Trompeten Anfängerfragen

Hoco
Hoco
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.08.13
Registriert
01.10.04
Beiträge
465
Kekse
308
Ort
Paradise City
Hallo,

ich fange gerade an, Trompete zu spielen und habe mir hier jetzt ein paar Tage lang viele Trompeten Threads durchgelesen. Ich hätte da noch ein paar Fragen. :D

Zu mir - ich spiel mittlerweile seit 15 Jahren Gitarre, heute hauptsächlich E-Gitarre und E-Bass. Auch ein wenig Klavier. Musikalisch komm ich mit der E-Gitarre aus der Richtung Rock und härter, mit dem E-Bass größtenteils auch, ein Jahr bei ner Swing Big-Band war da noch.
Ich würde mich als musikalisch bezeichnen, wenn ich mein Hirn anstreng, hab ich auch Ahnung von ner Menge Theorie, nur ist das eigentlich immer abgeschlatet, wenn ich spiel. Das geht immer nach Gehör und Gefühl.

Jetzt möchte ich anfangen, Trompete zu spielen, das reizt mich schon lange. Ich möchte mit der Trompete den Jazz entdecken, wie ich mit der Gitarre Rock und Metal entdeckt hab und heute jede Feinheit kenne. Falls das jemand versteht :redface:

Ich hab mir jetzt diese Trompete gekauft, nach einigen Youtube Videos bring ich auch schon einigermaßen kontrolliert die Töne raus. :D

Jetzt brauch ich noch ein Buch für einen absoluten Blasinstrumentanfänger, der damit autodidaktisch Trompete spielen lernen will. BITTE BITTE BITTE jetzt nicht 3 Antworten a la "brauchst Lehrer sonst wirds schwer." Ich hab schon ne Menge Instrumente alleine gelernt und es gibt viele berühmte Jazz Trompeter, die sich das Spielen alleine beigebracht haben. Das langt mir um es so zu versuchen ;)

Nachdem was ich gelesen hab, würde ich mir am liebsten diese Buch hier kaufen: http://www.amazon.de/Brass-Master-C...7924/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1300271330&sr=8-1
Kommt man damit als Anfänger zurecht und eignet sich das, um Trompete spielen zu lernen?

Ansonsten erscheint mir das hier noch gut: http://www.amazon.de/Modern-Trumpet-Inkl-Trompetenschule-Grundlagen/dp/3928825658/ref=pd_sim_b_1

Taugen die Bücher was für meinen Zweck? Welches ist besser? :D

Und dann noch - welches Zubehör brauche ich? Bei der Trompete waren weiße Stoffhandschuhe (?) und ein Tuch dabei. Und der Koffer. Stimmgeräte hab ich, auch chromatische für alle Instrumente.

Was muss man bei der Trompete zur Pflege beachten?


Danke schon mal! :)
 
Eigenschaft
 
Malte Burba, Brass Master Class ist weniger Trompetenschule im üblichen Sinn, sondern ein "therapeutisches System" zur Korrektur typischer Fehler, die sich allzu gern beim Trompete üben einschleichen und später hartnäckig den weiteren Fortschritt verhindern.
Meine Empfehlung geht weniger zum Heft allein, sondern zur gleichnamigen DVD bzw. dem Kombi-Pack.
Gerade die Atemübungen sind Gold wert. Die weiteren Übungen werden vielleicht eher später interessant.
Man kann mit "Breath Attacks" und p-f-legato aber seine Atemtechnik ebenso gut mit fast allen Standardübungen (Tonleitern, Arpeggios, Etüden) entwickeln.

Stefan Spielmannleitner, Modern Trumpet ist sehr gut, orientiere dich beim Üben an den Soundbeispielen der beiliegenden CDs.
Ebenfalls in diese Richtung und für Anfänger geeignet ist O'Neill, Jazzmethode für Trompete.

Wichtig, gerade weil Du vermutlich automatisch Erfahrungen von anderen Instrumente übertragen willst: "rest as much as you play". Viele kleine Pausen machen, nicht mit Gewalt spielen, das Mundstück nicht zu fest gegen die Lippen pressen, viel auf dem Mundstück "buzzen".
Die trumpet lessons der 15th Army Band auf Youtube geben m.E. recht gute Hinweise für den Einstieg.
http://www.youtube.com/watch?v=LvDMwxwNpEA&feature=related

Gerade das Erarbeiten der absoluten Grundlagen braucht auf der Trompete viel länger als auf anderen Instrumenten.
So etwas Einfaches wie "lange Töne" müssen z.B. in der einen oder anderen Form ein Leben lang geübt werden, wenn man gut klingen will.

