Übungssongs für sehr tiefe Stimme

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MarkFrisch20
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Hey, bin eigentlich Gitarrist möchte aber jetzt nun auch etwas singen lernen da es m.M.n einfach sehr wichtig ist bzw. ich bald die Backvocals in der Band machen soll. Ich habe eine tiefe Stimme, fühle mich wohl in der F-Tonleiter die man gleich im ersten Bund auf der Gitarre spielt (entschuldigt dass ich keine Ahnung von diesem f' system hab :()
Welche Songs und Interpreten sind da gut zum üben?
danke!
 
Eigenschaft
 
Ist schonmal gut, dass du eine Vorstellung hast, in welchem Bereich deiner Stimme du dich wohlfühlst; wenn du die F-(Dur oder Moll)-Tonleiter ab dem 1. Bund spielst, heißt der tiefste Ton tatsächlich einfach F (sprich: großes F). Eine spezielle Tonleiter oder Tonart, in der man "immer" singt, gibt es aber in den meisten Fällen nicht; schließlich kannst du die F-Dur-Tonleiter vom 1. Bund der Klampfe an beliebig weit fortführen (wenn du die hohe E-Saite weit genug ziehst, kannst du bis zum f''' spielen, aber soweit wirst du wohl kaum mitsingen ;) ).

Deshalb ergeben sich meistens nachher eine ganze Reihe von Tonarten / Tonleitern, in denen man gut singen kann, je nachdem, welcher Ton der höchste im Song ist. Ich komme z. B. mittlerweile recht bequem bis g', da bieten sich also als Tonarten meist G-Dur / G-Moll (g' ist dann die Oktave), C-Dur / C-Moll (g' ist die Quinte) oder Eb-Dur bzw. E-Moll (g' ist einmal die große, einmal die kleine Terz) an. Da ich mich aber ja nicht in jedem Song verausgaben will, kann man ja auch noch die Tonarten dazunehmen, wo z. B. f' oder fis' der höchste Ton ist (F / Fm, B / Bbm, C# und Dm - oder eben F# / F#m, H / Hm, D / D#m).

Du siehst also, DIE eine Tonart für einen Sänger gibt es nicht, obwohl natürlich viele Singer, basierend auf den jeweils für sie höchsten Tönen, die sich nunmal irgendwann nicht mehr ändern, in stets derselben Handvoll Tonarten bleiben.

So tief ist das große F übrigens auch gar nicht, auch, wenn es sich wahrscheinlich erstmal tief anhört und auch so anfühlt. Ich komme da jedenfalls auch noch ganz komfortabel runter. Wenn du jetzt noch viel weiter nach unten kannst, läge es nahe, dass du ein Bass wärst, aber ansonsten ist das ein Ton, den auch viele Baritöne und sogar einige Tenöre noch schaffen können.

Grundsätzlich kann man ja auch jeden Song transponieren, aber es hat immer schon einen besonderen Reiz, wenn etwas in der Originaltonart ist, zumal viele Leute es dann auch gleich leichter erkennen. Um jetzt aber Vorschläge zu machen, wäre es erstmal interessant zu wissen, wie weit du nach oben kommst. Deine komfortable Untergrenze scheint ja im Moment F zu sein, wie sieht's nach oben aus? Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, sobald die Töne auf der hohen E-Saite liegen, wird's anstrengend? ;)
 
Also ich komme bis zum d auf der h saite ohne in die kopfstimme gehen zu müssen. Absolute Untergrenze in den Bässen ist bei mir das Tiefe C, welches es auf der Gitarre auch so nicht gibt.
Du hast natürlich recht mit dem transponieren, aber ich würde eben gerne Beispiele haben für sehr tiefe Songs, weil es 1. für mich als Gesangsanfänger leichte ist, sich an Aufnahmen langzuhangel und 2. ich dabei bin meine Klangfarbe auszutesten und ich möchte wollte mich inspieren lassen, was man alles so machen kann ;)

Dankeschön!
 
Leonard Cohen, Johnny Cash, auch so ziemlich die meisten Jazz-Songs lassen sich sehr gut tief singen.

Ansonsten kannst du so ziemlich ALLES in der zeitgenössischen Musik auf deine Stimmlage transponieren, man (bzw. ich) findet eigentlich bei allen Liedern einen Weg, die so zu interpretieren, dass man glücklich damit ist. The BossHoss haben z.B. auch ein Cover von Britney Spears' Toxic (auch wenn mir weder das Cover noch das Original gefallen).
 
