Ton an den "SchneidezÀhnen" ansetzen

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Stimmt es, dass ich den Ton IMMER vorne bei den SchneidenzÀhnen ansetzen sollte (bei Bruststimme sowohl auch bei der Kopfstimme).

Ich habe nÀmlich generell Probleme mit der Kopfstimme (mÀnnlich) und habe gehört man sollte den Ton vom Hals nach vorne verlagern?
 
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Ja man sollte den Ton immer an den SchneidezĂ€hnen ansetzen, was aber nicht heißt, dass man den Stimmsitz unbedingt dahin verlagern muss.

Das Ansetzen an den SchneidezĂ€hnen dient vor allem dazu den harten Gaumen anzuspannen und dafĂŒr zu sorgen, dass der weiche Gaumen unten bliebt. Es kann helfen etwas "ZĂ€hne zu zeigen", indem man die Oberlippe oder sogar die Wangen und die Oberlippe nach oben hebt.

Den Stimmsitz kann man je nach Geschmack und Klangvorstellung nach vorne oder hinten verlagern. Meine bevorzugte Position ist die NG-Position der Zunge (wie das Ende des Wortes Gong), dabei liegt der Stimmsitz relativ zentral im Mund an der Stelle, an der sich harter und weicher Gaumen treffen. Ansetzen muss man aber trotzdem an den SchneidezĂ€hnen, denn gerade in einer NG-Stellung besteht eine erhöhte Gefahr das Gaumensegel zu stark zu heben, was zu Verkrampfungen fĂŒhrt.

Man kann aber auch im Vordersitz singen (Stimmsitz am harten Gaumen wie bei der N-Stellung der Zunge) oder im Kuppelsitz (Stimmsitz am weichen Gaumen wie in der K-Stellung der Zunge). Aber wie gesagt, alle Stimmsitze sollten vorne angesetzt werden.

Eine Übung die ich dafĂŒr gerne benutze ist, auf dem N anzusetzen (das vorne an den SchneidezĂ€hnen liegt) und dann je nach gewĂŒnschtem Stimmsitz folgendes zu singen, jeweils mit der Vorstellung vom N aus durch die SchneidezĂ€hne nach vorne zu singen:

- fĂŒr Vordersitzt: ein schnelles NI NI NI NI NI NI NI
- fĂŒr Mittelsitz: ein schnelles NUNGU NUNGU NUNGU
- fĂŒr Kuppelsitz: ein schnelles NUKU NUKU NUKU NUKU

Bei diesen Übungen stellt sich der Stimmsitz automatisch nach einer Weile auf die gewĂŒnschte Position ein. Wichtig ist wie gesagt, dass alle Stimmsitze an den SchneidezĂ€hnen angesetzt werden und dass "durch die SchneidezĂ€hne" nach vorne gesungen wird. Gerade die beiden hinteren Stimmsitzen gibt es eine gewisse Tendenz in die Nase (Mittelsitz) oder in das Gaumensegel (Kuppelsitz) zu singen, dann sagt man man hat "den Vordersitz verloren", weil man nicht mehr in Richtung SchneidezĂ€hne singt.

Jeder Stimmsitz hat gewisse Vor- und Nachteile, ein bestimmtes Klangbild und funktioniert besser oder schlechter mit verschiedenen Vokalen. Deshalb wird der Stimmsitz durchaus auch schonmal gewechselt beim singen.

Ein Problem mit der Kopfstimme kann viele Ursachen haben. Eine davon ist ein zu hohes Gaumensegel. Dabei kann dir das Ansetzen an den SchneidezÀhnen helfen. Es gibt aber noch viele andere Dinge die Probleme mit der Kopfstimme verursachen können.
 
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An den SchneidezÀhnen ... im Prinzip ja, aber nicht immer. Man kann den Ton auch an der Nasenwurzel oder in den Augen ansetzen. Je nachdem, wie weit hinten/im Hals die Stimme noch ist und wie weit sie nach vorne geholt werden soll, können verschiedene Bilder hilfreich sein.
Die Italiener sagen: man singt mit dem Gesicht, und meinen genau das: mit den Augen, der Nase, den Wangen, und natĂŒrlich dem Mund.
 
Ja genau, die Wahrnehmung dafĂŒr hĂ€ngt vom individuellen KörpergefĂŒhl ab. "In echt" muss natĂŒrlich aus dem Mund gesungen werden und z.B. nicht in Richtung Gaumensegel, was zu Problemen fĂŒhren kann.

Das ist so ein bisschen die Schwierigkeit dabei, denn vom KörpergefĂŒhl ist es eher so, dass der Gesang "aus den Augen" oder "aus der Nasenwurzel" rauskommt. Das verleitet ein bisschen dazu, auch den Luftstrom in diese Richtung zu lenken und damit in das Gaumensegel zu singen anstatt aus dem Mund heraus.

Eine gute Übung fĂŒr diese Wahrnehmung ist das allseits beliebte Lippen-Blubbern. Denn das Blubbern der Lippen zeigt eindeutig, dass die Luft am Mund angreift und nicht am Gaumensegel. Die Wahrnehmung fĂŒr die Resonanz und damit die "Singrichtung" liegt aber meist etwas höher.
 
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