
Giusto
HCA Lautsprecher und Cabinets
Klingt ungewöhnlich, doch das "unplugged" bezieht sich auf die Art der Herstellung. Nachdem ich lange nichts von mir hören ließ, baue eine Gitarrenbox, ganz ohne Elektrowerkzeug zu verwenden. Das wollte ich euch nicht vorenthalten. Vielleicht interessiert es ja wen, ich dachte mir das ist mal was Anderes. Wenn jemand Fragen zu den Werkzeugen, den einzelnen Arbeitsgängen oder Fachbegriffen hat, nur raus damit.
Ich bin in letzter Zeit ein großer Fan von stromlosem Werkzeug geworden. Es macht einfach mehr Freude, damit zu arbeiten. Man hat weniger Lärm und weniger Staub. Das meiste was man davon kauft, kann man als Anschaffung fürs Leben betrachten und die meisten Werkzeuge sind nicht mal teuer. Meine Juuma Rauhbank hat zwar knapp 200€ gekostet, doch das ist ein schön anzusehender Handschmeichler aus Gusseisen mit Messingteilen und Bubinga- Griffen. Fürs gleiche Geld bekommt man beim Elektrowerkzeug nur ein Plastikgehäuse mit Motor. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. es wirkt einfach alles wertig und massiv, statt plastikartig.
Bestückt werden soll die Box mit einem Jensen C15N. Der fristet sein Dasein momentan noch im werksmäßig mitgelieferten Gehäuse, also dem Pappkarton, in dem er verpackt war und in den ich einfach ein Loch geschnitten habe. Darin klingt er schon verdammt gut. Wenn er in meinem Gehäuse so klingt, bin ich schon zufrieden. Ich hoffe einfach mal, dass er im Holzgehäuse nicht schlechter klingt als im Pappkarton. Das Gehäuse wird 46cm breit, 56cm hoch und 30cm tief. Hinten soll es halboffen bleiben. Das passt gut zu den Parametern des Jensen. Für ein geschlossenes Gehäuse finde ich die Güte (Qts) zwar etwas hoch, aber noch nicht zu hoch. Er klingt einfach in dem offenen Pappkarton schon gut und außerdem kann man in einem halboffenen Gehäuse prima Kabel, Effektgeräte und anderen Krempel transportieren.
Als Material nehme ich einfach billiges Kiefernleimholz. Am Anfang steht das Ablängen. Dafür verwende ich eine 700mm Spannsäge, das Blatt hat natürlich eine Verzahnung für Querschnitte. Ein Fuchsschwanz für Querschnitte geht auch, aber ich mag die Spannsäge einfach lieber.
Mit der Oberflächenqualität war ich unzufrieden, also habe ich erst einmal gehobelt. Der Hobel ist ein Juuma No6, aber es ginge auch ein einfacher Doppelhobel mit Holzkorpus, Ich finde die Gusseisenhobel einfach komfortabler. Gehobelt werden die Flächen und die Schnittkanten. Mit einem scharfen Hobeleisen erreicht man eine Oberflächengüte, die man mit Schleifen einfach nicht hin bekommt. Wenn ich in Bezug auf Hobeleisen oder Stechbeitel von scharf spreche, meine ich geschliffen mit 6000er Körnung und auf Leder mit Chromoxidpaste abgezogen.
Nun sind die Bretter bereit für die weitere Verarbeitung. Ich möchte sie mit Schwalbenschwanzzinken verbinden, weil das eine sehr stabile Verbindung ergibt und gut aussieht. Dazu stelle ich erst einmal die zu verbindenden Bretter aufeinander und zeichne die Materialstärke auf der gegenüberliegenden Seite an.
Ich habe mich für eine Teilung von 3cm entschieden. Meine Bretter sind 30cm breit. Am Anfang lasse ich 1,5cm platz und mache einfach alle 3cm einen Strich, am anderen ende bleiben auch 1,5cm übrig. Mit einer Schmiege, die auf etwa 13° (guter Winkel für Weichholz) eingestellt ist, zeichne ich die Schwalbenschwänze an.
