Verkrampfen beim Auftritt, was tun?

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Hi,

in mehr als der Hälfte aller unserer Gigs kommt es bei mir schon relativ früh im Set zu richtigen Krämpfen im rechten Oberarm, was mich beim Spielen immens beeinträchtigt. :(
An meiner Spielweise selbst sollte es nicht liegen, da mir das in Proben NIE passiert, auch wenn ich fünfmal so lange spiele.


Bleibt also nur übrig, dass ich...

(1) nicht entsprechend warm(gespielt) bin. Dann wäre die Frage ob ich vorher ein paar (Dehnungs?-)Übungen machen sollte (spiele Bass), speziell halt für die Arme. Fällt da jemandem was Angemessenes ein?

(2) nervös bin und deswegen verkrampfe. Wie gesagt, ist nicht bei allen Shows so, aber wenn's passiert geht's spielerisch echt in die Knie bei mir. Dabei bin ich eigentlich selten wirklich aufgeregt, vielleicht kommt da ja was aus dem Unterbewusstsein hoch. ;)
Was ist hier also zu tun (außer vielleicht zulaufen lassen oder was rauchen), Entspannungsübungen...? :redface:


Nun denn, vielleicht hat hier ja jemand ein, zwei Tipps oder abweichende Interpretationen, woher meine Bühnenkrämpfe kommen könnten, bin für alles dankbar. :)
 
Eigenschaft
 
Kann Dir ein paar allgemeinere Tipps geben:

1. Ist das erste Stück so, dass Du gut reinkommst? Für mich ist der Einstieg das Wichtigste: wenn der gut läuft, läuft der Rest fast wie geschmiert. Das erste Stück sollte Dir (am besten natürlich der ganzen Band) das Gefühl ermöglichen: WoW - wir sind drin. Also nicht zu kompliziert, nicht zu stressig, nicht zu ambitioniert.
2. Welche Bilder/Stimmen hast Du im Kopf? So was in die Richtung: Ob ich wohl wieder meinen Krampf kriege? Hoffentlich geht´s gut. Mensch, nicht schon wieder. Ob ich den Lauf diesmal hinbekomme? Etc. Du weißt schon, was ich meine. Damit ist ne Verkrampfung - ob jetzt innen/außen oder beides quasi hausgemacht und self fullfilling prophecy-mäßig vorgeplant. Also alles in den Kopf, was positiv ist, Dir ein gutes Gefühl gibt. Im Fußball sagt der Trainer seiner Mannschaft, wenn die gegen Bayern München spielen: Geht raus und habt Spaß am Spielen. Die Grundlage (Training, Einstellung, Taktik) muß vorher drin sein. Also rausgehen mit der Einstellung: Das wird ein geiler Gig! Am beesten die ganze Band. So wie die Hamburger vor jedem Spiel. Und sich nicht durch ein Gegentor (Fehler, Patzer) aus der Ruhe bringen lassen.
3. Bist Du nervös? Such Dir jemand in der Band aus, mit dem Du gut kannst und guck den/die an. Such Dir jemand aus dem Publikum für einen guten Blickkontakt.
4. Macht Ihr irgendwas anders beim Auftritt als bei den Proben (von ganz natürlichem und eher anregendem Lampenfieber abgesehen)? Dem mal nachgehen.

Dat is erst mal allet,
soweit,

x-Riff
 
Hi,

schwer zu sagen. Du sagst ja selbst, dass es nicht immer passiert. Also liegt's vielleicht immer an der Tagesform- die ist ja nicht zu unterschätzen.
Schlechte Laune oder ein schlechtes Gespräch am morgen können einen schon körperlich runter ziehen.

Spiele auch Bass und hab eigentlich nur manchmal Probleme mit den Fingersätzen der Griffhand (bei mir links).

Vielleicht versuchst Du's ja wirklich damit, dass Du vor dem Gig ein paar einfache Liks runter spielst.
Ich spiel immer Tonleitern über die gesamte Partitur. Klingt zwar doof, aber mir hilfts.

Gruß
Stephan
 
Echt sehr komisch... Konzentrier dich mal vor nem Auftritt darauf, ob dein rechter Arm angespannt ist. Das merkt man nämlich manchmal selbst gar nicht. Ich hab irgendwann mal gemerkt, dass ich meine Zähne total krank zusammenpresse, obwohl ich wie du sehr wenig aufgeregt bin vor Konzerten. Also einfach mal auf sowas achten und dann evtl. ändern.

Drogen helfen in deinem Fall so wie in den meisten anderen Fällen absolut nichts. Denn du magst zwar lockerer werden, aber irgendwann gewöhnst du dich daran, vor dem Gig zu saufen oder zu kiffen und dann wirds scheisse. Ich hab letzten Samstag mit ner Band zusammengespielt, wo der Bassist sich 2 Flaschen Rum-cola (50:50 Mischung) vor dem Auftritt in den Kopf geballert hat. Der Gitarrist meinte dann, das wäre wohl normal. Er hätte schon Konzerte erlebt, wo der Basser nicht mehr wusste, welchen Song er spielt. Ich kenne ihn ziemlich gut, deswegen weiss ich, dass er EXTREM gut am Bass ist. Aber bei dem Konzert war er einfach scheisse, weil er nur noch rumstehen und blöd durch die Gegend gucken konnte, wobei er sich dauernd verspielt hat. Wir haben in der Band die Regel: Ein Bier vor dem Auftritt und eins dannach! Ich trinke generell nichts vor einem Auftritt. Das hat bisher gut funktioniert...
 
x-Riff schrieb:
[...]
Im Fußball sagt der Trainer seiner Mannschaft, wenn die gegen Bayern München spielen: Geht raus und habt Spaß am Spielen. Die Grundlage (Training, Einstellung, Taktik) muß vorher drin sein. Also rausgehen mit der Einstellung: Das wird ein geiler Gig! Am beesten die ganze Band. So wie die Hamburger vor jedem Spiel. Und sich nicht durch ein Gegentor (Fehler, Patzer) aus der Ruhe bringen lassen.
[...]

Und just heute hat Hamburg gegen Bayern gewonnen; bist du ein Prophet? ;) :D


Zum Thema: Ich denke schon, dass das ein wenig von der Nervosität kommt, auch wenn du sie eigentlich nicht spürst. Unterbewusst ist sie da. Versuch die Muskeln gut zu lockern und zu dehnen und achte während der ersten Lieder auf die Armhaltung. Ich hatte das bei schweren Stücken, die ich noch nicht richtig beherrscht habe: Ich verharre in komischer Stellung, die Muskeln verkrampfen, und das 4 Minuten lang, da macht der Muskel halt zu.
Also: Achte auf die Stellung beim Spielen der ersten paar Stücke, dann sollte das klappen.
Kannst auch Leute aus dem Publikum, die du kennst oder noch besser deine Bandgenossen fragen, ob ihnen irgendwas an deiner Haltung anders vorkommt als bei den Proben. So kannst du der Verkrümmung aktiv entgegenwirken.
 
was isst du denn so vor den auftritten? wenn man vorher aus nervosität lange nichts isst und wenig trinkt, wird man für krämpfe anfälliger. deshalb vorher noch ein wenig essen, besonders sachen mit spurenelemente, calcium und magnesium sind hier besonders wichtig.
 
Es gab darüber schonmal einen wirklich sehr guten Thread, ich glaube auch in diesem Unterforum... Such mal danach, es lohnt sich!
Gruß
-Lennart
 
Danke für die Tipps.... einfaches Dehnen und Warmmachen hat vorgestern jedenfalls gut geholfen! Muss sich aber noch die nächsten paar Mal bewähren, hehe. :)
 
Hatte das gleiche Problem auch oft und da ich eigendlich nie nervös war (Ich weiss nicht wieso, aber irgendwie macht mir das einfach nix, Spinnen sind schlimmer :) ) bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass es am Einstieg in technischer Hinsicht liegt. Wir haben als erstes immer ein recht schnelles Stück gespielt und die Kombination mit nicht aufwärmen und dem plötzlichen Wechsel von relativ normal temperierter Umgebung auf ne knallheiße Bühne hat wohl immer dazu geführt. Ichhab dann irgendwann mal angefangen den Arm vorher so komisch auszuschütteln und ein paar schnelle Rhytmussübungen zu spielen, bevor es auf die Bühne ging. Hat auch gut geholfen.

Wenn man probt spielt man sich unbewusst warm, weil an natürlich erstmal kabeleinsteckt und während die Gitarristen ihre Bodentreterarmeen klar machen ordentlich rumdudelt. Muss gar nicht mal so lang sein, nur so 3-5 Minuten.
 
Mir gings als auch ganz ähnlich so. Auf Gigs gings meistens nach zwei drei Liedern mit den Krämpfen los. Was dann im besonderen geholfen hat, war ein bissel Ausdauertraining (auch wenns nervt). Hat sich besonders bei mehreren Gigs hintereinander ausgezahlt.
Und dann meine Geheimwaffe: Placebowasser! Heißt im Klartext man löse eine Magnesiumtablette in ner Flasche Sprudel auf und trinkt die allmählich während des Gigs... und schon sind die Muskeln mit Mineralien aufgepumpt, meint man zumindest.
 
Gegen Krämpfe hilft doch auch Magnesium bzw. Bananen oder?
 

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