Verschiedene Schreibweisen Dur-Tonleitern

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Moin,

ich habe mich mal (endlich) mit Musiktheorie auseinandergesetzt und stoße hier auf eine Frage, auf die ich nicht so richtig eine Antwort finde.

Nehmen wir mal an, ich möchte eine H-Dur-Tonleiter haben.
Ich bin nach dem G gestartet, also praktisch im Zwischenraum der zweiten und dritten Notenlinie - von dort aus habe ich dann meine Tonleiter aufgebaut und musste die letzten zwei Noten (A und H) mit Hilfslinien zeichnen.
Nun finde ich im Internet eine andere Schreibweise, in der die Tonleiter unten startet, also nach dem C natürlich (H-Cis-Dis...).
Jetzt kommt bei mir die Frage auf, ob beide Tonleitern gleichwertig sind, man also beide Schreibweisen benutzen kann?!
Nehmen wir an, man sagt mir, ich solle das Ais dort einzeichnen... dann hat es doch, ausgehend vom Startpunkt aus, einen jeweils anderen Standort.

Ist das praktisch etwas Universelles, was man einfach übertragen kann und trotzdem weiß, was gemeint ist?


Grüße!
 
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Hallo JustDistortion,

ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe, aber versuchen wir's mal:

Ich bin nach dem G gestartet, also praktisch im Zwischenraum der zweiten und dritten Notenlinie

Grundsätzlich ist es üblich, eine Tonleiter mit ihrem Grundton beginnen zu lassen.
Bei H-Dur wäre das also ein H.


Nun finde ich im Internet eine andere Schreibweise, in der die Tonleiter unten startet, also nach dem C natürlich (H-Cis-Dis...).

Ebenso grundsätzlich gilt: die Oktavlage ist völlig wurst.
Es ist also egal, in welcher Oktavlage man mit der Tonleiter startet und viele Übungen erstrecken sich auch über mehrere Oktaven.
Die Leiter wiederholt sich einfach immer.

Weiter "Unten/oben" und Hilfslinien sind sowieso relativ, weil das erstens vom Schlüssel abhängt (einen Bass im Violinschlüssel zu notieren würde zu einem Hilfslinien-Overkill führen).
Außerdem haben Gitarre (und Bass) die Eigenheit, dass man sie üblicherweise eine Oktave höher notiert, als sie tatsächlich klingen. Eben um zu viele Hilfslinien zu vermeiden.

Viele Grüße
Torsten

PS: in der Praxis (wenn man notierte Tonleitern als "Praxis" ansehen mag), hängt es auch manchmal vom Instrument ab (bzw. dessen Tonumfang).
Eine Querflöte kann z. B. das h unter der ersten Hilfslinie überhaupt nicht spielen, weil sie erst beim c' beginnt. Da wäre es dann dumm, die "tiefere" Variante zu notieren.
 
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Grundsätzlich ist es üblich, eine Tonleiter mit ihrem Grundton beginnen zu lassen.
Bei H-Dur wäre das also ein H.
Ja genau, mit "nach dem G" meinte ich einfach das H. Wollte nur die Position dadurch verdeutlichen. ;)
Das mit den Oktaven hab ich ganz vergessen. Man könnte das mit dem Strich (z.B. H') differenzieren, richtig?
Okay, d.h. dann in der Folge auch, dass es kein Richtig und Falsch per se gibt und die Noten an sich trotzdem noch stimmen bzw. einfach mehrere Positionen haben (halt eine andere Oktave haben).

Perfekt, wenn das wirklich so ist (dass sich die Tonleiter einfach wiederholt), dann ist das ja alles kein Thema!
Danke dir!
 
Hm, ich verstehe Deine Frage und Folgerung noch nicht:
  • kann es sein, dass Du keine Klaviatur nutzt? (an dem "Eingabegerät" wird vieles einsichtiger)
  • gleiche Töne können in verschiedenen Oktaven notiert sein ... dann sieht man das aber auch im Notenblatt
  • die Tonarten sind eindeutig, im Sinne des Highlander-Prinzips: "es kann nur eine geben" (wenn man #-e und b-s auszählt)
Nun finde ich im Internet eine andere Schreibweise,
Ich glaube, die würden wir hier auch ganz gerne sehen :D Kriegst Du den Link noch zusammen?
 
