Verständnisfrage zu Pickups RW/RP reverse wound/reverse polarity

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Hallo Zusammen,

ich bin im Begriff mir, in Anlehnung an die Gilmour Strat , neu Tonabnehmer zu kaufen.
Hierzu möchte ich die Pickups Fender Custom Shop CS 69 für Neck/Middle und den
S. Duncan SSL-5 für die Bridge kaufen.

Die Fender CS69 gibt es nicht als RW/RP,weshalb es in den Zwischenstellungen ebenfalls zum 60Hz Brummen kommt.

Den SSL-5 gibt es jedoch als RW/RP.

Meine Fragen:
Funktioniert die Pickupzusammenstellung SSL-5 RW/RP (Bridge); CS69 Middle/Neck??

Theoretisch müßte ich in dieser Konstellation -Bridge und Middle Pickup- keine 60Hz Störgeräusche mehr haben oder ist es immer erforderlich, dass der Middle Pickup RW/RP ist??


Danke vorab
 
Eigenschaft
 
Denke das hast Du schon richtig erkannt. Wenn der mittlere PU reversed gewickelt ist, funktioniert das Hum canceling halt auch in der Stellung Mitte/Neck. Ist "nur" der Steg PU reversed, funktioniert das halt nur in der Stellung Steg/Mitte.
 
Gibt es im Allgemeinen Unterschiede des Klangverhaltens zwischen Pickups gleicher Baureihen jedoch mit RW/PR oder ohne d.h.
ist das Klangverhalten beider Pickups (mit oder ohne RW/PR) identisch ??
 
Bei gleicher Anzahl der Wicklungen (mal abgesehen vom reversed) und gleichen Magneten macht es klanglich keinen Unterschied. Der induzierten Spannung ist es völlig wursch! ;)
 
Klasse, Danke Joachim1603 für die Infos...
 
Gibt es im Allgemeinen Unterschiede des Klangverhaltens zwischen Pickups gleicher Baureihen jedoch mit RW/PR oder ohne d.h.
ist das Klangverhalten beider Pickups (mit oder ohne RW/PR) identisch ??

Der Trick ist, dass die Saiten eben das Magnetfeld verändern, wenn Du die Magneten dementsprechend umpolst, wird die Spannung um 180° Phasenverschoben induziert. Bei 2 Pickups parallel würde sich die Spannung daher zum Teil aufheben, das verhindert man indem man die Wicklungen einfach umdreht. Dann hat man die Phasenverschiebung korrigiert.

Die Einstreuung von Störsignalen dagegen "ignorieren" die Polarität der der Magneten, daher induzieren sie in einem Pickup eine positiv im anderen eine negativ Störspannung, die sich gegenseitig aufheben.

Die Verwirrung entsteht oft, weil man magnetische und elektrische Einflüsse als ein und dieselbe Wirkung gleichsetzt. Der Klang ändert sich nicht, bei einem normalen Pickup hast Du quasi plus x plus = plus und beim RW/RP minus * minus = plus und damit das "identische" Signal (wenn der Tonabnehmer an der gleichen Stelle der Gitarre eingebaut wird).
 
Hallo zusammen,

eins vielleicht noch: RW/RP - Mitteltonabnehmer gibts normal deshalb im Set, weil die Wicklungszahl und Geometrie des mittleren Pickups genau an die äußeren angepaßt ist - möglichst exakt umgekehrt eben. Dadurch hat man nen optimalen Hum Canceling Effekt - hatte Joachim ja schon geschrieben.

Wenn Du nun einen RW/RP - Pickup mit einem Pickup aus ner anderen Serie kombinierst, ist die Abstimmung womöglich nicht mehr ganz so 100%ig. Ist aber immer noch viel besser als Zwischenpositionen mit 2 "normalrum" gewickelten Pickups.

Zur Anpassung von Fender und Duncan RW/RP ist der Gleichstromwiderstand wohl die beste irgendwie greifbare Vergleichsgröße - Wenn der bei beiden gleich ist, gibts Chancen, gutes Hum Canceling hinzukriegen.

Ganz blöde Frage: Welche Richtung regular und reversed ist, ist ja der Willkür der Hersteller überlassen... Ist das bei Fender und SD diesebe Richtung? *g* Vielleicht kann man das irgendwie rauskriegen ..

Gruß Bernhard
 
Es geht also um eine Gitarre mit drei Singlecoils. In den Zwischenstellungen soll der Klang in Phase mit Brummunterdrückung sein.
Wichtig ist dann beim mittleren PU, dass dessen magnetische Polarität umgekehrt zu der der anderen beiden PUs ist. Im Zweifelsfall muss man das prüfen, da das nicht bei allen PUs (noch nicht einmal innerhalb eines Herstellers) gleich und schon gar nicht genormt ist.
Die Wickelrichtung (RW oder nicht) ist eigentlich unwichtig. Ist das Signal bei der Zusammenschaltung nicht in Phase, kann man die beiden Kabel eines Singlecoils vertauschen, damit es in Phase ist. Haben die Spulen dabei unterschiedliche Polarität ist es brummunterdrückend, andernfalls nicht.

Theoretisch wäre es vorteilhaft, wenn die außenliegenden Windungen des Singlecoils an Masse liegen, um eine gewisse Abschirmung der weiter innen liegenden Windungen gegen Brummeinstreuungen zu erreichen. In der Praxis, glaube ich allerdings nicht, dass dieser Unterschied signifikant ist. Ich musste bei meiner HSH Ibanez jedenfalls auch die Kabel des Singlecoils (nach dem Humbuckeraustausch) vertauschen und habe im Alleinbetrieb des Singlecoils keinen Unterschied bemerkt.
http://www.fender.com/community/forums/viewtopic.php?t=19850

Ich vermute, dass der mittlere Singlecoil (RP (reverse polarity)) bei Fender eine nördliche Orientierung hat und bei Seymour Duncan eine südliche (Dementsprechend wäre auch die Standardwickelrichtung umgekehrt). Dafür spricht, dass bei dieser Schaltung http://www.seymourduncan.com/support/wiring-diagrams/schematics.php?schematic=1h_2s_1v_1t_5w_as beim Humbucker in der Zwischenstellung die Nordspule aktiv ist, vgl. http://www.seymourduncan.com/support/wiring-diagrams/schematics.php?schematic=color_codes und eine mittlere Südspule zur Brummunterdrückung benötigt wird. Da laut Hinweis bei einem Fender SC in der Mitte schwarz und grün des Humbuckers vertauscht werden sollen, wäre dann beim HB die Südspule aktiv. Ergo muss der mittlere Fender SC eine nördliche Orientierung haben. Siehe auch: http://www.seymourduncan.com/support/faq/frequently-asked/choosing-the-ri/can_seymour_dun/
Vermutlich brauchst du denn SSL5 also (wegen der unterschiedlichen magnetischen Polarität) nicht als RW/RP. Sicherheit bringt aber wohl nur die Überprüfung der Polarität, z.B. mittels eines handelsüblichen, farblich gekennzeichneten Stabmagneten oder das Erfragen der magnet. Polarität beim Hersteller. Siehe auch Forenbeitrag oben.
 

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