übliche Preise für Liveaufnahmen - was kann ich nehmen?

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Hi,

in einigen Wochen habe ich eine größere Live-Aufnahme vor mir stehen:
- große Stadthalle ca 2000 Besucher
- Schulkonzert eines Musikgymnasiums mit musikalisch höherem Niveau
- verschiedenste Jazz- und Klassik- Besetzungen: Chor, Big-Band, Orchester, Combos, Solobeiträge usw

Der Aufwand meiner Aufnahme beträgt:
- Multitrack-Recording mit Hauptmikrofonie und mehreren Stützen vor Ort, ca 14 Kanäle insg an der Zahl
- Budget- bis Mittelklasse Mikrofone
- ca 2 St Aufnahme, Anwesenheit und Aufbau bei den Proben
- Mix, Mastering und Organisation/Weitergabe der CD-Pressung

Ich mache sowas nicht zum ersten Mal, aber bisher immer ohne wirklich dafür bezahlt zu werden. In diesem Fall werde ich nach einem Preis gefragt und ich bin mir wirklich unsicher, was ich dafür nehmen kann. Hat jemand Erfahrung in dem Bereich Live-Recording bzw mobiles Recording, könnt ihr mir einen preislichen Anhaltspunkt geben?
 
Eigenschaft
 
Stundenlohn überlegen und schätzen wie viel Stunden an Arbeit es dauert.

Ich hab mir (in Diskussion mit Kollegen) schon stundenlang über eine faire Preisgestaltung Gedanken gemacht,
aber letztendlich fällt es immer wieder auf das Obige zurück.
Vermutlich musst du keine Steuern zahlen und auch nicht wirtschaftlich arbeiten (weil mehr Hobby als Beruf),
dementsprechend kannst du im Extremfall mit dem Stundensatz auf 10 Euro runter.
Darunter würd ich eigentlich nicht mehr gehn.
Jemand der damit sein Leben bestreitet muss vermutlich ca. 40+/h verlangen (inkl. Steuern und allem drum und dran)...

LG Jakob

Edit: Steuern sind der Schule vermutlich egal, die kreigt sie sowieso wieder zurück.. aber egal.
 
Tja, das ist das grosse Problem der Branche: Viele, die das hobbymässig betreiben, machen nebenher Schwarzgeld - wer davon leben soll, muss Steuern zahlen und hat weniger Aufträge. So ein Konzert kostet normalerweise nicht unter 500,- und dies ohne grossartige Nachbearbeitung oder Mischung.

Das wollen viele nicht bezahlen, weil es genug Preisdumper gibt.

Nun ist Hobby, halt Hobby, was aber bedeutet, dass die Schule, bis auf eine Aufwandsentschädigung, nichts zahlen darf, ansonsten wird das steuerpflichtig.

Leider ist das heute aber eine Tatsache: Hier in der Gegend gab es immer solche Schulchorwettbewerbe, bei denen CDs gemacht wurden. Anfänglich machte das immer ein Tonstudio offiziell gegen Rechnung. Inzwischen rücken 3 Schüler mit Bastelausstattung an und mixen das selber - nicht ohne 300,- aus der Schulkasse abzugreifen.
 
Ja, dieses Phänomen kenne ich. Die Kiddies mit ihrem 150€ Interface und den T-bones oder noch minderwertigere Mikros die meinen jetzt nicht nur Demos sondern das große Album der befreundeten Band aufnehmen zu können. Fundamentale Dinge wie gute Kabel(-systeme/Multicores) oder allein schon wie man diese Aufwickelt, dass man Kabel im Live-Bereich kenntlich abklebt und sichert usw, dass ein gutes Mikro auch einen guten Preamp voraussetzt, die Wissenschaft welche Stereosysteme es gibt und wie man diese auswählt und einsetzt usw usw - das fehlt einfach.

Ich muss zwar gestehen für mich ist das genauso Hobby, da ich nur nebenbei alle paar Wochen so ein Projekt habe und es nicht hauptberuflich mache. Dennoch hatte ich auf der Bühne insg. ca 2000€ Mikrofone stehen und mir sehr genaue Gedanken gemacht wie ich was aufnehme. Preislich haben wir uns nun auf 650€ geeinigt. Selbstverständliche wird das noch versteuert usw.

Durch meine Anfrage wollte ich nur so ungefähr wissen wer sowas macht und welche Preise üblich sind? 500? 600€ 800€ oder weiter über 1200€ ? Denn der Punkt ist, so etwas in dieser Größenanordnung habe ich noch nicht gemacht.
 
Für den beschriebenen Aufwand, die Größenordnung der Veranstaltung und insbesondere die zusätzlichen Arbeiten mit Mixing und weiterer Hilfe bei der CD ist dein Preis für die Veranstalter insgesamt sehr fair, wenn du überzeugende Qualität ablieferst. Für die Aufnahmen alleine wäre es schon sehr reichlich, vor allem wenn du es noch als Hobby bezeichnest.
Ich persönlich trenne solche Aufträge kostenmäßig: die Aufnahmen vor Ort sind die eine Sache, da orientiere ich mich an Anfahrt, Dauer, Aufwand und eingesetztem Material. Mixing oder sonstige Nachbearbeitung sind die andere Sache, die ich dann im allgemeinen nach meinem üblichem Tagessatz abrechne. Letzteres gebe ich aber öfters auch mal an einen Kollegen weiter.
 

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