Ich glaube, die würden wir hier auch ganz gerne sehen :D Kriegst Du den Link noch zusammen?
https://www.theorie-musik.de/tonleiter/alle-dur-tonleitern-im-violinschluessel/
Bitteschön!
Ist schwierig, eine genaue Frage zu formulieren, wenn man es selber nicht ganz rafft, hehe...
Dort sehen wir, dass H-Dur eins nach dem C (damit Cis) anfängt, sprich: unten.
Ich habe aber die H-Dur-Tonleiter nach dem G angefangen, also zwischen der zweiten und dritten NL (sprich: in der Mitte). Die Frage war also, dass wenn es versch. Anfänge der Tonleiter gibt, auch folglich die Noten verschoben werden. Ein Ais würde es also an versch. Stellen geben. Wenn man mich jetzt fragen würde, dass Ais einzuzeichnen, dann gebe es doch mehrere Antworten...
Das war meine Frage, vielleicht jetzt besser formuliert. :engel:

Edit: FEHLER UNTERLAUFEN: Man nehme an, ich wäre nicht in den Noten verrutscht. Nach G kommt natürlich ein A und nicht ein H... Die Fragestellung bleibt aber zum Glück erhalten :ugly:
 
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Die Frage war also, dass wenn es versch. Anfänge der Tonleiter gibt, auch folglich die Noten verschoben werden.
Ja, es gibt verschiedene Anfänge und das sind dann die "Umkehrungen" der Tonleiter, es bleibt dabei H Dur.
In der Akkordskalen-Theorie nennt man das (bei mir auf Englisch) "major modes", also Modi von Dur, (nicht nur) Haunschild nennt es Kirchentonleitern mit griechischen Namen.
h ionisch: h cis dis e fis gis ais h
cis dorisch: cis dis e fis gis ais h cis
dis phrygisch: dis e fis gis ais h cis dis
e lydisch: e fis gis ais h cis dis
fis mixolydisch: fis gis ais h cis dis e fis
gis äolisch: gis ais h cis dis e fis gis
ais lokrisch: ais h cis dis e fis gis ais
Wenn Du dir anschaust, wo hier jeweils die Halbtonschritte liegen (dis-e und ais-h), dann siehst Du, dass deren Position bei den Umkehrungen der Tonleiter "wandert".

Etwas anderes ergibt sich, wenn man die die Position der Halbtonschritte und damit die Struktur der Tonleiter bzw. die Abfolge von Ganzton- und Halbtonschritten wie bei H-Dur auf dem Grundton h (ionisch) beibehält.
Diese Verschiebung auf einen neuen Grundton bei gleicher Struktur nennt man "Transposition".
Z.B., einen Ganzton tiefer als H-Dur erhält man A-Dur: a cis d e fis gis a.

Auffälliger ist der Vergleich von "major mode" und Transposition bei gleichen Grundtönen, z.B. für den Ton "e".
H-Dur ab dem Ton e (lydisch): e fis gis ais h cis dis e
E Dur (Halbtonschritt bei Tönen 3-4 und 7-8): e fis gis a h cis dis e
Wie der Vergleich zeigt, macht hier der Ton a oder ais den Unterschied. Das sieht man auch an den Vorzeichen oder im Quintenzirkel. Da hat E-Dur 4 Kreuze und H Dur eines mehr, also 5 Kreuze.

Hilfreiche Lektüre für etwas Systematik bei den elemantaren Informationen:
https://www.thomann.de/de/dux_elementare_musiklehre.htm

Gruß Claus
 
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Wenn man mich jetzt fragen würde, dass Ais einzuzeichnen, dann gebe es doch mehrere Antworten...

Grundsätzlich notiert man Tonleiterdarstellungen in einem Bereich, in dem maximal eine Hilfslinie benötigt wird.
Wie du an der von dir angeführten Webseite unschwer erkennen kannst, entsprechen die Darstellungen diesem Prinzip. Zu beachten ist weiterhin, dass die "Generalvorzeichnung" am Anfang des Notensystems für alle Oktavräume gilt. Das # für fis (auf der obersten Linie) gilt also für jedes F, egal wo es im Notensystem notiert wird.

Ja, es gibt verschiedene Anfänge und das sind dann die "Umkehrungen" der Tonleiter ...

Intervalle und Akkorde sind durch Oktavierung umkehrbar, Tonleitern nicht. Das Intervall c-e (Terz) kann durch Oktavierung zu E-c (Sexte) werden, die Sekunde c-d zur Septime D-c, der Akkord c-e-g zu e-g-c1/G-c-e. Eine solche oktavierende Manipulation ist bei Skalen sinnlos. Die Verschiebung eines Tonleiterausschnitts ist daher keine klanglich relevante Umkehrung, sondern ein rein mechanisches Rotationsverfahren.

