Tipps zur Suche seiner "Holy Grail"-Gitarre und Never-Ending-Story

  • Ersteller portomatic
  • Erstellt am
P
portomatic
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.03.16
Registriert
29.04.11
Beiträge
80
Kekse
57
Hallo an alle,

ich weiß, dass ich wohl etwas viel nerve wegen meinen oft seltsamen Fragen, die sich oft im Kreis drehen...Wie soll ich anfangen:

Ich hab mich nach viel Überlegen in Gitarren verliebt und irgendwie ist es für mich eine Art von Kunst und Inspiration. Ich übe fast jeden tag so an die 2 Stunden etc.....
Ich würde halt gerne auch eine Sache haben, die ich für immer haben will, so eine Art "Holy Grail"-Gitarre halt.
Will nicht 1000 Gitarren haben, sondern sozusagen "die Eine". (Wegen einigen romantischen Gründen auch als potentielles Erbstück).
Ich habe mich so auf Gitarren verfestigt, weiß aber allgemein noch zu wenig über die ganzen Details wie Holzkombinationen, welche Verbalkungen.
Bei so einer Holy-Grail-Gitarre wäre der Preis sozusagen nicht das wichtigste.

Darum wollte ich hier auch mal fragen, welche Gitarre/n für mich sozusagen in Frage kämen.

Ich höre viel in Richtung Singer-Songwriter, Instrumentalmusik à la Tommy Emmanuel, John Butler, Xavier Rudd, Maneli Jamal, auch viel Akustischen Blues, Colin Hay, etc. pp.
Naja...vielleicht merkt ihr, dass viele dieser Musiker Maton Gitarren benutzen. Ich habe mich über die informiert und rein optisch gefallen sie mir sehr sehr gut.
Ich lese sehr sehr oft, dass sie aber eher für den Plugged-Bereich beeignet sind. Optisch mag ich auch Taylor Gitarren, die sind halt sehr overpriced und scheinbar auch nicht gut für Unplugged (vielleicht die neuen Grand Orchestra-Modelle?). Nur die Halsform von Taylors ist einfach ein Traum.
Bei Matons gefällt mir halt die Optik, bei Taylor die Bespielbarkeit. Klanglich fand ich bis jetzt beide etwas.....zu höhenlastig.

Mein Klangwunsch wäre sowas wie:

Bässe: Prägnant, aber nicht wuchtig
Mitten: warme, volle
Höhen: sanfte, "smoothe", aber nicht scharfe und beißende

Ich wäre mehr für den Unplugged Sound.

Für was?: Eher Fingerstyle und viel Strumming, auch Thumbpicking

Form: Grand Symphony Taylor-Form sagt mir optisch zu, wobei es die halt nur von Taylor gibt...
 
Eigenschaft
 
Wenn es mehr Bässe geben soll, dann schau Dich mal bei Martin um. Für Singer/Songwriter ist m.E. z.b. die D35 sehr gut geeignet. Geh einfach mal in einen gut sortierten Laden und schau Dir alles mal an. Wahrscheinlich landest Du bei einer, die Du jetzt garnicht auf dem Schrim hattest. Wobei, kann man mit einer Gitte wirklich glücklich werden?:gruebel:
 
... dafür ist Martin nicht unbedingt bei den Mitten so vertreten. Hier wäre auch ein Blick zu Guild (bei den großen Marken) interessant. Oder eine andere Korpusform als die Dreads. Wenn's aber wirklich "die eine" sein soll, dann lohnt es sich, mal ein paar Testtage einzuschieben . und mal Vergleiche zum Thema Holzsorten, Korpusformen, Hersteller (andere Klangphilosophien) durchzuführen.

Bei Deiner Klangbeschreibung wäre vielleicht eher ein Instrument mit Mahagoni-Korpus interessant ?!? (Hattest Du bei Taylor auch diese Modelle probiert?)
 
Das mit Guild kann ich so bestätigen. Seit letzter Woche bin ich stolzer Besitzer einer F30. Ich hatte Guild ebenfalls nicht "auf dem Zettel" - Aber die F30 hat für mich beim Probespielen alles an die Wand genagelt, was ich sonnst noch so angespielt hatte...(Martin, Larivee, Furch, Simon & Patrick, Levinson, Eastman in der Preisklasse bis 3000€) zumindest, wenn DU auf der Suche nach einer Gitarre bist, die eben etwas mehr "Rotz" hat...Eher mittiger Sound, keine sehr ausgeprägten Höhen..aber für mein Klangempfinden Blues und RnR pur :) Die Guild ist eher von der optisch unscheinbaren Sorte, aber beim Sound exakt das, was ich wollte...Nur über die Kopfplatte lässt sich streiten. Viel Spass jedenfalls beim Austesten :)
 
Hallo,

also mein Tipp wäre ganz klar: teste so viele Gitarren so oft wie möglich an. Oft ist man sich unsicher, oder stellt eine Gitarre zuerst weg, und dann verliebt man sich am Ende doch noch. Da werden dir auch Tausend Reviews nicht wirklich weiterhelfen. Dem einen gefallen Taylors besser im Plugged Bereich, aber vielleicht sind sie für dich auch Unplugged der Renner? Wenn du dich da vorher beeinflussen lässt, wird dir dein Unterbewusstsein vermutlich einen Streich spielen, und du wirst die Taylor, wie auch der Autor, von dem das Review stammt, in dem sie schlecht gemacht wurde, Unplugged nicht mögen.

