Totaler Anfänger sucht Mundharmonika, aber welche

Ein wirklich gutes Instrument. Trotzdem der Hinweis: Das Teil ist in Solo-Stimmung, also nicht "Standard-Richter". Je nachdem, wohin und wie weit die musikalische Reise gehen soll, muss das nicht für jeden die beste Wahl sein.




Für einen Anfänger würde ich immer empfehlen, zunächst mit einer mittelhoch gestimmten Harp - am besten "Normal"-C zu starten. Sehr tiefe oder hohe Stimmungen haben ihre eigenen Tücken im Ansprechverhalten. Da wird dann gern mal wieder ein neuer Thread mit "Kanal 2 kaputt" oder "Auf Kanal 7 nur hohes Fiepen" eröffnet...;)


Viele Grüße
Matz

Es ging für mich aus dem Anfangspost nicht hervor, dass die Richter Stimmung gesucht wurde. Muss man natürlich berücksichtigen. Die meisten wollen wohl Blues spielen und dafür ist natürlich Richter geeignet. ;)

Bei meiner kleinen Seydel spielt Anblasdruck und -zug keine Rolle. Alle Kanäle sind gleich bespielbar.
Das macht es eigentlich ziemlich einfach für Anfänger. ;)
Ich weiss aber nicht ob das auf das gleiche Modell in Richterstimmung übertragbar ist.
 
Ich habe sie in LC genommen, so dass sie mit tiefem C startet.

Einspruch! :opa:

Die Kanzellenbelegung der OrchstraS LC sieht so aus:
Seydel OrchestraS LC Kanzellenbelegung.PNG

Quelle:https://www.seydel1847.de/WebRoot/S...ad/docs/Notation-Charts-SEYDEL-harmonicas.pdf


Für einen Anfänger würde ich immer empfehlen, zunächst mit einer mittelhoch gestimmten Harp - am besten "Normal"-C zu starten. Sehr tiefe oder hohe Stimmungen haben ihre eigenen Tücken im Ansprechverhalten. Da wird dann gern mal wieder ein neuer Thread mit "Kanal 2 kaputt" oder "Auf Kanal 7 nur hohes Fiepen" eröffnet...;)

Naja, das hängt davon ab, wie man an die Sache ran geht.

Die OrchestraS LC deckt zwei Drittel des Tonraums der von Dir empfohlenen mittelhoch gestimmten Harp ab.
Zum Vergleich die Kanzellenbelegung der Bluesharp in C (Richterstimmung)
Seydel Bluesharp Richter C Kanzellenbelegung.PNG

Quelle:https://www.seydel1847.de/WebRoot/S...ad/docs/Notation-Charts-SEYDEL-harmonicas.pdf

Die piepsigen Töne der obersten Oktave der Bluesharp gibt es in der Orchestra nicht. Das Problem "Kanal 7" hohes Fiepen existiert daher nicht. Und auch das Problem "Kanal 2 kaputt" ist ein typisches Bluesharp-Problem, das die Orchestra so nicht aufweist. Dafür hat man im Bereich C4...C5 / c'...c'' eine Tonleiter ohne "Löcher" und kann unter den Grundton reichende Wendungen in normaler Lage spielen.

Wer das Melodiespiel favorisiert und nicht unbedingt scharf auf die Bending-Technik ist, ist mit einem Instrument in Solo-Stimmung meines Erachtens grundsätzlich besser beraten, als mit der für das Akkordspiel optimierten Richter-Stimmung.

Alternativ zur OrchestraS LC (Tonraum 2,5 Oktaven) gibt es noch die Solo-Pro 12 von Seydel
https://www.seydel1847.de/epages/Se...roducts/11601LC&ChangeAction=SelectSubProduct
Deren Kanzellenbelegung sieht so aus:
Seydel SoloPro12 Kanzellenbelegung.PNG


Der Tonraum reicht genau wie bei der Richter/Bluesharp in C von c' bis c'''' oder anders ausgedrückt von C4 bis C7. Nur ist dieser Tonraum ohne "Löcher".
Melodien, die unter den Grundton gehen, lassen sich auf der Orchestra meistens im Bereich G3...C4...C5... spielen. Auf der Solo-Pro 12 muss man mit solchen Melodien eine Oktave nach oben rücken und gerät dann mit weiträumigen Melodien in den piepsigen Bereich.

