Umbau Solton Turbo Kabinett

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heinz102
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Hallo Freunde!

So, nun ist es soweit. Endlich habe ich alle Teile zusammen um mein Solton Leslie ein Stück weit in ein Leslie Leslie umzuwandeln. Das nötige Know How wie Schaltbilder, zu verwendende Bauteile und sonstige Basteltipps wurden hier im Forum ja schon ausreichend diskutiert, sodass eigentlich keine offenen Fragen bleiben. Danke schon mal an dieser Stelle an alle, die ihr Wissen und ihre Umbauerfahrungen hier haben einfließen lassen!

Hier mal ein paar Impressionen als das Leslie bei mir ankam:
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Anhang anzeigen 1
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Leider kann man nur 3 Bilder anhängen, der Rest kommt dann im nächsten posting.

Folgende Schritte sind nun in den nächsten Wochen geplant:

1. Einbau des Monacor KU-516. Den alten RCF-Treiber hab ich zwar gereinigt, jedoch fing er vor kurzem plötzlich das Kratzen an, vielleicht hatte die Spule schon was weg. Außerdem sollte der Treiber sowieso gegen einen Mitteltöner getasucht werden.
2. Andere/passende Frequenzweiche.
3. Größere Riemenscheibe für den oberen Motor. Die ist schon fertig gedreht und liegt kommende Woche bei mir. Beim Ausbau zwecks vermessen zerfiel der geschlitzte Messingring für die Spannzange in mehrere Teile, also hätte das sowieso gewechselt werden müssen...
4. Auskleidung des Bassteils mit Noppenschaumstoff
5. Änderung der Motorsteuerung auf Relaisschaltung. Der Fussschalter war bis dato soweit in Ordnung, kein Krachen und Knarzen beim umschalten, jedoch hat neulich der Stopp-Schalter seinen Geist aufgegeben, trat einfach nur noch ins Leere. Ich wollte sowieso die 220V unter meinem Fuss wegbringen und das Gerät auf einen Halfmoon Switch umrüsten.

Weiteres im nächsten Part.

Grüße
Martin
 
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  • IMG_4198b.jpg
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So, es folgt Teil eins. Erstmal die Fortsetzung der Bilder.
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Angefangen habe ich mit dem Halfmoon Switch. Angeregt durch Andreas' Holzkonstruktion habe ich ein paar Holzreste aus der Bastelkiste genommen und frei einen Halfmoon Rohling draus gebaut.
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Geschaltet wird über ein Telecaster Pick Up Schalter. Ein wenig Kopfschmerzen bereitet mir noch die Befestigung an der XK-1. Leider befindet sich links keine Kante oder ähnliches an der man den Schalter mittels Spannzange oder Schraubzwinge o.ä befestigen könnte. Auch scheue ich mich davor die Orgel anzubohren und irgendwo ein Gewinde reinzuschneiden. Erstens will ich das der Orgel nicht antun und zweitens ist auch gar nicht genug Material vorhanden. Das Blech ist nur 0,3mm oder weniger stark, also eine Mutter von hinten anschweißen oder eine zweites Blech aufbringen kann ich mir abschminken.
Meine Idee war daher folgende: Ich hab noch zwei solche extrem starken Festplatten Neodymmagnete runliegen, die hätte ich dann von innen an das Blech des Orgelgehäuses gesetzt und den Halfmoon dann auf der Außenseite mit einem Stahlblech an der Rückwand einfach festgemacht. Würde mir das Anbohren der Orgel ersparen und ist jederzeit wieder lösbar. Auch werden dadurch keine eventuell empfindlichen Bauteile der Orgel beschädigt, hab mir das Innenleben schon mal angesehen.

Was meint ihr zu dieser Lösung? Das der Switch an der Orgel hält glaube ich schon, ich müsste mir höchstens noch was für die Verdrehsicherung einfallen lassen. Da könnte man z.B. unten durch den Switch 2 Stifte jagen, die dann an der Unterseite anschlagen... Was denkt ihr? Oder hat jemand noch eine bessere Idee?

Grüße + schönen Sonntag noch
Martin
 
Morgen Martin,

so sahen meine Leslies beim Kauf auch aus. Festgebackener Staub, wo man nur hinschaut...

