Unzufriedenheit im Akkordeonensemble

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senseo
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Aber - wenn ich da mal meine langjährige Erfahrung einbringen darf - es kommt zum Glück nur selten vor. Die Wahrscheinlichkeit nimmt jedoch mit der Stimme zu. Also je höher die Stimme (Akk. I, Akk. II, usw.) desto wahrscheinlicher ist ein Tutti-pffffffft in der jeweiligen Stimme. In der ersten Stimme sitzen sowieso nur die Streber, die allen Zeigen wollen: ich kann das - oder?

Das war jetzt ironisch von Dir gemeint - ist schon klar. Aber genau diese Einstellung ist es, die mir in letzter Zeit das Spiel im Akkordeonensemble gründlich verleidet. (Genaugenommen mache ich da nur noch aus Mangel an Alternativen mit). Jeder will möglichst wenig tun, üben kann man ja während der Proben, da muss man zu Hause nicht auch noch sein Instrument auspacken. Und auch ansonsten verhält man sich am besten möglichst passiv und lethargisch. Also bloß nicht versuchen, selbst irgendwelche Termine zum Spielen zu aquirieren, sondern abwarten, dass einem der Leiter was vor die Nase setzt. Das führt bei mir mittlerweile zu echten Hassgefühlen und ich überlege ernsthaft, die Brocken hinzuschmeißen und nur noch für mich selbst zu spielen.
 
Eigenschaft
 
Man muss halt gucken, ob man wenigstens ansatzweise die gleichen Ambitionen und Ansprüche hat. Wenn es den Kollegen - wie es den Anschein hat - hauptsächlich ums gesellige Beisammensein an den Übungsabenden geht, bitteschön, ist ja legitim. Aber wenn man selber eine Entwicklung auf musikalischer Ebene anstrebt, passt das einfach nicht zusammen.
 
Man muss halt gucken, ob man wenigstens ansatzweise die gleichen Ambitionen und Ansprüche hat. Wenn es den Kollegen - wie es den Anschein hat - hauptsächlich ums gesellige Beisammensein an den Übungsabenden geht, bitteschön, ist ja legitim. Aber wenn man selber eine Entwicklung auf musikalischer Ebene anstrebt, passt das einfach nicht zusammen.

Du sagst es. Leider ist es aber so, dass die Alternative eben "garnichts machen" wäre. Habe schon zigfach versucht, über Zeitungsannoncen oder auch das Internet Leute zu finden - aussichtslos. Es finden sich zwar in den ganzen Musikerbörsen tausendfach Leute, die in 'ner Rockband oder Metalband mitmachen wollen, aber Leute für ein Kammermusikensemble zusammen zu bekommen ist ein schier aussichtsloses Unterfangen. Ich weiß nicht, wo sich die Leute verstecken, die ein klassisches Instrument spielen und dies auch beherrschen. In den einschlägigen Börsen jedenfalls nicht, denn dort wimmelt es zwar nur so von Gitarristen, Bassisten, Keyboardern und "Shoutern" :gruebel: nicht aber von Anhängern der klassischen Sparte.

Also gibt man sich zwangläufig mit dem zufrieden, was man hat. Mit dem Endergebnis, dass man sich ständig über schlecht vorbereitete und unmotivierte Mitspieler ärgert. Wobei ich mich mittlerweile frage, ob es dann nicht vielleicht besser ist, sich aus dem Ensemble zu verabschieden, als sich ständig zu ärgern und immer wieder (vergeblich) zu versuchen, doch noch etwas mit den vorhandenen Leuten auf die Beine zu stellen.
 
In welchem Gebiet wohnst du denn Senseo? Ich wär bei deinem Vorhaben dabei!
 
In welchem Gebiet wohnst du denn Senseo? Ich wär bei deinem Vorhaben dabei!

Tja, das wird leider wohl nichts. Ich wohne im Münsterland, also leider etwas zu weit entfernt. Das ist leider auch immer wieder das Problem. Wenn man dann Leute findet, mit denen man was machen könnte, die auch spielerisch auf dem gleichen Level sind und die etwas erreichen wollen, dann wohnen die grundsätzlich mehrere hundert KM entfernt. Ansonsten findet man - wenn überhaupt - nur Leute, denen eine ganz andere Richtung vorschwebt und die mit klassischem MIII-Akkordeonspiel überhaupt nichts anfangen können.
 
