Bandproblem hinsichtlich Unzuverlässigkeit, Frust, Resignation

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TheCraftyApe
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Hallo zusammen,
Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum.
Das Thema ist sicher für viele altbekannt.
Es geht um unzuverlässige und unmotivierte Bandmitglieder.
Ich muss mal etwas ausholen zu meinem musikalischen Werdegang (ich versuch es nicht allzu lang werden zu lassen).
Ich hab als Jugendlicher als Bassist in einer Punkband angefangen. Später wechselte ich ans Schlagzeug. Ich hab nebenher immer mal ein bisschen Gitarre gespielt, nur für mich alleine und hab mich da auch nicht weiter entwickelt.
Ich war in der Rolle des Schlagzeugers lange sehr zufrieden, hab das Songwriting anderen überlassen und hab die Bälle bedient, die mir zugespielt worden.
Irgendwann hab ich mich mehr aufs Gitarrenspiel konzentriert und angefangen erste, sehr simple Songs zu schreiben.
2016 gründete ich meine erste Band in der Rolle des Songwriters, schrieb Songs, organisierte einen Proberaum und im Prinzip fast das gesamte Equipment aus eigener Tasche.
Die Band durchlief über die Zeit mehrere Besetzungswechsel aus verschiedensten Gründen. Immer wieder musste man von vorn anfangen.
Nach 7 Jahren, nur einem Gig persönlichen Spannungen und Meinungsverschiedenheiten war ich an einem Punkt wo ich nicht mehr konnte und wollte. Ich hatte keine Energie mehr für diese Band. Ich hab das den Mitgliedern der letzten Besetzung gesagt und wir haben uns aufgelöst.
Danach dachte ich mir: Ich will weitermachen, nicht mit diesem Bandnamen (der für mich eine große persönliche Bedeutung hatte), nicht mit den selben Songs, nicht mit den selben Leuten.
Es sollte eine neue Band werden, ohne den alten Ballast.
Der erste Versuch diese neue Band zu gründen ging in die Hose. Unzuverlässige und unmotivierte Mitglieder, Mitglieder, die die Arbeit in der Band unterschätzt hatten, sich dadurch überfordert fühlten und dann gingen.
Sorry wegen der langen Vorgeschichte. Nun zum eigentlichen Thema:

