Transportschaden Keyboard - brauche eure Einschätzung!

hisdudeness
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Liebe Tastenfreunde,

ich brauche mal eure Einschätzung zu einem Schaden an einem Keyboard (Studiologic SL73), was ich über Kleinanzeigen in tadellosem Zustand verkauft habe und leider mit mindestens 3 gebrochenen Tasten angekommen ist:
  • Das Keyboard war in der Originalverpackung verpackt (siehe Bilder)
  • Ich habe ein Pedal beigelegt, was sich vor dem Versand in der unteren Ecke befand, ziemlich fixiert durch die Rückseite des Keyboards und dem Karton.
  • Dort scheint sich während des Transports das Pedal aber „herausgelöst“ und so auf die Tasten eingewirkt zu haben, dass diese gebrochen sind (siehe Bild).
  • Der Karton an sich weist keinerlei Beschädigung auf, keine Druckstellen etc. D.h. die Beschädigung der Tasten muss ausschließlich vom Pedal kommen.
Jetzt mal abgesehen davon, dass ich extrem ärgere, das Pedal nicht separat mit Luftpolsterfolie eingewickelt zu haben:
Kann das wirklich sein? Wie groß muss die Wucht des Pedals sein, um derart die Tasten zu beschädigen? Es gibt ja nicht viel „Platz“ im Karton, wie wenn so ein Pedal aus 1m Höhe auf die Tasten fallen würde. Zumal die Tasten für eine gewisse Art von Druck konstruiert sind und das Pedal auch noch die Kunststoffschutzabdeckung drauf hat. Und ich wundere mich, wie das Pedal sich aus der unteren Ecke da rausbewegen konnte. Das saß durch das umwickelte Kabel da ziemlich fest.

Es geht mir hier nicht vordergründig um das Geld. Ich hab für das Keyboard 215 EUR bekommen, zumal ich die defekten Tasten vermutlich sogar einfach austauschen kann. Das werde ich finanziell überleben und im Zweifel war ich halt einfach zu fahrlässig beim Verpacken.
Ich wundere mich nur etwas über das Ausmaß des Schadens und wenn ich eins nicht leiden kann, dann verarscht zu werden…. ;-)

Viele Grüße und Danke für euer Feedback bzw. eure Meinungen/Erfahrungen dazu!

Und wenn jemand einen Tip hat, wo ich Ersatztasten herbekomme wäre ich auch sehr dankbar!

Viele Grüße
HD

Vor dem Versand:
IMG_0003.jpeg


Nach dem Versand:
IMG_0956.jpeg
 
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Kann das wirklich sein?
Ja, das kann sein.
Wenn Du mal gesehen hast, wie Transportunternehmen (DHL, DPD, UPS und wie sie alle heißen) teilweise mit Paketen umgehen, wundert Dich, dass die meisten Paketinhalte unbeschädigt ankommen. Die Mädels und Jungs, die das ausfahren, sind oft im Stress, da wird geschubst, gezerrt, geworfen... Deshalb verschicke ich -nach leidiger Erfahrung, mir ging's auch schon so wie Dir hier- empfindliche Gegenstände grundsätzlich per Karton-im-Karton mit ordentlich Polsterung. Meistens hilft's.
Es gibt ja nicht viel „Platz“ im Karton, wie wenn so ein Pedal aus 1m Höhe auf die Tasten fallen würde
Allerdings kann das Paket ohne Probleme ein bis zwei Meter beim Transport fallen, etwa wenn sich hinten auf der Ladefläche mal was in Bewegung setzt. Dann liegt ein oben gestapelter Karton schnell mal ganz unten...
und wenn ich eins nicht leiden kann, dann verarscht zu werden…. ;-)
Kann ich gut nachvollziehen. Aber da müsste man dem Empfänger ja unterstellen, dass er Dir Böses will und hier den Schaden mutwillig / vorsätzlich herbeigeführt hat. Gibt es dafür denn Anzeichen? Vermutlich war der Empfänger genauso enttäuscht wie Du...
Sorry, da habe ich keine Ahnung... :nix:
 
Danke für dein Feedback! Und nein, grundsätzlich möchte ich dem Empfänger nichts unterstellen.
Aber der erste Interessent, der sich gemeldet hatte, war ein schon ein Betrüger, der das Keyboard haben wollte, zwei Minuten nachdem ich es online gestellt hatte, und mir einen QR-Code mit „Bezahlt“ im Stil von Kleinanzeigen geschickt hatte, der auf eine Fake-Seite führte…..