Beim Spiel auf der Bluesharp spielt man in Straight-Position eigentlich grundsätzlich in der mittleren (C5...C6) und oberen (C6...C7) Oktave, weil in der unteren Oktave (C4...C5) zwei Töne fehlen. Auf der Solo-Pro12 hat man die Wahl. Anfängern empfehle ich, erst einmal hauptsächlich in der mittleren Oktave (C5...C6) zu spielen und dann nach und nach den Spielbereich nach oben und unten auszudehnen. Auf der Orchestra empfehle ich, zuerst Melodien in deren oberer Oktave (C5...C6) zu spielen, diese dann nach unten zu verlagern (C4...C5) und dann Melodien hinzu zu nehmen, deren Tonraum den Bereich C4 bis C6 nutzt. Zu guter Letzt wird dann der Spielbereich nach unten bis zum G3 erweitert.
Wer beim Lernen mit Methode vorgeht, bekommt in der Regel deutlich weniger Probleme mit den höchsten und tiefstenTönen, als Ungeduldige, die das Pferd von hinten aufzäumen. ;-)
 
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Ja, war anders geschrieben als gemeint. ;)
 
Die piepsigen Töne der obersten Oktave der Bluesharp gibt es in der Orchestra nicht. Das Problem "Kanal 7" hohes Fiepen existiert daher nicht.

Das angesprochene "hohe Fiepen" hat nicht in erster Linie mit der tatsächlichen Tonhöhe/-lage zu tun, sondern mit der notwendigen Anpassung des Rachenraums bzw. des Luftstroms und seiner Stärke, die Anfängern in aller Regel erstmal misslingt. Das wiederum wird dann gern durch Druck ausgeglichen, führt zu Blockaden und dem angesprochenen "Fiepen"...


Und auch das Problem "Kanal 2 kaputt" ist ein typisches Bluesharp-Problem, das die Orchestra so nicht aufweist.

Ist das so? Und - wenn ja - warum eigentlich?


Wer das Melodiespiel favorisiert und nicht unbedingt scharf auf die Bending-Technik ist, ist mit einem Instrument in Solo-Stimmung meines Erachtens grundsätzlich besser beraten, als mit der für das Akkordspiel optimierten Richter-Stimmung.

Naja... das ist für mich eher eine Geschmacksfrage... Ich spiele gern auch mal Solo-Stimmungen, Sonderstimmungen des Richter-Systems oder chromatische Harps und Zwitter wie die Koch, fühle mich aber beim "Standard" immer noch am wohlsten. Jedem Tierchen sein Plaisirchen...;-)
 
Ist das so? Und - wenn ja - warum eigentlich?
Und auch das Problem "Kanal 2 kaputt" ist ein typisches Bluesharp-Problem, das die Orchestra so nicht aufweist.​
Ist das so? Und - wenn ja - warum eigentlich?

1: IMHO liegt es daran, dass Anfänger idR mit Richterstimmung anfangen - also einer Standard Blues-Harp.
2: für einen Anfänger -wie man häufig lesen kann- schwer ist, einen sauberen Ton auf Kanal 2ziehen zu spielen. Meist wird dort, ohne es zu wollen, schon gebendet und

dann liest man die Frage: " ich glaube meine neue Harp ist defekt, der 2.Kanal ziehen ist zu tief"


3: Das erste und leichteste Erfolgserlebnis beim Bending ist ja Kanal 2 ziehen, und beim bewußten erlernen wird natürlich der Erfolg auch häufig genossen. (-))

Alles nur meine Meinung
Gruß Handi
 
Ist das so? Und - wenn ja - warum eigentlich?
Meiner Beobachtung nach ja.
Ich führe das auf die unterschiedlichen Abstände zwischen Blas- und Ziehton zurück. (Richter: kleine Terz; Solo: kleine Sekunde)

für einen Anfänger -wie man häufig lesen kann- schwer ist, einen sauberen Ton auf Kanal 2ziehen zu spielen. Meist wird dort, ohne es zu wollen, schon gebendet
Das sehe ich auch so. Und der Grund ist der (von Anfängern unerwartete) Terzsprung beim Einzeltonspiel. Beim Akkordspiel tritt das Problem nicht auf.

das ist für mich eher eine Geschmacksfrage..
:nix:
Fakt ist jedenfalls, dass das Belegungssystem/Stimmsystem von Richter für das Akkordspiel optimiert ist und daher in der unteren Oktav die Töne f und a (bezogen auf C-Harp) fehlen. Daraus resultieren auf der Bluesharp für das Melodiespiel unbestreitbare Probleme, die ohne Bending-Technik nicht behebbar sind. Das hat mit Geschmacksache nichts zu tun. Meine Empfehlung begründe ich daher immer entsprechend differenziert.

