da erfahrungsgemäß da ein "situativer" Ansatz dazu führen wird das das Ansinnen im Sande verlaufen wird.
Der Input reicht bei mir bei weitem aus, um mich die 14 Tage zu beschäftigen, eigentlich würde tatsächlich auch monatlich reichen, da ich wie der normale "Durchschnittsgitarrenschüler" es dann doch nicht schaffe, das adäquat aufzuarbeiten.

Ansonsten ist aber das Internet voll von guten Lektionen und es ist IMO eher das Problem, da am Ball zu bleiben bzw. fehlte mir irgendwann das Feedback zur Umsetzung.

So mach ich es auch bloß monatlich eine Doppelstunde. Alles in Einzelstunden, die ich gezielt erwerben kann. Damit ist alles super flexibel und trozdem habe ich regelmäßige Kontrolle. Die Materialmenge kann ich mitbestimmen, wenn ich möchte. Da geht mir im Prinzip echt nichts aus.
 
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Es ist zwar hart, wenn man schon lange spielt..... aber der wirkliche Fortschritt kommt m.E. durch Erlernen der Notenschrift!
Das ist zwar auf Gitarre durch die Lagen sehr, sehr anspruchsvoll und dadurch ernüchternd,
möglicherweise demoralisierend, trägt aber auch die größten Früchte.

Und wie geht man das an?
Aus meiner persönlichen Erfahrung: So laaaaannngsam wie es nur irgendwie geht.
Das ist vielleicht die größte Herausforderung in dieser durchgeknallten Zeit.

my2cent
 
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