Lustig, dass du die Sache mit dem Halfmoon aufgegriffen hast - ich habe leider in letzter Zeit in der Richtung nichts mehr unternommen. Die Idee mit den Neodym-Magneten finde ich interessant, denn das Problem mit einem dünnen (Alu-)Boden kenne ich von meinem Nord Electro. Ich war ja noch am Überlegen, habe mich dann aber glücklicherweise gegen das Bohren entschieden.
Die Stifte könnten als Verdrehsicherung funktionieren, oder du machst es wie Clavia und spendierst dem Schalter noch ein Stückchen Bodenplatte, das sich unten am Gehäuse der XK-1 abstützt.

Frohes Basteln und...
 
Hallo Martin,

das mit den Magneten ist ein gute Idee.
Sollte es nicht funktionieren, dann probiere es mal mit Montageband. Das ist ein extrem fest klebendes, doppelseitiges Klebeband. Gibt es im Modellbau- und KFZ-Handel.
Damit habe ich bisher noch alles festbekommen.

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Leute!

Zuerstmal Danke Andreas und Harald für eure Antworten und Verzeihung für meine späte Rückantwort - die vergangene Woche bin ich einfach nicht weiter dazu gekommen, mich damit zu befassen.

Gestern und heute konnte ich dann aber endlich mit der Arbeit fortsetzen. Deine Idee, Andreas, mit dem Halteblech an der Unterseite der Orgel gefiel mir sogar besser als die mit den Stiften. Heraus kam nach ein paar Stunden "rumpfuschen" das hier:
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Zugegeben, schön ist er nicht gerade. Aber dafür, dass ich nur mit Flex, Feile und Bohrmaschine gearbeitet habe, bin ich schon ganz zufrieden. :mrgreen:
Die Idee von Harald für die Befestigung des Schalters an der Orgel mit Montageband fand ich auch sehr einleuchtend, jedoch habe ich mich erstmal mit den Magneten beschäftigt, da ich diese einmal da hatte. Hier tauchte das erste Problem auf: An der Stelle, wo sich der Switch an der Orgel befindet, ist an der Innenseite ein zusätzliches Blech verbaut, welches die Zugriegelsektion mit Vibrato und Leslie-Sim gegen das Innenleben abstützt. Zwischen diesem Blech und dem Orgelgehäuse ist leider so wenig Platz, dass die Magnete nicht dazwischenpassen. Jedoch konnte ich die Magnete auch nicht einfach innen an das Stützblech setzen, da durch den verbleibenden kleinen Luftspalt zwischen Stützblech und Orgelgehäuse die Haltekraft auf den Switch nicht groß genug war. Somit habe ich kurzerhand die Magneten von ihrem Trägermaterial befreit und von vorne an die Orgel gesetzt. Jetzt bleibt zwar ein Schlitz zwischen Orgel und Halfmoon frei, jedoch ist dieses Konstrukt aufgrund der Haltenasen bombenfest an der XK-1 befestigt und lässt sich auch problemlos wieder lösen. Und seid doch mal ehrlich - irgendwie passt der Vintage Look des Schalters zu der Orgel :lol:

Vor kurzem konnte ich auch die neuen, größeren Riemscheiben für den Fast Motor abholen. Leider konnte ich nicht mehr den post von Helmut dazu finden, aber wenn ich mich recht entsinne musste die neue Scheibe einen 10% größeren Umfang haben - diese Scheiben sind entsprechend gefertigt worden.
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Dazu habe ich aber eine (vielleicht dumme) Frage: Wegen der größeren Antriebsscheibe muss ich ja die zentrale Riemenscheibe neu ausrichten. Ich hab zwar den Motor gerade nicht ausgebaut vor mit liegen, aber wenn ich mich richtig erinnere ist die Wippe mit zwei Festlagern im Gehäuse des Motors befestigt. Wie kann ich also die Achse in radialer Richtung verschieben um für die größere Anstriebsscheibe Platz zu schaffen? Muss ich da etwa 2 neue Lagerlöcher bohren oder wie?

