Trompete ohne Hersteller von Richard Stegmann, ich bitte um Hilfe

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Hallo!

Ich hab die alte Trompete von meinem Opa geschenk bekommen, aber auf ihr ist keinerlei Hinweis auf den Hersteller...
Ich kann euch aber etwas zur Geschichte sagen:

Mein Opa ist 1928 geboren, und hat diese Trompete 1948 von Richard Stegmann in Würzburg gebraucht gekauft, da er bei ihm Trompetenunterricht hatte (Stegmann hat ja in Würzburg gelehrt). Dieser hat meinem Opa erzählt, dass er mit 18 Jahren mit dieser Trompete schon bei den Berliner Philharmonikern gespielt hat.
Dann hab ich mal die Geschichte von Stegmann gegoogelt, und das mit den Berliner Philharmonikern stimmt, aber die Zeit passt nicht ganz. Wenn man Wiki glaubt und Stegmann (geb. 1889) von 1913-1925 dort als erster Trompeter gespielt hat, dann hat er ja erst mit 24 dort gespielt...

Frage 1: Weiß jemand ob Stegmann vielleicht schon vorher, also doch mit 18 Jahren, würde bedeuten ab 1907, bei den Berliner Philharmonikern gespielt hat, vielleicht dann nicht als erster Trompeter sondern in einer anderen Funktion? Oder vielleicht hat mein Opa da auch nur ein paar zahlen durcheinander gebracht...

Dann zum Instrument selbst...
Auch nur Wikipedia als Quelle stehen dort drei Namen von Trompetenherstellern, mit denen Stegmann Kontakt hatte...
Eduard Kruspe: Die Firma gibt es seit Ende 2011 nicht mehr, wurde irgendwie in Curia Brass umbenannt oder übernommen, ka, dort ist dem Namen nach ein Japaner/Chinese jetzt Geschäftsführer, denen hab ich geschrieben, und er hat mir geschrieben, dass die Trompete auf keinen Fall von ihnen ist.
L. A. Schmidt: Diesen Hersteller hab ich im Internet vergeblich gesucht, ich finde keinen Internetauftritt von denen, vielleicht wisst ihr da was?
Josef Monke: Die hab ich ebenfalls angeschrieben (alle drei natürlich mit Bildern der Trompete), aber von denen hab ich noch keine Antwort, ist bestimmt schon ne Woche her...

Auf dem Mundstück das dabei war, ist "J.Monke, Köln" eingeprägt, was ja vielleicht bedeutet, dass auch die Trompete von Monke ist, aber sicher ist das natürlich nicht...

Hier sind jetzt mal ein paar Bilder für euch:
Bild 1:
http://s7.***.net/file/d/3141/qylggeh9_jpg.htm
Bild 2:
http://s14.***.net/file/d/3141/sx5z7jfi_jpg.htm
Bild 3:
http://s7.***.net/file/d/3141/p9oyi827_jpg.htm
Bild 4:
http://s14.***.net/file/d/3141/vxn2ycc3_jpg.htm

Frage 2: Wisst ihr vielleicht, wer der Hersteller der Trompete sein könnte?

Wäre cool, wenn ihr mir helfen könntet...
LG :)
 
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Hallo und willkommen im Forum.

die Trompete können wir hier vermutlich nicht bestimmen, "verdachtsweise" würde ich die genannten berühmten Werkstätten aber auschließen wollen.
Eduard Kruspe war ein Freund von Richard Stegmann und hat anders gebaut. Ich habe selbst eine alte Kruspe von R. Stegmann aus einem Vermächtnis geerbt. Das Schallstück ist graviert, wie bei Meisterinstrumenten üblich und sieht bei Ed. Kruspe so aus:

kruspe2.jpg

R. Stegmann war wohl kaum bereits mit 18 bereits Mitglied der Berliner Philhamoniker, 1912 spielte er offenbar mit dem Tonhalle Orchester Zürich (Quelle: wikipedia)

Leopold August (L.A.) Schmidt war Anfang des letzten Jahrhunderts der langjährige Arbeitgeber von Josef Monke. Die Werkstatt wurde Ende der 30er Jahre aufgelöst und das Werkzeug an Gebr. Alexander verkauft.

Nach Schmidts Tod gründete Josef Monke Anfang der zwanziger Jahre seine bis heute (Inh. S. Krahforst) berühmte Werkstatt. Die Instrumente wurden meines Wissens nach graviert "verfertigt von Jos. Monke in Köln a/Rh.", anfangs auch "Cöln" geschrieben. Außerdem verwendete Monke damals wie Ed. Kruspe Streben mit spitzen Ausläufern an den Lötstellen und anders gestaltete Neusilberteile. Insofern dürfte das Instrument kaum seiner Arbeit entsprechen.

Allerdings sieht deine Trompete sorgfältig gearbeitet aus und wenn die Ventile und Züge beweglich und dicht sind, wäre es nach einem Werkstattservice vielleicht ein ganz nettes Instrument. Einziger Schönheitsfehler ist die merkwürdig plumpe Strebe im Hauptstimmzug. Vielleicht war das ein Gesellenstück, das noch schnell fertig werden sollte - das muss aber nicht der Grund sein.

Bitte bastele ohne solide Kenntnisse keinesfalls selbst am Instrument, wenn etwas nicht geht (feste Züge oder Ventile). Laienhafte Basteleien führen gerade bei Drehventilern sehr schnell zu teuren Schäden bis zum Totalausfall.
Man sollte natürlich auch nichts mit Kraftaufwand bewegen wollen, die gerade mal 0,4 bis 0,5 mm dünnen Messingblechteile geben bei Gewalt oft an der falschen Stelle nach. Die "Hausmittelchen" aus dem Internet und auch "Tips erfahrener Ensemblekollegen" sorgen regelmäßig für neue Arbeit in Fachwerkstätten.

Blechblasinstrumente werden nach Jahrzehnten mit wenigen Ausnahmen nicht "Vintage" und teuer, sondern meistens nur Trödel und Wandschmuck.
Ist die Trompete funktional in Ordnung und einsatzfähig, würde ich ihren Wert auf 300-400 EUR schätzen.

Übrigens, Du kannst Bilder hier über den erweiterten Editor im Anhang hochladen. Ansonsten benutze doch bitte einen Bilderdienst ohne lärmende Störfeuer. Ich habe bislang z.B. mit bilder-hochladen.net gute Erfahrungen gemacht.

Gruß Claus
 
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