Ende letzten Jahres wagte ich einen neuen Versuch. Ich fand einen neuen Drummer, der ziemlich gut war. Wir testeten einige meiner Songideen und es lief ziemlich schnell ziemlich gut. Ich fragte den Drummer ob er zufällig einen Bassisten kenne. Auch wenn ich eher ein Nein erwartet hatte sagte er er kenne einen ehemaligen Arbeitskollegen, der gerade angefangen hatte Bass zu spielen.
Er kam zur Band und war für die kurze Zeit, die er zu diesem Zeitpunkt spielte schon recht gut.
Die Songideen formten sich zu Songs. Im Frühjahr diesen Jahres kam eine begabte Sängerin dazu. Endlich lief es mal wieder musikalisch bei mir.
Noch vor ein paar Monaten waren wir optimistisch im Herbst diesen Jahres fit für den ersten Gig zu sein, doch diese Euphorie hat sich nun gelegt.
In den vergangenen Wochen hab ich immer wieder festgestellt, dass der Bassist seine Parts in den Songs nicht kennt und immer wieder falsche Töne spielt. Darauf angesprochen und mit der Bitte die Songs zu Hause zu üben meinte er ganz ungeniert er spiele zu Hause keinen Bass. Nur Gitarre.
Darüber hinaus sind die Bandproben immer seltener geworden. Aufgrund meiner Arbeitssituation und Schichtbetrieb haben wir immer an Wochenenden geprobt. Ich habe das auch von Anfang an kommuniziert, dass Proben unter der Woche für mich schwer bis gar nicht umsetzbar sind.
Nun sind in der Vergangenheit zunehmend Proben ausgefallen, weil vor allem der Bassist und der Drummer andere Prioritäten am Wochenende gesetzt hatten. Allein der Bassist hat bei den letzten 5 Proben 4 mal gefehlt.
Meine Freundin ist dann eingesprungen und hat den Bass übernommen. Ein Dankeschön seitens der anderen beiden Bandmitglieder gab es dafür nie.
Wenn der Drummer dann (zunehmend häufiger) gefehlt hat sind Proben einfach komplett ausgefallen. Ich hatte mich dann mit der Sängerin zu zweit verabredet, immerhin könnte man neue Songs testen und Gesangslinien erarbeiten. Zweimal hat sie kurzfristig und erst auf Nachfrage wegen "Migräne" abgesagt.
Am Freitag hätten wir nach 4 Wochen endlich mal wieder eine komplette Probe gehabt. Die Sängerin hat dann 5 Minuten vor Probebeginn via Telegram abgesagt.
Ich halte mir in der Regel das ganze Wochenende frei und stell mich darauf ein wann die anderen Zeit haben, weil die Musik einen enormen Stellenwert in meinem Leben hat. Und dennoch fallen ständig Proben aus.
Darüber hinaus nehmen wir jede Probe auf und ich kümmere mich jede Woche darum die Musik zu schneiden, zu mixen und der Band in der Telegram Gruppe zur Verfügung zu stellen.
Ein Dankeschön bekomme ich dafür selten, was mich zunehmend frustriert.
Auf Bitten sich bestimmte Aufnahmen anzuhören, gewisse Songs zu üben oder zu Hause weiterzuentwickeln kommt ebenfalls keine Reaktion.
Ich habe die Themen Unzuverlässigkeit, ausfallende Proben, schlechte interne Kommunikation, mangelnde gegenseitige Wertschätzung und kaum vorhandene Vorbereitung auf Proben jetzt ein paar Mal angesprochen.
Die Reaktionen eigentlich immer dieselben:
Entweder verkündet man, dass man sich bessern wolle und im Endeffekt passiert dann doch nichts oder man relativiert oder leugnet gar die Probleme, die ich anspreche.
Ich bin langsam richtig gefrustet, weil ich solche Situationen schon oft und in verschiedenen Konstellationen erlebt habe.
Musik ist mir wie gesagt verdammt wichtig und auch mein erfüllendstes Hobby.
Ich will nicht reich oder berühmt werden. Ich möchte eigentlich nur ein bisschen giggen und ein kleines Album DIY im Proberaum aufnehmen und ich brenne für die Musik.
Aber ich kann das nicht bei den anderen erkennen, bzw sie sagen es, ja, aber sie hängen sich nicht rein.
Ich bin hin und her gerissen meinen Ärger runter zu schlucken und irgendwie weiter zu machen oder einfach hinzuschmeißen. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass ich in der jetzigen Situation und Konstellation nicht glücklich werde, nur immer angepisster. Dabei wollte ich doch immer nur Musik aus Liebe zu ihr, um ihrer selbst Willen und aus reiner Freude machen.
Ich tendiere immer stärker dazu mich von dieser Band zu trennen und mit anderen Musikern weiterzumachen. Es fühlt sich an wie ein totes Pferd zu reiten.

Jetzt hab ich echt viel geschwafelt. Sorry dafür. Aber allein das alles niederzuschreiben hat vielleicht schon etwas therapeutisches. Danke an jeden, der das liest.
Wie seht ihr das?
Macht es Sinn weiterzumachen wenn Hingabe, Disziplin, Zuverlässigkeit und der gegenseitige Respekt fehlen?

Danke für's Lesen.
 
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Macht es Sinn weiterzumachen wenn Hingabe, Disziplin, Zuverlässigkeit und der gegenseitige Respekt fehlen?
Natürlich nicht!

Mir ist nicht klar, welche Art von Musik Du machst, aber ich würde, wenn möglich in kleinerem Rahmen einen Neuversuch machen. Z.B. dass Deine Freundin Bass spielt und Du mit ihr alleine etwas auf die Beine stellt, was euch zufrieden stellt. Evtl. die Sängerin nochmal versuchen zu motivieren. Aber das ist nur in Kladde gedacht und muss für Dich auch gar nicht passen....
 
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Guter Tipp, aber ich hatte mit meiner Freundin in der Vergangenheit bereits in einer Band gespielt. Sie hat das Musizieren aber leider vor ein paar Jahren an den Nagel gehängt, hilft nur mir zu liebe ab und an aus. Fest in einer Band spielen möchte sie nicht mehr.
 
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Man sagt ja: "Es ist heutzutage verdammt schwer anständiges Personal zu bekommen"

Mach' Dir doch mal die Mühe und untersuche Deinen Text nach "meine", "mir" und hauptsächlich "ICH" ...
Vielleicht wäre es für Dich ganz lehrreich in eine in sich eingespielte Band einzusteigen (zu dürfen) und Dich dort in das Gefüge einzuordnen. D.h.: Dich unterzuordnen.
Dem hast Du meiner Meinung nach unterschwellig vorgesorgt in dem Du (unbewußt?) alle "Bälle" an Dich gerissen hast und dazu auch noch die Macht über den Proberaum hast.
Also bist Du der Boss und erwartest von den Anderen Dir Ihre Dankbarkeit für Dein "selbstloses" Tun in Gehorsam zu zeigen.
Und wenn sie es nicht tun empfindest Du das als respektlos ...? Hm! :unsure:

Für ein auf Dich zugeschnittenes Projekt nach Deinen Ambitionen bist Du wohl doch etwas zu anspruchsvoll.
Bezahl' die Leute ... und sie müssen machen was Du willst.
Ansonsten: mehr Respekt vor der Freizeitgestaltung anderer Leute. Dazu sagt man dann wohl "Kompromiss". Aber leider ist ein Kompromiss nun mal ein Ding, mit dem keiner richtig zufrieden ist.
Oder: die lange, sehr lange Suche nach der Kompatibilität ...

Nichts für Ungut (y) :)
 
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Danke. Ich gehe mal in mich
 
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Danke dir. Ich schau mal rein
 
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Also ich finde dass man schon erwarten kann, dass die anderen zu verabredeten Proben kommen und auch die Songs vorbereiten. Das ist doch normal und kein überzogener Anspruch.

Such dir andere Leute die auch mitziehen.
Vielleicht wäre es für Dich ganz lehrreich in eine in sich eingespielte Band einzusteigen
Er hat ja zuvor als Drummer diese Rolle übernommen.
 
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Ich denke diese Band-Geschichte hat sich so schon 1000 mal abgespielt und ich kann das so ähnlich auch wiedererzählen.
Eigene Musik machen und auf die Bühne bringen, ist IMO eine Mamutaufgabe (…wenn man nebenbei noch ein normales Leben führt). Irgendwann bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass die Leute, die fähig und zuverlässig genug für so ein Projekt sind, nicht genug Zeit haben und die, die Zeit hätte, diese auch nur deshalb haben, weil sie sonst nichts richtig auf die Kette bekommen.
Will man so ein Projekt dennoch umsetzen, braucht man also viel Geduld und Frustresilienz!
Cover Musik ist da weniger Aufwand und leichter mit „geerdeten“ Leuten umsetzbar: Die Stücke sind fertig, es gibt gute Vorlagen, Transkriptionen, ggf. kennen/können die Bandkollegen auch schon das eine oder andere; Gigs sind leichter zu beschaffen,...
Dafür kann man halt nicht sein eigenes „Ding“ machen.
In dem Spannungsfeld bewegt man sich. Da macht es IMO auch wenig Sinn darüber zu klagen, denn es ist wie es ist!
Was @malesch anspricht ist jedoch auch Teil des Mosaik. In einer Band muss man auch flexibel und tolerant sein und den anderen Kollegen auch entgegen kommen und aufpassen, dass „hohe Motivation“ nicht als dominante Ego-Show rüberkommt…
 