Und noch eine Anfänger-Elektrotechnik Frage: Vom Hauptschalter des Leslie (also von der Phase) gehen parallel geschaltet zwei 0,1µF MKT Kondensatoren an den Schutzleiter der Netzsteckerbuchse. Welche Bewandnis haben die? Ich könnte mir nur vorstellen, dass die irgendwie als Entstörfilter oder sowas in der Art arbeiten. Aber würden die dann nicht für die Wechselspannung aus der Steckdose die Phase gegen den Schutzleiter kurzschließen?!


Viele Grüße,
Martin
 
Hallo Martin,

das mit den Kondensatoren hat schon seine Richtigkeit, die dienen wie vermutet dem sogenannten Entstören. Ein Kondensator wirkt - vereinfacht gesagt - bei Wechselspannung wie ein Widerstand, dessen Wert mit steigender Frequenz abnimmt. Diese Eigenschaft wird z. B. auch in Frequenzweichen genutzt. Deine Entstörkondensatoren sind so bemessen, daß Sie bei der Netzfrequenz von 50 Hz keinen Kurzschluss bewirken.

Viele Grüße, Christoph
 
Hallo Christoph!

Ok, hab ich doch richtig gedacht, danke! Bei nährerer Betrachtung fiel mir auf, dass einer der beiden MKT's abgerissen ist, den werde ich dann morgen wieder mit anlöten.

Gestern konnte ich meinen Schalter fertig verdrahten und verlöten. Junge, eine elende Fummelei... Leider was das Platinenlayout des Schaller Schalters so ungünstig für meine Zwecke ausgelegt, dass sich ein Schalten des Leslie nach den bekannten System (Slow-Off-Fast) nicht realisieren liess. In keiner Schalterstellung konnte ich an keinem der Lötstützpunkte einen einzelnen Kontakt ausfindig machen - Motor Off ging so also nicht. Auch waren immer zwei Stützpunkte miteinander verschaltet. Egal wie ich es drehte, in mindestens einer Schalterstellung waren die Stützpunkte immer so miteinander verbunden, dass ich zweimal die selbe Verschaltung erreicht hätte.
Somit musste ich den Schalter ein wenig "umbauen/umlöten"... Fragt lieber nicht wie, das war...naja... eine ganz schöne Bastelei. Ein Beispiel: Ich musste aus dem Schalter die überschüssigen Schleifkontakte entfernen, da sich sonst eine Verbindung für einen Motor zu Masse über eine andere Bahn ergeben hätte. Die verbauten Federn sind winzig:
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Daneben ein 1mm Bohrer zum Vergleich... :lol:

Auch die Platine für die Motorsteuerung kommt voran, ich hoffe das ich diese morgen zum laufen bringe. Das zweite Bild ist leider wegen den schlechten Lichtverhältnissen verwackelt, morgen bie Tageslicht werde ich ein besseres einstellen.
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Soweit der Zwischenstand, ich hoffe das ich morgen mit der Innenauskleidung des Bassgehäuses beginnen kann.

Viele Grüße
Martin
 
Hallo zusammen!

Ich brauche bitte Hilfe! :shock:
Habe die Motorsteuerung nun zusammengelötet und getestet: Es dreht sich natürlich nichts, in keiner einzigen Schalterstellung. Dabei habe ich die Schaltung streng nach dem Schaltbild von Harald aufgebaut. Bin grad eben nochmal fieberhaft alle Kabel durchgegangen, aber eigentlich müsste alles an der richtigen Stelle sein.
Auch das Multimeter spuckt komische Werte aus: Der Trafo liefert im Leerlauf rund 17V, der Elko ist aber mit 24V aufgeladen. Wie bitte geht denn sowas?
Ich hab in den Anhang mal ein paar bessere Bilder der kompletten Verdrahtung gestellt. Könnte bitte mal jemand über die Schaltung sehen und mir sagen, wo ich einen Fehler habe? Hab bestimmt irgendeinen dummen Fehler gemacht, den ich nun nicht finde, aber ich hab sowas bisher noch nie gebaut.



Vielen Dank!
Martin
 
Hallo Harald,
kannst Du Dir die Platine 'mal anschauen? Ich habe die Teile auch schon seit Herbst hier liegen und noch nichts gemacht. Mit dem Bild von Martin fällt es mir leichter, die Platine aufzubauen (sofern sie dann auch funktioniert).
Danke und Gruß
Volker
 
Hallo Martin,

das mit den 24V am Elko ist schon ok - der Trafo liefert im Leerlauf 17V eff - die Spitzensapnnung beträgt dann 17V x Wurzel (2) - das sind genau die 24V. Da der Elko die Spitzenspannung puffert, lädt er sich auf die 24V auf.