Das Brett wird fest gespannt und dann kommt die Säge zum Einsatz. Ich verwende eine ganz einfache Feinsäge, wie man sie schon unter 10€ bekommt. Die hat mir bisher immer gute Dienste geleistet. Meine Sägen sind nachschärfbar, haben also ein durchgehärtetes Blatt, das noch weich genug ist, um mit der Sägefeile nachgeschärft werden zu können. Die Säge ist auf Längsschnitt geschärft. Ich säge direkt neben dem Strich, so dass ein paar zehntel mm stehen bleiben. Ich säge auch nicht ganz bis auf die Grundlinie, sondern lasse 1-2mm stehen. Die ecken der Schwalbenschwänze kann man eh präziser mit dem Beitel ausstechen.
Nun kommt der spaßige Part, zumindest mir macht dieser Arbeitsgang am meisten Freude. Die Zinken werden ausgestemmt. Ich verwende einen 20mm Stechbeitel der Firma Pfeil. Der hat den Vorteil, dass die Seitenfasen bis fast zur Spiegelseite runter geschliffen sind. So kommt man beim Ausstemmen bis ganz in die Ecken. Einige Beitel der Firma Narex und der Firma MHG haben dieses Feature auch, die billigeren serien aber nicht. Die ansonsten nicht üblen Kirschen Beitel, die man fast überall bekommt, haben auch sehr hohe Seitenfasen. Damit macht Zinken stemmen nicht ganz so viel Spaß, es geht aber auch. Statt eines Hammers verwende ich einen Bildhauerklüpfel. da muss ich nicht darauf achten, welche Seite in Richtung Beitel zeigt, weil das Ding rund ist.
Nach dem Ausstemmen legt man das Brett auf die Kante des Brettes, mit dem es verbunden werden soll und zeichnet an. Beim Sägen lässt man besser ein paar zehntel mm stehen. Später mit dem Beitel einen dünnen Span abnehmen geht immer. Hat man einen Spalt, leidet die Stabilität der Verbindung. Idealerweise passen die Teile stramm zusammen, aber so, dass man sie nicht mit Gewalt ineinander Hämmern muss.
Die Passprobe sieht gut aus. ein paar Zehntel Überstand kann man noch nach dem zusammen Leimen weg hobeln, dann sind die Teile absolut bündig. Jetzt fehlen nur noch die anderen 4 Eckverbindungen und natürlich der Rest des Gehäuses.
Ich bin in letzter Zeit ein großer Fan von stromlosem Werkzeug geworden. Es macht einfach mehr Freude, damit zu arbeiten. Man hat weniger Lärm und weniger Staub. Das meiste was man davon kauft, kann man als Anschaffung fürs Leben betrachten und die meisten Werkzeuge sind nicht mal teuer. Meine Juuma Rauhbank hat zwar knapp 200€ gekostet, doch das ist ein schön anzusehender Handschmeichler aus Gusseisen mit Messingteilen und Bubinga- Griffen. Fürs gleiche Geld bekommt man beim Elektrowerkzeug nur ein Plastikgehäuse mit Motor. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. es wirkt einfach alles wertig und massiv, statt plastikartig.
Bestückt werden soll die Box mit einem Jensen C15N. Der fristet sein Dasein momentan noch im werksmäßig mitgelieferten Gehäuse, also dem Pappkarton, in dem er verpackt war und in den ich einfach ein Loch geschnitten habe. Darin klingt er schon verdammt gut. Wenn er in meinem Gehäuse so klingt, bin ich schon zufrieden. Ich hoffe einfach mal, dass er im Holzgehäuse nicht schlechter klingt als im Pappkarton. Das Gehäuse wird 46cm breit, 56cm hoch und 30cm tief. Hinten soll es halboffen bleiben. Das passt gut zu den Parametern des Jensen. Für ein geschlossenes Gehäuse finde ich die Güte (Qts) zwar etwas hoch, aber noch nicht zu hoch. Er klingt einfach in dem offenen Pappkarton schon gut und außerdem kann man in einem halboffenen Gehäuse prima Kabel, Effektgeräte und anderen Krempel transportieren.
Als Material nehme ich einfach billiges Kiefernleimholz. Am Anfang steht das Ablängen. Dafür verwende ich eine 700mm Spannsäge, das Blatt hat natürlich eine Verzahnung für Querschnitte. Ein Fuchsschwanz für Querschnitte geht auch, aber ich mag die Spannsäge einfach lieber.