Jo, damit hast du wohl recht - ich wünsch dir viel Glück bei deiner Suche nach nem guten Ensemble - mein Tipp - geh in ein gutes Orchester, dort finden sich oft Leute, ist auch bei mir so; wir spielen zur Zeit nicht regelmäßig aber doch eher anspruchsvolle Dinge!
 
Leider ist es aber so, dass die Alternative eben "garnichts machen" wäre.

ok, wenn du dich gerne reinhängst dann bist du natürlich angeschmiert, wenn deine Mitmusiker mit anderen Ambitionen antreten.

Man wird wohl selten zu 100% zufrieden sein aber wenn es gar nicht mehr stimmt, dann hast du echt ein Problem. Ich bin noch nicht soooo lange bei meinem jetzigen Orchester. Aber das habe ich mir bewusst ausgesucht gerade weil doch ein gewisser Wille da ist, auf einem bestimmten Niveau zu spielen.

Ich hab es natürlich hier im Heimatland von Hohner auch leichter. Im Umkreis von 50km gibt es mehr Akkordeon-Orchester wie ich Haare auf dem Kopf habe. Und da ist wirklich alles dabei. Von Würthner-Preisträgern, Innsbruck-Siegern bis zu Bierzelt-Orchestern.

Wenn du keine Alternativen hast, kann man kaum etwas raten. Am ehesten noch: Augen zu und durch. Immer noch besser als gar keine Musik oder nur noch im stillen Kämmerlein.
 
Hallo Senseo und alle frustrierten Akkordeinist(Inn)en,

dieses Thema kommt gerade recht, denn ich hatte ja vor Monaten schon angekündigt, daß ich ein neues Akkordeon-Orchester mit klassischer Ausrichtung gründen will. Auch ich habe viele Annoncen geschaltet für insgesamt über 500 EUR !!! Zuletzt die teuerste bundesweit im Akkordeon-Magazin! Nach den üblichen Anfangssschwierigkeiten (es melden sich viele Anfänger, die gerade mal eine Tonleiter zustande bringen, manche wollen "nur mal gucken" u.s.w.) ist jetzt - Ihr werdet es kaum glauben - ein ordentliches 19-köpfiges Orchester beisammen, und das nach nur 4 Monaten!!!
Die Spieler(innen) kommen aus ganz Norddeutschland (Hamburg, Niedersachsen und sogar aus Baden-Würtemberg werden 2-3 Akkordenisten anreisen, um bei dem großen Neujahrskonzert am 15.01.2010 dabei sein zu können.
Also warum nicht auch Du, senseo, aus dem Münsterland?
Wir haben bereits Sponsoren gewonnen, mit deren Unterstützung wir die Anreisekosten und - für die Probenwochenenden - die Hotelkosten bezahlen können.

Alles in allem entwickelt die ganze Geschichte jetzt eine Eigendynamik, mit der ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte.
Also, lieber Senseo: Mit Deiner Vorliebe für klassische Musik bist Du bei uns genau richtig!! Und auch alle anderen hier im Forum sind nach wie vor herzlich eingeladen, bei uns mitzumachen.

Unser Neujahrs-Programm sieht u.a. Werke von Strauß, Mozart, Bach, Ravel, Brahms und Chabrier vor.

Wer es sich zutraut, kann sich gerne melden. Es ist alles nicht allzu schwer spielbar, also nicht nur für die Top-Cracks. Wir haben alle Titel auf CD vorrätig und schicken die CD zum Üben, Noten natürlich auch dazu.

Jetzt aber kommt unser einziges wirkliches Problem:

WIR HABEN NOCH KEINEN DIRIGENTEN!

Weiß jemand, wer diese Aufgabe bis zum nächsten Jahr übernehmen könnte? Es ist sehr dringend!!!!

Ich hoffe auf viele Mails (play_bach@t-online.de), Telefonanrufe (0170 - 7754006).
Zeigt bitte, daß hier nicht nur lethargische "Couch-Potatoes" sind, sondern Musiker(innen) mit Biß, Einsatzfreude und Elan!

Also nicht Frust schieben und rumjammern sondern ran an die Tasten und sich melden!!!

Beste Grüße an die Akkordeon-Gemeinde
Norbert
 
Also nicht Frust schieben und rumjammern sondern ran an die Tasten und sich melden!!!