Und ja ich weiß, dass das ziemlich oft geschrieben wird und eine 0815-Antwort ist, aber es ist die WAHRHEIT:great:

Hoffe ich konnte trotzdem helfen und viel Spaß mit deinem Holy Grail, den du hoffentlich bald findest ;)

Grüße
 
Ich hau mal ein paar "facts" (also mehr meine persönliche Meinung, die aber auf recht vielen getesteten Gitarren beruht) raus.
Sicherlich kann man das eine oder andere völlig anders sehen, muss man aber nicht:

- OM-Gitarren (und dazu zähl ich alles was deutlich kleiner als ne Jumbo ist) neigen eher dazu relativ wenig Bässe zu haben.
Das mag teilweise Bauart bedingt sein, aber auch darin, dass die meisten Kunden dies eben auch so erwarten.

- viele Gitarren sind entweder sehr gute Bühnengitarren, ODER sehr gute akustische Instrumente. Dazwischen gibt es jede Menge Kompromisse, die entweder in die eine oder andere Richtung neigen, oder auch in keine von beiden ;-)
Wirkliche Gitarren, die in beiden Disziplinen exzellent sind muss man meiner Meinung nach schon suchen. Und es kommt auch sehr drauf an, in welchem musikalischen Kontext man spielt.

- viele der bekannteren Gitarristen nutzen Live recht spezielle Systeme, um ihren Sound zu erzeugen. Tommy Emmanuel benutzt Pickupsysteme mit mehreren Pickups, deren Mischverhältnis man einstellen kann, und geht auf verschiedenen Wegen in die PA (Dry, Wet, miked Amp). Bei John Butler sieht es ähnlich aus, wenn nicht noch komplizierter. (der nutzt ja sogar einen E-Gitarrenamp)
Solche Geschichten kann man mMn eher schlecht kopieren, sie entstehen mehr über die Zeit hinweg in kleinen Schritten, und sicherlich oft mit Hilfe von Tontechnikern, die sich mit solcherlei Dingen auskennen. Und Tommy Emmanuel wird niemals John Butlers System nutzen, weil er einfach völlig andere Musik macht. Von daher muss man da selbst einen Weg finden, indem man hinterfragt, was man noch verbessern möchte, und sich dann Gedanken macht, wie man das erreichen kann. (und zwar in der Umgebung, in der man spielt. Große Bühnen sind wieder etwas völlig anderes, als ein kleiner Club)

- Firmen-Namen sagen wenig über einen bestimmten Sound aus. Eigentlich alle Firmen bieten mittlerweile eine große Bandbreite an Gitarren, und damit auch eine große Bandbreite an Sounds an. Ebenso haben die meisten Firmen auch verschiedene Halsformen, -breiten etc.

- Holzkombinationen sind auch nicht zwangsläufig aussagekräftig.
Meiner Meinung nach, muss man stets das komplette Produkt betrachten, und nicht auf bestimmte Einzelheiten reduzieren.
Oft liest man Dinge wie "klingt wunderbar offen, wahrscheinlich wegen der Alpenfichtendecke", oder "schöner warmer Sound, wegen dem Mahagoni-Korpus".
Ich wette mit jedem, dass man mit etwas Suchen Gitarren mit nahezu jeder Holzkombination finden kann, die entsprechende Merkmale haben. (bei manchen wird das sicherlich schwieriger, als bei anderen ;-)
Es kann aber sein, dass man dann auch schnell in höheren Preisregionen landet..

Tipps zur Suche würden von mir so aussehen:
Spiel alles an was da ist, je größer das Budget, desto größer die Auswahl. Was ich mir vorstellen könnte, was dir gefällt:
- Lakewood M-Serie
- Lowden F-Serie
- Larrivee L oder OM
- vllt auch sowas wie ne Martin OM (evtl die Mahagonie Serie)
- eine handgebaute vom Gitarrenbauer des größten Vertrauens

halt je nach Budget ;-)
 
Ich habe gerade einen Gitarrenkauf hinter mir. Habe die "Klassiker" Gibson Hummingbird mit kräftigen Bässen, diverse Martin D18 und 35 probegespielt. Natürlich auch Tayler, Lakewood und andere. Geworden ist es dann die Martin J40 - eher exotisch aber wunderbare Bässe, klare saubere Höhen. Ich habe sie unter vielen in die Hand bekommen und gewusst: das ist es. Ich mehrfach andere Empfehlungen gegengetestet, auch inverschiedenen Testsessions. Die J40 ist (derzeit?) mein Holy Grail. (Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass ich eher Anfänger bin)

Gruß

MC
 
Noch einer: Ich meinte auch einmal, den "Holy Grail" gefunden zu haben - musste dann aber feststellen, dass es den jedenfalls dann nicht gibt, wenn man in mehreren Musikarten zu Hause ist (oder, besser gesagt, dies zumindest probieren möchte...). Das ehemalige "Holy Grail"-Modell finde ich immer noch klasse und spiele es gerne, aber dadurch, dass ich mittlerweile auch (zusätzlich) andere Musik mache, als zum Zeitpunkt des Kaufs, gibt es eben auch mehr "Semi-Holy Grails".
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben