Unterricht neigt sich dem Ende zu - vernünftig selbst weiterüben

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Meine Situation ist folgende: Spiele seit Sommer 2004 Bass, zuerst autodidaktisch. Bin dann (wie nicht anders zu erwarten:D ) an meine Grenzen gestoßen. hab mich nach einem Lehrer umgeschaut und auch einen Tollen gefunden mit dem ich immer zufrieden war.
Nach eineinhalb Jahren regelmäßigem Unterricht (alle 2 Wochen) habe ich inzwischen das Gefühl, die Basics und alle wichtigen Techniken, die ich lernen wollte, intus zu haben und nur noch schleppend voranzukommen. Vieles was ich mir mühsam draufgeschaufelt hab, z.B. Kirchentonleitern,ternäres Spiel geht mir wieder verloren, , da ich es in meiner Band nicht sinnvoll einsetzen kann.
Ich hab meine Lernmotivation meistens von einer fixen Idee bezogen, mir eine bestimmte Technik draufzuschaufeln. Hab zuerst stundenlang täglich slappen geübt bis es gepasst hat, im März mit fretless angefangen, inzwischen muss ich nicht mehr ständig aufs griffbrett schauen.
kurzgesagt: ich weiß nicht mehr was ich üben/mir aneignen soll und v.a. wie ich ohne Unterricht weitermache.
Nach der letzten Stunde habe ich mich mit ihm geeinigt, nur noch einmal im Monat unterricht zu nehmen, v.a. weil ich als Student nicht besonders betucht bin und mir so noch ein paar Monate Unterricht leisten kann.
Wahrscheinlich waren hier schon einige in dieser Situation, und mich würde es interessieren wie ihr weitergemacht habt.
 
Eigenschaft
 
Erst das spielen in einer / oder mehreren Bands, die Dich auch fordert, bringt Dir neue Ideen / Anregungen.

Auch sollte man einmal eine andere Musikrichtung probieren.

Ansonsten würde ich Dir raten, ein kleines Mischpult zu besorgen, um so zu der Musik zu spielen, die Dich auch fordert.

Gruss
 
hast du meinen post gelesen? ich spiel in einer band :rolleyes:
und jamme auch gelegentlich mit anderen musikern..
bitte konstruktive posts oder gar keine. thx
 
Wenn Du schon alles weist, braucht man ja nicht schreiben.

Sorry !!
 
Deine Frage solltest du auf jeden Fall deinem Lehrer stellen. Der kann dir sagen, was dich am besten weiterbringt. Weiterer Unterricht kann auch nie schaden. Du könntest auch nach Bedarf und Geldbeutel gelegentlich ein paar Stunden nehmen, dann wieder pausieren. Nimm aber lieber drei oder vier Stunden in Folge als alle paar Wochen oder Monate eine. Das bringt mehr.

Und such mal - z.B. bei youtube - nach guten Bassisten und versuche, genausogut zu spielen. Das frustet vielleicht im ersten Moment aber dann hast du neue Ideen, woran du arbeiten könntest.
 
Er hat das letzte mal auch gemeint, dass er selten länger als zwei Jahre Unterricht gibt. Ausserdem ist er zeitlich wahnsinnig unflexibel... mal eben ein paar Stunden nehmen und dann wieder pausieren geht mit ihm nicht.
Mein Problem ist, dass regelmäßiger Unterricht nur noch bis zum Jahresende finanziell drin ist. Danach müsst ich halt allein weitermachen, wofür ich noch keinen wirklichen Plan hab..
Den youtube Thread verfolg ich sowieso :)
 
ganz abgesehen von den finanziellen Mitteln ist es ohnehin irgendwann an der Zeit, da man weitere Fortschritte eigenständig erarbeiten muss.

Tägliches Fingertraining kannst Du mit Sicherheit machen und solltest Du auch weiterhin tun. Zwar ist es auf dem Bass nicht so schlimm wie z.B. auf der Trompete oder der Geige, wo man nach einer Woche Pause fast schon nicht mehr richtig spielen kann (gemessen an dem "vorher"), aber auch hier sollte man täglich diverse Mobilitätsübungen machen.

Was man nicht mehr machen muss sind Grundübungen wie Krafttraining und Wechselschlag, aber ich setze mal voraus, daß Du mit beidem nach so langem Unterricht keine Probleme hast.

Die normale Beweglichkeit kannst Du Dir erhalten, indem Du täglich 30 Minuten Licks zum Drumcomputer spielst. Spiel dabei ruhig frei, also improvisiert, und lass Deinen Ideen freien Lauf. So übst Du Kreativität und Timing zugleich. Auf gut Deutsch: Jammen!
Darüberhinaus könntest Du in der nächsten Zeit viele Songs/Basslicks raushören und so dein Gehör schulen, also: Nachspielen, nachspielen, nachspielen. Dabei erweiterst Du auch automatisch Deinen "Wortschatz" auf dem Bass, welcher Dir dann wieder beim Jammen zugute kommt.

Je nach Musikgeschmack kannst Du auch tiefer in die Harmonielehre eintauchen, mit PC und Sequenzern experimentieren und ein anderes Instrument, bevorzugt Keyboard, lernen.

Ich empfehle mal Literatur:

- Frank Haunschild "Die neue Harmonielehre" (Band 1 und 2)

- Gary Willis "Fingerboard Harmony"

Beides (bzw alle drei) sind keine reinen Jazz-Schinken, aber mit den Haunschilds hast Du Werke, in denen eigentlich alles über westliche Harmonielehre, welche in der Popularmusik verwendet wird, in einem quasi-Standardwerk zum Nachschlagen drinsteht.
Das Buch von Willis verbindet allgemeine Harmonielehre mit der Griffbrett-Geometrie und -Logik auf dem Bass, garniert mit ausreichend Beispielen. Allerdings ist dieses Buch meines Wissens nur in Englisch erhältlich.

Als Bassist solltest Du zu irgend einem Zeitpunkt fähig sein z.B. einen im Proberaum oder zuhause gejammten Song sauber in ein Chart zu notieren, also Akkordsymbole, Tongeschlechter und Taktarten/generelle Rhythmik kennen und erkennen.

Das hilft bei der Kommunikation mit anderen Musikern und natürlich zum Erhalt guter Ideen auf Papier. Leider ist es aber anscheinend eine Seltenheit, daß sich Bassisten Sachen notieren, denn wenn ich irgendwo zu ner Probe mit Mukkern neu hinkomme, werd ich immer ob meines Notenständers mit Bryan-Addams-und-The-Beatles-Chart verwundert angeschaut. Ungefähr genauso komisch, als wenn man zu ner Jazz-Probe ohne Papier hinkommt ("wat wie, du spielt frei?") ;)
 
IMHO ist Timing das A und O beim Bassspielen. Die Kunst sich das Timing zu erarbeiten wird von den meisten unterschätzt. Man nehme sich ein Metronom, lässt es mit 40bpm auf 2 und 4 ticken und spielt eine Tonleiter in Vierteln. Harter Tobak. Zu empfehlen ist diese Lektüre:

http://www.amazon.de/Die-Rhythmik-Lehre-Eddy-Marron/dp/3927190012

Bei den allermeisten Bassisten (mich eingeschlossen) besteht hier ungemeines Optimierungspotenzial, vielleicht auch bei Dir? Ich hoffe, das war jetzt konstruktiv genug...:)
 
hast du meinen post gelesen? ich spiel in einer band :rolleyes:
Jau, in einer, in der du das Gelernte nicht anwenden kannst, so dass es verloren geht. Weitere Bands können also zumindest theoretisch nicht schaden.

und jamme auch gelegentlich mit anderen musikern..
Aber eben nicht so, dass das frisch Gelernte vertieft wird oder wenigstens auch nur hängen bleibt...

bitte konstruktive posts oder gar keine. thx
Denk bitte noch mal über deinen Ton nach, das hier finde ich hart an der Grenze zum Unverschämten!

Zum Thema:
Es ist völlig normal, dass deine Lernkurve jetzt deutlich flacher ist als am Anfang, als noch so gut wie alles neu war. Das Verhältnis Gelerntes - Neues ist jetzt natürlich erheblich ungünstiger als bei einem Anfänger.

Wenn du meinst, die Basics alle drauf zu haben, wird es Zeit, mehr Arbeit in Details zu investieren. Kannst du wirklich gut grooven? Wirklich? WIRKLICH? Kannst du improvisieren? Kannst du auch bei höheren Geschwindigkeiten wirlich sauber spielen? Und wie gut ist dein Gehör z.B. beim Raushören von Songs/Licks trainiert?