Was mir an deiner Schaltung auffällt, ist dass du mit dem Nullleiter zu den Relais gehst und dann zur Phase der Motoren - je nachdem wo der zweite Pol der Motoren angeschlossen ist (Phase oder Null) sind diese entweder Stromlos oder werden funktionieren.
Weshalb hast du die Stromversorgung des Trafos und der Motoren voneinander getrennt?

Du solltest auch dringend davon absehen, ein als Erde gekennzeichnetes Kabel (grün gelb) für die Stromversorgung zu verwenden. Das kann extrem gefährlich werden, wenn jemand anderes an dem Leslie arbeitet oder du in ein paar Jahren das Leslie mal wieder aufschraubst und die vermeintliche Erdleitung sich als "heiß" entpuppt. Das ist deshalb gem. VDE verboten.

Solltest du den Fehler nicht finden, kannst du mir die Platinen auch schicken - ich schaue sie mir dann mal an.

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Martin,

es ist so eine Sache, wenn eine der ersten Elektronikbasteleien gleich so etwas eher Heikles ist. Heikel deswegen, weil hier kleine (= liebe) Gleichspannung zwangsläufig nahe neben großer (= böser) Netzspannung auf einer Platine geführt werden muss. Wenn sich das - wie hier - nicht vermeiden läßt, versucht man zumindest, einigermaßen abgegrenzte Bereiche zu schaffen. Und ein peinlich sauberer Aufbau ist Pflicht. Ich habe in dieser Richtung beim Betrachten der Fotos offen gesagt etwas Bauchschmerzen.

Neben der elektrischen Sicherheit betreffen die Bauchschmerzen auch die Zuverlässigkeit der Schaltung. Die eher winzigen Lötinseln der Lochrasterplatine sollten nicht auch noch die einzige mechanische Verbindung der angeschlossenen Kabel bilden. Das Leslie vibriert die Kabel über kurz oder lang los, als erstes den auf dem ersten Foto unten rechts zu sehenden Trafoanschluss. Als Abhilfe kann man mit reichlich Lötzinn größere Inseln über vier oder sechs Rasterpunkt ziehen, wenn man im Löten geübt ist. Besser sind eingelötete Schraubklemmen oder Steckstifte. Die Kabel kommen dann auf der Bestückungsseite der Platine an, auf der anderen Seite sind möglichst kurze, sich nicht kreuzende Verbindungen ohne mechanische Belastung. Und bitte, bitte gelb-grünes Kabel nie für etwas anderes verwenden als für den sogenannten Schutzleiter, das ist gefährlich, weil verwirrend.

Jetzt aber genug der Besserwisserei, zu Deinen Fragen: Durch die Gleichrichtung werden aus den 17 V Wechselspannung im Leerlauf 24 V Gleichspannung (die Spannung erhöht sich um den Faktor Wurzel aus 2). Belastet wird der kleine Trafo so etwa die angegebenen 12 V liefern, das macht dann 17 V Gleichspannung. Die kannst Du nicht ungebremst an den S202S02 verfüttern, der hätte nach dem Datenblatt gerne 1,2 V, noch etwas weniger als eine normale rote LED. Also muß ein Vorwiderstand her, wenn es der S202S02 sein soll, und zwar 1,2 kOhm (1/4 W reicht). Besser wäre es, die Solid State Relais eine Nummer größer zu nehmen. Ich habe Zweifel, ob die S202S02 die induktive Last auf die Dauer wirklich klaglos schalten. Die eingebauten Exemplare jedenfalls dürften mit einiger Sicherheit hin sein. Ansonsten kann ich keinen Fehler auf den Fotos erkennen, allerdings sind da die Verbindungen zum Netzschalter, zum Leslie-Umschalter und zu den Motoren nicht vernünftig zu beurteilen.

Take care!

Christoph
 
Hallo Christoph und Harald!

