Hi,
der Grund für die Schrägstellung dürfte hier wohl einfach der gewesen sein, dass man so das Schlagbrett einer Strat weniger weit aussägen bzw. drunter weniger ausfräsen muss, und die Schrauben für den HB kann man in den alten Löchern befestigen.
Eddie Van Halen hat es damals auch so gemacht (allerdings ohne Schlagbrett), aber angeblich aus einem anderen Grund. In einem Interview begründete er das mal so, dass der PAF, den er aus einer ES-335 geholt hatte, einenen schmaleren Abstand der Pole hatte als der Strat-PU und deshalb die E-Saiten an den äußeren Polen vorbeigelaufen wären. Wenn man ihn schräg stellt, wird das Fenster verbreitert und die Saiten laufen immer über mindestens ein Polepiece - bzw. ein Polschraube. Auf den späteren EVH-Gitarren ab seiner MusicMan-Zeit waren die HB dann aber auch gerade eingebaut, denn inzwischen gab es auch HB mit breiterem Abstand der Pole, wie die Seymour Duncan Trembucker und die Dimarzio F-spaced HB. Eddie scheint den Soundunterschied entweder zu mögen oder als nicht entscheidend anzusehen, denn man sieht ihn neben den neuen auch immer mal wieder mit Nachbauten seiner alten Gitarren mit schrägem HB.
Der Sound ändert sich durch die Schrägstelllung schon etwas; die tiefen Saiten werden bassiger und weicher wiedergegeben, die hohen etwas spitzer. Kein Riesenunterschied, aber im direkten Vergleich schon hörbar. Gerade den SH-4 finde ich persönlich eh besser, wenn er insgesamt etwas weiter vom Steg weg sitzt, dann klingt er nicht so spitz.
BJ Armstrong sieht das wahrscheinlich alles nicht so eng, schließlich wechselt der auch munter zwischen Gibson und Fender. Seine alte Gitarre ist aber wohl noch immer sein Hauptinstrument im Studio. Als entscheidend für seinen Sound würde ich das ganze letztlich nicht ansehen, da dürfte (neben der Spielweise natürlich!) die Wahl von Instrument und PU - der SH-4 bzw. TB-4 hat ja schon einen sehr eigenen Sound - sowie natürlich der Amps wichtiger sein als das Detail der Schrägstellung.
Gruß, bagotrix