Geschmacksache ist natürlich, welche Spieltechnik man später bevorzugt spielt. Und das hängt sicherlich auch mit der Musik zusammen, die man gerne spielt. Wer Blues spielen möchte, kommt meines Erachtens um die Bending-Technik nicht herum. Und wer Volksmusik mit Akkordbegleitung spielen möchte, kann das zwar auf einer Bluesharp ausprobieren, wird damit aber irgendwann an musikalische Grenzen stoßen, die sich nur mit der Kombination von mehreren Instrumenten oder besonderen Akkordmundharmonikas überwinden lassen.

An anderer Stelle wurden die Unterschiede zwischen Solo- und Richter-System bereits ausführlich beschrieben. Dabei wurde aufgezeigt, dass die Kanzellenbelegung im Solostimmsystem gewissermaßen "gestapelt" ist. Diese Art der Kanzellenbelegung ist mit dem der Kernoktave im Richtersystem identisch. Aus diesem Grunde ist es relativ einfach, zwischen diesen beiden Instrumenten hin und her zu wechseln, solange man sich hauptsächlich in der "Kernoktave" bewegt. Ich bin mit dem Richter-Stimmsystem aufgewachsen und liebe das Spiel auf Wender-Mundharmonikas. Aber als ich vor vielen Jahren an den Punkt kam, an dem mich die fehlenden Töne fürchterlich nervten, gab es niemanden, der mir Alternativen aufzeigte. Howard Levy konnte damals für mich kein Idol sein (was er heute ist :-D ), weil er 1. derselben Generation angehört, wie ich und 2. der Informationsfluß via Internet damals noch nicht existierte. Also landete die Mundharmonika für eine Weile in der Schublade, bis ich das Geld für eine chromatische Mundharmonika zusammengespart hatte.
Ich habe mich dann auch für die Bendingtechnik interessiert und einiges probiert. Aber - hier sind wir dann wieder bei "Geschmacksache" - damit wurde ich nie wirklich warm. Stattdessen bekam ich Spaß daran, zwei und mehr Bluesharps in die Hand zu nehmen, auf denen ich mit Akkorden begleitete Melodien spiele. Die "Löcher" der unteren Oktave stören dann nicht. Die gesuchten Noten findet man dann auf einer der anderen Harps, die man zusätzlich in der Hand hält.

Das Spiel auf der Chrom-Harp, Bendig-Technik und Instrumentenwechsel sind aber nun alles fortgeschrittene Spieltechniken, mit denen ein Anfänger in der Regel überfordert ist. Und so kehren wir automatisch zur Ausgangsfrage zurück: "Welche Mundharmonika ist für einen Anfänger empfehlenswert?" auf die es nur die salomonische Antwort gibt: "Kommt drauf an ... " ;-)
 
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Da liegt wohl ein kleines Missverständnis vor...

Zum Einen sind auch auf der Orchestra echte Bendings möglich - selbst wenn sie fürs Blues-Schema an den "Richter-Stellen" nicht benötigt werden (in dritter Position als Moll aber durchaus). Zum anderen ist das typische Anfänger-Problem auf Kanal 2 ziehen nicht (hauptsächlich) das ungewollte Bending, sondern die Blockade des Tons durch falsche (zu starke/angestrengte) Atmung. Dieses Problem verstärkt sich in der Regel umso meht, je tiefer die Harp gestimmt ist - von daher erschließt sich mir nicht ohne weiteres die Aussage, das sei ein typisches Blues-Harp-Problem.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ups... - damit war ich wohl ein bisschen zu spät...;-)


Allerdings:
Meiner Beobachtung nach ja. Ich führe das auf die unterschiedlichen Abstände zwischen Blas- und Ziehton zurück. (Richter: kleine Terz; Solo: kleine Sekunde)

Das könnte ungewollte Bendings erklären, aber nicht die Blockade von (zu stark) angezogenen Einzeltönen, oder?!