Wenn Du dir anschaust, wo hier jeweils die Halbtonschritte liegen (dis-e und ais-h), dann siehst Du, dass deren Position bei den Umkehrungen der Tonleiter "wandert".

In H-Dur entsprechen dis-e und ais-h den Skalenpositionen III-IV und VII-VIII. Daran ändert auch eine Rotation des Skalenauschnitts nichts, weil hierbei lediglich das "Ausschnittsfenster" verschoben wird. Beginne ich auf I, sind die Skalenpositionen III/IV bzw. VII/VIII mit dem 3./4. bzw. 7./8. Ton des " Oktavfensters" identisch. Verschiebe ich den Tonleiterausschnitt z.B. um einen Ton nach rechts (zur II), erscheinen III/IV bzw. VII/VIII im Oktavausschnitt als 2./3. bzw. 6./7. Ton, d.h. "zeitlich früher". Aber VII ist doch unbestreitbatr immer noch Leitton, und VIII immer noch Grundton/Finalis. Das ist ein so trivialer Vorgang, dass er eigentlich keiner besonderen Erwähnung bedarf - insbesonders kann er nicht zur Grundlage angeblich "modal" zu interpretierender Skalenbildungen werden.

Haunschild nennt es Kirchentonleitern mit griechischen Namen ...

Haunschild wirft im entsprechenden Abschnitt (Bd. I, S. 69ff) historisch und inhaltlich unhaltbare Behauptungen und Mutmaßungen durcheinander, so z.B. die neuzeitlichen, d.h. "glareanschen" Bezeichnungen der "Kirchentonarten" mit dem mnemotechnischen Verfahren, die Oktavausschnitte der weissen Klaviertasten durch eben diese anachronistischen Namen zu bezeichnen, und kommt dadurch zu teilweise absurden Schlussfolgerungen, die keinerlei Erklärungswert für die Akkordskalen-Theorie oder gar den "modalen Jazz" haben.
 
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Dankeschön!

Ist schwierig, eine genaue Frage zu formulieren, wenn man es selber nicht ganz rafft, hehe...
Dort sehen wir, dass H-Dur eins nach dem C (damit Cis) anfängt, sprich: unten.
Tja ...
Edit: FEHLER UNTERLAUFEN: Man nehme an, ich wäre nicht in den Noten verrutscht.
... ich glaube, bevor wir hier weiterzuhelfen versuchen, solltest Du Dich noch einmal genauer mit Tönen und Notenlinien beschäftigen "welcher Ton steht wo und umgekehrt". Zur Illustration:

file-5cc0f2ad5d058.jpg

Hier sind im Notenbild nur die weißen Tasten dargestellt, und ja, das ist der Standard. Meint man eine schwarze Taste, dann verwendet man #, um einen Halbton zu erhöhen (aus c wird c# bzw. cis), oder b, um einen Halbton zu erniedrigen (as d wird db oder des) // kommt übrigens dieselbe Taste dabei heraus.

Alle Dur-Skalen in Deinem Link haben eins gemeinsam: die Abfolge von Ganz- und Halbtönen ist immer 2-2-1-2-2-2-1 von Grundton (tief) zu Grundton (hoch). Unterschiedlich ist der Startpunkt, der Grundton. Damit die Ganz- und Halbtonabfolge immer stimmt, braucht man auch die schwarzen Tasten.

Übrigens: In der gezeigte H-Dur Skala sieht man das c# zwanglos an zwei Stellen, weil, so die Anweisung zu Beginn, jede weiße Taste c zur nächsthöheren schwarzen c# wird ... :
1624949155010.png

(einmal als Notenlinie, einmal als Zwischenraum, weil "wo sonst?")

Gleichzeitig siehst Du auch, warum das 2. Kreuz für cis dort steht, wo es steht. Man könnte es auch unter die 5 Notenlinien setzen, oder entsprechend (weit) drüber ... und beides sieht nicht schön aus. Probiert man's durch, tummeln sich # und b da ganz gut, wo man sie so tummelt :D

Gutes Gelingen :giggle:
 
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Ich glaube, was den TO verwirrt ist folgendes:

Wie man im Vorpost sieht gibt es ein C, dann ein c, dann ein c' bzw c1, dann c'', ... (es geht auch noch tiefer, eine Oktave unter C liegt C1, ein C2 gibt es nicht mehr wirklich, A2 ist die tiefste Taste eines Klaviers).
Das ist eindeutig. Falls es noch nicht klar ist: In dem Bild eins drüber von @MS-SPO , das c1 am Anfang der Violinschlüsselnoten und das c1 am Ende der Bassschlüsselnoten ist dasselbe. Dargestellt in zwei verschiedenen Notationssystemen.