Ich hab den Empfänger gebeten, eine Schadensmeldung bei DHL abzugeben, aber wenn die das nicht übernehmen, dann überweise ich ihm das Geld zurück und er soll mit dem Ding machen, was er will. Wegen 215 EUR mach ich mir und ihm da nicht weiter Stress, das lohnt überhaupt nicht.
 
Naja, grundsätzlich erfolgt der Gefahrenübergang beim C2C Privatverkauf in der Regel bei der Übergabe der Ware an das Versandunternehmen, sofern ausreichend sicher verpackt wurde. Eigentlich geht das hier dann auf die Kappe des Käufers. Die Karte muss man natürlich nicht spielen und kann sich anders einigen, erst recht, wenn man das Gefühl hat, nicht ausreichend sicher verpackt zu haben.
 
Das stimmt natürlich, aber hier bin ich dann wieder vom schlechten Gewissen geplagt und denk mir halt , jetzt ist der Käufer eben auch enttäuscht und kann ja nix für meine mangelhaften Verpackungskünste. Und wenn ich dann auf den Fotos, die er mir von der Verpackung bei sich in der Wohnung geschickt hat, Kinderspielzeug im Hintergrund sehe, denke ich an meine diese Zeit zurück und wie knapp die Kohle damals war. Und dann sind mir die 215 EUR mein ruhiges Gewissen im Zweifel wert ;-)

Mal sehn, was DHL sagt, vielleicht erledigt sich das Thema ja auch auf diese Weise.
 
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Meine Erfahrung ... IMMER sorgfältig verpacken und auspolstern.
Und das beim Verpacken auch dokumentieren, auch den intakten Artikel nochmal, (aussagekräftige) Handyknipse reichen.
Nervt, aber macht Sinn ...

Seit ich das das so mache gabs nicht einen Ausfall mehr.
Und wenn doch mal, hat man was in der Hand ... auch die DHL Versicherung u. ä. greift sonst meist nicht, da wird schon fast automatisch unzureichende Verpackung unterstellt, selbst bei kompletter ursprünglicher Originalverpackung, und das wars ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann das wirklich sein?
Ja … aber wo ist die Taste hin?
Ich wundere mich nur etwas über das Ausmaß des Schadens und wenn ich eins nicht leiden kann, dann verarscht zu werden…. ;-)
Streichen wir einmal die Worte „Keyboard“ und „Pedal“ … dann haben wir eine bewegliche Masse in einem Behälter.

Wenn der Turbobote über alle Strassen und Unebenheiten unserer Bundesländer rast, kann die bewegliche Masse einiges an Beschleunigung erfahren und weitergeben. Hämmert die dann auf einer empfindlichen Stelle herum …

Der Karton an sich weist keinerlei Beschädigung auf, keine Druckstellen etc. D.h. die Beschädigung der Tasten muss ausschließlich vom Pedal kommen.
Das ist ein wenig unstimmig, denn von Innen müssten Auftreffpunkte vom Pedal sichtbar sein. Gute Fotos vom Kartoninneren, sowie von den kaputten Tasten würde ich anfordern. Dann weiß man mehr.
 
Ich denke mal, dein Fehler war es, dass du das Pedal unten in den Karton gelegt hast. Mit den Geräten wird beliebig herumgeworfen, darauf muss man heutzutage leider eingestellt sein, wie es hier auch bereits gesagt wurde.

Kürzlich habe ich eine Endstufe gebraucht erworben, die mir der Verkäufer wirklich gut gemeint verpackt hat. Äußerlich waren an der Verpackung keine Beschädigungen zu sehen, aber ein Rackohr war total verbogen. Das hasse ich wie die Pest und hatte den Verkäufer vorher auch gebeten, das Gerät gut zu verpacken. Hat er grundsätzlich auch, aber eben nicht im Verhältnis zum Gewicht. Da wäre Luftpolsterfolie mehrlagig und dann als "Kugel" stramm in einen Umkarton das einzig Richtige gewesen.
 

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Der Transportvertrag erfolgt zwischen dem Verkäufer und dem Versanddienstleister, so dass nur der Verkäufer Ansprüche gegen den Versanddienstleister geltend machen kann. Das kann auch durch vertragliche Vereinbarung zwischen Verkäufer und Käufer nicht geändert werden, da die AGBs des Versanddienstleisters gelten. Der "Gefahrenübergang" auf den Käufer spielt da keine Rolle, sondern nur im Verhältnis zwischen Verkäufer und Käufer, d.h., dass hier auch wieder der Verkäufer den schwarzen Peter hat.

Regelmäßig sind unbeschädigte Verpackungen eine Begründung des Versanddienstleisters, dass er nicht für den Schaden im Inneren verantwortlich ist, weil ihm so keine Außeneinwirkung nachzuweisen ist. Zunächst muss eh vom Verkäufer bewiesen werden, dass der Schaden am Inhalt nicht schon beim Verpacken vorhanden war und dann auch nicht durch die Verpackungsart zugelassen/verursacht wurde. An fehlenden geeigneten Belegen scheitern die meisten Schadensersatzansprüche gegen Versanddienstleister schon - ich hatte auch einmal einen Fall mit einem Kopfplattenbruch bei einer sorgsam verpackten Gitarre in ihrem Formkoffer!

Ob der Schaden sehr wahrscheinlich durch das Pedal in der Verpackung entstanden sein kann, ist keine zielführende Frage und wird man halt eh bejahen müssen, da der Schaden ja offensichtlich ist und (vermutlich) nichts anderes als das Pedal auf die Tasten einwirken konnte. Der Schaden muss auch nicht durch Aufprallwucht entstanden sein, sondern kann auch auf Hebelwirkung basieren (bei den Tasten eingeklemmtes Pedal), was durch Spannungen selbst unter 1 mm wirken kann.

Ich schickte mir meinen Moog Voyager seinerzeit aus den USA in einem maßgefertigten Case via Fedex nachhause und er kam mit drei beschädigten Tastenmechaniken an. Da lag sonst nichts drin und es waren einfach drei nebeneinander liegende Tasten im "unteren" Drittel, aber nicht am Rand. Da ich selbst Versender (und Empfänger) war, hab ich den Schaden gemeldet, bekam ein Formular zum Ausfüllen, das ich komplettiert zurückgegeben habe. 2 Stunden später kam die Zahlungszusage und der Voyager ging zu Lintronics. Die Rechnung wurde anstandslos von Fedex bezahlt. Ob das heute auch noch der Fall wäre, glaube ich eher nicht, und andere Versanddienstleister waren da schon immer sehr kritisch und ablehnend (in meinem Gitarren fall bekam ich bei 600 € Schaden nichts).

Die Einstellung "Das werde ich finanziell überleben und im Zweifel war ich halt einfach zu fahrlässig beim Verpacken" erscheint mir als am zielführensten.

Man macht so seine Erfahrungen und manchmal kosten diese "Lehrgeld".
 
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Ich hatte einmal bei DPD angefragt, bzgl. der Behandlung von „normalen Paketen“. D.h. wenn beim Versand keine Sonderkonditionen gebucht sind, geht das Paket über die Transportbänder und muss Fallhöhen bis zu einem Meter verpacken… so die damalige Aussage. Ich verschicke nur noch ungern und Keyboards nie.
 

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