Zum Umgang mit dem Instrument empfehle ich, nicht mit verschwitzten oder gar schmutzigen Händen zu spielen, das wirkt wie Schleifmittel auf die Oberfläche. Handschuhe sind natürlich nicht notwendig.
Die Versilberung meiner Bach hält seit 24 Jahren.

Die besten Hilfsmittel für die Pflege: Stölzel-Spiral-Reiniger, ein superfeines Mikrofasertuch aus dem Drogeriemarkt (sieht aus wie buntes Wildleder) zum Abtrocknen und lauwarmes, fließendes Wasser.
Gegebenenfalls noch (parfümfreies) Handspülmittel; man braucht nur einen Tropfen zum Entspannen des Wassers, das löst den Ölfilm im Instrument sowie den "Belag", solange er nicht durchgetrocknet ist.

Wenn Du das Instrument ohne Korrosion von Zügen und Mundrohr auf Dauer erhalten willst, ist es sinnvoll, beim Spielen zwischendurch niemals Fruchtsäfte oder Cola zu trinken. Die darin enthaltenen Säuren sind das pure Oxidationsmittel für das Messing der Trompete und der Zucker erledigt den Rest.

Nach dem Spielen nimmt man das Mundstück wieder ab und spült das Instrument öfter einmal in der Dusche mit Wasser durch. Ich mache das fast täglich. Das Wasser ablaufen lassen (dabei Ventile bewegen) und zum Durchtrocknen lassen alle Züge abziehen.

Ca. einmal in der Woche bis einmal im Monat geht man am besten mit dem Stölzel-Spiral-Reiniger durch Mundrohr und Züge, dabei natürlich wieder mit Wasser spülen.

Man sollte nicht am Öl sparen, die Maschnie wird es danken. Ich verwende Hetman's für die Ventile und den dritten Zug und LaTromba Cork& Slide Grease für die anderen Züge.

Gerade ein Neuinstrument mit Monel-Ventilen benötigt in der ersten Zeit viel Öl und eine gewisse Ventilpflege. Man schraubt immer nur das eine Ventil auf, das man reinigen will und wischt zunächst den grau-schwarzen Film ab, der sich anfangs bildet, dann ölen und zuschrauben. Ventile möglichst nicht in der Buchse drehen und keinesfalls selbst "nachschleifen", wenn sie einmal haken sollten. So etwas ist ein Fall für die Werkstatt.
Auf den Ventilen sollt die nummer 1, 2 oder 3 stehen, je nach Position. Man sollte ich merken, ob die Zahl zum Schallstück zeigt (meistens) oder zum Mundstück (z.B. bei Kanstul).
Vertauschte Ventile lassen natürlich keine Luft mehr durch, wenn man sie drückt, das ist ein beliebter Spaß in Proben-Pausenmit dem Instrument des Satznachbarn. Die Ventile haben auf jeder Seite eine "Führung", die in eine Nut in der Buchse passt und dafür sorgt, das es den Luftweg optimal steuert. Wird das Ventil verdreht eingesetzt, funktioniert das nicht mehr.

Ventildeckel haben sehr empfindliche Gewinde. Daher gerade aufsetzen und gegen den Uhrzeigesinn drehen, damit es "einrastet", dann ohne Kraftaufwand zuschrauben. Wenn es irgendwie klemmt, keinesfalls weiterdrehen.
Klackert ein Ventil beim Spielen, hat sich der obere Deckel gelockert, einfach zuschrauben.

Ohne Fachwissen enden Bastelein und Reparaturversuche an der Trompete fast immer mit weiteren Schäden. Die meisten Probleme lassen sich zum Glück für wenig Geld in einer guten Werkstatt beheben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo,
Jetzt brauch ich noch ein Buch für einen absoluten Blasinstrumentanfänger, der damit autodidaktisch Trompete spielen lernen will. BITTE BITTE BITTE jetzt nicht 3 Antworten a la "brauchst Lehrer sonst wirds schwer." Ich hab schon ne Menge Instrumente alleine gelernt und es gibt viele berühmte Jazz Trompeter, die sich das Spielen alleine beigebracht haben. Das langt mir um es so zu versuchen ;)
Für die allerersten Schritte hilft dir vielleicht das hier weiter: http://Penzeng.de/Blech
 