Aber, bei einer Tonleiter braucht man das nicht. Wurde ja schon ausgeführt, eine Tonleiter wiederholt sich über alle Oktaven.
Die "vollständige" C-Dur Tonleiter wäre dann C1-D1-E1-F1-G1-A1-H1-C-D-E-F-G-A-H-c-d-e-f-g-a-h-c'-d'-e'-f'-g'-a'-h'-c''-d''............... g''''-a''''-h''''.... wenn man so will.

Aber stattdessen nimmt man immer den Ausschnitt, der startend beim Grundton am besten, also ohne bzw. mit möglichst wenig Hilfslinien, ins aktuelle Notationssystem passt. Schreibt man diese Töne auf, schreibt man aber idR: C-D-E-F-G-A-H. Das C dieser Leiter ist aber nicht als jenes C zu verstehen, welches von der Tonhöhe her zwischen C1 und c liegt. Sondern es steht sozusagen "allgemein" für alle Cs.
Bei Tonleitern lässt man diese genauere Bezeichnung weg, weil eben egal in welchem Notationssystem, sei es hoch, sei es tief, ein C genauso wie ein c'' genauso wie C1 ..... bedeutet, das dieser Ton (in allen Oktavlagen) zu dieser Leiter gehört.
 
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Jetzt kommt bei mir die Frage auf, ob beide Tonleitern gleichwertig sind, man also beide Schreibweisen benutzen kann?!
(...)
Ist das praktisch etwas Universelles, was man einfach übertragen kann und trotzdem weiß, was gemeint ist?

Für beide Fragen: JA!
Beide Schreibweisen sind gleichwertig, da sie nicht mehr als eine Hilfslinie benötigen:
skala.png

Die rechte Darstellung hat den Vorteil, dass der Notenkopf im 2. Zwischenraum und das fünfte Kreuz für den Leitton a# in der Generalvorzeichnung übereinstimmen. Unter dem Aspekt der Übereinstimmung des jeweils tonartbestimmenden Vorzeichens mit dem Notenbild wäre bei B-Dur ebenfalls die rechte Variante vorzuziehen:
skala B-1.png



Grundsätzlich dienen Tonleiterdarstellungen der Ostense, d.h. der Darstellung abstrakter Sachverhalte. Der jeweils dargestellte Tonraum steht also stellvertretend für alle real möglichen Tonräume, vom Kontrabass bis zur Piccoloflöte.
 
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Der jeweils dargestellte Tonraum steht also stellvertretend für alle real möglichen Tonräume, vom Kontrabass bis zur Piccoloflöte.

... und ich würde aus diesem Grunde auch die "genaue" Tonhöhenbezeichnung (nach der wurde ja auch gefragt) momentan noch hinten anstellen, denn:
  • Die deutschen Bezeichnungen mit Subkontra-, Kontra-, großer, kleiner, ein- zwei- dreigestrichener Oktave usw. ist ziemlich speziell.
  • Jedes Land hat seine eigenen Konventionen
  • Wahrscheinlich wird man im Internet meist die amerikanische Konvention finden, bunt gemischt mit der wiederum abweichenden MIDI-Konvention usw.
  • Gerade Dein Instrument (Gitarre, @JustDistortion) wird transponierend notiert, was so üblich und eingebürgert ist, dass man meist einen einfachen Violinschlüssel ohne Oktavierungs-8 verwendet.
All dies würde momentan wohl mehr verwirren als helfen und es gilt einfach der von @OckhamsRazor formulierte Grundsatz:
Grundsätzlich notiert man Tonleiterdarstellungen in einem Bereich, in dem maximal eine Hilfslinie benötigt wird.

Das gilt für alle Schlüssel, etwa auch den Bassschlüssel oder Altschlüssel usw.

Nehmen wir an, man sagt mir, ich solle das Ais dort einzeichnen...

Dann nimmt man naheliegend einfach das Ais aus der Leiter und nicht das Ais eine Oktave höher oder tiefer.


Meint man eine schwarze Taste, dann verwendet man #, um einen Halbton zu erhöhen (aus c wird c# bzw. cis), oder b, um einen Halbton zu erniedrigen (as d wird db oder des) // kommt übrigens dieselbe Taste dabei heraus.

Hier würde ich noch zur Vorsicht raten:
Versetzungszeichen haben eigentlich nichts mit schwarzen Tasten zu tun, sondern mit Stammtönen (den "weißen Tasten" oder den Notenköpfen ohne Versetzungszeichen).
Jeder Stammton kann erhöht oder erniedrigt werden - völlig unabhängig davon, ob der Nachbarton eine schwarze oder weiße Taste ist.
In Fis-Dur kommt beispielsweise ein Eis vor, das ist ein um einen Halbtonschritt erhöhtes E, was der (weißen) Taste F entspricht.

Viele Grüße
Torsten
 
Hier würde ich noch zur Vorsicht raten:
Versetzungszeichen haben eigentlich nichts mit schwarzen Tasten zu tun, sondern mit Stammtönen (den "weißen Tasten" oder den Notenköpfen ohne Versetzungszeichen).
Stimmt :giggle:
 
Da hat @Hans_3 völlig recht, das beginnt nicht mit Cis, sondern mit H.
Ich glaube, du hast ganz einfach Cis und "Ces" verwechselt. Dann dürfte da aber kein #, sondern ein b stehen.
Insofern ist Ces-Dur natürlich tonal das gleiche wie H-Dur, nur anders notiert. Wobei ich mich da immer frage, warum sich Leute das Leben so schwer machen mit den ganzen bs...
 
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, warum sich Leute das Leben so schwer machen mit den ganzen bs...
Nun, man kan auch auf ale unödigen anhengsel der rechdschreibunk fertsichten.

Die Botschaft bleibt gleich, allerdings ist es für das Verständnis des Lernenden wohl überaus praktisch, wenn ihm diverse Wortverwandtschaften und eben auch Nicht-Verwandschaften darüber vermittelt werden. Ratten haben mit raten nicht soooo viel zu tun.
Und der geübtere Leser liest wohl die "kompliziertere" (weil viel mehr Konventionen unterlegen als nur rein phonetischen) Schreibweise doch deutlich flüssiger und "informationsdichter" oder? ;)
 
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Nun, man kan auch auf ale unödigen anhengsel der rechdschreibunk fertsichten.

Die Botschaft bleibt gleich, allerdings ist es für das Verständnis des Lernenden wohl überaus praktisch, wenn ihm diverse Wortverwandtschaften und eben auch Nicht-Verwandschaften darüber vermittelt werden. Ratten haben mit raten nicht soooo viel zu tun.
Und der geübtere Leser liest wohl die "kompliziertere" (weil viel mehr Konventionen unterlegen als nur rein phonetischen) Schreibweise doch deutlich flüssiger und "informationsdichter" oder? ;)
Ja, schönes Beispiel.
Hinkt leider, da H-Dur ebenfalls korrekt ist, und keine "rehcdschreibunk".

Ces versus H ist eher wie Oberoffiziant versus Hausmeister...
 
Insofern ist Ces-Dur natürlich tonal das gleiche wie H-Dur, nur anders notiert. Wobei ich mich da immer frage, warum sich Leute das Leben so schwer machen mit den ganzen bs...

Ein Grund kann sein: Weil es besser klingt! :evil:

Diese Behauptung ist natürlich generell nicht haltbar, aber mir schwebt da ein Fall vor, in dem Ces-Dur sehr sinnvoll ist:

Die Doppelpedalharfe ("Konzertharfe") ist ein diatonisches Instrument mit 7 Saiten pro Oktave, die jeweils per Pedal in zwei Schritten um jeweils einen Halbton erhöht werden können.
Die freischwingenden Saiten sind in Ces-Dur gestimmt.
Das künstliche Verkürzen der Saiten per Pedal verschlechtert den Klang leicht.

Bei Ces-Dur sind alle Pedale der Harfe oben und die Saiten haben ihre volle, frei schwingende Länge und somit optimalen Klang:

1625083848126.png


Einfach gesagt: Jedes Be in der Tonleiter lässt die Harfe besser klingen.
Wenn man sie jedoch auf H-Dur umstimmt, muss jede Saite per Pedal verkürzt werden: E und H nur um eine Stufe, der Rest sogar um zwei Stufen (Pedale ganz unten):
1625083965321.png


Ces-Dur klingt auf der Harfe deshalb besser als das (theoretisch) gleiche H-Dur, weil bei H-Dur alle Saiten verkürzt werden müssen.
Hinweis: Die Pedalanordnung ist etwas eigentümlich: links von der Mitte sind DCH, rechts von der Mitte sind EFGA.

