Tongenerator Stimmung

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Guten Morgen,

ich habe bei meiner Hammond einen nicht-quarzstabilisierten Frequenzwandler mit Einstellpoti, um so Frequenz und damit Tonhöhe zu ändern. Kann man das im laufenden Betrieb machen oder muß dazu die Orgel immer wieder ausgeschalten werden, damit der Gleichstrommotor nicht kaputtgeht?

Viele Grüße

Andreas
 
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Hallo Andreas,

ich habe an meiner A100 auch so ein Teil und habe jetzt in eineinhalb Jahren 2 x bei eingeschalteter Orgel "nachgestimmt" ( nachdem alles längere Zeit warmgelaufen war ! ) . Bis jetzt hatte ich mit dem Gleichstrommotor keine Probleme.


musikalische Grüße

Peter
 
Super. Hat geklappt. Nur muß man da mit viel Feingefühl dran. *woaaaaaoooooom* :lol:
 
Hallo Andreas, hallo Peter,

ihr habt's ja schon selbst festgestellt - da darf man auch bei laufender Orgel dran drehen - ansonsten wäre das mit der Stimmerei ja auch ein unsägliches Gefummele. Man darf es nach unten nur nicht übertreiben - bei meiner A100 gehen 3 Halbtönde nach unten, danach beibt der Motor stehen.
Und dann noch <Besserwissermodus ein> das ist kein Gleichstrommotor, sondern ein Synchronmotor - die Drehzahl eines Sychronmotors ist abhängig von der Frequenz der Wechselspannung mit der er betrieben wird. Durch das Drehen am Poti verändert ihr genau diese Frequenz. <Besserwissermodus aus>. ;)

Viele Grüße,
Harald
 
kann ja meinen senf mal aus elektrotechnischer sicht ab geben. da ich son kram ja studiere...
es kann nichts passieren, da der rotor immer dem Drehfeld im stator folgt welches ja im original hammond synchronmotor von der 60Hz NetzFrequenz abhängig ist.
Änderst du nun die Frequenz des Drehfeldes über den frequenzwandler wird der Motor einfach nur schneller oder langsamer. dem Motor selbst schadet das also nicht.
Übrigens das tolle an den synchronmotoren man kann sie gut auf genaue drehzahlen einstellen die sie auch bis zu einer bestimmten maximalbelastung auch halten.
 
dermonty":1ajmx154 schrieb:
kann ja meinen senf mal aus elektrotechnischer sicht ab geben. da ich son kram ja studiere...
es kann nichts passieren, da der rotor immer dem Drehfeld im stator folgt welches ja im original hammond synchronmotor von der 60Hz NetzFrequenz abhängig ist.
Änderst du nun die Frequenz des Drehfeldes über den frequenzwandler wird der Motor einfach nur schneller oder langsamer. dem Motor selbst schadet das also nicht.
Da ich das Studium schon hinter mir habe (zugegebenermaßen waren Elektrische Maschinen nicht mein Paradefach) muß ich da dann doch deutlich Einspruch erheben: ein Synchronmotor ist nicht dasselbe wie ein schnellaufender Steppermotor: wäre das der Fall, bräuchte man nicht einen separaten Motor zum Hochlaufen. Die Ständerwicklung stellt deutlich eine induktive Last dar, das heißt, daß sie von Haus aus um so mehr Strom und Leistung zieht, je langsamer sie betrieben wird. Kommt jetzt der Rotor hinzu und die Erregung der Maschine (der Rotorstrom) ist gut abgestimmt, zieht sie fast nur Realleistung: den ausgleichenden "kapazitiven" Energiespeicher leistet das Trägheitsmoment des Rotors. Bei zu kleiner Erregung wird die Maschine zur induktiven Last, bei zu großer (mit entsprechendem Einfluß auf die Laufruhe) zur kapazitiven Last. Verändert man die Frequenz, betreibt man die Synchronmaschine neben ihrem Arbeitspunkt. I.a. wird sie dabei deutlich mehr Blindleistung ziehen, und diese Blindleistung wird in das Rotormoment rein- und wieder rausgepumpt. Dementsprechend mehr heizt der Ständer.