Das hört sich ja alles ganz gut an, aber es ist in meinem Fall so, dass ich ja eigentlich eben gerade nicht in einem Akkordeonorchester mitspielen möchte. Falls es mein Ziel wäre, in einem AO mitzuspielen, könnte ich das mit ein wenig Fahrbereitschaft sicherlich irgendwie hinbekommen. Über Sinn und Unsinn von Akkordeonorchestern wurde im Thread Was stört Euch an Akkordeonorchestern ja schon zu genüge diskutiert und ich glaube, ich habe meine Meinung dazu dort hinreichend kundgetan. Außer einem Zuwachs an Lautstärke und der Möglichkeit, sich ggf. akustisch hinter seinen Mitspielern zu verstecken, bietet die mehrfache Besetzung einer Stimme meiner Meinung nach keinen wirklichen Vorteil.

Worauf ich Lust hätte, wäre ein Ensemble von 3 bis maximal 5 Akkordeonisten mit denen man gemeinsam "Akkordeon vom Feinsten" präsentieren könnte. Das sollten dann schon richtig gute Spieler sein, die auch schwierige Passagen meistern und sich nicht hinter ihren Mitspielern verstecken müssen. Entsprechende Musiker sind aber so gut wie garnicht zu finden.

Alternativ könnte ich mir auch ein gemischtes Ensemble vorstellen z.B. mit Streichern. Aber auch hier ist es nahezu unmöglich, "echte Musiker" zu finden, die sich vom klassischen Musikschüler-Dasein gelöst haben und Eigeninitiative ergreifen können. Auch auf so Sachen, wie Manfred Leuchter sie in Kombination mit verschiedenen Instrumenten macht, hätte ich Lust, aber auch da findet sich niemand. Würde ich hingegen versuchen, "ne Band" zu gründen, sähe die Sache wahrscheinlich viel einfacher aus, da gibt es genug Leute, die sich dazu berufen fühlen.

Vor allen Dingen möchte ich mit Musikern zusammenspielen und nicht mit Leuten, die "Akkordeon spielen". Also es sollte schon Leidenschaft und Gefühl für die Musik dasein - alles Dinge, die ich in meinem aktuellen Ensemble vermisse.
 
Außer einem Zuwachs an Lautstärke und der Möglichkeit, sich ggf. akustisch hinter seinen Mitspielern zu verstecken, bietet die mehrfache Besetzung einer Stimme meiner Meinung nach keinen wirklichen Vorteil.

Worauf ich Lust hätte, wäre ein Ensemble von 3 bis maximal 5 Akkordeonisten mit denen man gemeinsam "Akkordeon vom Feinsten" präsentieren könnte. Das sollten dann schon richtig gute Spieler sein, die auch schwierige Passagen meistern und sich nicht hinter ihren Mitspielern verstecken müssen. Entsprechende Musiker sind aber so gut wie garnicht zu finden.

Vor allen Dingen möchte ich mit Musikern zusammenspielen und nicht mit Leuten, die "Akkordeon spielen". Also es sollte schon Leidenschaft und Gefühl für die Musik dasein -alles Dinge, die ich in meinem aktuellen Ensemble vermisse.

Da das mag alles stimmen, muß aber nicht generell so sein. Wenn ich einen "Gehirn-Scanner" hätte, mit dem ich "Musiker" von "AkkordeonSpielern" unterscheiden könnte, wäre natürlich vieles leichter. Aber auch mit so einem Instrument würde die Auswahl nicht größer sein.

Was Dein 4-5 Leute-Wunsch-Ensemble angeht, so gibt es das bereits: Bei uns!
1. Akk. - eine mehrfache Preisträgerin ("Jugend Musiziert"), 2. Akk. - ein "alter Hase" mit 50 Jahren Musikpraxis, 3. Akk. Spielerin mit Ausbildung in Trossingen, langjährige Erfahrung, Bass - Kontrabassist u. Akkordeonlehrer.
Zu warten, bis die gebratenen Tauben angeflogen kommen, wird nicht viel nützen, man muß selbst aktiv werden.

Zum Thema AO ist schon eh alles gesagt (... nur nicht von jedem...). Bleibt nur die Frage, warum es Streichorchester gibt, wo Geigen, Bratschen, Celli und Bässe auch 3-4-fach besetzt sind. Will man Klangvolumen haben, reichen eben 4 Akkordeons nicht aus, es sei denn, man macht Kammermusik in sehr kleinen Räumen.