Man sollte also Ces-Dur nicht pauschal verurteilen. :giggle:

Viele Grüße
Torsten


Nachtrag:
Hier ein schönes Beispiel von Claude Debussy, wo aus eben diesem Grund die Harfe in Ces-Dur notiert ist, während Flöte und Bratsche darüber in H-Dur stehen (aus der "Sonate für Flöte, Viola und Harfe"):

1625084911623.png
 
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Ok, ich sollte mal aufhören nur in E-Gitarren und Keyboards zu denken....
Da verneige ich mich doch in Demut vor den wahren Musikern (ernsthaft).

Nichts desto trotz denke ich, dass die eigentliche Frage mit der Verwechslung von Ces und Cis beantwortet sein sollte, oder?
 
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Ces-Dur klingt auf der Harfe deshalb besser als das (theoretisch) gleiche H-Dur
Nun ja, das liegt aber an der physischen Harfe und nicht an der theoretischen Zweifachbenennbarkeit eines Tones ;)

(Trotzdem interessanter Beitrag) :great:
 
Nun ja, das liegt aber an der physischen Harfe und nicht an der theoretischen Zweifachbenennbarkeit eines Tones ;)

Ja, natürlich liegt das an der physischen Harfe.
Noten werden üblicherweise ja auch nicht für den luftleeren Raum geschrieben, sondern für physische Instrumente.

Es ging um folgende Frage:
Insofern ist Ces-Dur natürlich tonal das gleiche wie H-Dur, nur anders notiert. Wobei ich mich da immer frage, warum sich Leute das Leben so schwer machen mit den ganzen bs...

Und da gibt es - zugegebenermaßen als extremen Sonderfall - eben die Harfe, bei der es die üblichen enharmonischen Verwechslungen nicht gibt und deshalb scheinbar überkomplizierte Notationsformen mit gutem Grund gewählt werden können.

Klar, auf Tasteninstrumenten und Gitarren wird H-Dur und Ces-Dur exakt gleich gespielt - es werden schließlich exakt die selben Tasten bzw. Saiten/Bünde gespielt.

Bei einer Harfe beginnt eine Ces-Dur-Tonleiter mit der Ces/C/Cis-Saite, während eine H-Dur-Tonleiter mit der B/H/His-Saite beginnt.
Das wird tatsächlich anders gespielt - eben bedingt durch die diatonische Natur und die "Vorzeichenbehandlung" per Pedal pro Stammton.


Als extremen (aber berühmten) Fall möchte ich die Möglichkeit herausheben, auf der Harfe ein Glissando über einen verminderten Septakkord spielen zu können, wenn man die Pedale geschickt einstellt.
Bei vier Tönen, die auf 7 Stufen/Saiten pro Oktave verteilt werden müssen, ergeben sich Tondopplungen:

1625408038060.png


Somit kann man durch einfaches Streichen über die Saiten ein dim7-Glissando spielen.
Bei der Notation käme es dann (siehe unteres System) sehr wohl auf die Unterschiede zwischen z. B. dis und es an, denn das sind verschiedene Saiten.

Bei der Harfe ist es eben nicht "nur anders notiert", sondern hat konkrete Auswirkungen auf die spieltechnische Umsetzung.

Noch ein Beispiel:
Da bei der Harfe per Pedal immer die entsprechenden Töne in allen Oktavlagen betroffen sind, lässt sich direkt (wie "theoretisch" notiert) nicht gleichzeitig ein f und ein fis spielen - außer, man legt das fis enharmonisch verwechselt auf die G-Saite, indem man sie zu ges erniedrigt. Dann hat man allerdings kein g mehr.

Fazit: Ein Komponist/Arrangeur sollte die Instrumente, für die er schreibt, sehr genau kennen. Und, ja, es gibt oft praktische Auswirkungen auf die Notation!

Ganz anderes Beispiel: Klarinetten mögen Oktavierungen (ottava-Linien) überhaupt nicht, weil Klarinetten nicht in die Oktave, sondern in die Duodezime überblasen. Sie sehen deshalb lieber die Note in Hilfslinien, weil dann direkt klar ist, wie sie greifen müssen.

Viele Grüße
Torsten
 
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