Für die allerersten Schritte hilft dir vielleicht das hier weiter: http://Penzeng.de/Blech

Da habe ich erhebliche Zweifel.
Zum Einen sind Youtube-Videos wie die der 215th Army Band doch wesentlich anschaulicher, zum anderen ist die Beschreibung der "Ansatzmaske" umstritten, auf jeden Fall höchst unvollständig und die zur Zahnstellung kann ich auch nicht nachvollziehen.
Das Anblasen zu beschreiben, ohne ein Wort der Vorbereitung durch das richtige Atmen und Aufbau der Stütze zu verlieren, ist vollkommen unqualiziert.
Im Forum finden sich deutlich weitergehende Informationen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da habe ich erhebliche Zweifel.
Zum Einen sind Youtube-Videos wie die der 215th Army Band doch wesentlich anschaulicher, zum anderen ist die Beschreibung der "Ansatzmaske" umstritten, auf jeden Fall höchst unvollständig und die zur Zahnstellung kann ich auch nicht nachvollziehen.
Das Anblasen zu beschreiben, ohne ein Wort der Vorbereitung durch das richtige Atmen und Aufbau der Stütze zu verlieren, ist vollkommen unqualiziert.

Allerdings! Und was ich da lese, http://penzeng.de/Blech/Ansatz.htm
lässt mich gruseln, da es für Laien nicht nur schädlich sein kann,
sondern an sich auch nicht wirklich von Sachverstand zeugt:
Lippen
  • anfeuchten und aufeinander legen
  • mehr oder weniger stark zusammendrücken: umso stärker, je höher und lauter der Ton werden soll
  • nicht eine Lippe über die andere ragen lassen
  • Tiefe Töne gelingen leichter, wenn man die Lippen ein wenig nach außen stülpt (Schmollmund, Kussmund, Lippenkräuseln).
  • Hohe Töne gelingen leichter, wenn man die Lippen ein wenig nach innen stülpt, also schmale Lippen macht.
:eek: Auf diese Weise kann man auf keinem Blechblasinstrument gescheit Töne erzeugen:mad:
 
Malte Burba, Brass Master Class ist weniger Trompetenschule im üblichen Sinn, sondern ein "therapeutisches System" zur Korrektur typischer Fehler, die sich allzu gern beim Trompete üben einschleichen und später hartnäckig den weiteren Fortschritt verhindern.
Meine Empfehlung geht weniger zum Heft allein, sondern zur gleichnamigen DVD bzw. dem Kombi-Pack.
Gerade die Atemübungen sind Gold wert. Die weiteren Übungen werden vielleicht eher später interessant.
Man kann mit "Breath Attacks" und p-f-legato aber seine Atemtechnik ebenso gut mit fast allen Standardübungen (Tonleitern, Arpeggios, Etüden) entwickeln.

Stefan Spielmannleitner, Modern Trumpet ist sehr gut, orientiere dich beim Üben an den Soundbeispielen der beiliegenden CDs.
Ebenfalls in diese Richtung und für Anfänger geeignet ist O'Neill, Jazzmethode für Trompete.

Wichtig, gerade weil Du vermutlich automatisch Erfahrungen von anderen Instrumente übertragen willst: "rest as much as you play". Viele kleine Pausen machen, nicht mit Gewalt spielen, das Mundstück nicht zu fest gegen die Lippen pressen, viel auf dem Mundstück "buzzen".
Die trumpet lessons der 15th Army Band auf Youtube geben m.E. recht gute Hinweise für den Einstieg.
http://www.youtube.com/watch?v=LvDMwxwNpEA&feature=related

Gerade das Erarbeiten der absoluten Grundlagen braucht auf der Trompete viel länger als auf anderen Instrumenten.
So etwas Einfaches wie "lange Töne" müssen z.B. in der einen oder anderen Form ein Leben lang geübt werden, wenn man gut klingen will.

Zum Umgang mit dem Instrument empfehle ich, nicht mit verschwitzten oder gar schmutzigen Händen zu spielen, das wirkt wie Schleifmittel auf die Oberfläche. Handschuhe sind natürlich nicht notwendig.
Die Versilberung meiner Bach hält seit 24 Jahren.

Die besten Hilfsmittel für die Pflege: Stölzel-Spiral-Reiniger, ein superfeines Mikrofasertuch aus dem Drogeriemarkt (sieht aus wie buntes Wildleder) zum Abtrocknen und lauwarmes, fließendes Wasser.
Gegebenenfalls noch (parfümfreies) Handspülmittel; man braucht nur einen Tropfen zum Entspannen des Wassers, das löst den Ölfilm im Instrument sowie den "Belag", solange er nicht durchgetrocknet ist.

