Trompete im Selbststudium

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Yussuf1
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Bass, Gitarre, Klavier... Alles Instrumente, die von vielen Menschen im Selbststudium erlernt werden. Aber Trompete?!
Ich will gar nicht viel hier hinschreiben, sondern einfach eure Meinung einholen?

Ist das als Musiker schaffbar, Trompete als Zusatzinstrument zu erlernen? Bis auf welches Niveau schafft man das allein?

Danke schonmal :)
 
Eigenschaft
 
Die Trompete unterscheidet sich von allen anderen Instrumenten deiner Aufzählung schon dadurch, dass sie kein Klangerzeuger ist, sondern lediglich ein Klangverstärker.

Die eigentliche Klangerzeugung geschieht durch eine angepasste Ausatmung, wobei die in sich gespannten Lippen mit der erforderlichen Frequenz in Schwingung versetzt werden.

Wie bei allen Instrumenten gibt es Menschen, die dabei von Anfang an fast alles richtig machen und entsprechend bald relativ gut klingen.
Andere mühen sich jahrelang ab und kommen dennoch auf keinen grünen Zweig. Die vielen Ex-Trompeter, die entweder auf tieferes Blech gewechselt oder sich ganz verabschiedet haben, sprechen da eine deutliche Sprache.

Bei einer Durchschnittsbegabung kann man leicht 3-5 Jahre ansetzen, bis man den Standardtonumfang spielen kann und sich für ein Publikum gefällig anhört. Das erste Jahr ist dabei oft mit frustrierenden Erlebnissen durchsetzt, wenn z. B. die richtige Luftführung nicht in Gang kommen will oder wenn man den zu Beginn sehr schwachen Ansatz überfordert hat. Auch später bleibt das eine oder andere "Tal der Tränen" meist nicht aus.

Man kann seine Chancen auf einen leichten Einstieg m.E. recht einfach testen. Dazu kauft man sich ein günstiges, aber taugliches Mundstück und übt geduldig vor allem mit den ersten drei Lektionen der 215th Army Band auf Youtube, später auch ein paar einfache Melodien. Nur auf dem Mundstück, das ist das sogenannte Mouthpiece Buzzing, auf deutsch meist "buzzen" genannt.
https://www.thomann.de/de/stoelzel_582025_trompetenmundstueck_5c.htm
http://www.youtube.com/watch?v=-H4Wby6ge3w
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=KDx_Wm63PGA#t=24s
Kristian Steenstrup: "singing is the vocal chords buzzing, playing the trumpet is the lips buzzing."

Schafft man es, auf diese Weise recht saubere Klänge hervorzubringen und kann man sich vorstellen, künftig möglichst viel auf diese Art zu üben, sind die Voraussetzungen günstig, mit der Zeit auch recht gut klingend spielen zu können.

Eine klassische Instrumentaltechnik ist dagegen ohne guten Unterricht kaum zu erwerben, ansonsten hängt das Ergebnis vom Fleiss, intelligentem Üben und Talent ab, wie immer.
 
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Bass, Gitarre, Klavier... Alles Instrumente, die von vielen Menschen im Selbststudium erlernt werden.

Ja schon, aber mit welchem Erfolg? Bei sowohl Bass, als auch Gitarre und Klavier stehen die Chancen ein guter Musiker zu werden doch höher, wenn man guten Unterricht nimmt. Das gilt für jedes Instrument. Natürlich kann man alles selbst lernen, auch Trompete. Aber Selbststudium ist nur *eine* Möglichkeit und vielleicht nicht unbedingt die beste. Anfänger betrachten diese Frage aber nicht unbedingt ergebnisoffen, viele versteifen sich auf die Haltung "unbedingt ohne Unterricht".

Ist das als Musiker schaffbar, Trompete als Zusatzinstrument zu erlernen? Bis auf welches Niveau schafft man das allein?

Möglich ist das schon. Aber die üblichen Einschränkungen des Selbststudiums gelten hier, wie immer: solche Musiker schmoren lange im eigenen Saft und bekommen wenig Einflüsse von außen. Sie entwickeln spät Selbstbewusstsein auf ihrem Instrument. Sie spielen oft nur das, was sie schon können. Sie treten in den ersten Jahren nicht öfter als unbedingt notwendig auf. Sie über- oder unterschätzen sich. Sie integrieren sich schlechter in Ensembles. Es geht bis zu Minderwertigkeitskomplexen gegenüber gleichaltrigen Musikern, die mit Unterricht lernen. So zumindest meine Erfahrung, die auf meinen eigenen Schülern beruht, aber auch auf meinem autodidaktischen Klavierlernen im Alter ab 15 Jahren.

Das sind alles keine katastrophalen Zustände, aber natürlich schlechte. Man kann schon irgendwie damit leben und auch Musik machen. Und gleichzeitig können diese Verhaltensweisen zugegebenerweise auch bei Musikunterricht auftreten. Bei einem guten Lehrer ist die Chance aber größer, diese schlechten Tendenzen zu vermeiden.

Harald
 
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Hab auch erst spät angefangen mit Posaune(ist ja auch Blech). Ich hab mir eine günstige gebrauchte Posaune gekauft und einfach angefangen zu spielen ohne jegliche Musik/spielerfahrung. Es hat mir zwar spaß gemacht aber im allgemeinen war ich nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Ich hab nen halbes Jahr alleine gespielt. Danach hab ich Unterricht genommen und damit wesentliche Fortschritte gemacht die ich wahrscheinlich sonst nicht gemacht hätte.