Fakt ist jedenfalls, dass das Belegungssystem/Stimmsystem von Richter für das Akkordspiel optimiert ist und daher in der unteren Oktav die Töne f und a (bezogen auf C-Harp) fehlen. Daraus resultieren auf der Bluesharp für das Melodiespiel unbestreitbare Probleme, die ohne Bending-Technik nicht behebbar sind. Das hat mit Geschmacksache nichts zu tun.

Wenn wir von Melodiespiel im Sinne von MelodieNACHspiel sprechen, muss ich dir natürlich Recht geben - in den meisten Fällen wird die Solostimmung beim Spielen von z. B. Volksliedern der Richterstimmung überlegen sein. Unter Melodiespiel verstehe ich aber auch das (mehr oder weniger freie) Solospiel im Blues-/Jazz-/Rock-Bereich - hier fühle ich mich persönlich mit der Blues-Harp am wohlsten - sicher auch, weil das Bending hier keine Notlösung, sondern sogar gewollter und beliebter Effekt ist. Howard Levy spielt übrigens eine unglaublich virtuose Blues-Harp... ;-)


Und so kehren wir automatisch zur Ausgangsfrage zurück: "Welche Mundharmonika ist für einen Anfänger empfehlenswert?" auf die es nur die salomonische Antwort gibt: "Kommt drauf an ... " ;-)

:great::great::great::great::great::great:
 
Da liegt wohl ein kleines Missverständnis vor...

Zum Einen sind auch auf der Orchestra echte Bendings möglich - selbst wenn sie fürs Blues-Schema an den "Richter-Stellen" nicht benötigt werden (in dritter Position als Moll aber durchaus).

Missverständnis?
Welches?
Ich habe nirgendwo das Gegenteil behauptet. :confused::gruebel:

das Problem "Kanal 2 kaputt" ist ein typisches Bluesharp-Problem, das die Orchestra so nicht aufweist.

Ist das so? Und - wenn ja - warum eigentlich?

Meiner Beobachtung nach ja.
Ich führe das auf die unterschiedlichen Abstände zwischen Blas- und Ziehton zurück. (Richter: kleine Terz; Solo: kleine Sekunde)

Das könnte ungewollte Bendings erklären, aber nicht die Blockade von (zu stark) angezogenen Einzeltönen, oder?!

Ok. Da muss man jetzt zwischen einem versehentlichem und einem bewussten aber völlig falsch angesetzdem Bending unterscheiden.
Bei einem versehentlichen Bending stimmen Mundhaltung und Atmung nicht. Dadurch wird der Ton unsauber. Eine Blockade der Stimmzunge entsteht dabei in der Regel nicht.
Eine komplette Blockade ist in jedem Fall die Folge eines falsch angesetzen Bendings (kräftiger Sog mit zu engem Mundraum). So weit so gut. Die nächste Frage ist dann aber für mich, was ist der Anlass, das überhaupt zu probieren?


Zum anderen ist das typische Anfänger-Problem auf Kanal 2 ziehen nicht (hauptsächlich) das ungewollte Bending, sondern die Blockade des Tons durch falsche (zu starke/angestrengte) Atmung.
Aus der Warte betrachtet, stimme ich zu.

Ungewolltes (und obendrein technisch falsches) Bending wird nicht nur durch falsche Atmung verursacht. Weitere Störungen der Tonbildung werden verursacht durch zu eng gehaltene Zähne, verkrampfte Lippen und ein durch falsches Heben der Zunge zu enger Mundraum. Welche Bedeutung der Mundraum für die Tonbildung hat, wird am leichtesten durch Pfeifübungen verständlich. ...
Aufgrund meiner im Unterricht gemachten Beobachtungen kann ich bestätigen, dass leichtes ungewolltes Benden natürlich auch bei anderen Harp-Typen entsteht, wenn Atemtechnik und Mundhaltung nicht stimmen.