Mit der Oberflächenqualität war ich unzufrieden, also habe ich erst einmal gehobelt. Der Hobel ist ein Juuma No6, aber es ginge auch ein einfacher Doppelhobel mit Holzkorpus, Ich finde die Gusseisenhobel einfach komfortabler. Gehobelt werden die Flächen und die Schnittkanten. Mit einem scharfen Hobeleisen erreicht man eine Oberflächengüte, die man mit Schleifen einfach nicht hin bekommt. Wenn ich in Bezug auf Hobeleisen oder Stechbeitel von scharf spreche, meine ich geschliffen mit 6000er Körnung und auf Leder mit Chromoxidpaste abgezogen.

Nun sind die Bretter bereit für die weitere Verarbeitung. Ich möchte sie mit Schwalbenschwanzzinken verbinden, weil das eine sehr stabile Verbindung ergibt und gut aussieht. Dazu stelle ich erst einmal die zu verbindenden Bretter aufeinander und zeichne die Materialstärke auf der gegenüberliegenden Seite an.

Ich habe mich für eine Teilung von 3cm entschieden. Meine Bretter sind 30cm breit. Am Anfang lasse ich 1,5cm platz und mache einfach alle 3cm einen Strich, am anderen ende bleiben auch 1,5cm übrig. Mit einer Schmiege, die auf etwa 13° (guter Winkel für Weichholz) eingestellt ist, zeichne ich die Schwalbenschwänze an.

Das Brett wird fest gespannt und dann kommt die Säge zum Einsatz. Ich verwende eine ganz einfache Feinsäge, wie man sie schon unter 10€ bekommt. Die hat mir bisher immer gute Dienste geleistet. Meine Sägen sind nachschärfbar, haben also ein durchgehärtetes Blatt, das noch weich genug ist, um mit der Sägefeile nachgeschärft werden zu können. Die Säge ist auf Längsschnitt geschärft. Ich säge direkt neben dem Strich, so dass ein paar zehntel mm stehen bleiben. Ich säge auch nicht ganz bis auf die Grundlinie, sondern lasse 1-2mm stehen. Die ecken der Schwalbenschwänze kann man eh präziser mit dem Beitel ausstechen.

Nun kommt der spaßige Part, zumindest mir macht dieser Arbeitsgang am meisten Freude. Die Zinken werden ausgestemmt. Ich verwende einen 20mm Stechbeitel der Firma Pfeil. Der hat den Vorteil, dass die Seitenfasen bis fast zur Spiegelseite runter geschliffen sind. So kommt man beim Ausstemmen bis ganz in die Ecken. Einige Beitel der Firma Narex und der Firma MHG haben dieses Feature auch, die billigeren serien aber nicht. Die ansonsten nicht üblen Kirschen Beitel, die man fast überall bekommt, haben auch sehr hohe Seitenfasen. Damit macht Zinken stemmen nicht ganz so viel Spaß, es geht aber auch. Statt eines Hammers verwende ich einen Bildhauerklüpfel. da muss ich nicht darauf achten, welche Seite in Richtung Beitel zeigt, weil das Ding rund ist.

Nach dem Ausstemmen legt man das Brett auf die Kante des Brettes, mit dem es verbunden werden soll und zeichnet an. Beim Sägen lässt man besser ein paar zehntel mm stehen. Später mit dem Beitel einen dünnen Span abnehmen geht immer. Hat man einen Spalt, leidet die Stabilität der Verbindung. Idealerweise passen die Teile stramm zusammen, aber so, dass man sie nicht mit Gewalt ineinander Hämmern muss.
Die Passprobe sieht gut aus. ein paar Zehntel Überstand kann man noch nach dem zusammen Leimen weg hobeln, dann sind die Teile absolut bündig. Jetzt fehlen nur noch die anderen 4 Eckverbindungen und natürlich der Rest des Gehäuses.
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