Der entscheidene Nachteil bei Blech ist ja auch, weil du schreibst "als Zusatzinstrument", das du regelmäßig spielen musst, weil sonst der Ansatz weg geht. Also kurz gesagt du kannst nicht einfach sagen "Heute hab ich mal bock!", sondern du musst da hinterherbleiben. Sonst bekommst du keine sauberen und geraden Töne aus der Trompete raus.
 
Ich denke, es hängt viel davon ab, welche Instrumente du schon beherrschst und in welcher Qualität.
Ich bringe mir auch selbst Posaune bei, allerdings hat man als guter Saxophonist/Pianist/Wasweißich/ schon die Töne im Ohr und bei Blasinstrumenten kommt es nunmal viel auf die Intonation an.
Wenn man keinen Unterrricht nimmt, aber schon im "Geschäft" ist, sollte man sich auch nicht schämen, seinen Kollegen, die im besten Fall selbst Blech blasen, etwas vorzuspielen und sich ein paar Tipps abzuholen.
Als Laie würde ich allerdings von dem Unterfangen abraten, davon abgesehen kostet bei den Musikvereinen der Unterricht nicht viel und man hat direkt Anschluss.
 
Trompete im Selbststudium ist meiner Meinung nach nicht machbar. Da das Blasen von Trompete / Posaune und Co sehr viel Technik erfordert, braucht es Anleitung und Kontrolle.

Such Dir einen Posaunenchor in Deiner Umgebung. Dort kannst Du kostenlos ein Instrument lernen und bekommst ein Leihinstrument, dort entfallen dann auch Anfangskosten
 
Hier bitte ausschließlich weitere Meinungen und Tips zum Selbststudium, den Seitenzweig habe ich nun in einen eigenen Thread verschoben, er befindet sich in der Plauderecke:
Ausbildung im Posaunenchor und Musikverein
 
Trompete im Selbststudium ist meiner Meinung nach nicht machbar. Da das Blasen von Trompete / Posaune und Co sehr viel Technik erfordert, braucht es Anleitung und Kontrolle.

Ich bin frisch registriert, sonst hätte ich schon deutlich früher auf den Thread reagiert.

Es ist sehr wohl machbar, wohl aber schwieriger. Doch warum immer den Weg des geringeren Widerstandes nehmen?
Ganz ohne Hilfe geht es natürlich nicht, aber ein paar Tutorials für richtige Körperhaltung und speziell für den Ansatz sind auf alle Fälle ausreichend, wenn der Wille und ein gewisses zeitliches Potential verfügbar sind.
Vor allem wenn Trompete nicht das Erstinstrument ist und Du ein gewisses musikalisches Gehör besitzt.
 
ich werde demnächst es zumindes mal versuchen ;-)

Ich spiele schon etliche Jahre Klavier und Schlagzeug, auch wird mir immer wieder ein sehr gutes Gehör nachgesagt. Nun hab ich heut meine erste Trompete bestellt, einfach weil ich im örtlichen Musikverein nicht immer der Schlagwerker sein möchte ;-)
Nun hab ich im verein schon das eine oder andere Instrument ausprobiert, außerdem bin ich immer bei der probe und kann mir dort tipps geben lassen, und vorallem noten von anfängerstücken. Wenn das alles klappt, werde ich versuchen ohne viel unterricht das instrument zu erlernen, allerdings hab ich immer noch andere Trompetenspieler, die mir helfen können, und bei denen ich auch mal ne stunde nehmen kann.

Zum Thema andere Instrumente wie Bass/Gitarre/Klavier im selbststudium:
Ich kenne viele sehr Musikalische leute, die sich einiges selber beigebracht haben.....und auch mit erfolg. Der Ex meiner schwester ist z.B. ein echtes Musik-Ass. Er hat sich das Stück "River Flows in You" innerhalb von ca. 4 Stunden am Klavier beigebracht, ohne vorher groß an dem Instrument gesessen zu haben. Trozdem: Wenn ich mir dabei seine Technik angeschaut habe, gingen mir die Fingernägel hoch......bei klassischen stücken hätte er eine andere Technik gebraucht.
Und da fällt der begriff technik....und das ist das wichtigste: Bei allen Instrumenten gibt es erstmal grundlegende Techniken, ohne die man irgendwann nicht mehr weiter kommt. Und dann fällt man auf die Nase, weil man mertk: "So wie ich spiele komme ich nicht mehr weiter". Und dann muss man sich das falsch erlernte wieder abgewöhnen und sich die richtigen Techniken wieder einarbeiten......und das dauert......

Daher würde ich jedem Musiker, egal wie gut und talentiert er ist, raten, zumindes 1-2 Monate sich alles genau erklären zu lassen...bei einem guten Lehrer.....Denn nur so lernt man die Grundlagen richtig, und kann darauf aufbauen
 
Trompete im Selbststudium

ich bin der Meinung, dass es immer sinnvoll ist Grundlagen mit einem Lehrer zu lernen. Danach geht es meiner meinung nach bis zu einem ganz guten level auch alleine.
 

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