Wenn Du das Instrument ohne Korrosion von Zügen und Mundrohr auf Dauer erhalten willst, ist es sinnvoll, beim Spielen zwischendurch niemals Fruchtsäfte oder Cola zu trinken. Die darin enthaltenen Säuren sind das pure Oxidationsmittel für das Messing der Trompete und der Zucker erledigt den Rest.

Nach dem Spielen nimmt man das Mundstück wieder ab und spült das Instrument öfter einmal in der Dusche mit Wasser durch. Ich mache das fast täglich. Das Wasser ablaufen lassen (dabei Ventile bewegen) und zum Durchtrocknen lassen alle Züge abziehen.

Ca. einmal in der Woche bis einmal im Monat geht man am besten mit dem Stölzel-Spiral-Reiniger durch Mundrohr und Züge, dabei natürlich wieder mit Wasser spülen.

Man sollte nicht am Öl sparen, die Maschnie wird es danken. Ich verwende Hetman's für die Ventile und den dritten Zug und LaTromba Cork& Slide Grease für die anderen Züge.

Gerade ein Neuinstrument mit Monel-Ventilen benötigt in der ersten Zeit viel Öl und eine gewisse Ventilpflege. Man schraubt immer nur das eine Ventil auf, das man reinigen will und wischt zunächst den grau-schwarzen Film ab, der sich anfangs bildet, dann ölen und zuschrauben. Ventile möglichst nicht in der Buchse drehen und keinesfalls selbst "nachschleifen", wenn sie einmal haken sollten. So etwas ist ein Fall für die Werkstatt.
Auf den Ventilen sollt die nummer 1, 2 oder 3 stehen, je nach Position. Man sollte ich merken, ob die Zahl zum Schallstück zeigt (meistens) oder zum Mundstück (z.B. bei Kanstul).
Vertauschte Ventile lassen natürlich keine Luft mehr durch, wenn man sie drückt, das ist ein beliebter Spaß in Proben-Pausenmit dem Instrument des Satznachbarn. Die Ventile haben auf jeder Seite eine "Führung", die in eine Nut in der Buchse passt und dafür sorgt, das es den Luftweg optimal steuert. Wird das Ventil verdreht eingesetzt, funktioniert das nicht mehr.

Ventildeckel haben sehr empfindliche Gewinde. Daher gerade aufsetzen und gegen den Uhrzeigesinn drehen, damit es "einrastet", dann ohne Kraftaufwand zuschrauben. Wenn es irgendwie klemmt, keinesfalls weiterdrehen.
Klackert ein Ventil beim Spielen, hat sich der obere Deckel gelockert, einfach zuschrauben.

Ohne Fachwissen enden Bastelein und Reparaturversuche an der Trompete fast immer mit weiteren Schäden. Die meisten Probleme lassen sich zum Glück für wenig Geld in einer guten Werkstatt beheben.

Vielen Dank für diese wunderbare Antwort!

Noch ein paar Dinge: Buch also lieber den Spielmannleitner, das von Malte Burba ist keine Trompetenschule für Anfänger, ja?

YouTube habe ich auch schon verwendet, die Army Band war da sehr gut verständlich, aber auch die Videos von diesem Herren.

Zur Pflege: Was ist von diesem Set zu halten? Kommts billiger, wenn ich mir die vorgeschlagenen Komponenten einzeln zusammenkaufe?
Und dann noch - jedes Mal wenn man die Trompete mit Wasser durchspült muss man danach Ventile und Züge wieder ölen, oder?

Dann hab ich noch mehr Fragen: :D

- Wie verträgt sich der Yamaha Silent Brass Dämpfer mit Speichel? Da muss ja irgend ein Mikrophon oder so drin sein, oder? Oder kommt beim Spielen "vorne" gar nichts Feuchtes an?

- Wie ist das beim Spielen mit dem Speichel? Ist es wirklich so, dass das Mundestück schon nach ein paar Tönen feucht ist und dann während dem Spielen so bleibt? Und bläst man seine "Siffe" dann ernsthaft immer wieder einfach durchs Instrument und an den beiden Klappen vorne raus?

Dass es immer gleich eine so feuchte Angelegenheit wird finde ich bis jetzt zumindest leicht widerlich. :D
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben