Vocals cleaner aufnehmen im kleinen Raum der Mietwohnung (Molton, Decken, Vocal Booth)

Medienopfer98
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Hi. Ich bereite aktuell für Vocal-Aufnahmen mein Heimstudio im Arbeitszimmer vor. Ich hatte bis heute noch vor mir eine Vocal Booth zu kaufen. Nicht die von Isovox, sondern die günstigere Alternative von Thomann. Allerdings lese ich immer wieder, dass es "boxig"/"boxy" klingt. Außerdem hat es wohl einen eigenen Charakter. Ich hab jedenfalls etwas Hall auf meinen Aufnahmen. Ist eine Mietwohnung und hat Betonwände. Jedenfalls hab ich jetzt grad mal ein Test gemacht und einfach eine Decke hinter mir hochgehoben. Das Ergebnis klang gleich viel besser. Hab die Spuren jetzt mehrfach verglichen, damit ich ausschließen kann, dass ich mir das nur einbilde... hoffe das ich das nicht tue. Jetzt bin ich am überlegen auf die Box zu verzichten und mir lieber Haken in die Decke zu machen um dort Decken aufzuhängen. Dann hab ich von Molton gelesen. Ist das die bessere Variante? Denn dann würde ich mir das holen und im halbkreis hinter mir beim Singen aufhängen. Dazu noch ein Teppich und an die Decke Schaumstoff. Meint ihr das wäre gut oder hat jemand einen anderen Tip für mich?

thx
norman
 
Dein Ansatz ist gut. Wenn Du tatsächlich MOLTON von der Decke hängend im Halbkreis hinter Dir aufhängen kannst - Bühnenmolton ist hierbei die beste Variante - dann achte darauf, dass das Molton noch ordentlich Falten schlägt. So wie ein Vorhang, der aufgezogen ist. Wie groß soll denn der Radius sein? Nehmen wir an, der Radius ist 2,5m. Dann brauchst Du eine Deckenbefestigung für diesen Halbkreis. Mit Pi x r ergeben sich 7,85m an gebogenen Laufstangen, die Du kaufen musst oder eine Menge gedübelte Haken in der Decke, jedoch mindestens das 1,5-fache an Stofflänge, also knapp 12m. Wenn Du einen "Standardraum" hast und eine Deckenhöhe von 2,4m, dann rechne nochmal 2m an Vorhanghöhe. Das sind also etwa 24 Quadratmeter Stoff. Das ist eine Menge Holz und ganz schön schwer. Zudem solltest Du diesen Stoff keinesfalls am Stück als Vorhang haben. Das kriegst Du sonst nämlich niemals in die Waschmaschine. Also ist es besser, den Vorhang zu "stückeln". Auf diese Weise kannst Du den Raumhall sogar besser dosieren.

Ich bin mir sicher, dass Du bei dem Vorhang-Konstrukt kein Deckensegel mehr brauchst, aber ein Teppich ist gut. Am wichtigsten ist aber, dass Du ein Mikrofon mit Nierencharakteristik nutzt. Viel Spaß beim Dübeln. :oops:
 
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Thx. Ich schau mir das morgen mit dem selbst gebastelten mal genauer an. Das Molton ist bei soviel Länge garnicht so günstig... Ich muss da nochmal eine Nacht drüber schlafen. Überlege grad, ob ich nicht einfach für die finalen Songs ins Studio gehe.
 
Ganz ehrlich, ich würde die Operation Molton auch unterlassen und stattdessen auf zwei oder drei große variable Absorberwände (auf Rollen) setzen. Ich denke, auf solche Lösungen wird auch im von @Astronautenkost erwähnten Thread verwiesen.

Die Dinger kannst Du selber bauen oder als schicke Lösung kaufen.
 
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yo. Das schaue ich mir morgen an. Danke :)
 
ob ihr es glaubt oder nicht, ich nehme einfach mein AKG P420 in die hand, halte es ca. 30cm vor mich und singe hinein.
dabe habe ich einen guten kopfhörer an.
direkt daneben steht ein PC der leise lüftelt.
der raum ist nicht behandelt, hat keine schalldämpfung sondern normale verputzt wände.

trotzdem finde ich die aufnahmen qualitativ recht okay.

mit meinem KMS 105 klingt der gesang noch etwas besser, aber das mikro ist normalerweise im proberaum. zuhause nutze ich das P420
 
@DarkStar679 Glaube ich Dir sofort.
 
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Man macht sich das aufnehmen in kleinen Räumen leichter, wenn man in einen offenen Kleiderschrank mit Wollpullis/etc. hineinsingt. Über die (etwas mehr als 45°) offenen Türen wirft man faltig Decken, je dicker desto besser. Über die geöffneten Türen (da wo Reflektionen von der Zimmerdecke kämen) auch Decken, evtl. mit zwei Besenstielen als Stütze. Hinter sich kann man auch was aufstellen, Mikrofonständer auf ganz groß ausziehen, ein "T" formen und Decke drüber. All dieses Tricks wirken zusammen etwa so wie 1000 dieser Schaumgummi-Absorberteile. Und kosten weniger als einer.
 
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(...) wenn man in einen offenen Kleiderschrank mit Wollpullis/etc. hineinsingt. (...)
Ja, das ist die absolute Budget-Lösung, aber man sollte nicht in den Schrank hinein singen, sondern aus ihm heraus. Auf diese Weise hat man die höchste Dämpung des Raumhalls auf der Einsing-Achse des Mikros.

Sieht zwar optisch nach total nix aus, aber ist akustisch effektiv. Und kostet nur so viel, wie man Kleidung, Decken oder Bettwäsche im Schrank hat. :oops:
 
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@DarkStar679 Glaube ich Dir sofort.
ja, ich weiß, die aufnahmen könnten besser sein.....und in seltenen fällen hört man sogar den wellensittich mitsingen.
aber der raum ist eigentlich mein büro für die tägliche arbeit.....kunden wundern sich immer, weshalb in einem büro synthesizer und gitarren herumstehen.
 

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