Das d auf der h-Saite (d') war anfangs auch der erste Ton, mit dem ich so meine Probleme hatte, wenn ich in der Vollstimme bleiben wollte. Das war bei mir einfach fehlende Übung.

Da du aber ja bis zum C runter kommst, gehe ich jetzt eher davon aus, dass du tatsächlich ein Bass bist (auf einer 7-saitigen Klampfe könntest du das auch noch spielen; das ist das C auf der A-Saite eines Basses im 3. Bund). Dann ist ein d' als höchster Ton eigentlich schon ganz ordentlich. ;)

Kannst dich ja mal an diversen Unheilig-Sachen versuchen (auch, wenn einige ältere Songs von denen sehr weit nach unten gehen); aber "Geboren um zu leben" z. B. geht am Ende einmal bis d' und bleibt ansonsten weitgehend unten. Leonard Cohen hätte ich jetzt auch ansonsten noch empfohlen ("Hallelujah" in Originallage, will heißen Strophe auf der tiefen E-Saite gesungen ^^, sollte kein Problem sein).

"Story of my Life" in der Version von Social Distortion fiele mir noch ein, das geht rauf bis h (leere h-Saite) und runter bis zum großen F# (E-Saite 2. Bund), also auch ganz angenehm, und das tiefe F# dürfte bei dir dann auch recht voll tönen. ;)
 
Hallo zusammen, da helfe ich als Bass gerne mal weiter ;-)

Gute Songs wären z.B. : Crash Test Dummies - Mhh Mhh Mhh, Bananafishbones - Easy Day oder Come to sin, Johnny Cash - Hurt, Ring of Fire, oder I walk the Line (wechselt munter durch die Tonarten), vielleicht noch Wicked Game von Him (Refrain mit der Randstimme). Ich hoffe da ist was dabei. Viele Grüße - Chris
 
glaube noch nicht genannt: (alle Songs von unten genannten Künstlern gehen selten über d', so gut wie nie über f' hinaus).

- Sunrise Avenue
- Nick Cave & the Bad Seeds
- The 69 Eyes
- Deine Lakaien
- Sisters of Mercy
- Depeche Mode
- paar Sachen von The Doors (Riders on the Storm, Light my Fire)

Generell findest du im Gothic/Dark Wave-Umfeld zu Hauf Bands mit tiefem Gesang. Im Mainstream ist tief singen im Moment nicht wirklich angesagt.
 
Randstimme ist ein gutes Stichwort; gerade, wenn du Background Vocals machen sollst, die zuweilen auch mal höher als der Lead-Gesang sind, aber eben nicht so sehr im Vordergrund stehen sollen wie dieser, bietet sich die Randstimme an und wird auch oft benutzt (auch bei Sachen, die über "aahs" und "oohs" hinausgehen ;D ). Das ist okay, weil sie sich ja auch nicht so stark durchsetzen müssen wie der Lead-Gesang; vergleichbar mit einer Rhythmus-Gitarre, die mischst du ja auch nie so sehr in den Vordergrund wie die Lead-Gitarre. Singen im Falsett könnte man quasi als "gescoopten Gesang" bezeichnen, also mit eher wenig Mitten und daher weniger Durchsetzungskraft - arbeitest du dann mit Twang (wie viele Power-Metal-Sänger, das gibt dann einen etwas quäkigeren Klang), drehst du quasi "die Mitten rein." Aber das ist wieder in erster Linie für Lead-Sänger interessant.

Für Backings ist Falsett bzw. Randstimme mit ganz wenig Twang imho absolut okay; man muss nur die Scheu überwinden und sich trauen, die Randstimme zu benutzen, denn für sich alleine und ohne die Mehrstimmigkeit anderer Backing Vocals klingt sie erstmal recht befremdlich, weil man untrainiert dabei meist im Falsett landet.

Das Gefühl kennst du bestimmt, wenn du versuchst, in die Höhe zu singen und die Stimme irgendwann "wegbricht" und dünn und hauchig wird. ;)

Ansonsten fallen mir von den Bands, bei denen auch der Lead-Gesang oft unter f' bleibt, noch Amorphis und Ten ein, meine beiden Favoriten. ;) Bei Ten aber vor allem die neueren Sachen, da brauchst du höchstens mal ein f#', früher ging's noch deutlich höher. Amorphis ist immer so eine Sache, in einigen Songs schreit er sich tierisch aus und geht mal bis g' oder a', in anderen bleibt er aber dafür die ganze Zeit unter f'.

Amorphis sind natürlich schon in der Metal-Ecke, aber da jetzt auch schon einige Goth Bands genannt wurden, warum nicht? ;D
 

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