Hmm, danke, da bin ich wohl etwas zu unbedarft an die ganze Sache rangegangen. Ich dachte ich hätte alle Bauteile/Informationen zusammen und wollte nicht nochmal nachfragen um den Leuten auf den Geist zu gehen. Genau das hätte ich mal lieber tun sollen :oops: . Also werde ich morgen das Ganze nochmal auseinanderpflücken und von vorne anfangen - diesmal mit passenden Vorwiderständen, besserer Verdrahtung und der vorherigen Meinung eines Fachmannes.
Ärger mich grad ein wenig über mich selbst...
Das mit dem PE werde ich abändern und als Lehre abspeichern - soetwas wird mir nicht mehr passieren.

Also, vielen Dank erstmal für eure Hilfe. Ich werde es wohl so machen, dass ich morgen eine überarbeitete Teileliste erstelle und versuche ein neues Platinenlayout zu zeichnen, welches ich dann vorher hier ins Forum stelle und die Profis ihre Meinung dazu äußern können. Dann werden mir solche Patzer hoffentlich nich mehr passieren.

Grüße
Martin
 
Hallo zusammen!

Nach dem Fehler gestern habe ich nochmal von vorne angefangen und die Motorsteuerung neu durchdacht. Zuerst habe ich mich um ein neues Platinenlayout bemüht. Zum einen sollen damit besser Niederspannungs- von Netzspannungsbereichen abgegrenzt werden. Zum anderen möchte ich auf diese Art und Weise vermeiden, dass ich unterhalb der Platine sich kreuzende Kabel habe. Hier eine grobe Skizze dazu (Verkabelung habe ich noch nicht gemacht, es geht mir erstmal um die prinzipielle Anordnung der Elemente):
platine.jpg

Meine Ideen sind folgende: Erstmal werden sämtliche Anschlüsse an die Platine über Einfach- oder Zweifach-Anschlussklemmen realisiert. Damit lässt sich alles leichter verkabeln und ich vermeide eine mechanische Belastung der Kabel-Lötpunkte. Weiterhin wollte ich die Stromversorgung für den Trafo direkt vom Netzschalter holen. Die Versorgung der Motoren geschieht dann über die gleiche Klemme (oben über dem Trafo), ich hätte also einfach zwei Kabel mit in den Anschluss geklemmt und dann an die Relais-Klemmen unten verteilt. Die heißen Ausgänge der Relais gehen dann an eine Lüsterklemme, die den Strom auf die Motoren verteilt. Die Kabel zu der Klinkenbuchse bekommen eine Dreifach-Klemme.
Was meint ihr dazu? Würde das funktionieren und wäre das aus Sicht des Fachmannes auch regelgerecht aufgebaut?

Zu den Bauteilen:
1. Die Relais: Wie nicht anders zu erwarten war, ist ein Relais Schrott. Das andere scheint noch zu funktionieren (die Eingangsdiode arbeitet noch korrekt, bin mir da aber trotzdem nicht so sicher), jedoch meinte Christoph, dass die Relais auf Dauer wohl etwas unterdimensioniert wären. Also hab ich mich mal umgesehen und Alternativen gesucht. Die erste wäre der größere Bruder der Sharp S202 S02, nämlich die S216S02F (hier: http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;L...wQARkAAEKxCLYa44a5bfff1da7968f28301033a590f6e ). Die schalten max. 600V bei nem mittleren Strom von 16A. Laut Datasheet sind die speziell für das Schalten von größeren induktiven Lasten ausgelegt (Motoren, Gebläse oder große ohmsche Lasten wie Heizungen). Jedoch bräuchten die nach meiner Rechnung noch einen Vorwiderstand von 1580 Ohm (Uq=12V, U_Relais=1.2V, I_Relais=10mA) bei 0,12W. (Ich hoffe, ich habe richtig gerechnet, aber der Wert deckt sich ja in etwa mit dem von Christoph). Andere Alternative wären die Relais hier: http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;L...wQARkAAEKxCLYa44a5bfff1da7968f28301033a590f6e. Die hätten den Vorteil, dass die Steuerspannung bis 32V gehen kann, jedoch hab ich keine Ahnung, ob die für meine Zwecke wirklich geeignet sind.