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Ich kann mich sowohl den Meiungen mit "Nein" anschließen als auch dem "Überdenke Dein Konzept" und hätte noch zwei, drei andere Aspekte einzubringen:
Möglicherweise ist es eine Option für Dich, in das homerecording einzusteigen. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, spielst Du Bass, drum und Gitarre. Möglicherweise weißt Du auch schon ganz gut, was die Instrumente in Deinen Songs eigentlich spielen sollen. Für den Gesang kann man sich mit unterschiedlichen Leuten zusammen tun, im Grunde könnte man auch jeden Song als ein eigenes Projekt ansehen. Hier auf dem Board gibt es auch Leute, die interessiert an Kollaborationen/Kooperationen sind. Zeitlich kann man das besser strukturieren, weil die Leute dann an den Songs weitermachen können, wenn sie Zeit haben. Eine DIY-CD bekommt man so vermutlich auch ganz gut hin. Nachteile: Du brauchst natürlich das Equipment dazu. Und es entsteht so erst mal keine Band, mit der Du auftreten kannst. Dennoch: Du hättest das Regieheft in der Hand und könntest Deine Zeit wahrscheinlich auch besser nutzen. Kollaborationen und Kooperationen haben auch ihre Tücken, aber vielleicht wäre es einen Versuch wert - vielleicht mit einem Song, der sich besonders dafür eignet.

Zweite Option: Tu Dich eher mit Leuten zusammen, die auch ihr Ding machen wollen. Heißt: Die darauf aus sind, auch ihre Songs einzubringen und zu realisieren bzw. Bock darauf haben, ihre Rolle als Instrumentalisten aktiv auszufüllen und eigene Ideen einbringen wollen. Dort ist in der Regel die Motivation höher, weil das Motiv das gleiche ist: die eigenen Songs und Ideen umzusetzen. Nachteile: Es sind nicht nur Deine Songs. Vorteile: Du profitierst vielleicht sogar davon, dass Du mehr vom Songwriting mitbekommst durch die Ansätze und Vorgehensweisen anderer Leute. Vielleicht macht es Dir auch Spaß, Dich als Gitarrist einzubringen und andere zu unterstützen.

Dritte Option: Mach einen Neustart, aber anders. Setz mehr auf gezielte Suche und gezielte Auswahl, habe keine Scheu, Dich früh von Leuten zu trennen, die nicht zu Proben kommen oder ihr Zeug nicht drauf haben. Jeden Monat einen oder zwei Songs. In vier Monaten einen kleinen Gig bzw. eine öffentliche Probe vor Freunden. Nichts ist lähmender als ein schleichender Prozess, den Du ja schon divers Male durchgemacht hast. Achte auf den "spirit".

Meiner Erfahrung nach kommt es sehr auf die Umstände an: In einer Großstadt hat man die größere Auswahl, beispielsweise. Ist die Auswahl gering, macht man Abstriche bei den Ambitionen, macht Kompromisse, Hauptsache spielen und am Ball bleiben. Homerecording kann die Möglichkeit, geeignete Leute zu finden, enorm erweitern - ganz einfach, weil man nicht auf einem Raum hocken muss, um etwas zustande zu bringen. Neben Alter und Erfahrung können tausend Sachen eine Rolle spielen - das kann man gar nicht alles benennen oder beschreiben. Ich schaue viel mehr auf eine grundsätzliche Haltung zur Musik und zum eigenen Machen-Wollen, eine gewisse Disziplin und dass die Chemie stimmt. Das Bauchgefühl trügt selten und ist letztlich - für mich - oft entscheidender als die musikalischen Fähigkeiten: Wenn man Bock darauf hat, zu lernen, an etwas zu arbeiten und was rauszuhauen und aus dem Keller rauszukommen, dann ergibt sich der Rest von selbst.

Herzliche Grüße und viel Erfolg!

x-Riff
 
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Ich sehe das ähnlich wie @malesch :
Du hast den Proberaum, du suchst die Musiker, dir gehört die Anlage, du schreibst Songs ...
Du bist das Alpha-Tier.
Oder: Du möchtest es gerne sein.