Die ganzen Diskussionen hier zeigen doch nur, daß sich die Akkordeonisten meist selbst im Wege stehen, wenn es um die Emanzipation des Akkordeons geht. Man beklagt sich wortreich über das klischeebehaftete Image des Akkordeons, kritisiert aber im selben Atemzug jeden Versiuch, dem Instrument ein breiteres Publikum zu verschaffen.

Natürlich gibt es qualitativ gewaltige Unterschiede zwischen den AOs, aber auch bei allen anderen Musikgruppen und Formationen, vom Blasorchester / Dorfkapelle bis zu den Bläsern der Berliner Philharmoniker, von der 3-Akkorde-Rockband bis zu den Top-Band der internationalen Charts. Nur die obersten 10% gelten zu lassen, heiß nichts anderes, als dem Freizeitmusizieren die Existenzberechtigung abzusprechen.

Wir haben uns mit der Neugründung des "Symphonischen Akkordeonorchesters" und einem klassiche orientierten Repertoire (ohne viel "Tremolo") das Ziel gesetzt, dem Instrument auch jene Publikumskreise zu erschließen, die ansonsten um das Akkordeon einen großen Bogen machen. Ob das gelingt, wissen wir nicht. Einen Versuch ist es aber allemal wert.

Beste Grüße

Norbert
 
Nur die obersten 10% gelten zu lassen, heiß nichts anderes, als dem Freizeitmusizieren die Existenzberechtigung abzusprechen.

Das will ich ja auch garnicht. Allerdings habe ich eben für mich einen gewissen Anspruch an mein Spiel und gewisse Ziele. Dazu braucht es halt Mitspieler, die selbst auch auf einem gewissen Niveau spielen, ansonsten macht es einfach keinen Spaß. Das heißt ja nicht, dass ich deshalb allen anderen Akkordeonisten, die vielleicht etwas anderes wollen, ihre Existenzberechtigung abspreche. Wenn ich allerdings in einem Ensemble mitspiele, in dem 90 % der Mitspieler das Ganze einfach nur als Alibi benötigen, um noch irgendwie ein bisschen was mit dem Akkordeon zu machen - Hauptsache, es wird nicht anstrengend und tut nicht weh - dann habe ich dort ein Problem

Gruss, Senseo
 
Wobei ich dort mit dem, was dabei herumkommt und der stark unterschiedlichen Arbeitseinstellung der Mitspieler mehr als unzufrieden bin.
Gruss, Senseo

Was meinst Du konkret mit "unterschiedlicher Arbeitseinstellung"? Würde mich mal interessieren, wie ein Ensemble damit funktionieren soll.

Gruß

play_bach
 
wir machen es so: im "großen" Ensemble spielen wir Stücke, die für Jedermann hinzubekommen sind. Dennoch teilweise nicht einfach. Doch jeder hat Spaß daran und pflegt weiterhin sein Instrument.
Anschließend spielen wir versiertere Spieler/innen anspruchsvollere Werke, die uns fordern und technisch nicht immer einfach sind.
 
Was meinst Du konkret mit "unterschiedlicher Arbeitseinstellung"? Würde mich mal interessieren, wie ein Ensemble damit funktionieren soll.

Also, meine Arbeitseinstellung sieht so aus, dass ich in jedem Fall eine möglichst perfekte Darbietung abliefern möchte. Wenn etwas nicht klappt oder schwierig ist, wird eben so lange geübt, bis es sitzt. "Geht nicht", "kann ich nicht" oder "ist mir zu schwer" gibt es bei mir eigentlich nicht. Natürlich geht bei mir einige Zeit für's Üben drauf, aber schließlich ist es ja mein Hobby und macht mir Spaß. Da ist es für mich dann auch selbstverständlich, dass ich bei den Proben zu 99% anwesend bin und meine Stücke zur Probe geübt habe und spielen kann.