2. Würde das Relais 1 in Frage kommen, bräuchte ich dann noch diese Vorwiderstände: http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;L...wQARkAAEKxCLYa44a5bfff1da7968f28301033a590f6e
3. Drei Zweifach-Anschlussklemmen für die Netzspannungsanschlüsse und eine Dreifach-Klemme für die Zuleitungen zum Schalter. Meine Frage: Sind diese Klemmen für Printmontage mit 220V belegbar? Es steht nämlich nur eine Angabe für den maximalen Strom da: http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;L...wQARkAAEKxCLYa44a5bfff1da7968f28301033a590f6e

Die restlichen Bauteile (Trafo, Elko, Gleichrichter...) kann ich ja weiterverwenden.


Christoph und Harald, würdet ihr euch das bitte mal ansehen und eure Meinung dazu äußern? Kann ich die Bauteile so verwenden und ist auch das Platinenlayout geeignet? Erst wenn alles geklärt ist und keine Fragen mehr offen sind, werde ich die Bauteile ordern.


Vielen Dank und Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

ich hätte Dir genau zu dem geraten, was Du schon gemacht hast, nämlich zu einer Handskizze auf Karopapier, bevor es losgeht. Zeichne die nötigen Verbindungen ein, am besten in zwei Farben für die niedrige Gleichspannung und die Netzspannung. Die kritischen Bereiche/Strecken sind dann im voraus auszumachen und können durch eine andere Anordnung der Elemente entschärft werden.

Mit keinem der SSR von Reichelt bin ich glücklich. Wenn es einer aus der Sharp-Serie sein soll. wäre der S202S12 der richtige. Warum? Er hat einmal Zero Crossing, das heißt er schaltet im Nulldurchgang der Netzspannung ein, das verhindert das gefürchtete "Knacken", zum zweiten hat er einen eingebauten "Snuffer", eine Art Stoßdämpfer auf der 230 V-Seite. Sharp empfiehlt für den S216S02F, so etwas extern anzubringen, wenn Motoren gesteuert werden. Reichelt hat den erwähnten S202S12 nicht, aber schau mal in der E-Bucht, Art. Nr. 160355830532. Noch komfortabler sind die Dinger, denen die Steuerspannung ziemlich egal ist, wie das andere erwähnte SSR von Reichelt. Das hat allerdings kein Zero Crossing, ist also von daher nicht optimal.

Die Klemmen sind prima, zur Montage musst Du wahrscheinlich die Löchlein in der Platine um ein paar Zehntel mm aufbohren. Versorgung der Motoren von der Platine her dient sicher der Übersicht, aber die Sicherungen nicht aus dem Auge verlieren. Die Sicherungen für Motoren und Verstärker sind (hoffentlich) getrennt und von außen zugänglich. Diese Sicherungen sollten natürlich im jeweiligen Stromkreis bleiben. Auf der Platine sicherst Du dann separat den kleinen Netztrafo ab.

Du wirst sehen, die Sache wird sofort viel übersichtlicher und wenn es nicht auf Anhieb funktionieren sollte (das passiert immer mal), ist die Fehlersuche ein Kinderspiel.

Fröhliches Schaffen, Grüße,

Christoph
 
noch ein Tip zur Sicherheit:

nachdem die Schltung aufgebaut wurde und der Funktionstest erfolgreich war, empfiehlt es sich, alle Lötstellen, Kontakte u.ä. an denen Netzspannung anliegt mit Heißkleber zu versiegeln. Damit ist der Berührschutz gegeben und du erhälst automatisch eine mechanische Stabilisierung der Lötstellen.
Im Reparaturfall lässt sich der Schmelzkleber durch Erwärmen leicht wieder entfernen.

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Christoph und Harald!