Ob das klappt, ob du eine Führungspersönlichkeit bist, können wir hier nicht beurteilen. Wir können auch nicht mit den anderen Band Mitgliedern sprechen.

Natürlich gibt es immer wieder unzuverlässige Pfeifen und Enttäuschungen - aber bei dir ist das verdächtig oft.

Ich würde dir auch empfehlen, mal kleinere Brötchen zu backen und in eine bestehende Band einzutreten. Es kann sogar befreiend sein, die Last der Verantwortung abzulegen und "einfach nur Musik zu machen".
Ich habe das selbst schon mehrfach erlebt.

Ob das klappt, kann dir keiner sagen.
Aber einen Tipp möchte ich dir noch mitgeben:
Immer, offen und frühzeitig kommunizieren!☝🏽
 
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Kurze Info: Ich habe den Thread hierher nach "Band und Proben" verschoben.
 
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Meiner Meinung nach der Schlüssel: Offene Kommunikation. Sag was dich stört und warum, und wie du es gern hättest. Möglichst Ich-Botschaften ohne Schuldzuweisungen. Dann erkläre, dass du unter den aktuellen Bedingungen keine Lust mehr hast. Dann kann man entweder einen gemeinsamen Nenner finden oder es sein lassen.
 
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Wie seht ihr das?
Macht es Sinn weiterzumachen wenn Hingabe, Disziplin, Zuverlässigkeit und der gegenseitige Respekt fehlen?
Deine Probleme kommen mir doch sehr bekannt vor. Da organisiert man, schreibt Songs und freut sich auf jede Probe, und dann fehlt wieder jmd, oder mehrere zum eigentlich festen Termin. Bei der nächten Probe sind wieder alle an Board. Man freut sich tierisch und denkt, jetzt läuft die Sache. Vlt. kommen sogar Gigs zustande und man schafft es in einem Profistudio Alben einzuspielen ... und dann geht alles von vorn los oder wird schlimmer und sogar Gigs werden-aus "Gründen"- kurzfristig abgesagt. Spätestens dann sollte man mMn. die Reißleine ziehen.

Nun stehen dir mehrere Möglichkeiten offen, leider haben alle davon auch Frustpotential. Das Homercording kannst du aber auf jeden Fall weiter betreiben (und evtl. darüber die passenden Mitstreiter finden).

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Dann kann man entweder einen gemeinsamen Nenner finden oder es sein lassen.
Höchstwahrscheinlich wird ziemlich schnell der gemeinsame Nenner gefunden und bei der nächsten Probe ...
 
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So etwas kennt jeder, und da bin ich auch keine Ausnahme. @malesch stimme ich voll und ganz zu.
Was ich mich darüber hinaus frage: Wie alt seid ihr? Und wie sieht das individuelle private Umfeld von euch aus? Das ...
ich brenne für die Musik
... interpretiert jeder anders. Ich behaupte das von mir auch, aber stelle Musik und Band niemals in der Priorität über Frau und Kinder.
Darüber hinaus sind die Bandproben immer seltener geworden. Aufgrund meiner Arbeitssituation und Schichtbetrieb haben wir immer an Wochenenden geprobt. Ich habe das auch von Anfang an kommuniziert, dass Proben unter der Woche für mich schwer bis gar nicht umsetzbar sind.
Ich halte mir in der Regel das ganze Wochenende frei
Das kann eine sehr schwierige Voraussetzung für viele potenzielle Mitmusiker sein. Ich persönlich würde sicher auch hin und wieder mal an einem Tag am Wochenende proben können und wollen, aber grundsätzlich sehe ich mögliche Bandproben eher unter der Woche in den Abendstunden. Ich spielte auch in mehreren Bands mit Mitgliedern im Schichtbetrieb. Aber auch hier hatten wir immer einen festen Tag unter der Woche. Wenn dann der Schichtarbeiter Spät- oder Nachtschicht hatte, war er eben nicht dabei. Der große gemeinsame Nenner waren alle anderen, die "normal" arbeiteten und sich den Probeabend unter der Woche freihielten.
Statt sich zu fragen, warum die Bandmitglieder zunächst an den Wochenenden Zeit für Proben hatten und später nicht mehr bzw. nicht mehr regelmäßig, würde ich mich eher fragen, warum bei mir Bandproben unter der Woche "schwer bis gar nicht umsetzbar sind". Beansprucht mich mein Job so sehr, dass ich von 24h/Tag, abzgl. notwendiger Dinge wie Schlaf, Essen usw., während der gesamten Arbeitswoche nicht 2-3 h am Stück Zeit für Bandproben habe? Wenn ja, würde ich mir einen anderen Job suchen, statt mich darüber aufzuregen, dass die anderen am Wochenende nicht mehr so viel Zeit wie zu Beginn haben - oder anders ausgedrückt: Andersrum wird ein Schuh draus ;)
 