Möglicherweise hast du mittlerweile das Grundhandwerkszeug erlernt. Vielleicht. Aber ein Zimmermann hat noch lange nicht ausgelernt, weil er mit Hammer und Maßband umgehen kann.

Für mich klingt das nach dem typischen "ich habe wie ein Wilder alle Techniken ausprobiert und geübt. Und was mache ich jetzt damit?".

Schau dich um. Höre hin und sieh zu, wenn andere Bassisten spielen. Analysiere Songs. Übe Grooven. Spiel mit jedem Musiker zusammen, den du triffst. Schreibe Songs. Und überrpüfe immer wieder wirklich selbstkritisch, was du wirklich kannst und was nicht.

Dann sollte dir der Lernstoff für die nächsten 30, 40 Jahre nicht knapp werden :)
 
suppenhühnchen;2585670 schrieb:
IMHO ist Timing das A und O beim Bassspielen. Die Kunst sich das Timing zu erarbeiten wird von den meisten unterschätzt. Man nehme sich ein Metronom, lässt es mit 40bpm auf 2 und 4 ticken und spielt eine Tonleiter in Vierteln. Harter Tobak.

Hmm, ich hab das grad mal ausprobiert und nach einer halben Minute hat es problemlos geklappt...

Schwer wurde es erst wenn man den Fuß dann immer auf die 1 und die 3 noch dazu schlagen lässt.

Frage: Was bringt mir es das Metronom nur auf 2 und 4 schlagen zu lassen? Weshalb nicht Tempo 80 und dafür auf 1-2-3-4? Im Bass Professor steht auch immer, das Metronom solle auf 2 und 4 schlagen. Was hat das für einen Sinn?

Hmm, merke gerade das wird etwas offtopic..., vielleicht könnte man einen extra Thread daraus machen.
 
Frage: Was bringt mir es das Metronom nur auf 2 und 4 schlagen zu lassen? Weshalb nicht Tempo 80 und dafür auf 1-2-3-4? Im Bass Professor steht auch immer, das Metronom solle auf 2 und 4 schlagen. Was hat das für einen Sinn?
Prinzipiell gilt, je niedriger das Metronom-Tempo, desto wichtiger die "innere Uhr". Die 2 und 4 sind im Swing die klassischen Betonungen, so groovt es einfach besser. Schlägt das Metronom auf 2 und 4, hast Du die alleinige Verantwortung für die 1. Und die 1 ist die wichtigste Note des Bassisten.

Auch ein offtopic-sorry von mir ;)
 
suppenhühnchen;2586159 schrieb:
Prinzipiell gilt, je niedriger das Metronom-Tempo, desto wichtiger die "innere Uhr". Die 2 und 4 sind im Swing die klassischen Betonungen, so groovt es einfach besser. Schlägt das Metronom auf 2 und 4, hast Du die alleinige Verantwortung für die 1. Und die 1 ist die wichtigste Note des Bassisten.

Auch ein offtopic-sorry von mir ;)

Was auch interessant ist, bei der gleichen Übung jeden zweiten alle Metronom-Schläge weg lassen.
Dann noch sauber auf der 1 landen, ist auch ne gute Übung für die inner Uhr. :)
 
Ok, klingt logisch.

thx
 
Sorry, ich hab mich da gestern wirklich im Ton vergriffen. zuerst leinix` Antwort falsch interpretiert und dann einfach in die tastatur gehackt..:redface:
Erstmal danke für eure Vorschläge. Einiges davon hatte ich zwar immer wieder angefangen, aber noch nicht konsequent genug durchgezogen.
Jamming zu verschiedenen Drumpatterns benutz ich meistens zum aufwärmen und find`s auch sehr nützlich, um ideen zu entwickeln.
Das Spielen/Mitklatschen zu sehr langsamem Metronom (40-50 bpm) hab ich mal eine Zeit lang gemacht, wurde mir dann aber zu dröge. hatte aber das Gefühl, dass es was brachte.
Mit meiner Band bin ich eigentlich sehr zufrieden, auch wenn ich manches von dem Gelernten dort nicht anwenden kann. Für eine Zweitband fehlt mir leider die Zeit..
Mein größter Schwachpunkt von den angesprochenen Themen ist wohl das Raushören von Basslines, v.a. von schnelleren. Werd das wohl in nächster Zeit forcieren und mir vielleicht doch mal ein, zwei Bücher zur Harmonielehre zulegen.
 

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