Fazit: man sollte das Instrument nicht zu weit neben seinem Arbeitspunkt betreiben. Wenn man parallel noch den Strom der Erregerwicklung (im Rotor) anpaßt, wird der unkritisch zugängliche Drehzahlbereich und die Laufruhe deutlich besser. Übertreiben sollte man aber auch hier nicht, weil die ganze Dimensionierung einer Synchronmaschine auf ihre Betriebsfrequenz ausgelegt ist. Transponieren sollte man lieber manuell. Oder man schickt alle Tastaturkontakte über ein durchgehendes Pfostenleistenfeld und steckt dann entsprechend um...
 
Hallo David,

beim Hammond Synchronmotor besteht der Rotor aus einem gestanzten Blechpaket mit 3 (60Hz) bzw. 2 (50Hz) Polpaaren. Es gibt keinen Rotorstrom (außer der magnetischen Erregung).

Betreibt man einen 60Hz Runmotor mit 50Hz ist natürlich der Strom etwas größer. Man könnte das im Frequenzwandler kompensieren. Möglicherweise machen das gute Frequenzwandler (auf Schalt-Fet PWM Basis) sogar (Motorkennlinie).

Schlupfen kann der Runmotor nicht. Er kann nur - je nach Last (Reibung) - einen Phasenwinkel bis zu 90° (richtig?) nachhinken.

Grüße
Christoph
 
So, ich habe mal in die Patentschrift reingeschaut. Also, wenn ich das Bild richtig interpretiere (und es auch so gebaut wurde), ist meine Bemerkung in der Richtung "eine Synchronmaschine ist kein Schrittmotor" ein ziemliches Eigentor gewesen:
synchron.png

Das sieht eher nach einem Schrittmotor als einer Synchronmaschine aus: der Anker wird einfach nur über seine magnetische Reaktanz in die Pole gezogen. Er hat noch nicht einmal Anlaß, eher rechts als linksrum zu drehen. Das hängt vermutlich davon ab, wie sich der Anlaufmotor entscheidet.

Das einzige, was das Teil davon abhält, zur Asynchronmaschine zu mutieren, ist die Polgeometrie. Um ehrlich zu sein, kann ich mir nicht vorstellen, daß diese Konstruktion ein besonders kräftiges Drehmoment abzuwerfen vermag.

Die Historie liest sich auch ungefähr so, daß Hammond in seiner Firma einen netzsynchronen Uhrenmotor gebastelt hat und dann rumfragt, ob sich jemand noch eine andere Anwendung denken könne. Und dann meint ein Mitarbeiter "ne Orgel wäre doch nett". Und dann baut Hammond halt eine Orgel um den Motor und meldet das fertige Instrument zum Patent an.

Wie auch immer: wenn man das Teil langsamer betreibt als vorgesehen, wird es mehr Strom ziehen als vorgesehen und noch unrunder laufen (der schrittmotormäßig unrunde Lauf ist bereits eingeplant und wird über elastische Verbindungen weggemittelt). Zu schnell wird vermutlich recht bald der Motor nicht mitkommen, weil das Drehmoment des reaktiven Rotors recht schnell zusammenbrechen dürfte, wenn der Phasenwinkel zu groß wird.

Wieviel Wärme der Ständer auf Dauer wieder abführen kann: keine Ahnung. So viel kann man da auch nicht erkennen.
 