Vielen Dank erstmal für eure wertvollen Ratschläge. Anbei findet ihr einen Verdrahtungsvorschlag für die Schaltung. Ist mir leider farblich nicht ganz so gelungen, aber ich hoffe, man kann es einigermaßen erkennen.
platine2.jpeg
Zwei kleine Änderungen habe ich aber gefunden. Zum einen geht die Absicherung nur über die Platine, nicht mit über die Motoren wie in Harald's Schaltung. Das werde ich dann wohl dahingehend ändern, dass ich die Sicherung um 90° drehe, dann danach einen Abzweig nach rechts zu einer weiteren Klemme für die Motoren anbringe und erst danach zum Trafo gehe. Denn soweit ich das feststellen kann, sind im Originalzustand die Motoren nicht (!) abgesichert, nur der Amp. Zum anderen habe vergessen die Vorwiderstände für die SSR einzuzeichnen, aber die werden dann ja einfach in Reihe vor einen der DC-Schaltkontakte gelötet, nicht wahr?
Da ich einmal beim Thema bin: die von dir gennanten Sharp S202S12 gibt es bei Reichelt, stehen auf der letzten Seite der SSR im Web. Wenn die geeignet sind, werdens die dann wohl auch sein. Bezüglich der Vorwiderstände: Stimmt meine Rechnung? Sind die 1,58kOhm korrekt? Denn der Wert differiert etwas von dem, welchen Christoph genannt hat. Das bezog sich zwar auf den S202S02, aber laut Datenblätter haben alle diese SSR von Sharp den gleichen Eingangsstrom/spannung. Es muss auch nicht unbedingt ein Sharp sein, bloß der wurde halt hier im Forum als geeignet genannt.

Damit wäre die Bestellliste: 2 Sharp S202S12, 2 Widerstände R=1,58kOhm (0,25W, wenn das stimmt) und diverse Anschlussklemmen für die Platine im passenden Rastermaß. Und wohl noch ein wenig Schaltlitze, da ich kein schwarz-rotes Kabel mehr habe.

Wenn ihr dann euer OK für die Bauteile und die Schaltung gebt, bestelle ich den Kram und fang mit der Schaltung nochmal neu an.
Den Tipp von Harald die Lötpunkte der Netzspannung mit Heißkleber zu versiegeln, werde ich auch beherzigen. Aber erst muss das Ding funktionieren.

Viele Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

das wird funktionieren, ganz sicher. Falls tatsächlich keine Sicherung für die Moioren vorhanden sein sollte, hole das unbedingt nach. Eventuell wird die Stromversorgung für Verstärker und Motoren schon vor dem Netzschalter geteilt (der Schalter muss dann logischerweise zwei Ebenen haben). Auf den Fotos ist das nicht genau zu erkennen. Es ist ja auch keineswegs gesagt, daß Dein Solton im "schaltplanmäßigen" Originalzustand ist.

Wenn Du beim Vorwiderstand ganz genau sein willst, nimm mal 1,5 kOhm und miss dann die Spannung. Die 1,2 V sollten es dann schon sein. Gegebenenfalls kannst Du den Widerstand dann anpassen, wird aber wahrscheinlich nicht nötig sein. Ansonsten keinerlei Bedenken, daß Du auf dieser Basis loslegst.

Grüße, Christoph
 
Hallo Freunde,

die Italiener haben viel vom Original-Leslie kopiert - inklusive der fehlenden Absicherung der Motoren.

Deshalb läuft in dem von mir veröffentlichten Schaltplan die Stromversorgung der Motoren mit über die Sicherung.
Das sollte daher auch nicht geändert werden.

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Harald, hallo Christoph und alle anderen!

Danke Harald für Deinen Hinweis mit der Absicherung der Motoren. Ich hab nur einfach den Verdrahtungsplan für die Platine erstellt und hinterher erst festgestellt, dass die Sicherung nicht die Motoren mit schützt. Von daher werde ich das ohne wenn und aber mit in die Schaltung einbauen.
Ansonsten habe ich gerade die neuen S202S12 mit 1,5kOhm Vorwiderständen und dem Platinenmaterial geordert, hoffe das der Kram recht schnell hier ist, sodass ich mit der Arbeit fortsetzen kann. In der Zwischenzeit mach ich mich an die Innenauskleidung des Bassgehäuses und versuch die Riemenscheibe auf den Motor zu bringen.

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe! Sobald es Fortschritte gibt, melde ich mich wieder mit einer Fotostrecke.

Viele Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

Ratschläge für den Umbau hast Du ja genug bekommen, aber ich habe eine Frage zu der Innenauskleidung des Bassgehäuses.
Zu was macht man diese rein? Beim Original-Leslie ist ja keine Innenauskleidung vorhanden.

Viele Grüße

Günter
 

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