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Mal aus der Sicht von einer Person, die sehr bewusst kein "Bandleader" ist, sondern "nur" Sideman (allerdings gerne Zentner an über die Jahrzehnte angesammeltem Equipment bereitstellt): Eine Band braucht viel Zeit, aber sofern ich mehr bin, als kurzfristig "eingeflogener Sessionmusiker", bringe ich mich auch vernünftig ein. Sonst muss ich es sein lassen oder bleibe eben in einer Band Ersatzmusiker (bin auch [!] in dieser Konstellation, habe aber von Anfang an kommuniziert, dass ich einer dritten Band nicht werde regelmäßig mitwirken können).
Zu @dees - einen anderen Job suchen, klappt leider nicht mehr, aber das Ende des regelmäßigen Erwerbslebens ist absehbar. Aber den "großen gemeinsamen Nenner" braucht es, ja.
Zu @bassilisk - hmm, ich lese den Eingangstext nicht so, dass der TO ein Alphamenschlein sein möchte, sondern einfach erstmal eigene Ideen gemeinsam mit anderen Leuten realisieren möchte. Ich bin auch jemand, der bei übergroßen Egos Allergien bekommt. Das lese ich hier aber nicht heraus, sondern den Wunsch nach gemeinschaftlichem Erarbeiten von etwas, was auf eigenen Ideen basiert. Damit kann ich mich als Sideman sehr gut abfinden. Den "Job" nehme ich dann auch ernst. Geht vielleicht nicht allen so. Muss natürlich Spaß machen (oder gut bezahlt werden..., nee, würde auch nicht helfen, habe ja einen passenden Brotjob).
Homerecording wäre natürlich eine Möglickeit, aber das "Auf-die-Bühne-Bringen" ist ja auch ein möglicher Teil des Musikmachens, der Spaß macht. So, wie es sich hier liest, scheint es aber die erste Möglichkeit zu sein; die aktuelle Besetzung ist da wohl eher nicht wirklich zukunftsfähig. Oder: Man ersetzt die wöchentlichen Proben durch ein intensives Probenwochenende oder zumindest einen Probentag alle 6 Wochen oder so.
 
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Noch eine rein organisatorische Idee, die allerdings den Willen aller Beteiligten in der Band voraussetzt, bei den Songs weiterzukommen und Auftrittsreife zu erlangen:
Es gibt, gerade in diesen Monaten, etliche Möglichkeiten eines verlängerten Wochenendes (demnächst beispielsweise Pfingsten, demnächst Himmelfahrt mit der Möglichkeit eines Brückentages). Da kann man eine "Bandklausur" ausmachen. Das ermöglicht konzentriertes Üben des Materials, Arbeiten an den Feinheiten und Ausbügeln von Schwachstellen. Ein gutes Ziel liegt darin, "amtliche Fassungen" für die Songs zu erarbeiten. Das ist dann die Voraussetzung dafür, sie individuell und bei den nachfolgenden Proben nur noch festigen zu müssen. Damit kann man auch die Grundlage für ein Auftrittsprogramm legen, das man ab da immer wieder spielt, bis es sitzt.

