Unabhängigkeit der Hände, im Kopf

  • Ersteller Geier0815
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[...]Nur in dem einen Punkt - Unabhängigkeit der Hände - habe ich wohl etwas andere Erfahrungen.

Mir scheint auch der Begriff "Unabhängigkeit der Hände" etwas unglücklich gewählt (nicht jetzt bei Dir, sondern generell in den Klavierschulen), auch wenn wir alle, die Klavier spielen, wissen, was damit gemeint ist. Doch das, was die Hände wirklich tun sollen, heißt nicht Unabhängigkeit, sondern Koordination.

Meine Hände verstehen unter Unabhängigkeit "ich mache, was mir gefällt", erwünscht wäre jedoch, daß jede Hand das tut, was ich ihr sage, und daß sie es beide zeitlich koordiniert auf den Punkt machen. Und dafür müssen sie auch fit sein (offene Ohren haben) und richtig angesprochen werden.

Zu den Tonleitern habe ich noch eine Frage an die alten Klavier-Füchse:

Gibt es eine (anerkannte) Spieltechnik, Tonleitern über mehrere Oktaven zu spielen, ohne Daumen-Untersetzen?

Gruß, Bert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Langsam ist irgendwie relativ. Andere nennen das schon Allegro

Da hast Du recht, aber gerade Tonleitern werden in vielen Lernvideos in einer mörderischen Geschwindigkeit vorgeführt, und viele Anfänger glauben, das sei erstrebenswert.
Sicherlich müssen in bestimmten Stücken die Läufe schnell über die Klaviatur perlen (wenn es so im Blatt steht), aber bei Tonleitern (Lockerungsübung) wäre ein schnelles Spiel eher kontraproduktiv.
Tempo 120 (also 120 Anschläge pro Minute; manche notieren die Tonleitern als Viertelnoten, manche als Achtelnoten; ich meine hier die Anschläge) ist sehr bequem zum fehlerfreien Spielen, aber noch flott genug, damit man dabei nicht einschläft.

Gruß, Bert
 
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aber bei Tonleitern (Lockerungsübung) wäre ein schnelles Spiel eher kontraproduktiv.
Da würde ich am Anfang gar kein Metronom nehmen, sondern so langsam spielen, dass es sauber klingt. Das ist u.U. beim Klavier leichter, ich muss noch darauf achten, sauber anzuschlagen und zu greifen :)
ich meine hier die Anschläge) ist sehr bequem zum fehlerfreien Spielen, aber noch flott genug, damit man dabei nicht einschläft
Hmja. Ich schätze, wenn ich mich ans Klavier setzen würde, wäre Adagio noch zügig, aber ich muss ja auch denken dabei :)
 
Gibt es eine (anerkannte) Spieltechnik, Tonleitern über mehrere Oktaven zu spielen, ohne Daumen-Untersetzen?
Meinst Du ohne Daumen? Oder meist Du ohne Daumenuntersatz?

Wenn Du ohne Daumen meinst, müßtest Du Dich mit Spieltechniken der alten Musik befassen. Der Daumen wird AFAIK erst seit Scarlatti auf Tasteninstrumenten benutzt.

Wenn Du ohne Daumenuntersatz meinst: Es gibt andere Möglichkeiten. Häufig wird der Daumenübersatz genannt. Wichtig sind diese Techniken aber nur bei hohen Tempi. Ich selber bewege den Arm einfach so schnell, daß der Daumen gar nicht über- oder untersetzen muß, sondern einfach auf seiner Position neben dem Zeigefinger bleiben kann.

Viele Grüße,
McCoy
 
[...] aber ich muss ja auch denken dabei :)

Das lese ich gern. :great:

Meine Klavierlehrerin hat oft zu mir gesagt: "du sollst nicht denken, spiel einfach, was in den Noten steht". Sicherlich frißt das (Nach)Denken wichtige Ressourcen, die dann beim Spielen fehlen, aber ich kann nicht nicht-denken.
Allerdings kann ich meine Gedanken steuern; ich kann den Denkvorgang genau auf das Spiel richten - so versuche ich, mit meinen Händen/Fingern in ein (inneres) Dialog zu kommen und den Denkprozeß in das Spiel konstruktiv einzubinden, leider stoße ich bei meinen Händen meist auf taube Ohren.