Leider stehe ich mit dieser Einstellung aber relativ alleine da. Die meisten wollen eben noch ein bisschen Akkordeon spielen, damit das Instrument nicht nur in der Ecke steht. Aber sich anstrengen und etwas dafür tun will keiner. Die meisten schauen sich die Stücke unter der Woche nicht an und packen ihre Instrument nur zur Probe aus. Wenn man Glück hat, nimmt der eine oder andere sein Instrument vielleicht auch einmal zwischendurch für zehn Minuten in die Hand, aber das ist dann auch schon eher die Ausnahme. Lieber überbietet man sich schon vor der Probe mit tollen Argumenten, weshalb man in der letzten Woche wieder überhaupt keine Zeit zum Üben hatte. Und 100% Anwesenheit erreichen wir vielleicht drei mal im Jahr. Anders sieht das natürlich bei irgendwelchen Festivitäten aus, da haben plötzlich alle Zeit.

Das Ergebnis sieht dann so aus, dass teilweise 12 Monate an irgendwelchen Stücken herumgeprobt wird, ohne dass hier eine Vortragsreife erzielt wird (weil eben 60 % der Leute überhaupt nicht üben und darauf warten, dass es ihnen in der Probe zufällt). So gesehen funktioniert das Ensemble eben überhaupt nicht bzw. nur auf sehr unbefriedigendem Niveau. Klar, dass man dann (wenn überhaupt) nur auf irgendwelchen Veranstaltungen spielen darf, wo der musikalische Anspruch nicht allzu hoch ist.
Da aber alle sehr harmoniebedürftig sind, nehmen auch die besseren und motivierteren Spieler die Situation als gegeben hin und versuchen, das Beste daraus zu machen.

Gruss, Senseo
 
Hallo Senseo,

was Du da an Problemen beschreibst, ist in der Tat in den AO's weit verbreitet, nur nicht bei uns (glücklicherweise!!). Ich hatte vor 25 Jahren selbst schon mal das zweifelhafte Vergnügen, an eben so einem AO, wie Du es beschreibst, mitzuspielen. Als ich nach einiger Zeit merkte, wohin der Zug fuhr (eigentlich fuhr er ja gar nicht mehr, sondern blieb stehen), verabschiedete ich mich aus diesem "Akkordeon-Klub". Gerechterseise verschied dieser Verein nach langem Siechtum später dann an Altersschwäche.

Leider führte das bei mir dazu, daß ich danach 20 Jahre lang kein Akkordeon mehr angefaßt habe, was ich heute sehr bedauere.
Aber es ist noch nicht aller Tage Abend! Mit dem neuen Anlauf und der Gründung unseres neuen Orchesters ist ein vielversprechender Anfang gemacht. Wir haben hochmotivierte Spieler(innen), allein 5 (Semi-)Profis bzw. Musiklehrer sind dabei, mit außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten auf dem Akkordeon!

Deshalb verstehe ich nicht ganz Deine Bedenken hinsichtlich unseres Orchesters. Die Entfernung darf bei Deiner Motivation eigentlich keine Rolle spielen. Von Münster sind es gerade mal 250 km und 1x im Monat dürfte das ja kein unüberwindbares Hindernis sein.

Bei klassischen Ensembles gibt es ja das gleiche Problem. Ein Streichorchester ist ja auch nicht komplett in einer Stadt zu finden, mitunter reisen die Musiker ebenfalls
quer durch Deutschland um gemeinsam zu spielen. So auch bei verschiedenen Akkordeon-Ensembles. Zugegebenermaßen ist das Problem hier in Norddeutschland
noch etwas größer als z.B. im südlichen Teil, wo die Musikkultur im privaten Bereich viel mehr gepflegt wird als im "protestantisch-calvinistischen" Norden. Irgendwie muß es damit wohl zusammenhängten.

Für die Probenwochenenden werden kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten geboten, und zwar in vernünftigen Pensionen und nicht in Jugendherbergen!! Noten und CD's werden verschickt, damit jeder seine Stimme zuhause üben kann. Die Stücke dürften ebenfalls nach Deinem Geschmack sein (Mozart, Brahms, Bach, Ravel, Haydn, Händel usw.) Was also hält Dich noch ab? Wir brauchen solche motivierten Akkordeonisten wie Dich.
Du beklagst, daß Du keine Mitspieler findest, sich alle zurückhalten. Was ist mir Dir?

Sei mutig und nimm Dein Herz in die Hand. Erst nachdem Du mal bei uns warst, kannst Du Dir ein Urteil bilden (Vorurteile sind allerdings leichter, dazu braucht man nicht weit zu reisen).

Beste Grüße

play_bach
 
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