Ein typisches Richterharpproblem ist die Blockade der 2. Ziehzunge für mich aufgrund folgender Beobachtungen: Das falsche Ansaugen in Kanal 2 der Richter-Harp fällt mir immer besonders krass auf, wenn jemand zum ersten Mal bei mir mit seiner Bluesharp auftaucht und mir seine Bending-Versuche zeigt, mit denen er die fehlenden Töne zu erreichen suchte. Das erinnert mich dann immer an meine eigenen Anfängerfehler, als ich mit Hilfe von schriftlichen Anleitungen versuchte, die Geheimnisse des Bendens zu ergründen. Ich habe genau dieselben Fehler gemacht, die ich heute beobachte. Anstatt mit Änderungen des Mundraums (Pfeiffübung! :) ) zu arbeiten, versuchte ich mit zu engem Mundraum und zu starkem Sog ans Ziel zu gelangen, mit der Folge, dass die Zungen hin und wieder blockierten. Es war mir klar, dass das verkehrt war und um die Harps nicht zu schreddern, hab ich das dann wieder dran gegeben, bis ich Jahre später Erklärungen fand, die mich zum Ziel führten. Der Wechsel zum Solostimmsystem "erlöste" mich damals von diesem "schrecklichen Übel" ;-) Denn je nach dem, mit welcher Musik man sich beschäftigt, besteht für den Soloharpspieler zunächst gar keine Notwendigkeit für das Benden. Und wenn dann irgendwann chromatische Töne fehlen, kann man problemlos zur chromatischen Harp wechseln, da diese auf demselben Stimmsystem basiert. Auf der Bluesharp ist man viel schneller mit der Suche nach fehlenden Tönen konfrontiert, macht die typischen Fehler beim Benden und schon ist man mittendrin im Try&Error-Spiel und verzweifelt an blockierenden Zungen. Deshalb ist das in meinen Augen ein typischen Bluesharp-Problem.

Dieses Problem verstärkt sich in der Regel umso meht, je tiefer die Harp gestimmt ist
Klar. Der Grund, warum tiefe Töne schwieriger zu Benden sind, liegt auf der Hand: Je tiefer der Ton ist, der "erbendet" werden soll, um so größer muss der Mundraum werden. Wenn dann jemand nicht in der Lage ist, seine Kinnlade locker sacken zu lassen, wird das nichts.
Auch die tiefen Ziehtöne, die ganz normal (also ohne Benden) gespielt werden, klingen deutlich besser, wenn der Mundraum die richtige Weite hat. Das ist so ähnlich wie bei einem Metallophon oder Marimbaphon: Wenn man da zu kleine Resonanzröhren unter die Stäbe hängt, klingen die Töne blass und irgendwie "abgewürgt".

Howard Levy spielt übrigens eine unglaublich virtuose Blues-Harp... ;-)

Ja, faszinierend! :) Er ist in der Lage, sie als chromatisches Instrument zu nutzen. Ich liebe das Video, in dem er mit einem Chrom-Spieler auf der Bühne steht und die beiden sich eine Art Battle liefern! Das habe ich schon mal woanders hier im Sub verlinkt. Ist schon länger her ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Missverständnis?
Welches?
Ich habe nirgendwo das Gegenteil behauptet. :confused::gruebel:

Hast du auch nicht! Das bezog sich auf das letzte Posting von Handimen - und du hast mir einfach "dazwischengepostet"...;-)

Was letztlich der "eigentliche" Grund für das beliebte Blockieren der Ziehzunge in Kanzelle 2 ist (Bending-Versuch oder Suche nach dem "reinen" Ton), kann man meiner Ansicht nach dahingestellt bleiben - wir sind uns ja einig, dass der Auslöser letztlich der Ansatz ist, statt Öffnung und Entspannung des Rachenraums den Ton mit Kraft erzeugen zu wollen.

Ich habe in meinen Anfangszeiten übrigens auch Unmengen an unschuldigen Harps zerstört - aus den verschiedensten Gründen aber fast immer auf die beschriebene Art und Weise....;-):confused1:
 
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Das Problem mit dem Blockieren, besonders bei 2-ziehen, entsteht aus folgendem Grund: Ein "biegbarer" Ton kann nur in seiner höchstmöglichen (ungebogenen) Tonhöhe erklingen, wenn der Rachenraum die spezifische Form annimmt, die die physikalische Wellenlänge von diesem Ton den Platz bietet, was sie zum schwingen braucht. Die Tatsache, dass Töne auf der Richter Harp überhaupt gebogen werden können, war von keinem Hersteller damals beabsichtigt. Das Bending ist sozusagen ist ein Zufallsereignis.
 
...Ein "biegbarer" Ton kann nur in seiner höchstmöglichen (ungebogenen) Tonhöhe erklingen, wenn der Rachenraum die spezifische Form annimmt, die die physikalische Wellenlänge von diesem Ton den Platz bietet, was sie zum schwingen braucht...

Aha...:ugly:
 

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