Drehmoment: Es ist kein hohes Drehmoment nötig, da der anzutreibende Tongenerator, einmal gestartet, sehr leicht läuft (natürlich alles relativ :) )
Schrittmotor: Na gut, zum Schrittmotor gehören noch ein paar andere Merkmale
Synchronmaschine: das hat glaube ich auch niemand behauptet
Erwärmung: der Stator ist so ausgelegt, daß der Motor auch dauerhaft im Stop betrieben werden kann.
Historie: die war doch wohl eher so, daß Hammonds Genius es ihm zugeflüstert hat, vermute ich mal.
Unrund laufen: die ganze Einheit (Motor/Generator) läuft alles andere als unrund. Auf der Motorachse sitzt zum einen eine Schwungscheibe, zum anderen ist da soviel Trägheitsmoment im Spiel, daß ,,Unrundheit" vernachlässigbar ist.

Grüße
Christoph
 
Nachtrag: so wie sich das für mich liest, kann man das ganze als Synchron-Reluktanzmotor bezeichnen. Wenn überhaupt, habe ich von denen in meiner "Elektrische Maschinen"-Vorlesung nur am Rande gehört. Aber mein Diplom war 1995. Laut Wikipedia sind sie danach wieder mehr in Mode gekommen. Zumindest den Läufer scheint man nicht leicht überhitzen zu können.
 
dak":1k5ukeux schrieb:
Nachtrag: so wie sich das für mich liest, kann man das ganze als Synchron-Reluktanzmotor bezeichnen. Wenn überhaupt, habe ich von denen in meiner "Elektrische Maschinen"-Vorlesung nur am Rande gehört. Aber mein Diplom war 1995. Laut Wikipedia sind sie danach wieder mehr in Mode gekommen. Zumindest den Läufer scheint man nicht leicht überhitzen zu können.

Als ich als Junge von 9 Jahren oder so mit meinem Trix-Express Trafo anfing zu experimentieren, was man alles noch schönes damit anfangen konnte, als die elektrische Eisenbahn zu betreiben, wie zum Beispiel Bleistiftminen zum Glühen zu bringen oder sonstwie mit Funken herumzubruzzeln, gehörte eine Übung auch dazu, einen Fahraddynamo an den Wechselstromausgang anzuschließen. Der brummte dann lustig vor sich hin und wenn man ihm einen Drall gab, drehte er sich. Im Fahraddynamo befindet sich allerdings ein mehrpoliger Permanentmagnet, aber es ist das gleiche Prinzip.


Grüße
Christoph
 
Don Leslie":2lx829vz schrieb:
dak":2lx829vz schrieb:
Nachtrag: so wie sich das für mich liest, kann man das ganze als Synchron-Reluktanzmotor bezeichnen.

Als ich als Junge von 9 Jahren oder so mit meinem Trix-Express Trafo anfing zu experimentieren, was man alles noch schönes damit anfangen konnte, als die elektrische Eisenbahn zu betreiben, wie zum Beispiel Bleistiftminen zum Glühen zu bringen oder sonstwie mit Funken herumzubruzzeln, gehörte eine Übung auch dazu, einen Fahraddynamo an den Wechselstromausgang anzuschließen. Der brummte dann lustig vor sich hin und wenn man ihm einen Drall gab, drehte er sich. Im Fahraddynamo befindet sich allerdings ein mehrpoliger Permanentmagnet, aber es ist das gleiche Prinzip.
Der Reluktanzmotor arbeitet ohne Magnet im Läufer, er dreht sich nur in Richtung des geringsten magnetischen Widerstands. Als Generator wäre er deswegen eher schlecht zu gebrauchen. Im Gegensatz zum "ordentlichen" Synchronmotor, der einen recht konstant magnetisierten Läufer (häufig massiv) hat, ist sein Läufer geblecht ausgeführt, weil der Läufer sonst beim ständigen Ummagnetisieren Wirbelstromverluste erzeugen würde.

Was ich zuerst im Tongenerator vermutet hatte (ein gewöhnlicherer Synchronmotor), wäre dem Prinzip Fahrraddynamo näher gewesen.
 

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