Gruß, Bert
 
Meine Klavierlehrerin hat oft zu mir gesagt: "du sollst nicht denken, spiel einfach, was in den Noten steht".
"Klavier spielt man nicht mit den Fingern, sondern mit dem Kopf." (Zitat von Glenn Gould)
 
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[...]
Wenn Du ohne Daumenuntersatz meinst [...]

Ja, das meine ich; mit Daumen, aber ohne Daumenuntersatz.

[...] Es gibt andere Möglichkeiten. Häufig wird der Daumenübersatz genannt. [...]

Danke, danach werde ich suchen.

[...] Wichtig sind diese Techniken aber nur bei hohen Tempi. [...]

Ich habe eher an die Schonung des Daumengelenks gedacht.

[...] Ich selber bewege den Arm einfach so schnell, daß der Daumen gar nicht über- oder untersetzen muß, sondern einfach auf seiner Position neben dem Zeigefinger bleiben kann. [...]

Und spielst Du dann auch gebunden? :gruebel:

Gruß, Bert
 
"Klavier spielt man nicht mit den Fingern, sondern mit dem Kopf." (Zitat von Glenn Gould)

Ja, das ist bei mir der Fall. ;-)


Ja klar. Das ist so eine Art Aus-dem-Handgelenk-Schleudern, aber wie gesagt vor allem bei Up-Tempo-Läufen relevant.

Hmm ... das muß ich mir überlegen.

Wenn ich mit dem Daumen eine Taste halte (ich spiele mit RH von rechts nach links) und die links-benachbarte Taste mit dem vierten Finger spielen soll, dann muß ich die (Daumen)Taste loslassen, damit der vierte Finger (ohne Übers-/Untersetzen) rüberrutschen kann. Es können vielleicht nur Millisekunden sein, aber die (Daumen)Taste ist für einen Augenblick verlassen, bevor der vierte Finger anschlägt, oder?

Gruß, Bert
 
Man kann auch mit dem 2. Finger ein c'' und danach mit den 3. Finger ein a' ohne Pedal so spielen, daß es legato klingt, ohne irgendetwas über- oder unterzugreifen. Man muß nur schneller sein als die Taste hochgeht. :D
Das ist so ähnlich wie die Feuchtwanger-Übung c-d-e-f-g mit Fingersatz rechts 5-4-3-2-1.
 
"du sollst nicht denken, spiel einfach, was in den Noten steht".
Das isses ja... Wenn mal die Hände das intus haben, bzw. eigentlich die Augen-Hände-Verbindung, und alles koordiniert ist, ist es ok. Bis dahin ist es nicht einfach :redface:. Das braucht einfach so seine 10.000 Wiederholungen :nix:
"Klavier spielt man nicht mit den Fingern, sondern mit dem Kopf."
Und ich dachte immer, mit dem Herzen.
 
Klavier spielt man nicht mit den Fingern, sondern mit dem Kopf." (Zitat von Glenn Gould
Zählt das genervte Schlagen mit dem Kopf gegen das Klavier, wenn mal wieder nichts klappen will, auch?
 
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Wenn das Herz spielt und der Kopf nicht, wird es halt schnell sentimental ... :rolleyes:
 
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Aber wenn beides zusammenkommt....
[...]

Nun, ich habe eher an Elisey Mysin gedacht; der hat nicht nur kleine Hände, sondern auch kurze Beine, aber ein ganz großes Herz fürs Klavierspielen.







Gruß, Bert
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ganz versunken ins Spiel :)
 
Ich denke da aber durchaus auch an so etwas:

Was mich betrifft, ist das ein Extrembeispiel für ein Stück Musik, das ich mir als reine AUDIO-Aufnahme nur in ganz ganz wenigen Situationen gerne anhören würde ... aber als Video, da kippt man (ich) unwillkürlich auf einmal hinein, und es läßt einen nicht mehr los …

Thomas
 
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