Ohne den entsprechenden Willen (und natürlich die faktischen Möglichkeiten, im Sinne von: da sind von Bandmitgliedern keine Ferien/Reisen geplant), funktioniert das freilich nicht. Wenn aber der Wille und die Möglichkeiten da sind, ist das durchaus eine interessante Option.

x-Riff
 
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Frust entsteht, so habe ich gelernt, durch unerfüllte Erwartungen.
Das kann ich hier an einigen Punkten gut nachvollziehen.

Ich denke, man muss sich seine Erwartungen und die der Anderen gut auseinandersortieren. Es kommt da vieles zusammen.
Musikalisches Level, persönliches Engagement und Stellenwert von Musik an sich und des Bandprojektes speziell, wie versteht man sich persönlich, ist es Hobby für den Spaß oder will man vielleicht Geld verdienen.
Ich kenne Leute, die treffen sich jede Woche zur "Bandprobe", quatschen aber eigentlich fast nur. Passt aber für sie.
Eine andere Band macht es ganz anders, die proben praktisch vielleicht alle zwei Monate mal, es wird aber online abgesprochen, welche Stücke und wie die Abläufe sind (die "amtlichen Fassungen" von denen @x-Riff spricht), und dann übt jeder sein Zeug intensiv für sich. Wenn etwas beim Auftritt nicht klappt, wird das geklärt und wenn jemand sein Zeug auf Dauer nicht ordentlich kann, werden andere Musiker gefragt.
Die Spannweite ist relativ groß.

Das Problem des TE kann ich gut nachvollziehen. Hier sind einfach die Ansprüche der Mitmusiker total unterschiedlich. Meine Erfahrung ist eher, dass man die Leute nicht ändern kann. Bzw. bringe ich nicht die Kraft und Energie auf, das zu versuchen.

dass der Bassist seine Parts in den Songs nicht kennt und immer wieder falsche Töne spielt. Darauf angesprochen und mit der Bitte die Songs zu Hause zu üben meinte er ganz ungeniert er spiele zu Hause keinen Bass.
Dann wird es mit ihm kein ernsthaftes Projekt. Kann man nochmal ansprechen, aber wenn er keinen Bock hat, sich auf seinem Instrument zu verbessern bzw wenigstens seine falschen Töne in Ordnung zu bringen, was soll das dann?

An Stelle des TE würde ich persönlich versuchen, auf dem Instrument und, wenn man denn eigene Songs machen will, auch beim Songwriting so gut wie möglich zu werden. Jeden Tag daran arbeiten. Je besser Du bist, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich. Das ist das, was Du selbst machen kannst, unabhängig von anderen.
Als zweites Kontakte pflegen, rumfragen, möglichst viele Leute kennenlernen. Auf Anzeigen reagieren, selbst aktiv Leute suchen. Zu Sessions gehen, eine mitorganisieren, an Workshops teilnehmen usw.
Und musikalisch / organisatorisch flexibel sein. Wenn Du zB die Möglichkeit hast, einmal im Jahr bei einer richtig guten Truppe mitzuspielen, dann mach das. Auch ohne Geld und wenn es vielleicht musikalisch nicht ganz Deine Richtung ist. Versuche dort, so gut wie möglich abzuliefern. Alles, was Du machst, bringt Dich erstmal musikalisch weiter und bringt Kontakte, auch wenn sich damit manchmal erst über Umwege und erst ein paar Jahre später was ergibt.
Wenn Du gute Musiker kennst, die woanders "gebunden" sind, kann man auch mal einen Auftritt für einen Geburstag o.ä. organisieren und sie fragen, ob sie bei der einen Sache mitspielen.

Der Rest wird sich ergeben. Man ist halt in einem Bandprojekt von anderen abhängig, und darauf hat man nur begrenzt Einfluss.
Wenn man mal ein Jahr keine Band hat, nutz die Zeit, um dich weiterzubilden. Nimm Unterricht, und spiel auch mal alleine irgendwo.

So würde ich rangehen. Sind zwar leider auch nur Tips, aber vielleicht ermutigt Dich ja das ein oder andere, nicht den Kopf hängen zu lassen. Ich drück Dir die Daumen.
 
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